Gefühl wie watte im ohr kein hörsturz

Ein Hörsturz, auch Ohrinfarkt genannt, ist eine meist einseitig und plötzlich auftretende Hörminderung ohne erkennbare Ursache (idiopathisch). In der Regel tritt ein Hörsturz nur auf einer Seite auf, kann aber in Ausnahmefällen auch beidseitig ausgeprägt sein.

Die Hörminderung entsteht durch eine Schallempfindungsstörung, die das Innenohr betrifft. Die Schallwellen gelangen über die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang zum Trommelfell und versetzen das Trommelfell in Schwingung. Durch diese Bewegung wird der Schall über die Gehörknöchelchen durch das Mittelohr zum Innenohr weitergeleitet.

Im Innenohr wandeln Sinneszellen die akustischen Reize in elektrische Signale um. Über den Hörnerv erreichen sie das Gehirn. Bei einer Schallempfindungsstörung ist diese Überleitung gestört und das Hörvermögen eingeschränkt.

    Gefühl wie watte im ohr kein hörsturz

    Schallwellen gelangen über die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang zum Trommelfell. Von hier wird der Schall weiter über Trommelfell und Gehörknöchelchen ins Innenohr geleitet

    Ein Hörsturz tritt gehäuft um das 50. Lebensjahr auf, Männer und Frauen sind dabei gleichermaßen betroffen. Kinder haben nur sehr selten einen Hörsturz.

    Die Hörminderung tritt meist schlagartig und schmerzlos auf. Ohrenschmerzen sind keine typischen Anzeichen. Starke Schmerzen weisen dagegen eher auf ein anderes Krankheitsbild hin, beispielsweise auf eine Mittelohrentzündung.

    Der Schweregrad eines Hörsturzes ist von Fall zu Fall unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Hörminderung kann partiell sein und nur bestimmte Frequenzen betreffen, sie kann unter Umständen aber auch zu einem kompletten Hörverlust führen. In Abhängigkeit vom betroffenen Frequenzbereich unterscheidet man Hochton-, Tiefton- und Mitteltonschwerhörigkeit.

    Ein Ohrinfarkt hat meist verschiedenartigen Begleitsymptomen und Beschwerden. Häufig sind Ohrgeräusche (Tinnitus) eine typische Begleiterscheinung eines Hörsturzes. Diese Ohrgeräusche werden von jedem Patienten in Art und Intensität individuell wahrgenommen, einige berichten von einem Rauschen oder auch Knacken im Ohr. Ohrgeräusche, auch Ohrensausen oder Ohrenklingeln genannt, sind bis zu einem bestimmten Grad vollkommen normal, treten die Ohrgeräusche allerdings anhaltend über einen längeren Zeitraum auf, sprechen Mediziner von einem Tinnitus.

    Häufig kommt es bei einem Hörsturz zu einem Druckgefühl im betroffenen Ohr. Dieses „watteartige“, dumpfe Gefühl kann in der Folge zu Schwindelattacken oder Übelkeit führen, da der Gleichgewichtssinn beeinträchtigt wird.  

    An diesen Anzeichen erkennen Sie einen Hörsturz:

    • Schlagartiges, meist einseitiges Auftreten
    • Hörminderung ohne erkennbare Ursache
    • Keine Ohrenschmerzen
    • Schwindelgefühle, Gleichgewichtsstörungen oder Übelkeit
    • Sensibilitätsstörung am Außenohr
    • Ohrendruck
    • Tinnitus

    Was ist zu tun, wenn Sie Anzeichen eines Ohrinfarkts feststellen? Zeigen sich bei Ihnen typische Zeichen eines Hörsturzes, sollten Sie schnellstmöglich Ihren Hausarzt oder einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen. Zwar ist ein Hörsturz nicht gefährlich oder gar ein Notfall, dennoch sollten Sie baldmöglichst mit Ihrem Arzt Behandlungsoptionen besprechen. Vor allem um andere, möglicherweise behandelbare oder gefährliche Ursachen auszuschließen.

    Nicht jeder Hörsturz ist behandlungsbedürftig. Oftmals klingen die Beschwerden nach einigen Tagen von selbst wieder ab (Spontanremission). Die Spontanheilungsrate ist hoch, verschiedenen Studien zufolge beträgt sie zwischen 50 und 60 Prozent. Bei ausgeprägtem Hörverlust, vorgeschädigten Ohren sowie bei zusätzlichen Beeinträchtigungen des Gleichgewichtssinns wird eine unmittelbare Akutbehandlung empfohlen.

    Die meisten Behandlungsmethoden des Hörsturzes zielen darauf ab, die Durchblutung des Innenohrs zu verbessern. Die verschiedenen Therapieoptionen sind aber stark umstritten, da es wenig fundierte wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit gibt. Aussagekräftige Studien zur Wirksamkeit einzelner Therapien scheitern mitunter an der hohen Spontanremission der Erkrankung.

    Besteht aber eine deutliche Einschränkung des Hörvermögens können folgende Therapieverfahren in Absprache mit Ihrem Arzt in Erwägung gezogen werden:

    • Cortisontherapie
    • Infusionstherapie (zur Verbesserung der Durchblutung des Innenohrs)
    • Sauerstofftherapie
    • Antivirale Therapie

    Hörsturz: Cortisontherapie

    Die Grundlage der Behandlung mit Cortison ist die Annahme, dass ein Hörsturz durch eine Entzündung oder eine Autoimmunerkrankung ausgelöst werden könnte. Durch Entzündungen ausgelöste Schwellungen bessern sich mit Cortisonpräparaten. Glukokortikoide, wie das körpereigene Hormon Cortison, wirken entzündungshemmend (antiinflammatorisch) und abschwellend. Der Arzt kann diese Medikamente entweder in Form von Tabletten verschreiben oder als Infusion verabreichen.

    In einigen Fällen bietet sich eine lokale Therapie mit Cortison an. Dabei wird das Medikament direkt durch das Trommelfell ins Mittelohr appliziert (intratympanal). Um eine nahezu schmerzlose Gabe der Medikamente zu gewährleisten, wird das Durchstechen des Trommelfells unter lokaler Betäubung durchgeführt. Der Vorteil der lokalen Therapie gegenüber der Einnahme einer Tablette oder einer Infusion liegt in der höheren Wirkstoffkonzentration am Ort des Geschehens bei niedrigerer Cortisondosis. Nebenwirkungen sind dadurch geringer.

    Es gibt keine Glukokortikoidpräparate in Deutschland, die speziell für die Therapie eines Hörsturzes entwickelt wurden, sie werden zulassungsüberschreitend zur Behandlung genutzt („off-label-use“). Die Therapie eines Hörsturzes mit Glukokortikoiden wird in der aktuellen Leitlinie als Verfahren der ersten Wahl empfohlen.

    Hörsturz: Infusionstherapie

    Infusionstherapien, sogenannte rheologische Therapien, sind Behandlungsverfahren, die die Fließeigenschaften des Blutes beeinflussen. Die Infusionstherapien zielen darauf ab, die Strömungsmechanik des Blutes (Hämodynamik) in schlecht durchbluteten Geweben zu verbessern.

    Die geschieht vor allem durch:

    • Blutverdünnung (Hämodilution)
    • Erhöhung des Blutvolumens
    • Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes
    • Senkung der Plasmaviskosität (Viskosität= Zähigkeit) / Fibrinogensenkung

    Bei der Infusionstherapie kommen vor allem Plasmaexpander (Volumenersatzlösungen) und Vasodilatatoren (wirken gefäßerweiternd) zum Einsatz. Plasmaexpander steigern die Flüssigkeitsmenge des Blutes, erhöhen so das Herzzeitvolumen und verbessern damit die Blutzirkulation. Vasodilatatoren führen zu einer Erweiterung der Blutgefäße, und steigern so die Durchblutung des Gewebes.

    Neben der Infusionstherapie mit Plasmaexpandern und Vasodilatatoren legen neueste Studien gute Forschungsergebnisse zur Therapie eines Hörsturzes durch die Senkung des Fibrinogenspiegels vor. Fibrinogen ist ein Protein, das eine bedeutende Rolle bei der Blutgerinnung spielt. Hohe Fibrinogenwerte haben Einfluss auf die Plasmaviskosität und damit auf die Fließgeschwindigkeit des Blutes. Durch eine Senkung des Fibrinogenspiegels erhöht sich die Durchblutung.

    Hörsturz: Sauerstofftherapie

    Eine weitere Möglichkeit der Therapie eines Hörsturzes, ist die Behandlung mit hyperbarem Sauerstoff (Hyperbare Oxygenierung, HBO). Der Patient befindet sich dabei in einer Druckkammer und ist dort Überdruck ausgesetzt (hyperbar). Über eine Maske atmet er reinen Sauerstoff ein. Die erhöhte Sauerstoffversorgung setzt Heilungsprozesse im Innenohr in Gang.

    Hörsturz: Antivirale Therapie

    Aktuelle Studien zeigen keine deutliche Wirksamkeit antiviraler Medikamente in der Behandlung eines Hörsturzes.

    Hörsturz: Behandlung mit Hausmitteln und Homöopathie

    Generell empfehlen Experten viel Ruhe nach einem Hörsturz. Stress spielt vermutlich eine große Rolle bei der Entstehung eines Hörsturzes und kann die Heilung verzögern. Autogenes Training, progressive Muskelentspannung und Yoga helfen bei der Entspannung und fördern den Heilungsprozess. Diese Übungen können begleitend zu anderen Therapien des Hörsturzes eingesetzt werden. In einem entspannten Allgemeinzustand lässt die Gefäßspannung nach und die Durchblutung des Innenohrs bessert sich.

    Unterstützend können zur Entspannungsförderung Melissen-, Hopfen-, Baldrian- und Passionsblumenpräparate eingesetzt werden.

    Hörsturz: Behandlung mit Ginko

    Ginko biloba ist eine chinesische Baumart und Heilpflanze. Ginkoextrakte senken die Blutviskosität und erhöhen so die Durchblutung. Zusätzliche Behandlung mit Ginkopräparaten förderte im Vergleich zu ausschließlich konventioneller Therapie die Erholung des Gehörs. Bei Patienten ohne Symptome wie Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen, kann eine zusätzliche Gabe von Ginkopräparaten zur Therapie eines Hörsturzes in Erwägung gezogen werden.

    Die genauen Ursachen eines Hörsturzes sind nicht bekannt, deswegen spricht man von einem idiopathischen Hörverlust. Es stehen allerdings einige Faktoren im Verdacht, die Entstehung eines Hörsturzes zu fördern: 

    • Blutdruckschwankungen
    • hohe Blutfettwerte
    • Diabetes mellitus
    • Stress und psychische Belastung
    • Erkrankungen der Halswirbelsäule
    • Herzerkrankungen
    • Schlaganfall
    • Nikotin und Alkohol

    Mediziner gehen davon aus, dass ein Hörsturz vor allem die Folge einer Durchblutungsstörung des Innenohrs ist. Durchblutungsstörungen können durch verschiedene Grunderkrankungen hervorgerufen werden. Ein zu hoher oder zu niedriger Blutdruck, ein vorausgegangener Schlaganfall oder Grunderkrankungen, wie z.B. Diabetes mellitus oder Herzerkrankungen, die zu Gefäßveränderungen im Innenohr führen, wirken sich ebenfalls ungünstig auf die Durchblutung im Ohr aus und begünstigen einen Hörsturz.

    Auch vermehrter Stress fördert die Entstehung eines Hörsturzes. Die vermehrte Ausschüttung von Adrenalin bei emotionaler Anspannung senkt die Durchblutung des Innenohrs.

    Grunderkrankungen an der Halswirbelsäule, beispielsweise Verschleißerscheinungen oder ein vorheriges Schleudertrauma behindern ebenfalls die Blutzirkulation und sind  möglicherweise Ursache eines Hörsturzes.

    Exzessives rauchen und trinken fördern Gefäßveränderungen und beeinflussen die Blutzirkulation. Ein sofortiger Verzicht auf Nikotin und Alkohol bei Anzeichen eines Hörsturzes erhöht die Heilungschancen.

    Hörsturz: Psychosomatik

    Der Zusammenhang von Stress und der Entstehung eines Hörsturzes wird viel diskutiert. Zwar gibt es noch keine ausreichend wissenschaftlichen Belege über einen Zusammenhang, psychosomatische Ursachen sind aber nicht gänzlich auszuschließen. Einige Studien des Robert Koch Instituts legen nahe, dass Hörsturz-Patienten im Vorfeld vermehrt psychischem oder physischem Stress ausgesetzt waren. Vermutet wird, dass der erhöhte Spiegel von Stresshormonen eventuell zu Krämpfen und Gefäßverengungen in den kleinen versorgenden Gefäßen führt. Dadurch wird die  Durchblutung des Innenohrs verschlechtert. Lässt der Stress durch psychische Anspannung nach, bessert sich die Hörstörung häufig wieder.

    Ob nun Stress tatsächlich die Ursache eines Hörsturzes ist oder nicht: Entspannung und Entschleunigung des Alltags tun gut und lindern die Symptome eines Hörsturzes. Nehmen Sie sich eine Auszeit und kommen Sie zur Ruhe.

    Die Dauer eines Hörsturzes lässt sich schwerlich voraussagen und kann im Einzelfall stark variieren. Vor allem ein leichter Hörsturz, heilt nach wenigen Tagen meist spontan aus. Ein leichter Hörsturz betrifft nur den tiefen oder mittleren Frequenzbereich und ist lediglich mit einer geringfügigen Hörminderung verbunden. Je länger ein Hörsturz anhält, desto schlechter ist die Prognose.

    Bei einem schweren Hörsturz, mit starker Beeinträchtigung des Hörvermögens oder gar Taubheit, sind die vollständigen Heilungschancen geringer. Auch das Auftreten von Begleitsymptomen verschlechtert die Prognose. Bei einem Hörsturz mit Schwindel und Gleichgewichtsproblemen ist sie ebenfalls wesentlich ungünstiger.

    Je nach Stärke des Hörsturzes ist und der Begleitsymptome, wird der behandelnde Arzt Sie für einige Zeit arbeitsunfähig schreiben. Nutzen Sie die Krankschreibung, versuchen Sie Stress zu vermeiden und zur Ruhe zu kommen.

    Hörsturz: Folgen

    Menschen, die in der Vergangenheit bereits einen Hörsturz erlitten, tragen ein etwa 30- prozentiges Risiko eines weiteren Hörsturzes. Besonders gefährdet sind Patienten, die bereits an einer Grunderkrankung leiden. Auch anhaltender Stress erhöht die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Hörsturzes und sollte darum unbedingt vermieden werden. Patienten mit Hörsturz im tiefen oder mittleren Frequenzbereich haben ebenfalls häufiger einen weiteren Hörsturz.

    Um ein erhöhtes Schlaganfallrisiko bei Hörsturz-Patienten auszuschließen, sollten Blutgefäße von Gehirn (Ultraschall der Halsschlagader) und Herz (EKG) auf Verengungen untersucht werden.

    Hörsturz: Sport

    Grundsätzlich sollte man sich nach einem Hörsturz viel Ruhe gönnen und den Körper nicht allzu sehr belasten. Nach Absprache mit dem behandelnden HNO- oder Hausarzt ist Sport in Maßen jedoch möglich. Sportarten, die die Ohren zusätzlich stark belasten z.B. Tauchen sind weniger ratsam. Moderater Ausdauersport wie Joggen oder Radfahren ist dagegen kein Problem und hilft sogar körperliche Anspannung zu lindern und die Durchblutung zu fördern.

    Ein Hörsturz ist kein Notfall, dennoch sollten Betroffene nach dem Auftreten von Beschwerden nicht zögern einen HNO-Spezialisten oder einen Hausarzt aufzusuchen. Wie dringlich die Behandlung ist, hängt von der Einschränkung des Hörvermögens und den auftretenden Begleitsymptomen ab. Prinzipiell gilt, je früher ein behandlungsbedürftiger Hörsturz therapiert wird, desto besser sind die Chancen auf Heilung. Die Spontanheilungsrate bei einem Hörsturz ist sehr hoch, ob eine Behandlung im Einzelfall notwendig ist, wird der Arzt nach einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) und in Abhängigkeit von möglicherweise weiteren bestehenden Beschwerden entscheiden.

    Eine Behandlung im Krankenhaus ist nur selten nötig. Faktoren, die eine stationäre Behandlung notwendig machen können, sind:

    • Ein schwerer einseitiger oder in seltenen Fällen beidseitiger Hörsturz, der die Kommunikation stark beeinträchtigt
    • Eine zunehmende Verschlimmerung des Hörverlustes, der unter ambulanter Therapie keine Besserung zeigt
    • Ein akuter Hörverlust bei zusätzlicher Schwerhörigkeit oder Taubheit des nicht vom Hörsturz betroffenen Ohres
    • Ein Hörsturz in Kombination mit ausgeprägter Gleichgewichtsstörung
    • Eine vorhandene Grunderkrankung (z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus, aber auch psychiatrische Erkrankungen)
    • Eine besondere berufliche Belastung

    Zu Beginn führt der Arzt ein ausführlichen Patientengespräch (Anamnese), um die Krankheitsgeschichte und die Symptome zu erfragen. Dann untersucht er Mundhöhle, Rachen, Nase und Ohren sowie den Kehlkopf und die Weichteile des Halses.

    Mittels einer Otoskopie (Ohrmikroskopie)wird eine mögliche Verlegung des Gehörgangs, z.B. durch Fremdkörper oder Ohrenschmalz, als Ursache für den Hörverlust ausgeschlossen. Die Untersuchung des Ohrs mit einem sogenannten Ohrenspiegel ermöglicht die Beurteilung des Trommelfells und hilft Fremdkörper oder Verletzungen zu entdecken.

    Der Hörtest mittels Tonschwellenaudiogramm und Stimmgabeltest lässt Rückschlüsse auf den Ort der Hörstörung zu.

    Schallwellen gelangen auf zwei Arten ins Innenohr: Uber Luftleitung und über Knochenleitung. Bei der der Luftleitung erreichen die Schallwellen das Innenohr über Trommelfell und Gehörknöchelchen; bei der Knochenleitung erfolgt die Weiterleitung des Schalls über die umliegenden Knochen.

    Stimmgabel-Tests bei Verdacht auf Innenohr-Schwerhörigkeit:

    • Beim Weber-Versuch setzt der Arzt eine Stimmgabel nach dem Anschlagen auf die Scheitelmitte. Bei Normalhörigkeit oder bei seitengleicher Schwerhörigkeit wird der Ton in der Kopfmitte gehört. Bei Mittelohrschwerhörigkeit wird der Ton im kranken, bei Innenohrschwerhörigkeit im gesunden (besser hörenden) Ohr wahrgenommen. Der Weber-Versuch hilft zu unterscheiden, ob es sich um eine Erkrankung des Mittel- oder des Innenohrs handelt.
    • Der Rinne-Versuch prüft, ob der Stimmgabelton besser über Luft- oder über Knochenleitung zu hören ist. Der Patient gibt dabei an, wann er den Ton beim Aufsetzen der Stimmgabel auf den Warzenfortsatz (spürbarer Knochenfortsatz hinter dem Ohr) nicht mehr hört. Ohne die Stimmgabel dann nochmals anzuschlagen, wird die Stimmgabel vor das Ohr gehalten.

    Der Rinne-Versuch ist „positiv“ wenn die Luftleitung lauter oder länger als die Knochenleitung ist.  „Rinne positiv“ ist ein Hinweis auf eine Schallempfindungsstörung aufgrund einer Erkrankung des Innenohrs. „Rinne negativ“ bedeutet, die Knochenleitung wird lauter oder länger wahrgenommen als die Luftleitung und liefert den Hinweis auf eine Schalleitungsstörung und eine Erkrankung des Mittelohrs.

    Das Tonschwellenaudiogramm oder auch Tonschwellenaudiometrie ist ein Hörtest, der die subjektive Hörleistung bestimmt. Bei der Untersuchung hört der Patient über Kopfhörer Töne in verschiedenen Tonhöhen und Lautstärken. Sobald Töne er die Töne wahrnimmtz, bestätigt er dies durch das Drücken eines Knopfes. Das Tonschwellenaudiogramm zeigt dem HNO-Spezialisten in welchem Frequenzbereich der Hörsturz besteht.

    Die Tympanometrie untersucht Störungen im Mittelohr. Der HNO-Spezialist führt dabei eine Sonde in den Gehörgang ein, sodass dieser luftdicht verschlossen ist. Anschließend erzeugt er mittels der Sonde abwechselnd ein Unter- und ein Überdruck im Gehörgang. Die Messung der Druckänderungen lässt Rückschlüsse auf die Funktion von Trommelfell und Gehörknöchelchen zu.

    Tritt als Begleitsymptom eines Hörsturzes Schwindel auf, wird zusätzlich eine Gleichgewichtsprüfung durchgeführt (orientierende Vestibularisprüfung). Verschiedene neurologische Tests geben dabei Aufschluss über etwaige Erkrankungen des Innenohrs.

    In einigen Fällen ist es sinnvoll eine sogenannte Hirnstammaudiometrie (BERA, brainstem evoked response audiometry) durchzuführen, um andere Erkrankungen auszuschließen. Mit Hilfe von Elektroden können Ärzte dabei untersuchen, ob es bei der Reizweiterleitung zwischen Ohr und Gehirn zu Verzögerungen kommt. Unterscheiden sich die Messungen beider Ohren voneinander, ist das unter Umständen ein Hinweis auf einen gutartigen Tumor (Akustikusneurinom), Morbus Parkinson, Multiple Sklerose oder einen Infarkt im Bereich des Hirnstamms.

    In Einzelfällen ist zum Ausschluss eines Akustikusneurinoms die Diagnostik mit bildgebenden Verfahren durch ein MRT (Magnetresonanztomografie) des Kopfes zu empfehlen.

    Was tun gegen Gefühl von Watte im Ohr?

    Kortison kann in Form von Tabletten oder Infusionen verabreicht werden. "Der Arzt kann es auch direkt in das Mittelohr einführen, indem er mit einer sehr dünnen Kanüle durch das Trommelfell hindurch pikst." Dadurch gelangt das Kortison in höherer Konzentration vom Mittel- ins Innenohr.

    Warum höre ich wie durch Watte?

    Die Ursache kann eine Fehlbildung oder eine Verstopfung im Gehörgang sein. Eine Schallleitungs-Schwerhörigkeit im Mittelohr ist häufig die Folge einer Infektion. Betroffene nehmen Alltagsgeräusche deutlich leiser wahr und haben das Gefühl, wie durch Watte zu hören.

    Wie fühlt sich ein leichter Hörsturz an?

    Hörsturz - erste Anzeichen und Symptome Oft berichten Betroffene von einem dumpfen Gefühl im Ohr (wie „Watte im Ohr"). Häufiger kommt es gleichzeitig zu Ohrgeräuschen (oft hoch frequent), die unterschiedlich ausgeprägt sein können, seltener zu Schwindelgefühlen, Benommenheit oder verzerrtem Hören.

    Wie merkt man dass man einen Hörsturz hatte?

    Die möglichen Symptome:.
    Hörminderung bis Taubheit..
    Auftreten des Hörsturzes meist nur auf einem Ohr..
    Plötzliches Auftreten des Hörsturzes innerhalb von 24 Stunden..
    Hörsturz Symptome verursachen keine Ohrenschmerzen..
    Tinnitus oder andere Ohrgeräusche..
    Druckgefühl im Ohr..
    In schweren Fällen Schwindelgefühle..