Welchem Tier soll man nicht in die Augen schauen?

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Mir wurde gerade erzählt, dass man Affen nicht in die Augen sehen soll, da diese das als „Drohung“ wahrnehmen. Ich allerdings habe davon noch nie etwas gehört und habe auch im Internet nicht wirklich etwas dazu gefunden. Stimmt das? Gilt das auch für andere Tiere?

8 Antworten

Direktes anstarren ist für die meisten Tiere eine Bedrohung. 

Ja, natürlich gibt ja genug Beispiele. Sie machen einen  an wenn man sie schief anschaut. Am besten wegschauen und Straßenseite wechseln.

Viele Affen sehen es wie Menschen auch als Provokation. Wenn man Menschen direkt anstarrt sehen sie das auch als provozierend an. Darum meiden Menschen in einer großen Menge oft instinktiv den direkten Blickkontakt. Auch wenn man durch eine Einkaufstraße in einer Großstadt läuft

das selbe habe ich auch von Hunden gehört. Katzen sollen es mögen, wenn man die Augen ganz langsam auf und zu macht

Das erinnert mich an einen "Photo-Affen" von einem Jahrmarkt, der in einem Bauwagen lebte und in meinem Beisein von seinem "Besitzer" mit einem Besenstiel durch den Raum gejagt wurde.

In dessen Augen - denen ich ein paar Sekunden nah war - habe ich Angst und Trauer gesehen. Das war deutlich und intensiv.

Mir geht das bis Heute nach und ich schäme mich, dass ich - außer einem kurzen Gespräch - nicht mehr unternommen habe, ihm zu helfen.

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| 24. Oktober 2022, 06:05 Uhr

Würden Sie einen fremden Menschen einfach so länger anstarren? Sicher nicht, denn das gilt unter uns Zweibeinern als unhöflich, weshalb sich unsere Blicke meist nur kurz streifen. Und würden Sie einem Hund, dem Sie auf der Straße begegnen, direkt und lange in die Augen blicken? Hoffentlich nicht, denn unter fremden Hunden käme dies einer Provokation gleich. Warum das so ist, erklärt Ihnen PETBOOK.

Wir kommunizieren mit unseren Hunden häufig nonverbal, zum Beispiel über die Körperhaltung. Kennt man die feinen Unterschiede der Signale nicht, kann es zu Missverständnissen und dadurch zu gefährlichen Situationen kommen. Wichtig in der Kommunikation ist auch immer die individuelle Beziehung, die man zu dem Tier hat: Schaut man dem eigenen Hund tief in die Augen, kann das eine Geste inniger Verbundenheit sein. Starre ich einen fremden Hund an, kann er dies als Bedrohung wahrnehmen und mich angreifen. Genauso kann es aber auch andersherum laufen, wenn der Hund uns mit seinen Blicken regelrecht hypnotisiert. Denn wer kennt nicht den berühmt-berüchtigten, treuen Hundeblick?

Schauen sich Hunde bei Begegnung in die Augen?

Beim Gassigehen lässt sich das Imponier- und Drohverhalten von Hunden in Interaktion mit den Artgenossen gut beobachten. Treffen zwei Vierbeiner aufeinander, fixieren sie sich mit den Augen. Einer der beiden senkt dann meist den Kopf und blickt weg. Damit gibt er dem Gegenüber zu verstehen, dass er nachgibt und einem Kampf lieber aus dem Weg geht. Starren sich beide Kontrahenten hingegen weiter intensiv an und ihre Körper werden steif, kann das einen Kampf ankündigen. In dem Fall sind beide Hunde bereit, den Konflikt durch körperliche Auseinandersetzung zu klären.

Was passiert, wenn ein Mensch einem fremden Hund in die Augen schaut?

Läuft ein fremder Hund auf uns zu und wir haben Angst, bleiben wir oft instinktiv stehen und starren ihn an. Doch dieses Verhalten ist für den Hund provokativ und kann ihn zum Angriff verleiten. Wollen wir ihn beschwichtigen, sollten wir seinen Blick meiden. Daher sollte man in solchen Situationen zur Seite zu blicken, oder versuchen, an dem Hund vorbeizuschauen, indem man zum Beispiel auf die Ohren oder den Körper schaut.

Darf ich meinem eigenen Hund in die Augen schauen?

Da wir für den eigenen Hund als Rudelmitglied gelten, darf man ihm auch länger in die Augen schauen. Sowohl liebevoll beim gemeinsamen Kuscheln auf dem Sofa, als auch ernst, wenn er zum Beispiel etwas unterlassen soll. Blickt er dann weg oder wendet sich von uns ab, heißt das nicht, dass ihm das völlig egal ist, sondern, dass er uns beschwichtigen möchte, indem er aus der Schusslinie geht. Und keine Sorge: Hunde können gut zwischen strafendem und wohlwollendem Blick unterscheiden, zumal wir unsere Stimmung und Intention meist mit unserer Stimme unterstreichen.

Was will mein Hund von mir, wenn er mir in die Augen schaut?

Als Provokation würden wir diese Geste unseres Hundes wohl nicht interpretieren. Vorwiegend versucht uns der Hund damit etwas mitzuteilen. Ähnlich wie wir Menschen nutzen die Vierbeiner Blicke, um sich mitzuteilen. Der Hund möchte in diesem Moment also Informationen mit uns teilen oder von uns erhalten. Die Gründe dafür können vielfältig sein:

  • ihm ist langweilig
  • er möchte etwas zu fressen oder sein Trinknapf ist leer
  • er möchte raus
  • er möchte spielen
  • er möchte kuscheln
  • er möchte uns etwas zeigen

Aber Achtung: Nur weil der Hund Blickkontakt aufnimmt, bedeutet dies nicht, dass wir unweigerlich reagieren müssen. Wenn unser Vierbeiner etwa seinen berühmten Dackelblick aufsetzt und wir sämtliche Erziehungsmaßnahmen über Bord werfen und doch mal ein Stückchen Wurst vom Tisch überlassen, lernt unser Hund: Es lohnt sich! So trainiert man ihm sein Bettel-Verhalten unweigerlich an und er wird es natürlich immer wieder versuchen.

Tiefe Blicke als Zeichen der Zuneigung?

Liegt der Hund zufrieden und entspannt auf seinem Platz oder an Frauchen oder Herrchen gekuschelt und sucht den Augenkontakt, gibt es dafür den wohl schönsten Grund: Unser Hund liebt uns! Durch das innige In-die-Augen-Schauen wird das Hormon Oxytocin (Kuschelhormon) freigesetzt, das auch in der Mutter-Kind-Beziehung eine wichtige Rolle spielt.

Bereits 2015 konnten japanische Wissenschaftler von der Azabu University in Sagamihara belegen, dass der intensive Augenkontakt zwischen Hund und Halter den Oxytocin-Spiegel auf beiden Seiten ansteigen lässt. Nachweisen ließ sich dies über Urin-Proben. Für Hundehalter und Hundehalterinnen ist dies nur ein Beleg für etwas, was sie ohnehin schon wussten: Der lange Blickaustausch mit dem Vierbeiner macht zufrieden und glücklich.1

Und falls Sie sich wundern, dass Ihr Hund Sie anstarrt, wenn er sein Geschäft verrichtet: Philip Tedeschi, Professor am Institute for Human Animal Connection, gab dafür bei „Mesadeestudo“ eine einfache Erklärung: „In dieser Situation fühlt sich der Hund ausgeliefert und verwundbar und sucht den Blickkontakt zu uns, damit wir ihn beschützen“.

Woran kann man „Anstarren“ und „Fixieren“ unterscheiden?

Ein Anstarren kann durchaus auch positiv gemeint sein: Der Hund fordert unsere Aufmerksamkeit ein. Die Körperhaltung des Hundes ist dabei locker und entspannt erwartungsvoll, mit wedelnder oder herunterhängender Rute. Manchmal hechelt er dabei auch leicht.

Fixiert er uns hingegen mit dem Blick, ist sein Körper angespannt, die Rute steif und er knurrt oder bellt dabei, ist das eine Drohgebärde und kann einen Angriff ankündigen. Hier gilt es direkten Blickkontakt zu vermeiden und sich leicht seitlich wegzudrehen. Auf keinen Fall sollte man laut schreiend auf den Hund zugehen, um ihn zu vertreiben oder ihn davon zu überzeugen, dass man der Stärkere ist. Auch Wegrennen ist keine gute Lösung, da dies bei manchen Hunden den Jagdtrieb auslösen kann.

Fazit: Man sollte niemals den Augenkontakt zu einem Hund erzwingen auch nicht zum Eigenen! Es besteht die Gefahr, dass der Hund sich dadurch bedrängt und unwohl fühlt. Blickt einem der Hund dagegen freiwillig lange in die Augen, ist dies ein Zeichen von Vertrauen, Sicherheit und Liebe.

Quellen

  • 1. PubMed.gov, Nagasawa M., Kikusui T., Onaka T., Ohta M., Dog’s gaze at its owner increases owner’s urinary oxytocin during social interaction. Horm. Behav. 2009 Mar;55(3):434-41. doi: 10.1016

Sonstige Quellen

  • Dogco.de, „Hund in die Augen schauen“ (aufgerufen am 19.10.2022)
  • mesadeestudo.com, „Why does my dog stare at me while lying down“ (aufgerufen am 19.10.2022)
  • Hundemagazin.info, „Darf man einem Hund in die Augen schauen?“ (aufgerufen am 19.10.2022)

Warum soll man Katzen nicht in die Augen schauen?

Doch die Katze hat dabei eine ganz andere Empfindung als wir, denn sie sieht das „Anstarren“ als Bedrohung an. So machen es sich nicht wohlgesonnene Katzen untereinander. Viel besser: Blinzle deine Katze an, wenn du ihr in die Augen siehst.

Warum darf man Hunden nicht in die Augen sehen?

Kein direkter Blickkontakt Das hat den Hintergrund, dass sich Hunde gegenüber Artgenossen entsprechend verhalten, um herauszufinden, wer der Stärkere ist. Das liegt in der Natur des Hundes. Falls also ein Hund auf dich zu gerannt kommt, so schau ihm keinesfalls in die Augen – allenfalls auf die Ohren oder den Körper.

Was passiert wenn ich einem Hund in die Augen schaue?

"Es ist eine gegenseitige Zuneigung" Diane Perlov, Vizepräsidentin für Ausstellungen im Wissenschaftszentrum, sagt: "Wenn man einem Hund in die Augen schaut, blickt der Hund zurück, und beim Menschen wird das Liebeshormon Oxytocin freigesetzt. Das Gleiche geschieht im Körper des Hundes.

Was bedeutet es wenn mein Hund mir tief in die Augen schaut?

Schau mir in die Augen, Kleines! Wenn Sie und Ihr Vierbeiner sich gegenseitig tief in die Augen schauen, wird klar sein: Er liebt Sie über alles! In diesen Momenten tiefster Verbundenheit spüren Sie, wie sehr Ihr Hund Sie mag.

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