Soll man sich impfen lassen ja oder nein

Comirnaty® von BioNTech/Pfizer:
Dieser mRNA-basierte Impfstoff ist zur Anwendung ab 5 Jahren zugelassen. Für die Grundimmunisierung sind zwei Impfdosen notwendig. Es handelt sich um den ersten in Deutschland verfügbaren Impfstoff. Der Impfstoff hat eine Wirksamkeit von 95 Prozent und verhindert dadurch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an COVID-19 zu erkranken. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat sich am 10.11.2021 dafür ausgesprochen, Personen unter 30 Jahren ausschließlich mit dem Impfstoff Comirnaty® zu impfen. Dies gilt sowohl für die Grundimmunisierung als auch für die Auffrischimpfungen.

Für die Auffrischung von Personen ab zwölf Jahren gibt es außerdem bivalente Impfstoffe, die sich gegen den ursprünglichen Wildtyp und die Omikron-Varianten BA.1 bzw. BA.4/5 richten. 

Spikevax® von Moderna:

Als zweiter Corona-Impfstoff ist seit dem 06.01.2021 auch der mRNA-Impfstoff des US-Herstellers Moderna in der Europäischen Union (EU) zugelassen. Für eine vollständige Grundimmunisierung werden 2 Impfdosen benötigt. Die Wirksamkeit liegt bei 94,1 Prozent. Personen unter 30 Jahren sollen nicht mehr mit Spikevax® geimpft werden. Dies empfiehlt die Ständige Impfkommission seit den 10.11.2021. Bei dieser jungen Personengruppe kommt es zwar selten aber häufiger als bei der Impfung mit Comirnaty® zu Herzschädigungen. Auch Moderna bietet inzwischen Impfstoffe, die gegen den Wildtyp plus die Omikron-Varianten wirksam sind.

Vaxzevria® von AstraZeneca:

Der Vektor-basierte Impfstoff Vaxzevria® ist seit 29.01.2021 in der EU zugelassen. Für die Grundimmunisierung sind 2 Impfdosen notwendig. Nach einem vorübergehenden Aussetzen der Impfungen mit AstraZeneca in Deutschland wurden die Impfungen seit dem 19.03.2021 wiederaufgenommen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit dem 01.04.2021, diesen Impfstoff nur noch bei Personen ab 60 Jahren einzusetzen.

Am 01.07.2021 hat die STIKO eine weitere Empfehlung ausgesprochen. Personen, die Vaxzevria® als 1. Impfstoffdosis erhalten haben, sollen unabhängig vom Alter einen mRNA-Impfstoff als 2. Impfstoffdosis erhalten.

Impfstoff von Janssen:

Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson, JCOVDEN®, der von der Firmen-Tochter Janssen in den Niederlanden entwickelt wurde, wurde am 11.03.2021 in der Europäischen Union (EU) zugelassen. Der Vektorimpfstoff muss im Gegensatz zu den bisher verfügbaren Impfstoffen nur einmal gegeben werden und benötigt für die Lagerung nur normale Kühlschranktemperaturen.

Die Wirksamkeit liegt bei 67 Prozent. Aufgrund der geringeren Wirksamkeit empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff.

Totimpfstofffe der Firmen Novavax und Valneva:

Die Impfstoffe der Firmen Novavax (Nuvaxovid®) und Valneva basieren auf dem bekannten Wirkprinzip älterer Impfstoffe, wie dem Grippeimpfstoff oder dem Impfstoff gegen die japanische Enzephalitis. Sie gelten als Alternative zu den mRNA- und den Vektorimpfstoffen. mRNA- und Vektorimpfstoffe schleusen den genetischen Bauplan von Viruspartikeln direkt in die menschlichen Körperzellen ein. Die Körperzellen produzieren dann selbst das Antigen und übernehmen damit gewissermaßen einen aufwendigen Schritt im Labor. Bei den Impfstoffen der Firmen Novavax® und Valneva werden dagegen im Labor hergestellte abgetötete Krankheitserreger beziehungsweise Teile davon in den Körper injiziert. Nuvaxovid® enthält Eiweißpartikel, die denen der Hülle der Coronaviren ähneln. Werden diese Partikel geimpft, reagiert der Körper, in dem er Antikörper bildet. Der Impfstoff von Valneva ist ein Ganzvirusimpfstoff. Er enthält abgetötete Coronaviren, die ebenfalls eine Immunantwort des Körpers auslösen. Damit beide Impfstoffe das Immunsystem ausreichend stimulieren, werden Wirkverstärker eingesetzt. Dadurch kann das Risiko, an COVID-19 zu erkranken, beispielsweise bei Nuvaxovid® um etwa 90 Prozent gesenkt werden. Aktuell laufen Studien zur Schutzwirkung gegenüber der Virusvariante Omikron. Genaue Aussagen sind noch nicht möglich. Bei beiden Impfstoffen sind die am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen vergleichbar mit den Nebenwirkungen anderer Impfstoffe. Rötungen, Schmerzen und Schwellungen an der Einstichstelle sowie Kopf-, Muskel und Gelenkschmerzen sowie eine allgemeine Erschöpfung wurden in den Studien beobachtet. Allerdings können seltene noch nicht bekannte Nebenwirkungen, wie sie auch gerade in der Anfangsphase der Anwendung der mRNA- und Vektorimpfstoffe auftraten, nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Impfung kann den Geimpften vor schweren Verläufen einer Coronainfektion schützen, dennoch können, wenn auch nur in geringer Menge, Viren auf andere Menschen übertragen werden.

Am 20. Dezember hat sich die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) für die Zulassung von Nuvaxovid® ausgesprochen. Mit Nuvaxovid® kann eine Grundimmunisierung für Personen ab 12 Jahren durchgeführt werden. Dafür sind zwei Impfstoffdosen im Abstand von mindestens 3 Wochen notwendig. Eine Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit soll nicht erfolgen. 

Weitere Impfstoffe sind weltweit in der Entwicklung. Die Bundesregierung informiert auf ihrer Internetseite regelmäßig über die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe und die Liefermengen. 

Mehr Informationen zum aktuellen Stand der Impfstoffentwicklung findet man auf der Website der Nationalen Lenkungsgruppe Impfen.

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