Welche farbe hat ein reisepass in der eu

Rot, grün oder blau. Reisepässe von unterschiedlichen Ländern haben die unterschiedlichsten Farben. Doch woran liegt das? Grundsätzlich gilt: Jedes Land kann für seinen Reisepass eine Farbe wählen. Alle EU-Mitgliedsstaaten haben sich 1981 auf einen bordeauxroten Pass geeinigt - als Zeichen der Einheit. In Deutschland wurde der rote Pass 1988 eingeführt - bis dahin war dieser grün.

Doch welche Bedeutung hat die Passfarbe für Staaten, die nicht ihre Zugehörigkeit zur EU signalisieren wollen? Die Länder wählen die Farbe, die am besten ihre Kultur und Religion darstellen. Das berichtet "The Economist" im Interview mit Claire Burrows. Sie arbeitet für eine britische Firma, die Reisepässe herstellt. In islamisch geprägten Ländern würde meist Grün bevorzugt - die Farbe steht für den Propheten Mohammed. Und in den USA ist der Reisepass an die Nationalflagge angepasst - da hat der Pass die Farbe Blau. zudem werden oft dunklere Farben bevorzugt, weil sie nicht so schnell dreckig werden und "offizieller" aussehen - ähnlich wie Polizeiuniformen. Übrigens haben wir Deutschen den wertvollsten Reisepass der Welt: Wie der jährliche Report "Visa Restrictions Index" 2016 besagt, können deutsche Staatsbürger in 177 Länder visafrei einreisen.

Welche Bedeutung hat die Farbe des Reisepasses ?

Im Internet wird verschiedentlich behauptet, an der Farbe des Reisepasses eines Landes könne man dessen völkerrechtlichen Status erkennen. So seien die Pässe souveräner Staaten blau und die Reisepässe von abhängigen Staaten und besetzten Gebieten rot. Grün seien besondere Pässe wie z.B. der Diplomatenpass, der Ersatzreisepaß oder Pässe wie ein angeblicher “Handelsvertreterpass”. Meist schließen sich dann Behauptungen und Spekulationen an, die den völkerrechtlichen Status der "Bundesrepublik Deutschland" betreffen – z.B., daß diese als souveräner Staat gar nicht existiere, weswegen die deutschen Reisepässe ja auch rot wären.

Um es auf den Punkt zu bringen – es gibt keine allgemeine völkerrechtliche Rechtsgrundlage, die weltweit die Paßfarbe vorschreibt. Und aus der Paßfarbe lässt sich auch nicht der völkerrechtliche Status eines Landes herauslesen.

Der normale deutsche Reisepaß ist bordeauxrot – so wie die anderen Pässe der Länder der Europäischen Union (Europapass). Daneben gibt es den deutschen Diplomatenpaß in Blau, den Dienstpass für dienstliche Reisen von staatlichen Repräsentanten in Rot sowie den vorläufigen Reisepaß, der grün ist. Der Kinderpass ist ebenfalls bordeauxrot.

Um es aber nochmals klar auf den Punkt zu bringen – alle neu ausgegebenen normalen Reisepässe der EU-Staaten sind bordeauxrot.

Und auch andere Staaten, bei denen es keinerlei Zweifel an ihrer Souveränität geben dürfte, haben rote Reisepässe, z.B. die Schweiz.

Ansonsten gab und gibt es auch andere Farben:

Vor der EU-weiten Vereinheitlichung war der bundesdeutsche Reisepass grün, der Pass der “DDR” war blau. Österreich hatte früher einen beigen Pass, bis zur Vereinheitlichung einen grünen.

Der indische normale Paß ist hellgrau, der indische Diplomatenpass rot. In Kanada sind die normalen Pässe blau, vorläufige weiß, Diplomatenpässe kastanienbraun und Dienstpässe grün. Der Paß von Abchasien ist dunkelgrau, der von Japan rot, Brasilien grün oder blau, Saudi-Arabien grün. Die bunte Liste ließe sich noch lange fortsetzen.  

Und da man es nicht oft genug sagen kann, nochmals zum Abschluss: Aus der Farbe des Reisepasses lassen sich generell keine allgemeinen Rückschlüsse auf den Status eines Staates ziehen.
Quelle: //www.deutschesreich-info.de/Staatsangehoerigkeit-Dokumente-RPA/RFS/

Reisen

Wer viel reist, für den ist ein Reisepass ganz selbstverständlich. Alle haben das gleiche Format, unterscheiden sich aber von Farbe und Umschlaggestaltung ganz erheblich. In Neuseeland ist ein hübscher Farn zu sehen und in Sri Lanka ein prächtiger Thron. Die Pässe aus arabischen Ländern sind aus religiösen Gründen meist grün

Eine Frau benutzt am auf dem Flughafen Düsseldorf den Weg für EU-Bürger zur Passkontrolle. | Bild: FEDERICO GAMBARINI

Hotel? Gebucht. Koffer? Gepackt. Fehlt noch was? Nö. Fein, dann kann der Sommerurlaub ja kommen. Halt! Was war mit dem Reisepass? Ist der überhaupt noch gültig? Verflixt aber auch: Jedes Mal vergisst man aufs Neue, sich um diesen unnützen Lappen zu kümmern!

Der deutsche Pass spielt in der Champions League der Reisepässe

Dabei ist das, was uns als unnützer Lappen erscheint, ungemein wertvoll. Jedenfalls, sofern er aus Deutschland kommt. Der deutsche Reisepass steht auf Platz zwei der weltweiten Rangliste, wer ihn besitzt, spielt gleichsam in der Champions-League des internationalen Tourismus. Bemessen wird das an der Anzahl von Ländern, die sich mit einem solchen Dokument ohne Visum besuchen lassen. 158 sind es für den deutschen Staatsbürger, nur Bürger des Landes Singapur dürfen in noch mehr Staaten (159) einfach so einreisen. Wer beispielsweise aus Afghanistan kommt, hat gerade einmal 24 Staaten zur Auswahl. Das krisengeschüttelte Land ist damit internationales Schlusslicht.

Entnehmen lässt sich das dem Passport-Index, den die Firma Arton Capital jährlich erhebt. Im Band "Passport – Alle Reisepässe dieser Welt" (erschienen im Prestel Verlag) lässt sich auch begutachten, wie so ein Reisepass gestaltet ist. Die enorme Ähnlichkeit aller weltweit zirkulierenden Pässe mag manchen erstaunen. Tatsächlich gibt es für sie laut Herausgeberin Nicola von Velsen einen einfachen Grund: Über das Design entscheidet ein Staat seit 1998 nicht mehr in vollem Umfang selbst. Es gilt, die Richtlinien der International Civil Aviation Organization (ICAO) einzuhalten. Die Organisation gehört zu den Vereinten Nationen und gibt den nationalen Regierungen Empfehlungen vor. Und diese sind gut beraten, ihnen zu folgen: Schließlich möchte keine Regierung ihre Bürger verärgern. Ärger aber wäre programmiert, wenn ein extravagant gestalteter Pass die Grenzposten und Zollbeamten dieser Welt irritiert.

So misst ein gewöhnlicher Reisepass heutzutage 125 mal 88 Millimeter und trägt die Farbe Rot, Blau, Grün oder Schwarz. Lediglich in der Tönung gibt es Unterschiede. So hat man sich in der Europäischen Union bereits 1975 auf Dunkelrot geeinigt. Nur die später aufgenommenen Kroaten wollten sich daran nicht halten: Ihr Pass ist heute blau. Islamische Staaten präferieren aus religiösen Gründen Grün. Wir präsentieren einige Beispiele.

Das Buch: "Passport – Alle Reisepässe dieser Welt", Hrsg. Nicola von Velsen,
Prestel Verlag, 19,95 Euro.

Schon gewusst?

Die Ursprünge des Passwesens verlieren sich im Mittelalter. Schon damals brauchte etwa im Frankenreich kaiserliche Dokumente, wer unterwegs eine Unterkunft finden wollte. Wesentlich verschärft wurden die Bestimmungen für Pässe 1791 infolge der Französischen Revolution. Der gestürzte König Ludwig XVI. versuchte damals, als Kammerdiener verkleidet außer Landes zu fliehen. Weil aber die Revolutionsregierung die Grenzen schloss, half ihm auch die Verkleidung nichts. Von da an mussten Pässe ausführliche Angaben über Herkunft, Alter und körperliche Merkmale enthalten. 

Eine Auswahl internationaler Reisepässe

Welche Länder haben einen schwarzen Reisepass?

Schwarzer Reisepass Nur wenige Länder geben schwarze Reisepässe an ihre Bürger aus. Neuseeland ist darunter, aber auch einige afrikanische Staaten wie Botsuana, Burundi und Malawi.

Wer hat einen blauen Reisepass?

Sie bekommen einen Reiseausweis für Flüchtlinge („blauer Pass“), wenn Sie in Deutschland als Asylberechtigte*r oder Flüchtling anerkannt sind. Nach Artikel 28 der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) haben Sie dann grundsätzlich das Recht auf einen Reiseausweis.

Was bedeutet der grüne Reisepass?

Der grüne vorläufige Reisepass als kurzfristig ausgestelltes Übergangsdokument ohne Chip. amtlicher Pass: Der rote Dienstpass, der für Reisen von staatlichen Repräsentanten in dienstlicher Eigenschaft (nicht für Diplomaten und andere Amts- oder Mandatsträger in politischer Funktion) vorgesehen ist.

Was bedeutet schwarzer Reisepass?

Einige afrikanische Staaten, wie Botswana, Burundi, Angola, Tschad, Kongo und Malawi nutzen schwarze Pässe, aber auch Neuseeland hat diese Farbe gewählt - denn Schwarz ist die Nationalfarbe des Inselstaats.

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