Warum haben nicht alle in der EU den Euro?

Der Euro ist der konkreteste Ausdruck der europäischen Integration: rund 341 Millionen Menschen benutzen ihn täglich und machen ihn damit zur der weltweit am zweithäufigsten verwendeten Währung. Für diejenigen, die ins EU-Ausland reisen oder EU-weit im Internet einkaufen, liegen die Vorteile der gemeinsamen Währung auf der Hand.

Der Euro (€) ist die offizielle Währung von 19 der 27 Mitgliedsländer der Europäischen Union. Diese Länder bilden den Euro-Raum, offiziell als „Euro-Währungsgebiet“ bezeichnet.

Beitritt zum Euro-Währungsgebiet

Um dem Euro-Währungsgebiet beitreten zu können, müssen die EU-Mitgliedstaaten die „Konvergenzkriterien“ einhalten.

Diese verbindlichen wirtschaftlichen und rechtlichen Bedingungen wurden 1992 im Vertrag von Maastricht vereinbart und werden daher auch als „Maastricht-Kriterien“ bezeichnet. Alle EU-Mitgliedstaaten mit Ausnahme Dänemarks sind verpflichtet, den Euro einzuführen und dem Euro-Raum beizutreten, sobald die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Der Vertrag legt keinen besonderen Zeitplan für den Beitritt zum Euro-Raum fest, sondern überlässt es den Mitgliedstaaten, ihre jeweiligen Strategien zur Erfüllung der Voraussetzungen für die Einführung des Euro zu entwickeln.

Die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank entscheiden gemeinsam, ob Kandidaten für einen Beitritt zum Euro-Währungsgebiet die Bedingungen für die Einführung des Euro erfüllen. Nach einer Bewertung der erzielten Fortschritte anhand der Konvergenzkriterien veröffentlichen die beiden Organe ihre Schlussfolgerungen in entsprechenden Berichten. Diese werden anschließend vom Rat „Wirtschaft und Finanzen“ in Absprache mit dem Parlament und den Staats- und Regierungschefs ratifiziert. Bei einer positiven Entscheidung kann die Einführung des Euro in die Wege geleitet werden.

Wer in der EU hat nicht den Euro?

Von den neun Ländern, die noch nicht den Euro eingeführt haben: Großbritannien, Dänemark, Schweden, Polen, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Bulgarien, Rumänien, haben Großbritannien und Dänemark sich vertraglich zusichern lassen, dass sie die gemeinsame Währung nicht einführen müssen.

Haben alle Länder in der EU den Euro?

Alle EU-Länder sind Teil der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU), und 19 dieser Länder haben ihre nationalen Währungen durch die gemeinsame Währung – den Euro – ersetzt. Diese EU-Länder bilden das – in der Alltagssprache auch als „Euro-Raum“ bezeichnete – Euro-Währungsgebiet.

Warum haben Schweden und Dänemark keinen Euro?

Schweden ist derzeit nicht Mitglied der Europäischen Währungsunion. Bei der Prüfung der Konvergenzkriterien im Mai 1998 hatte Schweden das Wechselkurskriterium nicht erfüllt. Die schwedische Krone hatte bis dahin nicht am Wechselkursmechanismus (EWS) teilgenommen.

Welches Land wird als nächstes den Euro einführen?

Reisende dürften profitieren. Das Urlaubsland Kroatien führt am 1. Januar 2023 den Euro ein. Nachdem das Einführungsgesetz bereits im Mai 2022 im kroatischen Parlament beschlossen wurde, haben im Juni und Juli auch alle zuständigen EU-Gremien der Währungsumstellung zugestimmt.

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