Wer hastigallesglaubt was ein spricht ist dummkopf oder bösewicht

Shakespeare
Essays, Portr�ts & Originaltexte

Forever Young

William Shakespeare,
geboren wahrscheinlich am 23.04.1564, sein Taufeintrag in das Kirchenregister am 26.04.1564 in Stratford on Avon, gestorben am 23.04.1616.
Die hier gesammelten Stellen sind nach der �bersetzung von August Wilhelm Schlegel, Dorothea Tieck und Wolf Graf Baudissin zitiert.
Textstellen & Zitate aus allen St�cken

Kom�dien:
Die beiden Veroneser| Der Widerspenstigen Z�hmung | Die Kom�die der Irrungen| Liebes Leid und Lust | Ein Sommernachtstraum| Der Kaufmann von Venedig| Die lustigen Weiber von Windsor| Viel L�rm um Nichts | Wie es Euch gef�llt | Was Ihr wollt | Troilus und Cressida | Ma� f�r Ma� | Ende gut, alles gut | Perikles, F�rst von Tyros | Das Winterm�rchen | Cymbeline | Der Sturm

Historien:
K�nig Johann| K�nig Richard II. | K�nig Heinrich IV.-VIII | K�nig Richard III.

Trag�dien:
Romeo und Julia | Julius C�sar | Hamlet, Prinz von D�nemark | Othello | K�nig Lear | Macbeth | Antonius und Cleopatra | Coriolanus | Timon von Athen

 
Die beiden Veroneser

Verdecktes Feuer brennt mit gr��rer Kraft.

Wer stets zu Haus bleibt, hat nur Witz f�rs Haus.

Leicht verirrt ein armes Sch�fchen sich,
Sobald der Sch�fer von der Herde wich.

Erfahrung wird durch Flei� und M�h erlangt.

Oh, schmeichle mir; des Lobs freut sich die Liebe.

O kenntest du die innre Kraft der Liebe,
Du m�chtest eh' mit Schnee ein Feuer z�nden,
Als Liebesglut durch Worte l�schen wollen.

Oft weist ein Weib zur�ck, was sie begl�ckt.
Verschm�hn zuerst weckt sp�ter Sehnsucht auf.

Der Mann, der nur 'ne Zung' hat, ist kein Mann,
Des Wort nicht jedes Weib gewinnen kann.

Mit Taten schm�ckt sich Treu' und nicht mit Worten.

Einstimm'ges Lied hat keine Harmonie.

Der Sch�fer sucht das Schaf, und nicht das Schaf den Sch�fer.

Erfahrung wird durch Flei� und M�h' erlangt.

Und immer fand Ergebenheit den Lohn.

Der Mangel macht uns jeder S�nd' ergeben.

Der Widerspenstigen Z�hmung


Stolz soll der Beutel sein, der Anzug arm,
Denn nur der Geist macht unsern K�rper reich.
Und wie die Sonne bricht aus tr�bsten Wolken,
So strahlt aus niedrigstem Gewand die Ehre.

O Wissenschaft! Was f�r ein Segen bist du!

Einmal besser als keinmal, und besser sp�t als nie.

Wo zwei w�t'ge Feuer sich begegnen,
Vertilgen sie, was ihren Grimm gen�hrt.

Was Ihr nicht tut mit Lust, gedeiht Euch nicht.

Dein Vater w�r' ein Narr!
Dir alles geben und in alten Tagen
Von deiner Gnade leben?

Der Weiber Freundlichkeit, nicht sch�ne Augen,
Gewinnt mein Herz.

Ein Weib wird bald zum Narr'n gemacht,
Wenn sie nicht Mut hat, sich zu widersetzen.

Unter faulen �pfeln gibt's nicht viel Wahl.

Niemand unterscheidet am Gesicht, wer Herr, wer Diener ist.

Wie die Sonne bricht durch tr�bste Wolken,
So strahlt aus niedrigstem Gewand die Ehre.
Die Kom�die der Irrungen    

Geduld, nie aufgereizt, wird leicht ge�bt;
Sanftm�tig bleibt der wohl, den nichts betr�bt.

Ein Mann ist �ber seine Freiheit Herr,
Die Zeit der M�nner Herrin; wie sie's f�gt,
Gehn sie und kommen.

Treib nicht mit meinem Gram ein grausam Spiel!

Mein' Seel', der braucht einen langen L�ffel, der mit dem Teufel i�t.

Nein sagt ein M�dchen, weil's die Sitte will,
Und w�nscht, da� es der Frager deut' als Ja.

Das gift'ge Schrei'n der eifers�cht'gen Frau
Wirkt t�dlicher als tollen Hundes Zahn.

Kein Wesen gibt's, das nicht gebunden w�r.

Zeit ist bankrott und schuldet mehr dem Zufall, als sie wert ist. Liebes Leid und Lust 

Fasten, studieren, keine Frauen sehn -
Klarer Verrat am K�nigtum der Jugend.

Witz, schnell geboren, w�chst und welkt geschwind.

Eitel ist jede Lust, am meisten, die mit M�hen kaufend
Nichts erwirbt als M�h'.

Not bricht Stahl.

Ein fetter Bauch hat magres Gehirn; je feister
Die Rippen, um so eh'r bankrott die Geister.

Jeder Mensch hat angeborne Schw�chen,
Die Gnade nur, nicht Kraft kann �berwinden.

Wo Sch�nheit fehlt, ist Schmeicheln eitles Tun. Ein Sommernachtstraum    

Drum la� Geduld uns durch die Pr�fung lernen,
Weil Leid der Liebe so geeignet ist
Wie Tr�ume, Seufzer, stille W�nsche, Tr�nen,
Der armen kranken Leidenschaft Gefolge.

Die Wahrheit zu sagen, halten Vernunft und Liebe heutzutage nicht viel Gemeinschaft.
Schade, da� ehrliche Nachbarn sie nicht zu Freunden machen wollen!

Wie kann das Gl�ck so wunderlich doch schalten?

Wahnwitzige, Poeten und Verliebte
Bestehn aus Einbildung.

Dem schlechtsten Ding an Art und an Gehalt
Leiht Liebe dennoch Ansehn und Gestalt.

Amor steckt von Schalkheit voll,
Macht die armen Weiblein toll.
Hans nimmt sein Gretchen,
Jeder sein M�dchen;
Find't seinen Deckel jeder Topf,
Und allen geht's nach ihrem Kopf.

Des Wunsches H�lfte soll den W�nscher lohnen.

Ein jedes Ding mu� Zeit zur Reife haben. Der Kaufmann von Venedig      

F�rwahr, ich wei� nicht, was mich traurig macht;
Ich bin es satt; ihr sagt, das seid ihr auch.
Doch wie ich dran kam, wie mir's angeweht,
Von was f�r Stoff es ist, woraus erzeugt,
Das soll ich erst erfahren.
Und solchen Dummkopf macht aus mir die Schwermut,
Ich kenne mit genauer Not mich selbst.

Es gibt so Leute, deren Angesicht
Sich �berzieht gleich einem stehnden Sumpf,
Und die ein eigensinnig Schweigen halten,
Aus Absicht, sich in einen Schein zu kleiden
Von Weisheit, W�rdigkeit und tiefem Sinn;
Als wenn man spr�che: Ich bin Herr Orakel;
Tu ich den Mund auf, r�hr sich keine Maus.
O mein Antonio, ich kenne deren,
Die man deswegen blo� f�r Weise h�lt,
Weil sie nichts sagen; spr�chen sie, sie br�chten
Die Ohren, die sie h�rten, in Verdammnis,
Weil sie die Br�der Narren schelten w�rden.

Gott schuf ihn, also la�t ihn f�r einen Menschen gelten.

Ich will mit euch handeln und wandeln, mit euch stehen und gehen, und was dergleichen mehr ist; aber ich will nicht mit euch essen, mit euch trinken, noch mit euch beten.

Ma�e keiner
Sich einer unverdienten W�rde an.
O w�rden G�ter, Rang und �mter nicht
Verderbterweis erlangt und w�rde Ehre
Durch das Verdienst des Eigners rein erkauft,
Wie mancher deckte dann sein blo�es Haupt!
Wie mancher, der befiehlt, gehorchte dann!
Wie viel des P�bels w�rde ausgesondert
Aus reiner Ehre Saat! und wieviel Ehre
Gelesen aus der Spreu, dem Raub der Zeit,
Um neu zu gl�nzen!

Ich bin ein Jude. Hat nicht ein Jude Augen? Hat nicht ein Jude H�nde, Gliedma�en, Werkzeuge, Sinne, Neigungen, Leidenschaften? Mit derselben Speise gen�hrt, mit denselben Waffen verletzt, denselben Krankheiten unterworfen, mit denselben Mitteln geheilt, gew�rmt und gek�ltet von eben dem Winter und Sommer als ein Christ? Wenn ihr uns stecht, bluten wir nicht? Wenn ihr uns kitzelt, lachen wir nicht? Wenn ihr uns vergiftet, sterben wir nicht? Und wenn ihr uns beleidigt, sollen wir uns nicht r�chen? Sind wir euch in allen Dingen �hnlich, so wollen wir's euch auch darin gleich tun. Wenn ein Jude einen Christen beleidigt, was ist seine Demut? Rache. Wenn ein Christ einen Juden beleidigt, was mu� seine Geduld sein nach christlichem Vorbild? Nu, Rache. Die Bosheit, die ihr mich lehrt, die will ich aus�ben, und es mu� schlimm hergehen, oder ich will es meinen Meistern zuvortun.

Es gibt der Leute, die kein schmatzend Ferkel
Ausstehen k�nnen; manche werden toll,
Wenn sie 'ne Katze sehn; noch andre k�nnen,
Wenn die Sackpfeife durch die Nase singt,
Den Harn nicht bei sich halten; denn die Triebe,
Der Leidenschaften Meister, lenken sie
Nach Lust und Abneigung.

Welch Urteil soll ich scheun, tu ich kein Unrecht?

Die Art der Gnade wei� von keinem Zwang.
Sie tr�ufelt wie des Himmels milder Regen
Zur Erde unter ihr; zwiefach gesegnet:
Sie segnet den, der gibt, und den, der nimmt;
Am m�chtigsten in M�chtgen, zieret sie
Den F�rsten auf dem Thron mehr als die Krone.
Das Zepter zeigt die weltliche Gewalt,
Das Attribut der W�rd und Majest�t,
Worin die Furcht und Scheu der K�nge sitzt.
Doch Gnad ist �ber diese Zeptermacht,
Sie thronet in dem Herzen der Monarchen,
Sie ist ein Attribut der Gottheit selbst,
Und irdsche Macht kommt g�ttlicher am n�chsten,
Wenn Gnade bei dem Recht steht.

Ihr nehmt mein Haus, wenn ihr die St�tze nehmt,
Worauf mein Haus beruht; ihr nehmt mein Leben,
Wenn ihr die Mittel nehmt, wodurch ich lebe.

Der Mann, der nicht Musik hat in ihm selbst,
Den nicht die Eintracht s��er T�ne r�hrt,
Taugt zu Verrat, zu R�uberei und T�cken;
Die Regung seines Sinns ist dumpf wie Nacht,
Sein Trachten d�ster wie der Erebus.
Trau' keinem solchen!

Wer wohl zufrieden ist, ist wohl bezahlt;
Ich bin zufrieden, da ich euch befreit,
Und halte dadurch mich f�r wohl bezahlt;
Lohns�chtiger war niemals mein Gem�t.

Wie weit die kleine Kerze Schimmer wirft!
So scheint die gute Tat in arger Welt.

Kein Laster ist so bl�de, das von Tugend
Im �u�ern Tun nicht Zeichen an sich n�hme.

Der ist ein guter Prediger, der seine eignen Ermahnungen befolgt: Ich kann leichter zwanzig lehren, was gut zu tun ist, als einer von den zwanzigen sein und meine eignen Lehren befolgen.

Gewinn ist Segen, wenn man ihn nicht stiehlt.

Ich mag nicht Freundlichkeit bei t�ckischem Gem�te.

Beleidigung ist nicht sofort auch Ha�.

Wie hoffst du Gnade, da du keine �bst?
Welch Urteil soll ich scheun, tu' ich kein Unrecht?

Du nanntest Hund mich, eh' du Grund gehabt:
Bin ich ein Hund, so meide meine Z�hne!

O Liebe, m��'ge dich in deiner Seligkeit!
Halt ein, la� deine Freuden sanfter regnen;
Zu stark f�hl' ich, du mu�t mich minder segnen,
Damit ich nicht vergeh'.

W�re tun so leicht, als wissen, was zu tun ist, es w�ren Kapellen Kirchen geworden, und armer Leute H�tten F�rstenpal�ste.

Gewinn ist Segen, wenn man ihn nicht stiehlt.

Wahrheit mu� ans Licht kommen.

Wie s�� das Mondlicht auf dem H�gel schl�ft!

Die Kr�he singt so lieblich wie die Lerche,
Wenn man auf keine lauschet; und mir deucht,
Die Nachtigall, wenn sie bei Tage s�nge,
Wo alle G�nse schnattern, hielt' man sie
F�r keinen bessern Spielmann als den Spatz.
Wie manches wird durch seine Zeit gezeitigt
Zu echtem Preis und zur Vollkommenheit!
 

Die lustigen Weiber von Windsor     

Ich hoffe, mit der Vertraulichkeit wird sich auch die Geringsch�tzung einstellen.

Hoffnung ist oft ein Jagdhund ohne Spur.

Wo Geld vorangeht, sind alle Wege offen.

Freundschaft h�lt stand in allen Dingen,
Nur in der Liebe Dienst und Werbung nicht.

Redet leise, wenn Ihr von Liebe redet. Viel L�rm um Nichts     

Ein Sieg gilt doppelt, wenn der Feldherr seine volle Zahl wieder heimbringt.

Eine z�rtliche Ergie�ung der Z�rtlichkeit. Keine Gesichter sind echter, als die so gewaschen sind.

Lieber wollt ich meinen Hund eine Kr�he anbellen h�ren, als einen Mann schw�ren, da� er mich liebe.

Ich wollte, mein Pferd w�re so schnell als Eure Zunge.

... andre Zeiten, andre Gedanken.

Freundschaft h�lt stand in allen Dingen,
Nur in der Liebe Dienst und Werbung nicht.
Drum brauch� ein Liebender die eigne Zunge,
Es rede jeglich Auge f�r sich selbst,
Und keiner trau� dem Anwalt: Sch�nheit wei�
Durch Zauberk�nste Treu� in Blut zu wandeln.

Willst du denn das Zutrauen zur S�nde machen?
Die S�nde ist beim Stehler.

Schweigen ist der beste Herold der Freude. Ich w�re nur wenig gl�cklich, wenn ich sagen k�nnte, wie sehr ich�s bin.

Singt nicht Balladen tr�b und bleich,
In Trauermelodien:
Der M�nner Trug war immer gleich.
Seitdem die Schwalben ziehen.

Gl�cklich sind, die erfahren, was man an ihnen aussetzt, und sich darnach bessern k�nnen.

Denn noch bis jetzt gab's keinen Philosophen,
Der mit Geduld das Zahnweh konnt' ertragen.

Wozu die Br�cke breiter als der Flu�?
Die Not ist der Gew�hrung bester Grund.

Wieviel besser ist's, �ber die Freude zu weinen,
als sich am Weinen zu freuen.

Jeder kann den Schmerz bemeistern, nur der nicht, der ihn f�hlt.

� denn so geschieht's,
Da�, was wir haben, wir nach Wert nicht achten,
Solange wir's genie�en: ist's verloren,
Dann �bersch�tzen wir den Preis; ja, dann
Erkennen wir den Wert, den uns Besitz mi�achten lie�.

In einer schlechten Sache hat man keinen Mut.

Was f�r ein artiges Ding ein Mann ist, wenn er in Wams und Hosen heruml�uft und seinen Verstand zu Hause l��t.


Wie es Euch gef�llt     

Aber liebe keinen Mann in wahrem Ernst, auch zum Spa� nicht weiter, als da� du mit einem unschuldigen Err�ten in Ehren wieder davon kommen kannst.

Desto schlimmer, da� Narren nicht mehr weislich sagen d�rfen, was weise Leute n�rrisch tun.

So wird man alle Tage kl�ger!

Sch�nheit lockt Diebe schneller noch als Gold.

Wir treuen Liebenden kommen oft auf seltsame Spr�nge: wie alles von Natur sterblich ist, so sind alle sterblich Verliebten von Natur Narren.

Der Narr h�lt sich f�r weise, aber der Weise wei�, da� er ein Narr ist.

Am h��lichsten ist H��lichkeit am Sp�tter.

Die ganze Welt ist B�hne,
Und alle Frau'n und M�nner blo�e Spieler.
Sie treten auf und gehen wieder ab,
Sein Leben lang spielt einer manche Rollen.
Durch sieben Akte hin. Zuerst das Kind,
das in der W�rt'rin Armen greint und sprudelt;
Der weinerliche Bube, der mit B�ndel
Und glattem Morgenantlitz, wie die Schnecke,
Ungern zur Schule kriecht; dann der Verliebte,
Der wie ein Ofen seufzt, mit Jammerlied
Auf seiner Liebsten Brau'n; dann der Soldat,
Voll oller Fl�ch' und wie ein Pardel b�rtig,
Auf Ehre eifers�chtig, schnell zu H�ndeln,
Bis in die M�ndung der Kanone suchend
Die Seifenblase Ruhm. Und dann der Richter,
In rundem Bauche, mit Kapaun gestopft,
Mit strengem Blick und regelrechtem Bart,
Voll weiser Spr�ch' und neuester Exempel
Spielt seine Rolle so. Das sechste Alter
Macht den besockten hagern Pantalon,
Brill' auf der Nase, Beutel an der Seite;
Die jugendliche Hose, wohl geschont,
`ne Welt zu weit f�r die verschrumpften Lenden;
Die tiefe M�nnerstimme, umgewandelt
Zum kindischen Diskante, pfeift und qu�kt
In feinem Ton. Der letzte Akt, mit dem
Die seltsam wechselnde Geschichte schlie�t,
Ist zweite Kindheit, g�nzliches Vergessen
Ohn' Augen, ohne Zahn, Geschmack und alles.

Wahrhaftig, Sch�fer, an und f�r sich betrachtet, ist es ein gutes Leben; aber in Betracht, da� es ein Sch�ferleben ist, taugt es nichts. In Betracht, da� es einsam ist, mag ich es wohl leiden, aber in Betracht, da� es stille ist, ist es ein sehr erb�rmliches Leben. Ferner, in Betracht, dass es auf dem Lande ist, steht es mir an; aber in Betracht, da� es nicht am Hofe ist, wird es langweilig. Insofern es ein m��iges Leben ist, seht Ihr, ist es nach meinem Sinn; aber insofern es nicht reichlicher dabei zugeht, streitet es sehr gegen meine Neigung. Verstehst Philosophie, Sch�fer?

Was bei Hofe gute Sitten sind, die sind so l�cherlich auf dem Lande, als l�ndliche Weise bei Hofe zu Spott dient. Ihr sagtet mir, bei Hofe verbeugt Ihr Euch nicht, sondern k��t Eure Hand. Das w�re eine sehr unreinliche H�flichkeit, wenn Hofleute Sch�fer w�ren.

Ich will kein lebendig Wesen in der Welt schelten als mich selber, an dem ich die meisten Fehler kenne.

Die Zeit reiset in verschiednem Schritt mit verschiednen Personen.

Wenn eines Menschen Verse nicht verstanden werden und eines Menschen Witz von dem geschickten Kinde Verstand nicht unterst�tzt wird, das schl�gt einen Menschen h�rter nieder als eine gro�e Rechnung in einem kleinen Zimmer.

Wie der Ochse sein Joch hat, Herr, das Pferd seine Kinnkette und der Falke seine Schellen, so hat der Mensch seine W�nsche; und wie sich Tauben schn�beln, so m�chte der Ehestand naschen.

Viel gesehen haben und nichts besitzen, das kommt auf reiche Augen und arme H�nde hinaus.

Gute Redner r�uspern sich, wenn sie aus dem Text kommen, und wenn Liebhabern (was Gott verh�te!) der Stoff ausgeht, so ist der schicklichste Behelf, zu k�ssen.

Die arme Welt ist fast sechstausend Jahre alt, und die ganze Zeit �ber ist noch kein Mensch in eigner Person gestorben, n�mlich in Liebessachen.

M�nner sind Mai, wenn sie freien, und Dezember in der Ehe.

O Herr, wir streiten wie gedruckt, nach dem Buch, so wie man Sittenb�chein hat. Ich will Euch die Grade aufz�hlen. Der erste der h�fliche Bescheid; der zweite der feine Stich; der dritte die grobe Erwiderung; der vierte die beherzte Abfertigung; der f�nfte der trotzige Widerspruch; der sechste die L�ge unter Bedingung; der siebente die offenbare L�ge. Aus allen diesen k�nnt Ihr Euch herausziehen, au�er der offenbaren L�ge, und aus der sogar mit einem blo�en W e n n. Ich habe erlebt, da� sieben Richter einen Streit nicht ausgleichen konnten, aber wie die Parteien zusammen kamen, fiel dem einen nur ein Wenn ein; zum Beispiel: �Wenn ihr s o sagt, so sage ich s o�, und sie sch�ttelten sich die H�nde und machten Br�derschaft. Das Wenn ist der wahre Friedensstifter; ungemeine Kraft in dem Wenn.

Wir hassen bald, was oft uns Furcht erregt.

Wenn mich das Alter auch nicht sch�tzt vor Torheit,
Doch wohl vor Kindischsein.

Immer ist die Albernheit der Narren der Schleifstein der Witzigen.

Desto schlimmer, da� Narren nicht mehr weislich sagen d�rfen, was weise Leute n�rrisch tun.

Da der junge Mensch nicht h�ren will, so mag er auf seine eigene Gefahr vorwitzig sein.

� alles ist tapfer, wo Jugend obenauf sitzt und die Z�gel lenkt.

Da werden wir also mit Neuigkeiten gem�stet.

Wie eine Stadt mit Mauern vornehmer ist als ein Dorf, so ist die Stirn eines verheirateten Mannes ehrenvoller als die nackten Schl�fen eines Junggesellen; und um so viel besser Schutzwehr ist als Unverm�gen, um so viel kostbarer ist ein Horn als keins.


Was Ihr Wollt     

So w�hl' dir eine j�ngere Geliebte,
Sonst h�lt unm�glich deine Liebe stand.
Denn M�dchen sind wie Rosen: kaum entfaltet,
Ist ihre holde Bl�te schon veraltet.

Was Gro�e tun, beschwatzen gern die Kleinen.

Vermeinest du, weil du tugenhaft seiest, solle es in der Welt keine Torten und keinen Wein mehr geben?

Wir M�nner m�gen leicht mehr sprechen, schw�ren,
Doch der Verhei�ung steht der Wille nach.
Wir sind in Schw�ren stark, doch in der Liebe schwach.

Seht mir doch dieses Zeitalter! Eine Redensart ist nur ein lederner Handschuh f�r einen witzigen Kopf: wie geschwind kann man die verkehrte Seite herauswenden!

Das ist gewi�; wer artig mit Worten t�ndelt, kann sie geschwind leichtfertig machen.
 

Troilus und Cressida     

Nichts wei� ein liebend M�dchen, bis sie wei�:
Allein das Unerreichte steht im Preis,
Und so hat niemals noch ein Weib empfangen
Liebe so s��, wie ihr gew�hrt Verlangen.
Drum folg ich diesem Spruch der Liebessitte:
Gew�hren bringt Befehl, Versagen Bitte;
Und mag mein Herz auch treue Lieb empfinden,
Nie soll ein Blick, ein Wort sie je verk�nden.

Mag sie sein, wie sie ist! Ist sie sch�n, um so besser f�r sie; ist sie's nicht, so wird sie schon wissen, wie sie sich helfen kann.

Wir d�rfen nicht die G�te jeder Tat
Ermessen nach dem Ausgang des Erfolgs ...

Der Elefant hat Gelenke, aber keine f�r die H�flichkeit; seine Beine sind Beine f�rs
Bed�rfnis, nicht f�r die Verbeugung.

Einstimmig prei�t man neugebornen Tand,
Ward er auch aus Vergangnem nur geformt,
Und sch�tzt den Staub, ein wenig �bergoldet,
Weit mehr als Gold, ein wenig �berst�ubt.

Doch oft geschieht uns, was wir nicht gewollt,
Und oftmals sind wir unsre eignen Teufel,
Wenn wir des Willens Schw�che selbst versuchen,
Zu stolz auf unsre wandelbare Kraft.


Ma� f�r Ma�     

Gedanken sind nicht Taten; Vors�tze nur Gedanken.

Durch Fehler, sagt man, sind die besten Menschen
Gebildet, werden meist um so viel besser,
Weil sie vorher ein wenig schlimm.

Wem Gott vertraut des Himmels Schwert,
Mu� heilig sein und ernst bew�hrt;
Selbst ein Muster, uns zu leiten,
So festzustehn, wie fortzuschreiten;*
Gleiches Ma� den fremden Fehlen,
Wie dem eignen Frevel w�hlen.

O Rang! O W�rde!
Wie oft durch �u�re Schal' und Form erzwingst du
Ehrfurcht von Toren; lockst die Bessern selbst
Durch falschen Schein!

Verdammt ist jede Schuld schon vor der Tat.

Guten Advokaten fehlt es nicht an Klienten.

Wer s�ndigt mehr? Ist's die Versucherin,
Ist's der Versucher?

Es hat der Dieb ein freies Recht zum Raub,
Wenn erst der Richter stiehlt.

Liebe f�r Liebe, bittern Ha� f�r Ha�,
Gleiches mit Gleichem zahl' ich, Ma� f�r Ma�.

Mi� nicht den N�chsten nach dem eigen Ma�.
 

Ende gut Alles gut    

La� dich zum Schweigen tadeln,
Doch nie um Reden schelten.

Dem Reichtum, noch so schlecht,
Dient oft die Weisheit arm und nackt als Knecht.

Das Jungfrauentum br�tet Grillen, wie ein K�se Maden, zehrt sich ab bis auf die Rinde und stirbt, indem sich's von seinem eignen Eingeweide n�hrt.

Oft ist�s der eigne Geist, der Rettung schafft,
Die wir beim Himmel suchen. Unsrer Kraft
Verleiht er freien Raum, und nur dem Tr�gen,
Dem Willenlosen, stellt er sich entgegen.

Wer kl�gelnd abw�gt und dem Ziel entsagt,
Weil er vor dem, was nie gesehn, verzagt,
Erreicht das Gr��te nie.

Man sagt, es geschehn keine Wunder mehr, und unsre Philosophen sind dazu da, die �bernat�rlichen und unergr�ndlichen Dinge allt�glich und trivial zu machen. Daher kommt es, da� wir mit Schrecknissen Scherz treiben, und uns hinter unsre angebliche Wissenschaft verschanzen, wo wir uns vor einer unbekannten Gewalt f�rchten sollten.

Den Stand allein verachtest du, den ich
Erh�hn kann. Seltsam ist�s, da� unser Blut -
Vermischte man�s - an Farbe, W�rm� und Schwere
Den Unterschied verneint, und doch so m�chtig
Sich trennt durch Vorurteil.

Nach innerm Kern und Wesen fragt das Recht,
Nicht nach dem Stand. Jung, sch�n, und ohne Tadel,
Schenkt ihr Natur unmittelbaren Adel,
Der Ehre zeugt, wie Ehre d e n verdammt,
Der sich ber�hmt, er sei von ihr entstammt,
Und gleicht der Mutter nicht. Der Ehre Saat
Gedeiht weit minder durch der Ahnen Tat,
Als eignen Wert.

Das Gewebe unseres Lebens besteht aus gemischtem Garn, gut und schlecht durcheinander. Unsere Tugenden w�rden stolz sein, wenn unsere Fehler sie nicht gei�elten, und unsere Laster w�rden verzweifeln, wenn sie nicht von unseren Tugenden ermuntert w�rden.

Der K�nig wird zum Bettler nach dem Spiel:
Doch ist das Ende gut und f�hrt zum Ziel;
Wenn�s euch gef�llt: wof�r euch Tag f�r Tag
Der B�hne treulich Streben zahlen mag.
Schenkt nur Geduld; wenn wir gefehlt, verzeiht;
Uns sei die Hand, euch unser Herz geweiht.

 Perikles, F�rst von Tyros

Kann, was ein alter Mann mag singen,
Vergn�gen, wie Ihr�s w�nschet, bringen,
W�nscht� ich mir Leben, da� ich�s fein
Verbraucht� um Euch wie Kerzenschein.

Kein Mann von Tugend folgt so schwachem rat,
Da�, wei� er S�nde drin, dem Tod er naht ...

Wer in ein Buch verfa�t, was K�n�ge tun,
Verschlie�t es sichrer wohl, als er es zeigt;
Erz�hltes Laster f�hrt wie Wind dahin,
Bl�st Staub in andrer Augen, sich verbreitend;
Doch ist es endlich nur erkauft zu teuer,
Der Hauch verweht, das kranke Aug� sieht freier,
Und scheut die Luft; der blinde Maulwurf h�gelt
Gen Himmel, klagt, die Erde sei bedr�ckt
Von Menschen, daf�r stirbt der arme Wurm.

Den Leib liebt jeder, der uns Nahrung gibt,
Verg�nnt, da� so ihr Haupt die Zunge liebt.

Wie H�flichkeit die S�nde gern bedeckte
Dann gleicht dem Heuchler die gescheh�ne Tat,
Der Gutes nichts, als nur den Anschein hat ...

Denn eine S�nde weckt die andre auch,
Mord ist Nachbar der Lust, wie Flamm� und Rauch.
Gift und Verrat sind wohl der S�nde H�nde,
Ja Schilde auch, die Schande abzuhalten:
Um euch zu rein�gen, dient euch wohl mein Tod,
Drum flieh� ich die Gefahr, die mich bedroht.

Er fand den Sinn, und drum sind wir gesinnt
Sein Haupt zu haben.

Nat�rlich ist�s, die Leidenschaft der Seele,
Die anfangs schwanger von Bef�rchten wird,
Bekommt von Sorge Nahrung dann und Leben;
Erst ist es Furcht, was wohl geschehen m�chte,
Nun �lter, Sorge, da� es nicht geschieht.

Die kr�nken nur den K�nig, die ihm schmeicheln,
Denn Schmeicheln facht, ein Blasebalg, an die S�nde;
Das, dem geschmeichelt wird, ist nur ein Funke,
Vom Winde erst bek�mmt es Kraft und Glut;
Doch Tadel, der in Demut vorgebracht,
Geziemt dem K�nig, er ist Mensch, kann irren,
Wen hier Herr S�� mit Frieden Euch gesegnet,
Er schmeichelt nur, f�hrt Krieg mit Eurem Leben.

Nie darf ein F�rst dem Tadler feindlich sein.
Du, so geschickt zum Rat und F�rstendiener,
Des Weisheit dir den F�rsten macht zum Diener.

Zeit ist�s zu f�rchten, wenn Tyrannen k�ssen.

Wer H�gel abgr�bt, weil sie aufw�rts streben,
Wirft um den Berg, ihn h�her zu erheben.

Wir suchen nicht Verehrung, sondern Liebe ...

Wie gut anst�nd�ger Scherz der Arbeit ziemt.

Jedes Ding geht wie es kann, und was ein Mann nicht zeugen kann, darum mu� er auch der Frau kein gutes Wort geben.

Man t�rt sich oft, wenn man zu kennen meint
Den Mann, so wie er �u�erlich erscheint.

Ein freundlich Wort mu� oft f�r Frechheit gelten.

Der ist ein Tor, der nicht der Weisheit folgt.


Das Winterm�rchen    

Ein Vater, d�nkt mich,
Ist bei des Sohnes Hochzeitsfest ein Gast,
Der seinen Tisch am meisten schm�ckt.

Ich wollte, es g�be gar kein Alter zwischen zehn und dreiundzwanzig, oder die jungen Leute verschliefen die ganze Zeit: denn dazwischen ist nichts, als den Dirnen Kinder schaffen, die Alten �rgern, stehlen, balgen.

Wo man nicht helfen kann,
Soll man auch jammern nicht.

Die gute Tat, die ungepriesen stirbt,
W�rgt tausend andre, die sie zeugen k�nnte.

Wie oft verr�t Natur die eigne Torheit
Und Z�rtlichkeit, und macht sich zum Gesp�tt
F�r h�rtre Seelen!

Gl�ck ist allein das wahre Band der Liebe.
 

Cymbeline     

Ein tiefer Fall f�hrt oft zu h�herm Gl�ck.

Die ich verehre, f�rcht' ich:
Die Klugen; �ber Narren lach' ich nur,
Die f�rcht' ich nicht.

Verleumdung,
Sie schneidet sch�rfer als das Schwert; ihr Mund
Vergiftet mehr als alles Nilgew�rm:
Ihr Wort f�hrt auf dem Sturmwind und bel�gt
Jedweden Erdstrich: Kaiser, K�niginnen,
F�rsten, Matronen, Jungfrau'n, ja in Grabes
Geheimnis w�hlt das Natterngift Verleumdung.

Sind wir nicht Br�der?
Das sollte Mensch dem Menschen immer sein.

Der Hofmann sagt, was nicht am Hof, sei wild:
Erfahrung, ach, du zeigst ein andres Bild!
Das tiefste Meer zeugt Ungeheu'r, indessen
Der Bach manch s��en Fisch uns gibt zum Essen.

Seine Kleider sind reich, aber er tr�gt sie nicht h�bsch.

Der M�nner Schw�re sind der Frau'n Verr�ter!

Ein guter Diener tut nicht jeden Dienst;
Nur was gerecht ist, ist Pflicht.

Arznei verl�ngert das Leben wohl, doch rafft
Der Tod zuletzt den Arzt auch hin.


Der Sturm  (In der �bersetzung nach Christoph Martin Wieland)    

... gute Eltern k�nnen schlimme Kinder haben.

Die H�lle ist leer, (...) und alle Teufel sind hier.

Pfui, wie der Mann seine Zunge verschwendet!

Sire, es ist schlimmes Wetter bey uns allen, wenn Euer Majest�t bew�lkt ist.

Die Einrichtung des gemeinen Wesens m��te mir gerade das Wiederspiel von allen unsrigen seyn; denn ich wollte keine Art von Handel und Wandel gestatten; Von Obrigkeitlichen Aemtern sollte nur nicht der Name bekannt seyn; Von allen Wissenschaften sollte man nichts wissen; Kein Reichthum, keine Armuth, kein Unterschied der St�nde; nichts von K�uffen, Erbschaften, Marchen, Grenzsteinen, Braachfeldern noch Weinbergen; Kein Gebrauch von Metall, Korn, Wein oder Oel; Keine Arbeit, alle Leute m��ig, alle, und die Weiber dazu; aber alles in Unschuld. Keine Oberherrschaft - -

Alle Dinge sollten gemein seyn; die Natur sollte alles von sich selbst hervorbringen, ohne Arbeit und Schwei� der Menschen. Keine Verr�therey, keine Uebelthaten, folglich auch kein Schwerdt, kein Spie�, kein Messer, kein Schie�gewehr, kurz keine Nothwendigkeit von irgend einem Instrument; denn die Natur sollte aus eignem Trieb alles in Ueberflu� hervorbringen, was zum Unterhalt meines unschuldigen Volkes n�thig w�re.

Es giebt Spiele welche m�hsam sind, aber eben diese M�he erh�ht das Vergn�gen das man dabey hat; es giebt niedrige Gesch�fte, denen man sich auf eine edle Art unterziehen kan, und h�chst geringsch�zige Mittel, die zu einem sehr vortreflichen Ziel fuhren.

Wer stirbt, bezahlt alle seine Schulden.

imm dich also in Acht, so lieb es dir ist, da� Hymens Fakel dir leuchte.

die st�rksten Eide sind nur Stroh f�r das Feuer in unserm Blute;

Geister, die ich durch meine Kunst aus ihren Bezirken hiehergerufen habe, meine Phantasien auszuf�hren.

Wir sind solcher Zeug, woraus Tr�ume gemacht werden, und unser kleines Leben endet sich in einen Schlaf

Nun ist mein Entwurf zu seiner Zeitigung gelangt; meine Bezauberungen brechen nicht; meine Geister gehorchen, und die Zeit geht aufrecht mit ihrer Ladung davon; wie viel ists am Tage?

Lauter Schreknisse, Verwirrung, Wunder und Erstaunen wohnen hier; m�ge uns irgend eine himmlische Macht wieder aus diesem f�rchterlichen Lande f�hren!

Wie viele feine Gesch�pfe sind hier beysammen! Wie sch�n ist das menschliche Geschlecht! O brave neue Welt, die solche Einwohner hat!


Romeo und Julia    

Um tapfer zu sein, mu� man standhalten.

Denn Sch�nheit, die der Lust sich streng enth�lt,
Bringt um ihr Erb die ungeborne Welt.

Wer vor der Zeit beginnt, der endigt fr�h.

Die Weiber nehmen oft durch M�nner zu.

Such' frohe N�cht' auf frohe Tage, Kind!

Ist Lieb' ein zartes Ding? Sie ist zu rauh,
Zu wild, zu tobend; und sie sticht wie Dorn.

Der Liebe leichte Schwingen trugen mich;
Kein steinern Bollwerk kann der Liebe wehren;
Und Liebe wagt, was irgend Liebe kann.

So ein�ge Lieb aus gro�em Ha� entbrannt!
Ich sah zu fr�h, den ich zu sp�t erkennt.
Oh, Wunderwerk! ich f�hlte mich getrieben,
Den �rgsten Feind aufs z�rtlichste zu lieben.

Ist Liebe blind, so zielt sie freilich schlecht.

Der Narben lacht, wer Wunden nie gef�hlt.

 Was ist ein Name? Was uns Rose hei�t,
Wie es auch hie�e, w�rde lieblich duften;
So Romeo, wenn er auch anders hie�e,
Er w�rde doch den k�stlichen Gehalt
Bewahren, welcher sein ist ohne Titel.

Wer R�tsel beichtet, wird in R�tseln losgesprochen.

Wer hastig l�uft, der f�llt: drum eile nur mit Weil'!

Der Mann, der einst des L�wen Haut verkauft,
Da er noch lebte, kam beim Jagen um.

Wo zwei zu Rate gehn, la�t keinen Dritten kommen.

So wilde Liebe nimmt ein wildes Ende,
Und stirbt im h�chsten Sieg, wie Feu�r und Pulver
Im Kusse sich verzehrt. Die S��igkeit
Des Honigs widert durch ihr �berma�,
Und im Geschmack erstickt sie unsre Lust.
Drum liebe m��ig; solche Lieb� ist st�t:
Zu hastig und zu tr�ge kommt gleich sp�t.

Gef�hl, an Inhalt reicher als an Worten,
Ist stolz auf seinen Wert und nicht auf Schmuck.
Nur Bettler wissen ihres Guts Betrag.
Doch meine treue Liebe stieg so hoch,
Da� keine Sch�tzung ihre Sch�tz erreicht.

Zum Gaffen hat das Volk die Augen: La�t sie!

Wenn Gnade M�rder schont, ver�bt sie Mord!

Steht auf! steht auf! Wenn Ihr ein Mann seid, steht!

Willst du schon gehn? Der Tag ist ja noch fern.
Es war die Nachtigall, und nicht die Lerche,
Die eben jetzt dein banges Ohr durchdrang;
Sie singt des Nachts auf dem Granatbaum dort.
Glaub�, Lieber, mir: es war die Nachtigall.

Ein Feuer brennt das andre nieder;
Ein Schmerz kann eines andern Qualen mindern.
Dreh' dich in Schwindel, hilf durch Drehn dir wieder!
F�hl' andres Leid, das wird dein Leiden lindern!

In schwarzes Mi�geschick wird er sich tr�umen,
Wei� guter Rat den Grund nicht wegzur�umen.

Erf�hren wir, woher sein Leid entsteht,
Wir heilten es so gern, als wir's ersp�ht.

Liegt junger M�nner Liebe
Denn in den Augen nur, nicht in des Herzens Triebe.

Ich werde treuer sein
Als sie, die fremd zu tun geschickter sind.

Die Lieb' ist blind, das Dunkel ist ihr recht.

Zu Liebesboten taugen nur Gedanken,
Die zehnmal schneller fliehn als Sonnenstrahlen
Wenn sie die Nacht von finsteren H�geln scheuchen.


Julius C�sar     

La�t wohlbeleibte M�nner um mich sein,
Mit glatten K�pfen, und die nachts gut schlafen:
Der Cassius dort hat einen hohlen Blick;
Er denkt zu viel: die Leute sind gef�hrlich.

Nimm vor des M�rzen Idus dich in acht!

Ach, welch ein schwaches Ding
Das Herz des Weibes ist!

Wer eilig will ein m�chtig Feuer machen,
Nimmt schwaches Stroh zuerst.

Der Gr��e Mi�brauch ist, wenn von der Macht
Sie das Gewissen trennt.

Brutus:
R�mer! Mitb�rger! Freunde! H�rt mich meine Sache f�hren und seid still, damit Ihr h�ren m�get! Glaubt mir um meiner Ehre willen, und hegt Achtung vor meiner Ehre, damit Ihr glauben m�gt! Richtet mich nach eurer Weisheit, und weckt eure Sinne, um desto besser urteilen zu k�nnen! Ist jemand in dieser Versammlung, irgendein herzlicher Freund C�sars, dem sage ich: des Brutus Liebe zum C�sar war nicht geringer als seine. Wenn dieser Freund dann fragt, warum Brutus gegen C�sar aufstand, ist dies meine Antwort: nicht, weil ich C�sarn weniger liebte, sondern weil ich Rom mehr liebte. Wolltet ihr lieber, C�sar lebte und ihr st�rbet alle als Sklaven, als das C�sar tot ist, damit ihr alle lebt wie freie M�nner? Weil C�sar mich liebte, wein' ich um ihn; weil er gl�cklich war, freue ich mich; weil er tapfer war, ehr' ich ihn; aber weil er herrschs�chtig war, erschlug ich ihn. Also Tr�nen f�r seine Liebe, Freude f�r sein Gl�ck, Ehre f�r seine Tapferkeit, und Tod f�r seine Herrschsucht. Wer ist hier so niedrig gesinnt, dass er ein Knecht sein m�chte? Ist es jemand, er rede, denn ihn habe ich beleidigt. Wer ist hier so roh, dass er nicht w�nschte, ein R�mer zu sein? Ist es jemand, er rede, denn ihn habe ich beleidigt. Ich halte inne, um Antwort zu h�ren.

Antonius:
Mitb�rger! Freunde! R�mer! H�rt mich an:
Begraben will ich C�sarn, nicht ihn preisen.
Was Menschen �bles tun, das �berlebt sie,
Das Gute wird mit ihnen oft begraben.
So sei es auch mit C�sarn! Der edle Brutus
Hat euch gesagt, dass er voll Herrschsucht war;
Und war er das, so war's ein schwer Vergehen,
Und schwer hat C�sar auch daf�r geb��t.
Hier, mit des Brutus Willen und der andern
(Denn Brutus ist ein ehrenwehrter Mann, -
Das sind sie alle, alle ehrenwert!)
Komm' ich, bei C�sars Leichenzug zu reden.
Er war mein Freund, war mir gerecht und treu:
Doch Brutus sagt, dass er voll Herrschsucht war,
Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann.
Er brachte viel Gefangne heim nach Rom,
Wof�r das L�segeld den Schatz gef�llt.
Sah das der Herrschsucht wohl am C�sar gleich?
Wenn Arme zu ihm schrien, so weinte C�sar:
Die Herrschsucht sollt' aus h�rterm Stoff bestehn.
Doch Brutus sagt, dass er voll Herrschsucht war,
Und Brutus ist ein ehrenwerter Mann.
Ihr alle saht, wie am Lupercusfest
Ich dreimal ihm die K�nigskrone bot,
Die dreimal er geweigert. War das Herrschsucht?
Doch Brutus sagt, dass er voll Herrschsucht war,
Und ist gewi� ein ehrenwerter Mann.
Ich will, was Brutus sprach, nicht widerlegen,
Ich spreche hier von dem nur, was ich wei�.
Ihr liebtet all' ihn einst nicht ohne Grund:
Was f�r ein Grund wehrt euch, um ihn zu trauern?
O Urteil, du entflohst zum bl�den Vieh,
Der Mensch ward unvern�nftig! - Habt Geduld!
Mein Herz ist in dem Sarge hier beim C�sar,
Und ich mu� schweigen, bis es mir zur�ckkommt.

Der Feige stirbt schon vielmal, eh' er stirbt,
Die Tapfern kosten einmal nur den Tod.
Von allen Wundern, die ich je geh�rt,
Scheint mir das gr��te, da� sich Menschen f�rchten,
Da sie doch sehn, der Tod, das Schicksal aller, kommt, wann er kommen soll.

In Zuversicht geht Eure Weisheit unter.

Sorglosigkeit gibt der Verschw�rung Raum.

Den bessern Gr�nden m�ssen gute weichen.

Hamlet     

O schm�lze doch dies allzu feste Fleisch,
Zerging', und l�st' in einen Tau sich auf!

Wirtschaft, Horatio! Wirtschaft! Das Gebackne
Vom Leichenschmaus gab kalte Hochzeitsch�sseln.

Bei seinem Rang geh�rt sein Will' ihm nicht!

Auch ohne Feind hat Jugend innern Streit.

Gib den Gedanken, die du hegst, nicht Zunge,
Noch einem ungeb�hrlichen die Tat!
Leutselig sei, doch keineswegs gemein!

Dein Ohr leih' jedem, wen'gen deine Stimme;
Nimm Rat von allen, aber spar' dein Urteil!

Kein Borger sei und auch Verleiher nicht:
Sich und den Freund verliert das Darlehn oft,
Und Borgen stumpft der Wirtschaft Spitze ab.

Er war ein Mann, nehmt alles nur in allem,
Ich werde nimmer seinesgleichen sehen.

Wie treffend manchmal seine Antworten sind! Dies ist ein Gl�ck, das die Tollheit oft hat,
womit es der Vernunft und dem gesunden Sinne nicht so gut gelingen k�nnte.

Mehr Inhalt, wen'ger Kunst!

Es gibt mehr Ding' im Himmel und auf Erden,
Als Eure Schulweisheit sich tr�umt, Horatio.

Der ist dann Ketzer, der das Feuer sch�rt,
Nicht sie, die brennt.

Weil K�rze denn des Witzes Seele ist,
Weitschweifigkeit der Leib und �u�re Zierat,
Fass' ich mich kurz

Was ist der Mensch,
Wenn seiner Zeit Gewinn, sein h�chstes Gut
Nur Schlaf und Essen ist? Ein Vieh, nichts weiter.

Was lebt, mu� sterben
Und Ew'ges nach der Zeitlichkeit erwerben.

... denn an sich ist nichts weder gut noch b�se, das Denken macht es erst dazu.

Welch ein Meisterwerk ist der Mensch! Wie edel durch Vernunft! Wie unbegrenzt an F�higkeiten! In Gestalt und Bewegung wie bedeutend und wunderw�rdig! Im Handeln wie �hnlich einem Engel! Im Begreifen wie �hnlich einem Gott! Die Zierde der Welt! Das Vorbild der Lebendigen! Und doch, was ist mir diese Quintessenz von Staube?

Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage:
Ob's edler im Gem�t, die Pfeil' und Schleudern
Des w�tenden Geschicks erdulden, oder,
Sich waffnend gegen eine See von Plagen,
Durch Widerstand sie enden. Sterben - schlafen -
Nichts weiter! - und zu wissen, dass ein Schlaf
Das Herzweh und die tausend St��e endet,
Die unser Fleisches Erbteil - `s ist ein Ziel,
Aufs innigste zu w�nschen. Sterben - schlafen -
Schlafen! Vielleicht auch tr�umen! - Ja, da liegt's:
Was in dem Schlaf f�r Tr�ume kommen m�gen,
Wenn wir den Drang des Ird'schen abgesch�ttelt,
Das zwingt uns still zu stehn. Das ist die R�cksicht,
Die Elend l��t zu hohen Jahren kommen.
Denn wer ertr�g' der Zeiten Spott und Gei�el,
Des M�cht'gen Druck, des Stolzen Misshandlungen,
erschm�hter Liebe Pein, des Rechtes Aufschub,
Den �bermut der �mter, und die Schmach,
Die Unwert schweigendem Verlust erweist,
Wenn er sich selbst in Ruh'stand setzen k�nnte
Mit einer Nadel blo�! Wer tr�ge Lasten,
Und st�hnt' und schwitzte unter Lebensm�h'?
Nur dass die Furcht vor etwas nach dem Tod -
Das unentdeckte Land, von des Bezirk
Kein Wandrer wiederkehrt - den Willen irrt,
Da� wir die �bel, die wir haben, lieber
Ertragen, als zu unbekannten fliehn.
So macht Bewu�tsein Feige aus uns allen;
Der angebornen Farbe der Entschlie�ung
Wird des Gedankens Bl�sse angekr�nkelt;
Und Unternehmungen voll Mark und Nachdruck,
Durch diese R�cksicht aus der Bahn gelenkt,
Verlieren so der Handlung Namen.

K�nnte Sch�nheit wohl bessern Umgang haben als mit der Tugend?

Wahnsinn bei Gro�en darf nicht ohne Wache gehen.

Schn�de Taten,
Birgt sie die Erd' auch, m�ssen sich verraten.

So ist des Menschen Treiben: heute sprie�en
Der Hoffnung zarte Knospen, morgen bl�hn sie
Und kleiden ihn in dichten Bl�tenschmuck:
Und �bermorgen, t�dlich, kommt ein Frost,
Und wenn er w�hnt, der gute sichre Mann,
Die Gr��e reife - nagt ihm der die Wurzel
Und f�llt ihn.

Schreibtafel her! Ich mu� mir's niederschreiben,
Da� einer l�cheln kann, und immer l�cheln,
Und doch ein Schurke sein.

Schwachheit, dein Nam' ist Weib!

Der Gran von Schlechtem zieht des edlen Wertes
Gehalt herab in seine eigne Schmach.

Uns Alten ist's so eigen, wie es scheint,
Mit unsrer Meinung �bers Ziel zu gehn,
Als h�ufig bei dem jungen Volk der Mangel
An Vorsicht ist.

� ehrlich sein hei�t, wie es in dieser Welt hergeht, ein Ausgew�hlter unter Zehntausenden zu sein.

� denn an sich ist nichts weder gut noch b�se, das Denken erst macht es dazu.

Behandelt jeden Menschen nach seinem Verdienst, und wer ist vor Schl�gen sicher?

Behandelt sie nach Eurer eignen Ehre und W�rdigkeit; je weniger sie verdienen, desto mehr Verdienst hat Eure G�te.

Mit Fragen karg, allein auf unsre Fragen
Freigiebig mit der Antwort.

Gar viel erlebt man's - mit der Andacht Mienen
Und frommem Wesen �berzuckern wir
Den Teufel selbst.

... die Macht der Sch�nheit wird eher die Tugend in eine Kupplerin verwandeln, als die Kraft der Tugend die Sch�nheit sich �hnlich machen kann.

... pa�t die Geb�rde dem Wort, das Wort der Geb�rde an; wobei Ihr sonderlich darauf achten m��t, niemals die Bescheidenheit der Natur zu �berschreiten.

Es beuge sich des Knies gelenke Angel,
Wo Kriecherei Gewinn bringt.

Was kann ein Mensch Bessres tun, als lustig sein?

Ei, der Gesunde h�pft und lacht,
Dem Wunden ist's verg�llt;
Der eine schl�ft, der andre wacht,
Das ist der Lauf der Welt.

� wenn die Krankheit
Verzweifelt ist, kann ein verzweifelt Mittel
Nur helfen, oder keins.

Wir m�sten alle andern Kreaturen, um uns zu m�sten; und uns selbst m�sten wir f�r Maden. Der fette K�nig und der magre Bettler sind nur verschiedne Gerichte; zwei Sch�sseln, aber f�r eine Tafel: das ist das Ende vom Liede.

Wir wissen wohl, was wir sind, aber nicht, was wir werden k�nnen.

Nichts beharrt in gleicher G�te stets:
Denn G�te, die vollbl�tig wird, erstirbt
Im eignen Allzuviel. Was man will tun,
Das soll man, wenn man will; denn dies "will" �ndert sich.

Es gibt keine so alten Edelleute als G�rtner, Grabenmacher und Totengr�ber: sie pflanzen Adams Profession fort.

Zerbrich dir den Kopf nicht weiter darum. Der dumme Esel geht doch nicht schneller, wie du ihn auch pr�geln magst.

So pflegt es zu sein; je weniger eine Hand verrichtet, desto zarter ist ihr Gef�hl.

Einen andern Mann aus dem Grunde kennen, hie�e sich selbst kennen.

In Bereitschaft sein ist alles. Da kein Mensch wei�, was er verl��t, was kommt darauf an, fr�hzeitig zu verlassen? Mag's sein.

Der Rest ist Schweigen.


Othello    

Ich bin nichts, wenn ich nicht l�stern darf.

Dinge, leicht wie Luft,
Sind f�r die Eifersucht Beweis, so stark
Wie Bibelspr�che.

Wie arm sind die, die nicht Geduld besitzen! -

Wie heilten Wunden, als nur nach und nach?

Mensch ist Mensch, der Beste fehlt einmal.

Der gute Name ist eine nichtige und h�chst tr�gliche Einbildung,
oft ohne Verdienst erlangt, und ohne Schuld verloren.

Die Bosheit wird durch Tat erst ganz gestaltet.

Unheil beklagen, das nicht mehr zu bessern,
Hei�t um so mehr das Unheil nur vergr��ern.

Es ist der M�nner Schuld, da� Weiber fallen.

Drum, wenn der Mann sich treulos von uns kehrte,
War's seine Bosheit, die uns B�ses lehrte.

Doch Wort bleibt Wort - noch hab ich nie gelesen,
Da� durch das Ohr ein krankes Herz genesen.

Wem nichts mehr hilft, der mu� nicht Gram verschwenden,
Und wer das Schlimmste sah, die Hoffnung enden;
Unheil beklagen, das nicht mehr zu bessern,
Hei�t um so mehr das Unheil nur vergr��ern.

Was nicht zu retten, la� dem falschen Gl�ck,
Und gib Geduld f�r Kr�nkung ihm zur�ck.
Zum Raube l�cheln, hei�t den Dieb bestehlen,
Doch selbst beraubst du dich durch nutzlos Qu�len.

In uns selber liegt's, ob wir so sind, oder anders.

Wenn du durchaus zum Teufel fahren willst,
So tu's auf angenehmerem Wege als durch Ers�ufen!

Es ruht noch manches im Scho� der Zeit,
Was zur Geburt will.

Stolz hat manch Haus zu Fall begracht,
Drum zieh' den alten Kittel an.


K�nig Lear     

Das ist die tollste Narrheit dieser Welt: Geht es einmal schlecht mit unserm Gl�ck - oft, weil wirs zu weit getrieben haben in unsrer Lebensf�hrung, schieben wir die Schuld an unsern Desastern auf Sonne, Mond und Sterne, als wenn wir Schurken w�ren durch Notwendigkeit, Narren durch himmlische Einwirkung, Schelme, Diebe und Verr�ter durch die �bermacht der Sph�ren, Trunkenbolde, L�gner und Ehebrecher durch zwingende Abh�ngigkeit von planetarischem Einflu�, und alles, worin wir schlecht sind, durch g�ttlichen Ansto�. Eine herrliche Ausflucht f�r den Liederlichen, seine hitzige Natur den Sternen zur Last zu legen!

Mein Beruf ist, nicht weniger zu sein, als ich scheine, dem treu zu dienen, ders mit mir versuchen will, den zu lieben, der ehrlich ist, mit dem zu verkehren, der Verstand hat und wenig spricht, das J�ngste Gericht zu f�rchten, zu fechten, wenn ichs nicht �ndern kann, und keine Fische zu essen.

Wahrheit ist ein Hund, der ins Loch mu� und hinausgepeitscht wird, w�hrend Madame Scho�h�ndin, die gro�m�ulige Petze, am Feuer stehn und stinken darf.

Weh, wer zu sp�t bereut!

Das ist ein Sklav, des leicht geborgter Stolz
In seiner Herrschaft fl�chtiger Gnade wohnt.

O rechtet nicht, was n�tig! Der schlechtste Bettler
Hat bei der gr��ten Not noch �berflu�.
Gib der Natur nur das, was n�tig ist,
So gilt des Menschen Leben wie des Tiers.

Was List verborgen, wird ans Licht gebracht,
Wer Fehler schminkt, wird einst mit Spott verlacht.

Dulden mu� der Mensch
Sein Scheiden aus der Welt, wie seine Ankunft:
Reif sein ist alles.

Sehn wir den Gr��ern tragen unsern Schmerz,
Kaum r�hrt das eigne Leid noch unser Herz.
Wer einsam duldet, f�hlt die tiefste Pein,
Fern jeder Lust, tr�gt er den Schmerz allein:
Doch kann das Herz viel Leiden �berwinden,
Wenn sich zur Qual und Not Genossen finden.

Doch besser so und sich verachtet wissen,
Als stets verachtet und geschmeichelt sein.
Wenn man ganz elend ist, das niedrigste,
Vom Gl�ck vollkommen ausgesto�ne Wesen,
Lebt man in Hoffnung noch und nicht in Furcht.

Es ist Fluch der Zeit, da� Tolle Blinde f�hren.

Die Jungen steigen, wenn die Alten fallen.

Du h�tt'st nicht alt werden sollen, eh' du klug geworden w�rst.

Halt', was du verhei�t,
Verschweig', was du wei�t,
Hab' mehr, als du leihst,
Reit' immer zumeist,
Sei wachsam im Geist,
Nicht w�rfle zu dreist,
La� Dirnen und Wein
Und Tanz und Schalmei'n,
So findst du den Stein
Der Weisen allein.

Lieb' ist nicht Liebe,
Wenn sie vermengt mit R�cksicht, die seitab
Vom wahren Ziel sich wendet.

Die Ehre fordert Gradheit,
Wenn K�n'ge t�richt werden.

Mit der Bedingung endet jede Wahl.

Den Harten gib ein mildes Abschiedswort: das Hier verlierst du f�r ein bessres Dort.

Man lasse den, der selbst sich f�hren will.

Oft zeigt's sich, Mangel
Wird uns zum Heil, und die Entbehrung selbst gedeiht zur H�lfe.


Macbeth     

Wie deine Worte zieren dich die Wunden;
Und Ehre str�mt aus beiden.

  So w�st und sch�n sah ich noch keinen Tag.

Oft, uns in eignes Elend zu verlocken,
Erz�hlen Wahrheit uns des Dunkels Schergen,
Verlocken erst durch schuldlos Spielwerk, um
Vernichtend uns im Letzten zu betr�gen.

Die Anmahnung von jenseits der Natur
Kann schlimm nicht sein - kann gut nicht sein. Wenn schlimm,
Was gibt sie mir ein Handgeld des Erfolgs,
Wahrhaft beginnend? Ich bin Than von Cawdor.
Wenn gut, warum bef�ngt mich die Versuchung?
Deren entsetzlich Bild aufstr�ubt mein Haar,
So da� mein festes Herz ganz unnat�rlich
An meine Rippen schl�gt. Erlebte Greuel
Sind schw�cher als das Grau'n der Einbildung.

Komme, was kommen mag;
Die Stund und Zeit durchl�uft den rauhsten Tag.
Dienst sowie Lehnspflicht lohnt sich selbst im Tun.

W�rs abgetan, so wie's getan, w�rs gut,
's w�r schnell getan. Wenn nur der Meuchelmord
Aussperren k�nnt aus seinem Netz die Folgen
Und blo� Gelingen aus der Tiefe z�ge,
Da� mit dem Sto�, einmal f�r immer, alles
Sich abgeschlossen h�tte, hier, nur hier,
Auf dieser Sandbank unsrer Zeitlichkeit,
So setzt ich weg mich �bers k�nftge Leben. -
Doch immer wird bei solcher Tat uns schon
Vergeltung hier: da�, wie wir ihn gegeben,
Den blutgen Unterricht, er, kaum gelernt,
Zur�ckschl�gt, zu bestrafen den Erfinder.
Dies Recht, mit unabweislich fester Hand,
Setzt unsern selbstgemischten, giftgen Kelch
An unsre eignen Lippen.

Ich wage alles, was dem Menschen ziemt;
Wer mehr wagt, der ist keiner.

Erlognen Schmerz zu zeigen, ist 'ne Kunst,
Die leicht dem Falschen wird.

Nicht strafbar ist der Dieb,
Der selbst sich stiehlt, wo keine Gnad ihm blieb.

Zu Bett! - Da� selbstgeschaffnes Graun mich qu�lt,
Ist Furcht des Neulings, dem die �bung fehlt.
Wahrlich, wir sind zu jung nur.

Sei blutig, k�hn und fest, lach aller Toren:
Dir schadet keiner, den ein Weib geboren;
Kein solcher kr�nkt Macbeth.

Sei l�wenk�hn und stolz; nichts darfst du scheuen,
Wer tobt, wer knirscht, und ob Verr�ter dr�uen:
Macbeth wird nie besiegt, bis einst hinan
Der gro�e Birnams-Wald zum Dunsinan
Feindlich emporsteigt.

O Zeit, vor eilst du meinem grausen Tun!
Nie wird der fl�chtge Vorsatz eingeholt,
Geht nicht die Tat gleich mit. Von Stund an nun
Sei immer meines Herzens Erstling auch
Erstling der Hand. Und den Gedanken gleich
Zu kr�nen, sei's getan, so wie gedacht.

Denn Torheit, weislich angebracht, ist Witz;
Doch wozu ist des Weisen Torheit n�tz?

Was s�� schmeckt, wird oft bitter beim Verdau'n.

Gram, der nicht spricht,
Pre�t das beladne Herz, bis da� es bricht.

Fa�t frischen Mut; so lang ist keine Nacht,
Da� endlich nicht der helle Morgen lacht.

Denn, wie ihr wi�t, war Sicherheit
Des Menschen Erbfeind jederzeit.

Kein Wissen gibt's,
Der Seele Bildung im Gesicht zu lesen.

Leben ist nur ein wandelnd Schattenbild;
Ein armer Kom�diant, der spreizt und knirscht
Sein St�ndchen auf der B�hn', und dann nicht mehr
Vernommen wird: ein M�rchen ist's, erz�hlt
Von einem Dummkopf, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet.

Meine H�nde
Sind blutig; doch ich sch�me mich,
Da� mein Herz so wei� ist.

Noch immer riecht es hier nach Blut; alle Wohlger�che Arabiens w�rden diese kleine Hand nicht wohlriechend machen.

Dies ist die ird'sche Welt, wo B�ses tun
Oft l�blich ist, und Gutes tun zuweilen
Sch�dliche Torheit hei�t.

Gib Worte deinem Schmerz. Gram, der nicht spricht,
Pre�t das beladne Herz, bis da� es bricht.

Ich hab mich vollgeschluckt mit so viel Grauen:
Entsetzen, meinem Mordsinn eng vertraut,
Schreckt nun mich nimmermehr. -

Leben ist nur ein wandelnd Schattenbild,
Ein armer Kom�diant, der spreizt und knirscht
Sein St�ndchen auf der B�hn und dann nicht mehr
Vernommen wird; ein M�rchen ists, erz�hlt
Von einem Bl�dling, voller Klang und Wut,
Das nichts bedeutet.

 
Antonius und Kleopatra     

Armselge Liebe, die sich z�hlen lie�e!

Nicht sei durch herb Gespr�ch die Zeit verschwendet.

Wir hassen bald, was oft uns Furcht erregt.

Jegliche Zeit
Pa�t wohl f�r das, was sie zutage bringt.

Ber�hrt mit mildstem Wort die herbsten Punkte,
Da� �rger nicht das �bel mehre.

Wer sucht und greift nicht, was ihm einmal zul�uft,
Findet's nie wieder!

April ist dir im Aug, der Liebe Lenz
Und Tr�nen sind der Regen, die ihn k�nden!

Die Ehre missen, Hei�t alles missen.

Mehr schmerzt das Scheiden nicht von Seel' und Leib,
Als Gr��e, die uns abf�llt.

Nimmer hat die Wut sich gut verteidigt.

Wenn Klugheit mit dem Gl�ck den Kampf beginnt,
Und jene wagt nur alles, was sie kann,
Ist ihr der Sieg gewi�.

Was geschehn ist, kann man nicht ungeschehn machen.

Kein h�bsches Weib hatte je ein Gesicht ohne Falsch.

Ber�hrt mit mildestem Wort die herbsten Punkte,
Da� Laune nicht das �bel mehre!

Mein Vorteil geht meiner Ehre vor,
Die Ehre ihm!

Geschwindigkeit wird nie so sehr bewundert,
Als von Saumseligen.

Baut nicht auf morsche Planken.

Die Zeit ist Neuigkeiten-schwanger; st�ndlich gebiert sie eine.

... verlassen sei, was selber sich verl��t.

Die Pflicht, die fest an Toren h�lt, macht Treue
Zur Torheit selbst: doch wer ausdauern kann,
Standhaft zu folgen dem gefallnen F�rsten,
Besiegte den, der seinen Herrn besiegt,
Und erntet einen Platz in der Historie.

Mangel lockt zum Meineid.

Seltsam ist's,
Da� uns Natur das zu beweinen zwingt,
Was wir erstrebt mit Eifer.

Wer den Leuten alles glauben will, was sie sagen, dem hilft nicht die H�lfte von dem, was sie tun.

 
Coriolanus     

Wir werden f�r die armen B�rger gehalten, die Patrizier f�r die guten. Das, wovon der Adel schwelgt, w�rde uns n�hren. G�ben sie uns nur das �berfl�ssige, ehe es verdirbt, so k�nnten wir glauben, sie n�hrten uns auf menschliche Weise; aber sie denken, soviel sind wir nicht wert. Der Hunger, der uns ausgemergelt, der Anblick unsers Elends ist gleichsam ein Verzeichnis, in welchem postenweise ihr �berflu� aufgef�hrt wird. Unser Leiden ist ihnen ein Gewinn. Dies wollen wir mit unsern Spie�en r�chen, ehe wir selbst Spie�gerten werden. Denn das wissen die G�tter! ich rede so aus Hunger nach Brot, und nicht aus Durst nach Rache.

Ein gutes Wort dir geben, hie�e schmeicheln
Jenseits des Abscheus. Was verlangt ihr, Hunde,
Die Krieg nicht wollt noch Frieden? jener schreckt euch,
Und dieser macht euch frech. Wer euch vertraut,
Find't euch als Hasen, wo er L�wen hofft
Wo F�chse, G�ns. Ihr seid nicht sichrer, nein!
Als gl�hnde Feuerkohlen auf dem Eis,
Schnee in der Sonne. Eure Tugend ist,
Den adeln, den Verbrechen niedertreten,
Dem Recht zu fluchen, das ihn schl�gt. Wer Gr��e
Verdient, verdient auch euern Ha�; und eure Liebe
Ist eines Kranken Gier, der heftig w�nscht,
Was nur sein �bel mehrt. Wer sich verl��t
Auf eure Gunst, der schwimmt mit blei'rnen Flossen,
Und haut mit Binsen Eichen nieder. H�ngt euch!
Euch traun?
Ein Augenblick, so �ndert ihr den Sinn,
Und nennt den edel, den ihr eben ha�tet,
Den schlecht, der euer Abgott war. Was gibt's?
Da� ihr, auf jedem Platz der Stadt gedr�ngt,
Schreit gegen den Senat, der doch allein,
Zun�chst den G�ttern, euch in Furcht erh�lt;
Ihr fr��t einander sonst. Was wollen sie?

Ei! es hat viele gro�e M�nner gegeben, die dem Volk schmeichelten und es doch nicht liebten. Und es gibt manche, die das Volk geliebt hat, ohne zu wissen, warum? Also, wenn sie lieben, so wissen sie nicht, weshalb, und sie hassen aus keinem besseren Grunde; darum, weil es den Coriolanus nicht k�mmert, ob sie ihn lieben oder hassen, beweist er die richtige Einsicht, die er von ihrer Gem�tsart hat; und seine edle Sorglosigkeit zeigt ihnen dies deutlich.O s��e Stimmen!
Lieber verhungert, lieber gleich gestorben,
Als Lohn erbetteln, den wir schon erworben.
Warum soll hier im Narrenkleid ich stehn,
Um Hinz und Kunz und jeden anzuflehn
Um nutzlos F�rwort? Weil's der Brauch verf�gt.
Doch wenn sich alles vor Gebr�uchen schmiegt,
Wird nie der Staub des Alters abgestreift,
Berghoher Irrtum wird so aufgeh�uft,
Da� Wahrheit nie ihn �berragt. Eh zahm,
Noch Narr ich bin, sei aller Ehrenkram
Dem, den's gel�stet. - Halb ist's schon geschehn,
Viel �berstanden, mag's nun weitergehn.

Was ist die Stadt wohl, als das Volk?

La�t sie mit Falschheit mich beschuldigen,
Ich antworte ehrenvoll.

Du schlechtes Hundepack! des Hauch ich hasse
Wie fauler S�mpfe Dunst; des Gunst mir teuer
Wie unbegrabner M�nner totes Aas,
Das mir die Luft vergift't. - Ich banne dich!
Bleibt hier zur�ck mit eurem Unbestand,
Der schw�chste L�rm mach euer Herz erbeben,
Eur Feind mit seines Helmbuschs Nicken f�chle
Euch in Verzweiflung; die Gewalt habt immer,
Zu bannen eure Sch�tzer - bis zuletzt
Eur stumpfer Sinn, der glaubt, erst wenn er f�hlt,
Der nicht einmal euch selbst erhalten kann,
Stets Feind euch selbst, euch endlich unterwerfe
Als h�chst verworfne Sklaven einem Volk
Das ohne Schwertstreich euch gewann. Verachtend
Um euch die Stadt - wend ich so meinen R�cken -
Noch anderswo gibt's eine Welt.

Geschwollne Flut st�rzt so nicht durch den Bogen,
Wie die Begl�ckten durch die Tore.

Das Volk bleibt ungewi�, solang es noch
Kann w�hlen zwischen euch. Der Fall des einen
Macht, da� der andre alles erbt.

Was f�r Bedingung kann wohl der erwarten,
Der sich auf Gnad' ergab?

Man pflegt zu sagen, die beste Zeit, eine Frau zu verf�hren, sei, wenn sie sich mit ihrem Manne �berworfen hat.

Der Nagel treibt den Nagel, Brand den Brand,
Kraft sinkt durch Kraft, durch Recht wird Recht verkannt.

Wer den Entschlu� fassen kann, von eigner Hand zu sterben, f�rchtet es von keiner andern.

 
Timon von Athen    

Kanntest du je einen Verschwender, der noch geliebt ward, wenn seine Mittel dahin waren?

In gewisser Art freut mich mein Mangel,
Da� ich ihn Segen achte; denn durch ihn
Pr�f' ich die Freund'.

Taub ist das Ohr dem Rat, das Schmeichler h�rt.

Wohl will mein Zweifel mit der Gro�mut rechten:
Die Milde h�lt f�r milde auch die Schlechten.

Gebt, da� ich nie so t�richt sei,
Zu traun der Menschen Schwur und Treu'.

Was bed�rfen wir irgend der Freunde, wenn wir ihrer niemals bed�rften? Sie w�ren ja die unn�tzesten Gesch�pfe auf der Welt, wenn wir sie nie gebrauchten, und glichen lieblichen Instrumenten, die in ihren K�sten an der Wand h�ngen und ihre T�ne f�r sich selbst behalten.

Mich wundert, wie doch Mensch dem Menschen traut.

Wer meine Ehre kr�nkt, sieht nie mein Geld.

Denn nicht genug, dem Schwachen aufzuhelfen,
Auch st�tzen mu� man ihn.

Uns lehrt der Irrtum unsrer eignen Jugend.

Wohl will mein Zweifel mit der Gro�mut rechten:
Die Milde h�lt f�r Milde auch die Schlechten.

Wem man nicht traut, der kann nie wieder steigen.

O seht, wie scheu�lich ist der Mensch,
Wenn er des Undanks Bildung in sich tr�gt.

Die Fr�mmigkeit seufzt leidend.

Man mu� mit zartem Sinn zu geben wissen;
Denn Klugheit thront noch h�her als Gewissen.

So end't der Lauf von all zu freien Jahren;

Das Haus bewahrt, wer nicht sein Geld kann wahren.
Wer kann freier sprechen, als der, der kein Haus hat, den Kopf hinein zu tun? Solche Leute d�rfen auf gro�e Geb�ude schelten.

Mitleid ist die Tugend des Gesetzes,
Nur Tyrannei braucht es zur Grausamkeit.

... goldnem Dummkopf duckt der gelehrte Sch�del.

Freiwillig Elend kr�nt sich selbst, �berlebt unsichre Pracht.

Versprechen ist die Sitte der Zeit, es �ffnet die Augen der Erwartung: Vollziehen erscheint um so d�mmer, wenn es eintritt; und, die einf�ltigen, geringen Leute ausgenommen, ist die Best�tigung des Wortes v�llig aus der Mode.
Vollziehen ist eine Art von Testament, das von gef�hrlicher Krankheit des Verstandes bei dem zeugt, der es macht.

Krieg erzeuge Frieden,
Und Frieden hemme Krieg; jeder erteile
Dem andern Rat, da� eins das andre heile!

Jeder Mensch hat seine Fehler ...

 
K�nig Johann     

Wie neu Ihr seid in dieser alten Welt!

Ach, ma�e dir kein fremdes Ansehn an!

Es steigt der Mut mit der Gelegenheit.

Eurem Unmut fehlt es an Vernunft,
Drum w�r's vern�nftig, da� Ihr Sitte h�ttet.

Wer nicht bei Tage gehen darf, schleicht bei Nacht,
Und wie man dran k�mmt, haben ist doch haben.

Und warum schelt' ich auf den Eigennutz?
Doch nur, weil er bis jetzt nicht um mich warb.

So legt, ihr Niedern, nieder euch, begl�ckt;
Schwer ruht das Haupt, das eine Krone dr�ckt.

Wenn du verkehrt zu tun geschworen hast,
So ist es nicht verkehrt, das Rechte tun,
Und wo das Tun zum �bel zielt, da wird
Durch Nichttun Recht am besten ausge�bt.

Wie oft bewirkt die Wahrnehmung der Mittel
Zu B�ser Tat, da� man sie b�slich tut!


Richard II

Zu begreifen ist's bei b�sen Wegen,
Da� sie am Ende nie gedeihn zum Segen.

Heft'ge Feuer brennen bald sich aus.

Ein redlich Wort macht Eindruck, schlicht gesagt.

Der Mensch geht manchmal unbedacht zu Werk,
Was ihm die Folge Zeit l��t, zu bereun.

Was wir an Niedern r�hmen als Geduld,
Ist blasse Feigheit in der edlen Brust.

Nie zeugt des Leids grimmer Zahn mehr Gift,
Als wenn er nagt, doch durch und durch nicht trifft.

Die Eitelkeit, der nimmersatte Geier,
F�llt nach verzehrtem Vorrat selbst sich an.

Elend liebt es, �ber sich zu spotten.

Gesetzes Macht dient knechtisch dem Gesetz.

Doch zu begreifen ist's bei b�sen Wegen,
Da� sie am Ende nie gedeihn zum Segen.

Das Wesen jedes Leids hat zwanzig Schatten,
Die aussehn wie das Leid, doch es nicht sind.

Trost wohnt im Himmel, und wir sind auf Erden,
Wo nichts als Kreuz, als Sorg' und Kummer leben.

Die Zeit erlaubt es nicht; - an allem Mangel,
Und jedes Ding schwebt zwischen T�r und Angel.

Nach Recht mit Unrecht gehn, - es darf nicht sein.

Furcht bringt uns um, nichts Schlimmres droht beim Fechten,
Tod wider Tod ist Sterben im Gefecht,
Doch f�rchtend sterben ist des Todes Knecht.

Die Liebe b�ser Freunde wird zur Furcht,
Die Furcht zum Ha�, und einem oder beiden
Bringt Ha� Gefahren und verdienten Tod

K�nig Richard III.     

Gloster:
Nun ward der Winter unsers Mi�vergn�gens
Glorreicher Sommer durch die Sonne Yorks;
Die Wolken all, die unser Haus bedr�ut,
Sind in des Weltmeers tiefem Scho� begraben.
Nun zieren unsre Brauen Siegeskr�nze,
Die schart'gen Waffen h�ngen als Troph�'n;
Aus rauhem Feldl�rm wurden muntre Feste,
Aus furchtbarn M�rschen holde Tanzmusiken.
Der grimm'ge Krieg hat seine Stirn entrunzelt,
Und statt zu reiten das geharn'schte Ro�,
Um drohnder Gegner Seelen zu erschrecken,
H�pft er behend in einer Dame Zimmer
Nach �ppigem Gefallen einer Laute.
Doch ich, zu Possenspielen nicht gemacht,
Noch um zu buhlen mit verliebten Spiegeln;
Ich, roh gepr�gt, entbl��t von Liebesmajest�t
Vor leicht sich dreh'nden Nymphen mich zu br�sten;
Ich, um dies sch�ne Ebenma� verk�rzt,
Von der Natur um Bildung falsch betrogen,
Entstellt, verwahrlost, vor der Zeit gesandt
In diese Welt des Atmens, halb kaum fertig
Gemacht, und zwar so lahm und ungeziemend,
Da� Hunde bellen, hink ich wo vorbei;
Ich nun, in dieser schlaffen Friedenszeit,
Wei� keine Lust, die Zeit mir zu vertreiben,
Als meinen Schatten in der Sonne sp�hn
Und meine eigne Mi�gestalt er�rtern;
Und darum, weil ich nicht als ein Verliebter
Kann k�rzen diese fein beredten Tage,
Bin ich gewillt, ein B�sewicht zu werden
Und feind den eitlen Freuden dieser Tage.
Anschl�ge macht' ich, schlimme Einleitungen,
Durch trunkne Weissagungen, Schriften, Tr�ume,
Um meinen Bruder Clarence und den K�nig
In Todfeindschaft einander zu verhetzen.
Und ist nur K�nig Eduard treu und echt,
Wie ich verschmitzt, falsch und verr�terisch,
So mu� heut Clarence eng verhaftet werden,
F�r eine Weissagung, die sagt, da� G
Den Erben Eduards nach dem Leben steh'.
Taucht unter, ihr Gedanken! Clarence kommt.

Herrin, Ihr kennt der Liebe Vorschrift nicht,
Mit Gutem B�ses, Fluch mit Segen lohnen.

Das wildste Tier kennt doch des Mitleids Regung.
Ward je in dieser Laun' ein Weib gefreit?
Ward je in dieser Laun' ein Weib gewonnen?
Ich will sie haben, doch nicht lang behalten.
Wie? ich, der M�rder ihres Manns und Vaters,
In ihres Herzens Abscheu sie zu fangen,
Im Munde Fl�che, Tr�nen in den Augen,
Der Zeuge ihres Hasses blutend da;
Gott, ihr Gewissen, all dies wider mich,
Kein Freund, um mein Gesuch zu unterst�tzen,
Als Heuchlerblicke und der bare Teufel,
Und doch sie zu gewinnen! Alles gegen nichts!

Komm, holde Sonn', als Spiegel mir zustatten
Und zeige, wenn ich geh, mir meinen Schatten.

Kann denn ein schlichter Mann nicht harmlos leben,
Da� nicht sein redlich Herz mi�handelt w�rde
Von seidnen, schlauen, schmeichlerischen Gecken?

Ich wei� es nicht - die Welt ist so verderbt,
Zaunk�n'ge hausen, wo's kein Adler wagt.
Seit jeder Hans zum Edelmanne ward,
So wurde mancher edle Mann zum Hans.

Argw�hne stets die Freunde wie Verr�ter,
Und Erzverr�ter acht als Busenfreunde!

Ein tugendhafter christlicher Beschlu�,
F�r die zu beten, die uns B�ses tun!

Leid bricht die Zeiten und der Ruhe Stunden,
Schafft Nacht zum Morgen und aus Mittag Nacht.

Ich will nichts damit zu schaffen haben, es ist ein gef�hrlich Ding, es macht einen zur Memme. Man kann nicht stehlen, ohne da� es einen anklagt; man kann nicht schw�ren, ohne da� es einen zum Stocken bringt; man kann nicht bei seines Nachbars Frau liegen, ohne da� es einen verr�t. Es ist ein versch�mter bl�der Geist, der einem im Busen Aufruhr stiftet; es macht einen voller Schwierigkeiten; es hat mich einmal dahin gebracht, einen Beutel voll Gold wieder herzugeben, den ich von ungef�hr gefunden hatte; es macht jeden zum Bettler, der es hegt; es wird aus St�dten und Flecken vertrieben als ein gef�hrlich Ding, und jedermann, der gut zu leben denkt, verl��t sich auf sich selbst und lebt ohne Gewissen.

Ich danke meinem Gott f�r meine Demut.

Ach, da� der Trug so holde Bildung stiehlt
Und Bosheit mit der Tugend Larve deckt!

Wann Wolken ziehn, nimmt man den Mantel um,
Wann Bl�tter fallen, ist der Winter nah;
Wer harrt der Nacht nicht, wann die Sonne sinkt?
Unzeit'ge St�rme k�nden Teurung an.

Mein Prinz, die reine Tugend Eurer Jahre
Ergr�ndete noch nicht der Welt Betrug.
Ihr unterscheidet nichts an einem Mann
Als seinen �u�ern Schein; und der, wei� Gott,
Stimmt selten oder niemals mit dem Herzen.
Gef�hrlich sind die Onkel, die Ihr mi�t;
Eu'r Hoheit lauschte ihren Honigworten
Und merkte nicht auf ihrer Herzen Gift.
Bewahr' Euch Gott vor solchen falschen Freunden!

Mich d�nkt, die Wahrheit sollte immer leben,
Als w�r' sie aller Nachwelt ausgeteilt
Bis auf den letzten Tag der Welt.

Klug allzubald, sagt man, wird nimmer alt.
Mut wird ohne Schriften alt.

Auf zeit'gen Fr�hling w�hrt der Sommer wenig.

0 fl�cht'ge Gnade sterblicher Gesch�pfe,
Wonach wir trachten vor der Gnade Gottes!
Wer Hoffnung baut in L�ften eurer Blicke,
Lebt wie ein trunkner Schiffer auf dem Mast,
Bereit, bei jedem Ruck hinabzutaumeln
In der verderbenschwangern Tiefe Scho�.

Gewissen ist ein Wort f�r Feige nur,
Zum Einhalt f�r den Starken erst erdacht.

Er hat nur Freunde, die aus Furcht es sind;
Die werden ihn in tiefster Not verlassen.

B�ngliches Erw�gen
Sei schl�frigen Verzuges blei'rner Diener.

Tut m�dchenhaft, sagt immer nein, und nehmt!

So schlau und noch so jung ist wunderbar.

Klein Kraut ist fein, gro� Unkraut hat Gedeihn.

Wer hoch steht, den kann mancher Windsto� treffen,
Und wenn er f�llt, so wird er ganz zerschmettert!
O Wunder, wenn ein Teufel Wahrheit spricht!

Ich bin zu kindisch t�richt f�r die Welt!

Wer ist so bl�de
Und sieht nicht diesen greiflichen Betrug?
Und wer so k�hn und sagt, da� er ihn sieht?
Schlimm ist die Welt, sie mu� zu Grunde gehen,
Wenn man mu� schweigend solche R�nke sehn.

Ach, da� der Trug so holde Bildung stiehlt
Und Bosheit mit der Tugend Larve deckt!

Blutig, das bist du; blutig wirst du enden:
Wie du dein Leben, wird dein Tod dich sch�nden.

Seht, was geschehn, steht jetzo nicht zu �ndern.
Der Mensch geht manchmal unbedacht zu Werk,
Was ihm die Folge Zeit l��t zu bereun.
Richard liebt Richard: das hei�t, Ich bin Ich.
Ist hier ein M�rder? Nein. - Ja, ich bin hier.
So flieh. - Wie? vor dir selbst? Mit gutem Grund:
Ich m�chte r�chen. Wie? mich an mir selbst?
Ich liebe ja mich selbst. Wof�r? f�r Gutes,
Das je ich selbst h�tt' an mir selbst getan?
0 leider, nein! Vielmehr ha� ich mich selbst,
Verha�ter Taten halb, durch mich ver�bt.
Ich bin ein Schurke - doch ich l�g, ich bin's nicht.
Tor, rede gut von dir! Tor, schmeichle nicht!
Hat mein Gewissen doch viel tausend Zungen,
Und jede Zunge bringt verschiednes Zeugnis,
Und jedes Zeugnis straft mich einen Schurken.
Meineid, Meineid, im allerh�chsten Grad,
Mord, grauser Mord, im f�rchterlichsten Grad,
Jedwede S�nd', in jedem Grad ge�bt,
St�rmt an die Schranken, rufend: Schuldig! schuldig!
Ich mu� verzweifeln. - Kein Gesch�pfe liebt mich,
Und sterb ich, wird sich keine Seel' erbarmen.
Ja, warum sollten's andre? Find ich selbst
In mir doch kein Erbarmen mit mir selbst.

Ich setzt' auf einen Wurf mein Leben, Knecht,
Und will der W�rfel Ungef�hr bestehn.
Ich denk, es sind sechs Richmonds hier im Feld:
F�nf schlug ich schon an seiner Stelle tot.
Ein Pferd! ein Pferd! mein K�nigreich f�r ein Pferd!


K�nig Heinrich IV.     

Die Ehre missen, hei�t alles missen.

Ehre ist nichts als ein gemalter Schild beim Leichenzuge.

Was bist du alt, wenn dir Erfahrung mangelt?

Wiewohl die Kamille, je mehr sie getreten wird, um so schneller w�chst, so wird doch die Jugend, je mehr man sie verschwendet, um so schneller abgenutzt.

Die Ohren auf! Dem wer von euch verstopft des H�rens Tor, wenn laut Ger�chte spricht?

�bler Wille f�hrt keine gute Nachrede.

Freundschaft ist eine Schmeichlerin.

Dein Wunsch war des Gedankens Vater.

Eines Narren Bolzen sind schnell verschossen.

Im Fall der Gegenwehr ist es am besten,
Den Feind f�r m�cht'ger halten, als er ist.

... denn in jedem Dinge mu� die Absicht mit der Torheit auf die Waagschale gelegt werden.

... Tapferkeit kommt hinkend aus dem Felde ...

  Ein Fried' ist seiner Art nach wie Erob'rung,
Wo beide Teile r�hmlich sind besiegt
Und keiner etwa einb��t.

Ein Hergang ist in aller Menschen Leben,
Abbildend der verstorbnen Zeiten Art:
Wer den beachtet, kann, zu Ziele treffend,
Der Dinge Lauf im ganzen prophezein.

Ein guter Kopf wei� alles zu benutzen.

Kommt Zeit, kommt Rat, und damit gut.

... die Tugend wird in diesen Apfelkr�mer-Zeiten so wenig geachtet, da� echte Tapferkeit zum B�renf�hrer geworden ist; Scharfsinn ist zum Bierschenker gemacht und verschwendet seinen besten Witz in Rechnungen; alle anderen Gaben, die zum Menschen geh�ren, sind keine Johannisbeere wert, wie die T�cke des Zeitalters sie ummodelt.

Homo ist ein Name, der allen Menschen gemein ist.

... gut sind die Waffen, ist nur die Absicht, die sie f�hrt, gerecht.

Der bessre Teil der Tapferkeit ist Vorsicht ...

Der, welcher f�rchtet, was er wissen will,
Hat durch Instinkt aus andrer Augen Kenntnis,
Geschehen sei, was er f�rchtet.

... Ger�cht ist eine Pfeife,
Die Argwohn, Eifersucht, Vermutung bl�st,
Und von so leichtem Griffe, da� sogar
Das Ungeheuer mit zahllosen K�pfen,
Die immer streit'ge, wandelbare Menge,
Drauf spielen kann.

Schlimmer als wahres �bel ist erklungen,
Falsch s��e Tr�stung von Ger�chtes Zungen.

Verkehrtes Trachten,
Vergangnes, K�nft'ges hoch, nie Jetz'ges achten!

 
K�nig Heinrich V.

Sagt mir doch, was war das f�r ein unversch�mter Gesell, der nichts als Schelmst�cke im Kopf hatte? Jemand, der sich selbst gern reden h�rt, meine gute Frau, und der in einer Minute mehr spricht, als er in einem Monate verantworten kann.

Es ist ein Geist des Guten in dem �bel,
Z�g ihn der Mensch nur achtsam da heraus.
Fr�h aufstehn lehren uns die schlimmen Nachbarn,
Was teils gesund und gute Wirtschaft ist:
Dann sind sie unser �u�erlich Gewissen
Und Prediger uns allen, die uns warnen,
Da� wir zu unserm End uns wohl bereiten.
So k�nnen wir vom Unkraut Honig lesen
Und machen selbst den Teufel zur Moral.

Wenn seine Sache nicht gut ist, so hat der K�nig selbst eine schwere Rechenschaft abzulegen; wenn alle die Beine und K�pfe, die in einer Schlacht abgehauen sind, sich am J�ngsten Tage zusammenf�gen, und schreien alle: "Wir starben da und da"; einige fluchend, einige um einen Feldscher schreiend, einige �ber ihre Frauen, die sie arm zur�ckgelassen, einige �ber ihre unbezahlten Schulden, einige �ber ihre unerzogenen Kinder. Ich f�rchte, es sterben nur wenige gut, die in einer Schlacht umkommen: denn wie k�nnen sie irgend etwas christlich anordnen, wenn sie blo� auf Blut gerichtet sind? Wenn nun diese Menschen nicht gut sterben, so wird es ein b�ser Handel f�r den K�nig sein, der sie dahin gef�hrt, da, ihm nicht zu gehorchen, gegen alle Ordnung und Unterw�rfigkeit laufen w�rde.

Jedes Untertanen Pflicht geh�rt dem K�nig, jedes Untertanen Seele ist sein eigen.

Wie viel Behagen mu� ein K�nig missen,
Des sich der Einzle freut?

Ist unser Mut bereit, so ist es alles.

Noch nie habe ich gesehen, da� eine so volle Stimme aus einem so leeren Herzen gekommen w�re; aber der Spruch ist wahr: hohle T�pfe haben den lautesten Klang.

Es ist nicht wohl getan, versteht Ihr mich, einem die Geschichten aus dem Munde zu nehmen, ehe sie zu Ende gebracht und vollkommen sein.

All dein Leben lang zieh einen Mann von schlichter und ungeschnitzter Best�ndigkeit vor, denn der mu� dir notwendig dein Recht widerfahren lassen, weil er nicht die Gabe hat, andrer Orten zu freien; denn diese Gesellen von endloser Zunge, die sich in die Gunst der Frauen hineinreimen k�nnen, wissen sich auch immer herauszuvern�nfteln.

Ein gutes Herz ist die Sonne und der Mond, oder vielmehr die Sonne und nicht der Mond, denn es scheint hell und wechselt nie, sondern bleibt treulich in seiner Bahn.

Es w�chst die Erdbeer' unter Nesseln auf,
Gesunde Beeren reifen und gedeihn
Am besten neben Fr�chten schlechtrer Art.

K�nig Heinrich VI.

Freundes Rat vernichtet Feindes Drohn.

Man achtet kleiner Hunde Murren nicht,
Doch Gro�e zittern, wenn der L�we br�llt.

Einen Hund zu schlagen, find't sich bald ein Stock.

Wie wei� ich, was die Welt von mir wohl meint?

Der Bettler, der Ritter worden,
Jagt sein Pferd zu Tod.

Hast du nie geh�rt,
Da� schlecht Erworbnes immer schlecht ger�t?

Was Schicksal auflegt, mu� der Mensch ertragen,
Es hilft nicht, gegen Wind und Flut sich schlagen.

Dem trau' nie, der einmal Treue brach.

Kann ein Tyrann zu Hause sicher herrschen,
Wenn er nicht ausw�rts sicher sich verb�ndet?

Leicht wird ein kleines Feuer ausgetreten,
Das, erst geduldet, Fl�sse nicht mehr l�schen.

Was ist gezwungne Eh', als eine H�lle,
Ein Leben voll von Zwist und stetem Hader?

�bereilte Eh' tut selten gut.

K�nig Heinrich VIII.

Der Himmel legt in alles Zweck.

Der Menschen Tugend schreiben wir in Wasser,
Ihr b�ses Treiben lebt in Erz.

  Viel besser ist's, niedrig geboren sein
Und mit geringem Volk zufrieden leben,
Als aufgeputzt im Flitterstaat des Grams
Und goldner Sorgen.

Der Gro�e st�rzt: seht seinen G�nstling fliehn!
Der Arme steigt, und Feinde lieben ihn.

So weit scheint Liebe nach dem Gl�ck zu w�hlen:
Wer ihn nicht braucht, dem wird ein Freund nicht fehlen.

Allein die Kappe macht den M�nch nicht aus.

Wie eine Glut die andre Glut vernichtet,
So wie ein Keil den anderen vertreibt,
Ganz so ist das Ged�chtnis vor'ger Liebe
Vor einem neuen Bild durchaus vergessen.

Heizt nicht den Ofen Eurem Feind so gl�hend,
Da� er Euch selbst versengt. Wir �berrennen,
Durch j�he Eil' das Ziel, nach dem wir rennen,
Und gehn's verlustig.

Weise Tat, vollbracht mit Vorsicht, schirmt sich selbst vor Zweiflern;
Tat ohne Vorbild, aber ist zu f�rchten In ihrem Ausgang.

Man darf das Volk nicht vom Gesetz losrei�en
Und an die Willk�r ketten.

So ist des Menschen Treiben: heute sprie�en
Der Hoffnung zarte Knospen, morgen bl�hn sie
Und kleiden ihn in dichtem Blumenschmuck:
Und �bermorgen, t�dlich, kommt der Frost,
Und wenn er w�hnt, der gute sichre Mann,
Die Gr��e reife - nagt ihm der die Wurzel
Und f�llt ihn so wie mich.

 

Shakespeare �
der gr��te und erfolgreichste Betrug

Von Peter Gogolin
Artikel lesen
Kurt Kreiler argumentiert �berzeugend f�r die Autorschaft Edward de Veres, des 17. Earl of Oxford, an den Werken William Shakespeares.

Shakespeare und seine Welt

F�r seine Stoffe, Motive und Figuren bediente sich Shakespeare der Welt, in der er lebte � eine Zeit des Umbruchs, der politischen, wissenschaftlichen, geistigen und kulturellen K�mpfe und Umw�lzungen.
G�nter J�rgensmeier hat �ber Jahrzehnte gesammelt, worauf Shakespeare sich bezog und woraus er die Stoffe seines grandiosen Welttheaters sch�pfte.
In Shakespeare und seine Welt finden sich anr�hrende und spannende Geschichten (wie etwa die Vorlagen zu Romeo und Julia, Ma� f�r Ma� oder zum Kaufmann von Venedig � allesamt italienische Novellen), zeitgen�ssische Meldungen, etwa �ber Schiffsungl�cke (Der Sturm), propagandistisch aufger�stete Quellen (wie etwa die K�nigschroniken �ber Richard III.), Reisebeschreibungen und Shakespearerelevante Bildquellen (z. B. das Portr�t eines maurischen Gesandten in London � das Vorbild f�r Othello?).
Dar�ber hinaus erz�hlt J�rgensmeier in seinem Band auch, was man �ber die geheimnisumwitterte Biografie Shakespeares wirklich wei�, zeigt die wenigen Lebenszeugnisse und bringt dem Leser Shakespeares Zeitumst�nde n�her.

G�nter J�rgensmeier (Hrsg.)


Shakespeare und seine Welt

Galiani-Berlin 816 Seiten, Leinen
89.00 � - 978-3-86971-118-8

The complete Works of Shakespeare

The Web's first edition of the Complete Works of William Shakespeare. This site has offered Shakespeare's plays and poetry to the Internet community since 1993.

Die Welt des Dichters
Peter Brook im Vorwort zu Jan Kotts Buch Shakespeare heute


Am Beispiel der Dinge
von Peter H. Gogolin
Artikel lesen
Zwanzig Reisen in �Shakespeares ruhelose Welt�.
Neil MacGregors Arch�ologie des impliziten Wissen.
Wir brauchen beides, die Dinge und die W�rter, so vorhanden, f�r eine Geschichte des Wissens. MacGregors Buch ist eine wunderbare Quelle dazu.�
Die Erfindung des Menschlichen
Harold Bloom: Ich habe mich mit allen meinen Kr�ften bem�ht, �ber Shakespeare zu sprechen und nicht �ber mich selbst, aber seine Dramen sind gr��er und m�chtiger als mein Bewusstsein, und sie lesen mich besser als ich sie.� Die Antwort auf die Frage: �Warum Shakespeare?� mu� lauten: �Wer sonst?�

Thomas Brasch

Shakespeare-�bersetzungen

Mit Nachworten von Katharina Thalbach und Claus Peymann
Inhaltsverzeichnis
Was ihr wollt � Richard III � Romeo und Julia � Wie es euch gef�llt � Die Trag�die des Macbeth � Ma� f�r Ma� � Richard II � Chronologie � Nachworte von Katharina Thalbach und Claus Peymann

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