Sie tauchen aber auch an Pflanzen auf, die allgemein zu nass gehalten werden oder die gerade erst umgetopft wurden. Leider gibt es auf dem Markt bei Erden große qualitative Unterschiede. Sehr günstige Substrate mit einem hohen Anteil an Kompost enthalten viel zu häufig auch die Larven und Eier von Trauermücken. Hier lohnt es sich also auf Qualität zu schauen oder günstige Erden vor der Verwendung im Backofen für 20 Minuten bei 200 °C selbst zu sterilisieren.
Da die lästigen Trauermückenlarven auf Feuchtigkeit angewiesen sind, hilft es die Topfballen für eine kurze Zeit komplett austrocknen zu lassen. Das geht aber natürlich nur mit Pflanzen, die kurzzeitige Trockenheit auch vertragen.
Für alle anderen Pflanzen ist der Austausch der alten Erde gegen qualitativ hochwertige neue Erde die Rettung. Wichtig ist dabei, dass Sie möglichst alle alte Erde entfernen. Hartnäckige Reste lassen sich beim Abbrausen der Wurzeln mit Wasser gut lösen. Die anschließende Topfreinigung beseitigt dann auch noch die letzten Schädlinge.
Um den erwachsenen Trauermücken Herr zu werden, helfen klebrige Gelbtafeln. Einfach in den Topf stecken und schon nach ein paar Minuten kleben die ersten nervigen Mücken an dem Leim fest. So lassen sich viele der schwirrenden Plagegeister fangen.
Für besonders empfindliche Pflanzen oder wenn gar nichts richtig helfen will, gibt es im Handel spezielle Pflanzenschutzmittel gegen Trauermücken. Achten Sie aber darauf, dass das Mittel auch für den Innenbereich zugelassen ist!
Schädlinge können an Pflanzen einen großen Schaden anrichten. Wir stellen die wichtigsten Schädlingsgruppen vor und geben Tipps zum Bekämpfen.
17 Jun, 2022 09:00 Uhr
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- Die wichtigsten Schädlingsgruppen
- Schnecken
- Pflanzenläuse
- Thripse
- Milben
- Nematoden
- Käfer
- Schmetterlingsraupen
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Schädlinge machen vielen Gärtnern das Leben schwer. Ob Schnecken, Läuse oder Käfer: Zahlreiche Tiere ernähren sich von Pflanzen, die daraufhin mehr oder weniger stark geschädigt sind. Generell gilt: Um Schädlinge an Pflanzen zu bekämpfen, sollte man im Zweifelsfall immer umweltschonende Pflanzenschutzmittel vorziehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie nicht nur die Schädlinge vernichten, sondern auch die Nützlinge in Ihrem Garten gefährden.
Die wichtigsten Schädlingsgruppen
Schädlinge lassen sich in verschiedene Gruppen unterteilen. Zu den saugenden Insekten zählen vor allem Pflanzenläuse. Die am stärksten verbreiteten Schädlinge dieser Gruppe sind Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse und Weiße Fliegen. Käfer und die Raupen einiger Schmetterlinge gehören zu den beißenden Insekten. Daneben können aber auch Schnecken, Milben oder Nematoden für Pflanzenschäden sorgen.
Schnecken
MSG/Frank Schuberth
Schnecken sind meist nachts aktiv und haben Salat zum Fressen gern
Schnecken, insbesondere Nacktschnecken, zählen im Gemüsegarten zu den unbeliebtesten Schädlingen. Ein bewährtes Mittel zum Bekämpfen der Weichtiere ist das Ausbringen von Schneckenkorn. Dabei gilt: Je früher, desto besser. Wenn man bereits Ende März oder Anfang April die erste Schneckengeneration dezimieren kann, hat man im Sommer weniger Probleme. Wer darauf lieber verzichten möchte, kann Nützlinge wie Igel, Vögel und Kröten im Garten fördern oder auch Indische Laufenten oder Tigerschnegel einsetzen. Sollten auch Schneckenzäune und Schutzringe nichts bringen, hilft nur noch regelmäßiges Absammeln der Tiere.
Pflanzenläuse
Blattläuse
Blattläuse sitzen gerne in Kolonien auf den Blattunterseiten, an jungen Trieben oder Blütenknospen. Wenn Sie die Schädlinge bekämpfen möchten, können Sie einzelne betroffene Pflanzen mit einem scharfen Wasserstrahl abspritzen. Stark beschädigte Triebspitzen werden mitsamt den Blattläusen abgeschnitten und entsorgt. Bei einem übermäßigen Befall sprühen Sie die betroffenen Pflanzen gründlich mit Neem-Präparaten oder Mitteln auf der Basis von Rapsöl oder Kaliseife ein. Als Hausmittel haben sich Seifenlösung oder Brennnessel-Jauche bewährt.
Schildläuse
Schildläuse befallen vor allem Zimmer- und Kübelpflanzen wie Orchideen, Lorbeer oder Oleander, aber auch vor Obstgehölzen machen sie nicht halt. Sitzen sie nur vereinzelt auf den Pflanzen, können Sie die Schädlinge einfach mit einem feuchten Lappen oder einer Bürste abwischen. Zudem hilft das Abbrausen mit einem starken Wasserstrahl oder eine Spritzung auf Öl- oder Seifenbasis.
Wollläuse
Wollläuse treten bevorzugt an den Wurzeln von Pflanzen auf. Betroffene Topfpflanzen sollten Sie sofort umtopfen, die Wurzeln mit einem scharfen Wasserstrahl abbrausen und die Gefäße desinfizieren. Zur Bekämpfung hat sich ebenfalls eine Mischung aus Spiritus, Kernseife oder Paraffinöl bewährt. Als Nützlinge sollten Sie Florfliegen oder Schlupfwespen fördern – sie vertilgen gerne Schmierläuse.
Weiße Fliegen
Fotolia/Floki
Weiße Fliegen lassen sich mit Neem- oder Rapsöl-Präparaten bekämpfen
Ebenfalls zu den Pflanzenläusen zählen die Weißen Fliegen. Im Gewächshaus können Sie die Schädlinge mit Gelbtafeln oder Gelbstickern bekämpfen. Egal ob bei Zimmer- oder Balkonpflanzen: Wenn Sie bei starkem Befallsdruck Neem- oder Rapsöl-Präparate einsetzen, sollten Sie auch stets die Blattunterseiten benetzen, denn dort halten sich die Weißen Fliegen bevorzugt auf. Im Gewächshaus oder im Wintergarten bietet sich als Alternative auch der Einsatz von Schlupfwespen an.
Weiße Fliegen haben es auf Ihre Pflanzen abgesehen? Mit Schmierseife bekommen Sie die Schädlinge in den Griff. MEIN SCHÖNER GARTEN-Redakteur Dieke van Dieken erklärt, wie man das Hausmittel richtig einsetzt.
Credit: MSG/Kamera+Schnitt: Marc Wilhelm/Ton: Annika Gnädig
Thripse
Thripse, die auch Fransenflügler genannt werden, ernähren sich wie Pflanzenläuse saugend vom Zellsaft der Pflanzen. Ob Orchidee, Ritterstern oder Alpenveilchen: Eine befallene Zimmerpflanze sollten Sie isolieren, die Ballenoberfläche mit Folie abdecken und die komplette Pflanze anschließend mit einer Seifenlauge abduschen. Zur Bekämpfung können Sie die Larven ergänzend mit Neem-Öl betupfen oder auch einen Knoblauch-Brennnessel-Sud über die Pflanzen gießen. Tipp: Tauschen Sie zusätzlich das Substrat an der Oberfläche des Topfballens aus, denn dort verpuppen sich die Thripse mit Vorliebe.
Milben
iStock/jess311
Spinnmilben fallen durch ihre Gespinste an den befallenen Pflanzen auf
Spinnmilben zählen nicht zu den Insekten, sondern zu den Spinnentieren. Haben Sie die Schädlinge an Ihren Pflanzen identifiziert, kommt es auch hier bei der Bekämpfung auf den Grad des Befalls an. Nur leicht befallene Pflanzen können Sie regelmäßig mit einem kräftigen Wasserstrahl abbrausen, bis keine Schädlinge mehr zu entdecken sind. Sind schnittverträgliche Pflanzen stark befallen, empfiehlt sich ein Abschneiden und Entsorgen der betroffenen Triebe und Blätter. Bekämpfen können Sie Spinnmilben alternativ mit den nützlichen Raubmilden (Phytoseiulus persimilis) oder Gallmücken (Feltiella acarisuga).
Nematoden
Nematoden, die man auch als Fadenwürmer oder Ählchen bezeichnet, können sowohl als Schädlinge als auch als Nützlinge fungieren. Schädliche Nematoden befallen bevorzugt Obst und Gemüse. Vorbeugend kann ein Fruchtwechsel im Gemüsebeet helfen. Erkennen Sie einen Befall an Kartoffeln, Spinat oder Rüben, sollten Sie die Pflanzen mitsamt Knollen und Wurzeln aus der Erde herausholen und im Biomüll entsorgen. Eine Gründüngung mit Studentenblumen und nematodenresistenten Senfsorten kann die Anzahl der Fadenwürmer im Boden reduzieren.
Käfer
Dickmaulrüssler
Unter den Käfern ist der Dickmaulrüssler als Schädling besonders verbreitet. Der Käfer frisst kleine Buchten in die Blätter von Zierpflanzen. Gefährlicher für die Pflanzen sind allerdings die Fraßschäden durch die Larven im Wurzelbereich. Am effektivsten lassen sich Dickmaulrüssler im April und Mai sowie im August und September mit Nematoden der Gattung Heterorhabditis bekämpfen. Alternativ können sie rund um die betroffenen Pflanzen Neempresskuchen flach in den Boden einarbeiten.
Fotolia/ThKatz
Der Dickmaulrüssler frisst gerne Buchten in Blattränder
Schmetterlingsraupen
Frostspanner
Bei den Schmetterlingen ist der eigentliche Schädling meist die Raupe, die sich von Pflanzenteilen ernährt. So auch beim Frostspanner: Die Spannerraupen können erhebliche Fraßschäden an Bäumen und Sträuchern anrichten, an denen sie hauptsächlich die Knospen und Blätter fressen. Um Frostspanner an Obstbäumen vorzubeugen, ist es ratsam, Leimringe an den Stämmen anzubringen. Zur Bekämpfung lassen sich unter anderem Neem-Präparate einsetzen.
Buchsbaumzünsler
MSG/Martin Staffler
Die Raupe des Buchsbaumzünslers frisst an den Blättern und jungen Trieben der Pflanzen
Zu den relativ neu eingeschleppten Schädlingen zählt der Buchsbaumzünsler. Die Larven des asiatischen Schmetterlings können in kurzer Zeit ganze Buchsbaum-Bestände vernichten. Die erste Raupengeneration sollte man bereits im Frühling bekämpfen. Bewährt hat es sich, gut eingewachsene Hecken oder Buchskugeln mit einem Hochdruckreiniger kräftig "durchzusprühen". Ein weiteres Hausmittel zur Bekämpfung des Buchsbaumzünslers ist das Abdecken des Buchsbaums mit einem schwarzen Müllsack oder ein wiederholtes Ausbringen von Algenkalk.
Ihr Buchsbaum ist vom Buchsbaumzünsler befallen? Mit diesen 5 Tipps können Sie Ihren Buchs noch retten.
Credits: Produktion: MSG/Folkert Siemens; Kamera: Kamera: David Hugle, Schnitt: Fabian Heckle, Fotos: iStock/Andyworks, D-Huss
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