Was passiert wenn man glasreiniger trinkt

Hallo!
Ich weiß ich bin `ne treulose Tomate. Bin momentan ja kaum noch hier *Sorry*. Aber das muß ich euch erzählen. Bin immer nach ganz erschrocken.
Eigentlich bin ich eine super vorsichtige und überängstliche Mutter aber heute morgen ist mir der Glasreiniger aus dem Schrank (ganz oben) gefallen. Ich wollte ihn gerade aufheben, als Tobi mich mit einem lauten "Aua" zu sich rief. Klar habe ich alles stehen und "liegen" lassen und bin hin zu ihm. Er hatte nichts und wie das so ist, kaum war ich dort, fielen mir super viele Sachen auf die weggeräumt werden mußte. Das tat ich auch und Tobi ging spielen. Nach einer Weile fiel mir auf das Tobi so ruhig ist. Natürlich hatte er den Glasreiniger in der Kammer entdeckt und sprüte sich damit Gesicht und Mund voll. Mir wurde eiskalt!!! Habe bei der Giftzentrale angerufen und die meinten das in dem Zeug was ich habe, nur der Alkohol gefährlich ist und da er nur 1cm rausbekommen hat und das meißte dann auch noch höchstwahrscheinlich neben dem Mund gelandet war (sein Hemd war ganz naß) solle ich ihm nur was zu trinken geben. Puuh! Nochmal gut gegangen.
Da kann man mal sehen das man noch so vorsichtig sein kann!!!
LG Alexa und ein leicht torkelnder Tobi *gg*

Stand: 03.04.2018 05:00 Uhr  | Archiv

Menschen, die sehr viel putzen, haben laut einer Studie eine deutlich schwächere Lunge als Menschen, die nie putzen.

Luftnot, Allergien, rissige Hände - all das können Folgen aggressiver Putzmittel sein. Rund 60.000 Reinigungsmittel sind nach Angaben der EU-Kommission in der EU auf dem Markt. In Deutschland findet man im Schnitt 15 verschiedene Reiniger in einem Haushalt. Welche gesundheitlichen Risiken von den Putzmitteln ausgehen, war bisher wenig erforscht. Nun gibt es neue Erkenntnisse. Wissenschaftler der norwegischen Universität Bergen haben in einer Langzeitstudie festgestellt: Menschen, die sehr viel putzen, haben eine deutlich schwächere Lunge als Menschen, die nie putzen.

Deutliche Beeinträchtigung der Lungenfunktion

An der Studie "Respiratory Health Survey" nahmen 6.230 Personen über den Zeitraum von 20 Jahren teil. Zu Beginn der Studie waren sie im Durchschnitt 34 Jahre alt. Fast alle haben regelmäßig geputzt, viele putzten hauptberuflich. Nach 20 Jahren konnten die Wissenschaftler eine deutliche Beeinträchtigung der Lungenfunktion erkennen. Den stärksten Abfall der Lungenfunktion hatten die Personen, die auch als Reinigungskraft arbeiteten.

Sprühnebel wird automatisch eingeatmet

Für die Forscher ist das Ergebnis wenig überraschend: Putzmittel enthalten unterschiedliche chemische Substanzen, die durch Einatmen in die Lunge dringen und dort das Gewebe zerstören. Dazu kommt: Viele Reinigungsmittel werden gesprüht, sodass der Reiniger nicht nur auf Waschbecken oder WC landet, sondern auch eingeatmet wird. Das irritiert die Atemwege und kann sie dauerhaft schädigen. Putzmittel erhöhen so auch das Risiko, an Asthma zu erkranken. Vor allem Menschen mit vorgeschädigter Lunge, zum Beispiel Asthmatiker, reagieren oft mit akuter Luftnot auf Reinigungsmittel.

Säureschutzschicht der Haut wird geschädigt

Die Lunge ist nicht das einzige Organ, das unter den chemischen Substanzen der Putzmittel leidet. Auch die Haut ist betroffen. Viele Inhaltsstoffe sind bei direktem Hautkontakt schon in geringen Mengen schädlich, denn die scharfen Reinigungsmittel können nicht zwischen Bakterienzellen auf dem Klo oder Waschbecken und den Hautzellen unterscheiden. So wird die Säureschutzschicht der Haut geschädigt.

Tipps zum Schutz beim Putzen

Ein paar einfache Tipps können helfen, den Kontakt mit Reinigungsmitteln und die Gefahren, die daraus resultieren, zu minimieren:

  • Handschuhe und Mundschutz beim Reinigen tragen
  • nur einen, nicht mehrere Reiniger gleichzeitig nutzen
  • beim Putzen für eine gute Belüftung sorgen
  • statt chemischem Reiniger reichen häufig ein Mikrofasertuch oder Wasser mit einem Spritzer Neutralreiniger.

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Visite | 03.04.2018 | 20:15 Uhr

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Haushalt

Insbesondere kleine Kinder im Alter bis sechs Jahre versuchen aus Neugierde auch mal Reinigungsmittel, es könnte ja ein leckerer Saft beinhaltet sein. So passieren über 90% der Vergiftungsfälle mit Putzmitteln Zuhause. Bei der Aufnahme der Mittel kommt es zu gefährlichen Verätzungen der Verdauungswege.

90% der Vergiftungsfälle mit Putzmitteln passieren zuhause. (Foto by: Mactrunk / Depositphotos)

Schnell-Übersicht

  • Vergiftung erkennen
    Es kommt zu Störungen im Verhalten wie Zittern, Wanken, Teilnahmslosigkeit oder gar Bewusstlosigkeit. Zudem können Erbrechen, Bauchkrämpfe, Schwindel und sogar Atemnot auftreten.
  • Wie leistet man Erste Hilfe bei einer Vergiftung?
    Die betroffene Person sollte zu keinem Zeitpunkt alleine gelassen werden. Unter 144 oder 112 ist unverzüglich Hilfe zu rufen und die Anweisungen zu befolgen. Es ist wichtig ruhig zu bleiben und auch ruhig auf die vergiftete Person einzureden und Mut zu machen. Dabei sollte stets das Bewusstsein und die Atmung kontrolliert werden und im Notfall Wiederbelebungsmaßnahmen  eingeleitet werden.
  • Darf ich eine vergiftete Person zum Erbrechen bringen?
    Nein, unbedingt Maßnahmen wie das „Finger in den Hals stecken“ unterlassen! Es könnte nur zu schlimmeren Schäden führen.
  • Hilft Milch gegen Vergiftungen?
    Nein, auch das Geben von Milch, Wasser und anderen Speisen ist nicht ratsam.
  • Notfälle vermeiden 
    Will man eine solches Szenario vermeiden, müssen giftige Haushaltsmittel vor allem vor Kindern sicher aufbewahrt werden. Schränke gehören dem Alter entsprechend verschlossen und nach Gebrauch wieder weggeräumt.

Wie erkennt man eine Vergiftung durch Haushaltsreiniger?

Das Verhalten des Betroffenen ist ungewöhnlich, Auffälligkeiten wie Zittrigkeit, Gangunsicherheit, Teilnahmslosigkeit, Erregungszustände bis zur Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit machen sich bemerkbar.

Folgende Anzeichen können zudem eintreten:

  • Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Bauchkrämpfe
  • Vermehrter Speichelfluss, schleimiger Schaum vor dem Mund
  • Schwindel, Kopfschmerz
  • Im Mund-, Rachen- und Speiseröhrenbereich sowie im Verdauungstrakt treten Schmerzen auf
  • Unter Umständen Atemnot, Atemstillstand oder Herz-Kreislauf-Stillstand

Was tun bei Vergiftungen durch Haushaltsreiniger?

Es ist unbedingt erforderlich, den Betroffenen nicht allein zu lassen und beruhigend auf den Vergifteten einzuwirken.

Folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen sollten angewendet werden:

  • Ist die vergiftete Person ansprechbar, sollte, insbesondere bei einem Kind, versucht werden, Reste der giftigen Substanz aus dem Mund mit den Fingern zu entfernen.
  • Es ist sofort der Notarzt zu rufen (144, Euro-Notruf 112) und zu versuchen so viel wie möglich an Information für ihn bereitzuhalten: Welche Substanz ist es, wie viel wurde von der Substanz aufgenommen und wann, die Symptome sind genau zu beobachten, welches Alter hat der Betroffene und wie schwer ist dieser.
  • Wenn möglich sollten Reste der Substanz und Erbrochenes für den Arzt bereitgehalten werden.
  • Der Betroffene ist beim Erbrechen zu unterstützen, indem man beispielsweise den Kopf hält und beruhigend über den Rücken streicht.
  • Niemals darf eine vergiftete Person zum Erbrechen gebracht werden.
  • Keinesfalls Milch zu trinken geben, auch sonst sollte der Betroffene nichts essen oder trinken.
  • Ist der Betroffene nicht bei Bewusstsein, sollten Puls und Atmung kontrolliert werden, notfalls ist mit Wiederbelebungsmaßnahmen zu beginnen.

Es ist wichtig, bei jedem Verdacht auf eine Vergiftung mit schaumbildenden Substanzen wie Haushaltsreinigern, Spülmitteln oder Waschpulvern den Notarzt sofort zu verständigen.

Weitere Informationen zu Vergiftungen mit Haushaltsreinigern

Erste-Hilfe-Kurse können beim Roten Kreuz absolviert werden, ebenso bekommt man praktische Ratschläge in Büchern oder im Internet. Das Wissen um die richtigen Maßnahmen kann Leben retten.

Durchfall, Erbrechen und Übelkeit sind typsiche Symptome einer Vergiftung durch Haushaltsreiniger. (Foto by: / Depositphotos)

  • Haushaltsreiniger und andere chemische Reinigungs- und Waschmittel sollten stets für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden, eventuell in einem verschlossenen Schrank.
  • Niemals sollte ein Reinigungsmittel in eine Saft- oder Wasserflasche umgefüllt werden.
  • Wenn man gerade putzt und das Kind in der Nähe spielt, ist darauf zu achten, die Reinigungsmittel nie unbeobachtet zu lassen, beispielsweise wenn man kurz ans Telefon geht.
  • Kinder sollten so früh wie möglich über die Gefährlichkeit bestimmter Chemikalien aufgeklärt werden. Mit Umsicht und Vorsicht lassen sich doch viele gefährliche Vergiftungen mit Haushaltsreinigern verhindern, doch es kann ganz schnell gehen, und das Kind hat etwas zu sich genommen. Dann heißt es Ruhe bewahren und immer den Notarzt zu rufen.

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Autor: FitundGesund Redaktion
Infos zum Autor: Medizinredakteure und Journalisten
Erstellt am: 12.03.2010
Überarbeitet am: 20.04.2020

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