Was passiert in dem Buch Rico Oskar und die Tieferschatten?

Wow! Dieses sehr besondere Kinderbuch von Andreas Steinhöfel ist witzig, spannend und horizonterweiternd zugleich.

Spasti, Schwachkopf, Saftsack – in „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ wird kein Blatt vor den Mund genommen. Trotzdem ist die Geschichte ein literarisches Meisterstück, lustig und fesselnd noch dazu.  

Rico ist tiefbegabt, also das Gegenteil von hochbegabt. Er wohnt mit seiner Mutter in einer Wohnung in Berlin, mitten auf dem Kiez. Gleich am Anfang stellt Rico alle Hausbewohner in dem fünfstöckigen Wohnhaus vor, unter anderem auch Frau Dahling, mit der er jede Woche Krimis oder Liebesschnulzen im Fernsehen sieht. Weil er tiefbegabt ist, verlässt er nicht oft das Haus. Er kann nämlich nur geradeaus gehen, sonst verirrt er sich. Dann trifft er eines Tages den hochbegabten Oskar. Der ist klein, hat riesige Zähne, trägt immer einen Motorradhelm und ist damit mindestens genauso ungewöhnlich wie Rico. Hat Rico wirklich einen Freund gefunden? Als Oskar zu einer Verabredung nicht auftaucht, ist Rico zunächst schwer enttäuscht. Doch dann findet er den Grund dafür heraus und obwohl Rico riesige Angst hat, macht er sich auf einen Weg voller Abzweigungen. Oskar muss gerettet werden! 

Rico erzählt seine Geschichte selbst. Es ist ein Ferienprojekt, das ihm sein Förderschullehrer aufgibt. Jeden Tag schreibt Rico alles auf, was ihm passiert. Dazu gehören brüllend komische Erklärungen ihm unbekannter Begriffe, neue Wortschöpfungen wie Fundnudel oder Tieferschatten und natürlich auch seine Gedanken. Die sind aus der zugleich kindlichen wie tiefbegabten Perspektive heraus ziemlich schonungslos und in ihrer Schlichtheit oft bewegend weise. Seine Mutter arbeitet im Rotlicht-Milieu, sein Vater ist nicht da. Gestorben, sagt Rico. Die Geschichte dazu gerät zu einem poetischen Märchen, ebenso wie seine skurrilen Überlegungen zu der Reise einer Wasserleiche. Ricos genaue Beobachtungen machen „Rico, Oskar und die Tieferschatten” zu einer Sozialstudie, die selten politisch korrekt, dafür aber umso ehrlicher ist. Und das alles in einem Kinderbuch? O ja! Das Buch ist nämlich auch unglaublich witzig und bewirkt das Beste, was Literatur zu leisten vermag: Es erweitert den Horizont, bewegt und regt zum Nachdenken an. Rico ist ein Kinderbuchheld, der das Herz berührt und in den Gedanken bleibt. Und die Geschichte ist so sagenhaft spannend, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Leseförderung gibt es also noch on top! 

Du magst vielleicht denken: Hui, das sind aber ganz schön erwachsene Themen für ein Kinderbuch. Ja, das sind sie wirklich. Es geht um Behinderung und Anderssein, um Freundschaft und Respekt, Kindesentführung und Tod. Das klingt schlimm, aber so ist die Welt. Das alles gibt es und ist immer da. Bei anderen Autoren könnte das nach hinten losgehen, diffamierend sein oder belastend. Durch Andreas Steinhöfel aber wird es zu einer humorvollen Geschichte der Menschlichkeit für Kinder ab der vierten Klasse, zu einem bewegenden Appell für Mitgefühl und zu einer spannenden Detektivgeschichte. ‚Die Zeit‘ hat Steinhöfel mal als einen der besten Kinder- und Jugendbuchautoren Deutschlands bezeichnet. Dem schließt sich die Leseliebe-Redaktion vorbehaltlos an. Ergänzt wird Ricos Geschichte übrigens wie viele von Steinhöfels Erzählungen von Peter Schössows Illustrationen. Das hat auch einen guten Grund: Der Stil von Schössows Bildern und Steinhöfels Sprache ist wie füreinander gemacht. Kurz: Tolle Bilder, großartige Geschichte, unbedingt lesen! 

Welches Buch von Andreas Steinhöfel gefällt dir am besten? Wer ist deine Lieblingsfigur bei „Rico, Oskar und die Tieferschatten“? Schreib uns einen Kommentar! 

Rico, Oskar und die Tieferschatten (Rico und Oskar 1)

Rico, Oskar und die Tieferschatten (Rico und Oskar 1)

Autor / Autorin Andreas Steinhöfel Illustriert von Peter Schössow

Verlag: Carlsen

Preis: 14,99 €

ISBN: 978-3-551-55673-8

Der Kinder- und Jugendroman „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel ist 2008 erschienen. Er ist ein bekannter deutscher Kinderkrimi und spielt im Berlin-Kreuzberg der heutigen Zeit. Als Hauptfiguren dienen der lebensfrohe Junge Rico Doretti, der sich selbst für tiefbegabt erklärt, und sein hochbegabter Freund Oskar, die sich gemeinsam in die Ermittlungen rund um einen mysteriösen Kindesentführer verstricken.

Inhaltsverzeichnis (bitte aufklappen)

  • Die Ausgangslage
  • Der Inhalt
    • Samstag
    • Sonntag
    • Montag
    • Dienstag
    • Mittwoch
    • Mittwochmittag
    • Mittwochabend
    • Donnerstag
  • Thema und Fazit
    • Hat dir der Beitrag gefallen?

Die Ausgangslage

Rico Doretti ist ein nachdenklicher, freundlicher und sozial aufgeschlossener Junge. Er beschreibt seine Gedanken als tiefbegabt und vergleicht sie mit Bingo-Kugeln, die zwar viel, aber verhältnismäßig langsam denken könnten und oftmals durcheinanderkämen. Sein bester Freund Oskar ist hochbegabt und hat einen ausgeprägten Sinn für Vorsicht und Verstand. Er ist aufgeweckt und trägt in der Öffentlichkeit einen blauen Motorradhelm zum Schutz. Der Roman beginnt am ersten Samstag der Ferien in der Dieffenbachstraße in Berlin-Kreuzberg, kurz „Dieffe“ genannt. Dort steht das gelbe sechsstöckige Wohnhaus Nummer 93, in dem Rico mit seiner alleinerziehenden Mutter Tanja eine Wohnung besitzt.

Der Inhalt

Samstag

Auf dem Heimweg vom Förderzentrum findet Rico auf dem Gehsteig eine Nudel. Um deren Besitzer zu finden, durchquert er die Stockwerke seines Wohnhauses und beschreibt dessen Bewohner. Es kommen die ältere Frau Dahling, der mürrische Fitzke, Herr Marrak und der neu eingezogene Herr Westbühl vor. Beim Essen mit seiner Mutter wird über den Entführer Mister 2000 gesprochen. Dieser trägt auch den Namen ALDI-Kidnapper und hat bereits fünf Kinder aus Berlin gegen je 2000EUR entführt und freigelassen.

Nach seinem Einkauf geht Rico die Dieffenbachstraße entlang und trifft auf Oskar. Dieser ist kleiner und trägt einen blauen Sturzhelm sowie eine rote Flugzeugbrosche mit abgebrochener Flügelspitze. Rico erklärt seine Tiefbegabung, und Oskar seine Hochbegabung, woraufhin Rico ihm sein Wohnhaus 93 zeigt und über Oskars Witze aufbraust. Oskar entschuldigt sich für seine Arroganz. Den Abend verbringt Rico mit Krimischauen bei Frau Dahling. Nachts betrachtet er das leere Hinterhaus, in dem er menschliche Silhouetten, sogenannte Tieferschatten, zu sehen glaubt.

Sonntag

Rico tippt seine Erlebnisse ab, da sein Lehrer Wehmeyer ihm zur Schreibförderung den Auftrag erteilt hat, ein Ferientagebuch zu führen.

Montag

Der gutaussehende Simon Westbühl stellt sich als neuer Nachbar vor. Es entsteht Peinlichkeit, weil Rico als Türöffner überfordert ist, und seine Mutter noch nicht vollständig angezogen. Ricos Versuche, Herrn Westbühl mit seiner Mutter zu verkuppeln, enden ohne Erfolg. Im Treppenhaus begegnet Rico Oskar und bittet ihn herein. Oskar erklärt seinen Sturzhelm gegenüber Ricos Mutter mit Vorsicht im Straßenverkehr und stellt seinen Mut unter Beweis, als er mit ihr ein Duell des Starrens austrägt.

Weil Rico den Wohnungsschlüssel einer abwesenden Familie hat, um deren Pflanzen zu gießen, unternehmen Oskar und er einen Ausflug auf den Dachgarten. Hier lernt Oskar die Gegebenheiten auf dem Dach kennen. Sein extremes Gefahrenbewusstsein überwindet er beim Wippen am Geländer. Durch den Bambus-Paravent gucken die beiden zu Herrn Marraks Dachgarten hinüber, wo ein Häuschen mit Treppe ins Hinterhaus führt. Rico beschreibt Herrn Marrak als Schließdienst-Inhaber mit rotem Anzug. Auf die Frage, ob Oskar am nächsten Tag wiederkomme, zögert dieser zunächst, willigt dann aber ein.

Dienstag

Als Oskar am nächsten Morgen nicht wie versprochen erscheint, schlägt Ricos Vorfreude in Traurigkeit um. Seine Mutter eröffnet ihm, wegen ihres krebskranken Bruders in Süddeutschland für ein paar Tage verreisen zu müssen, und verabschiedet sich. Im Treppenhaus begegnet Rico Herrn Marrak, der seinen Wäschesack durchs Haus trägt. Als Rico später den Müll wegbringt, findet er Oskars Flugzeugbrosche im Container und vermutet, dass sich diese beim Wippen am Dachgeländer gelöst hat.

Von Herrn Westbühl wird Rico freundlich in dessen Wohnung gelassen und fasst großes Vertrauen. Abends bei Frau Dahling bringt die Abendschau eine sechste Entführung und zeigt das Bild Oskars, der zu einem Freund unterwegs gewesen sei. Sein Vater habe entgegen der Forderungen die Polizei vor der Zahlung verständigt, weil er nicht genug Geld habe. Im Weiteren wird ein neues Foto von Sophia aus Tempelhof, einem früheren Entführungsopfer, eingeblendet. Es zeigt sie vor einer Grundschule und mit Oskars rotem Ansteckflugzeug.

Mittwoch

Um Sophia Hinweise über Mister 2000 zu entlocken, bricht Rico mithilfe von Nachbar Kiesling nach Tempelhof auf, der ihn an der ersten Schule auf dem Weg absetzt. Dort befragt Rico zwei Jungen auf dem Schulhof, die Sophias Bruder Tobias kennen. Rico gibt sich als Tobias‘ Freund aus und betritt die von Depressionen überschatteten Wohnung. Er versucht, Sophia mithilfe des Fliegers Informationen über ihr Treffen mit Oskar zu entziehen. Sophia rutschen allein die Begriffe Klimpermann und grünes Zimmer heraus, woraufhin Rico enttäuscht im Taxi zurückfährt.

Mittwochmittag

In einem Traum vom Dachgartenausflug bemerkt Rico, dass das Flugzeug nach dem Dachgartenbesuch noch an Oskars T-Shirt steckte. Er müsse also nochmal da gewesen sein. Rico besucht Herrn Westbühl, um bei ihm Hilfe für seine Ermittlungen zu finden, doch während dieser ein Telefonat führt, entdeckt Rico unter den Zeitungen einen Stadtplan Berlins mit sechs markierten Entführungsorten. Da die Zeitung schon am vorherigen Nachmittag unverändert gelegen hatte, Oskars Entführung aber erst an jenem Abend bekannt geworden war, verdächtigt Rico Herrn Westbühl als Entführer. Unbemerkt flieht er in die Wohnung mit Dachgarten. Von dort aus erkennt er im dritten Stock des Hinterhauses eine klare Tieferschatten-Silhouette am Fenster. Rico kombiniert den Ort als das Entführungsversteck.
Über die offene Dachgarten-Tür gelangt Rico in Herrn Marraks Wohnung und entwendet ihm den Schlüsselbund, um das Dachhäuschen und die verschlossene Wohnung im dritten Stock aufzuschließen. Seine Vermutung besagt, dass Herrn Westbühls Route über die verbotenen Kellerräume führt. In einem grünen schallisolierten Raum findet er den angeketteten Oskar, der wohlauf in Fast Food-Verpackungen sitzt.

Mittwochabend

Als Oskar Rico am Hochlaufen der Treppe hindert und die Begriffe Westbühl und Keller nicht versteht, bemerkt Rico seinen Fehler. Oskar bestätigt ihm Herrn Marrak als Verbrecher und berichtet von seinen eigenen Ermittlungen. Er habe Sophia eine Beschreibung des Entführers entlocken können, die einen roten Anzug mit goldenem Tresor und einen klimpernden Schlüsselbund beinhaltete. Herrn Marrak habe er bei einem Schließdienst entdeckt und sei ihm in die Dieffenbachstraße gefolgt, wo er ihn an Haus Nummer 93 beobachtete. Als er Rico am nächsten Tag besuchen kommen wollte, habe er seine Gelegenheit genutzt, um sich Herrn Marrak als Entführungsopfer unterzujubeln und in seinem Wäschesack entführt zu werden. Das Flugzeug habe er über dem Dachgarten abgeworfen, um Rico einen Hinweis zu geben. Als Oskar endet, gibt sich Herr Marrak oberhalb von ihnen zu erkennen und verfolgt sie die Treppe hinunter. Während Rico ihn durch ein Gespräch ablenken kann, öffnet Oskar die Tür zum Hinterhof. Als alle drei im Hinterhof ankommen, richtet Herr Westbühl aus dem Fenster seine Pistole auf den Marrak. Ein Stein aus Fitzkes Wohnung trifft Herrn Marrak am Kopf, während dieser Rico mit der Faust an seiner Schläfe zu Boden streckt.

Donnerstag

Ricos kurzfristig heimgekehrte Mutter besucht ihn im Krankenhaus und das Erbe ihres Bruders verschafft ihnen beiden Aussicht auf Marraks Dachwohnung. Herr Westbühl stellt sich als der leitende Kriminalkommissar zu den Entführungsfällen heraus. Fitzke entpuppt sich als Sammler von Steinen, der angibt, den Wackerstein aus anderen Gründen aus dem Fenster geworfen zu haben. Das Buchende beschreibt Ricos Vorfreude auf sein nächstes Treffen mit Oskar.

Thema und Fazit

Besonderes Alleinstellungsmerkmal in „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ ist die Thematik von Inklusion und Anderssein, die in Motiven wie Ricos Tiefbegabung, Oskars Hochbegabung und der Gehörlosigkeit eines der Schulhofjungen sichtbar wird.

Was passiert in der Geschichte Rico Oskar und die Tieferschatten?

In dem Film Rico, Oskar und die Tieferschatten geht es um die Abenteuer zweier Berliner Jungen, die einem berüchtigten Entführer auf der Spur sind. Der zehnjährige Rico, der sich selbst als „tiefbegabt“ bezeichnet, wohnt allein mit seiner Mutter in der Dieffenbachstraße 93 in Berlin-Kreuzberg.

Was passiert in Kapitel 1 von dem Buch Rico Oskar und die Tieferschatten?

Kapitel 1: Die Fundnudel. Handlung: Der etwa zehnjährige Rico findet auf dem Gehsteig vor seinem Wohnhaus eine Nudel und bringt sie zu seiner Nachbarin Frau Dahling. Er glaubt, sie habe diese aus dem Fenster geworfen, weil sie oft Sachen aus dem Fenster wirft. Sie hat sich vor Kurzem von ihrem Mann getrennt.

Was passiert im Buch Rico Oskar und die Tieferschatten Kapitel 6?

Kapitel 6 Dienstag: Rauf und runter Seite 95–114 20 Seiten Oskar taucht zur verabredeten Zeit nicht auf. Ricos Mutter erklärt, dass sie ihren krebskranken Bruder besuchen muss und deshalb noch am gleichen Tag für einige Tage verreisen muss.

Was passiert im Buch Rico Oskar und die Tieferschatten Kapitel 9?

Rico möchte sich nochmals die (wnghnuo) von Herrn Westbühl anschauen. Dort findet er auf dem Tisch einen (alasndtpt) von Berlin, auf dem die sechs Entführungsorte eingekreist sind. Rico denkt, Herr Westbühl ist (m0retis002). Er stürmt aus der Wohnung und ruft den (unfrot), welcher ihm aber nicht glaubt.

Toplist

Neuester Beitrag

Stichworte