Was kann man tun wenn ein Handy ins Wasser fällt?

Wer ein wassergeschütztes Modell wie beispielsweise das iPhone 12 Pro oder das Samsung Galaxy S21 besitzt, muss sich in der Regel nicht sorgen. Zumindest, wenn das Gehäuse unbeschädigt ist. Einfach gut trocknen und schon ist das Gerät wieder einsatzfähig. Man sieht das in der Beschreibung des Handys an den Schutzklassen IP67 und 68, nach denen das Gerät gegen das Eindringen von Wasser für einen bestimmten Zeitraum geschützt ist und nebenbei auch dem Staub trotzt. 

Gut zu wissen: Die IP Schutzklasse definiert, wie elektrische Betriebsmittel für verschiedene Umgebungsbedingungen geeignet sind. IP steht dabei für International Protection. Der IP-Code besteht aus folgenden Kennziffern:

1. Stelle: Berührungsschutz / Fremdkörperschutz

2. Stelle: Wasserschutz

(3. Stelle: Zusätzlicher Berührungsschutz)

(4. Stelle: Ergänzende Buchstaben)        

Bei anderen Geräten mit tieferen Schutzklassen gilt aber: Schnell reagieren und die empfindliche Elektronik vom Smartphone vor grösserem Wasserschaden bewahren. Leider halten sich in diesem Fall sehr viele falsche Mythen hartnäckig. Einer davon ist: Im Backofen auf niedriger Temperatur trocknen. Wer das macht, kann das Gerät künftig als schicken Briefbeschwerer nutzen, nicht aber zum Telefonieren oder News lesen. Auch der voll aufgedrehte Heizkörper, ein Föhn oder die Mikrowelle sind keine gute Idee und richten noch mehr Schaden an. Ebenso wenig hilfreich ist es, das nasse Handy in die pralle Sonne zu legen.

Deshalb haben wir ein paar Tipps zusammengestellt, um dein Smartphone zu retten:

Tipps zur Rettungs des Handys bei einem Wasserschaden

Bessere Chancen bei sauberem Wasser

Grundsätzlich sind die Rettungschancen besser, wenn es sich um sauberes Süsswasser handelt. Kaum Bedenken gibt es bei einem leichten Regenschauer, denn ein paar Tropfen verträgt jedes Handy. Salzhaltiges Meer- oder dreckiges Seewasser hingegen richten ebenso deutlich Schaden an, wie zitrone- oder zuckerhaltige Flüssigkeiten. Sie können im Inneren des Gehäuses die Kontakte und Elektronik angreifen oder störende Ablagerungen darauf verursachen. 

Wichtige erste Sekunden

Die ersten Sekunden nach dem Unfall können über Leben und Tod deines elektronischen Begleiters entscheiden. Das heisst: Lieber schnell in das WC-Wasser greifen und das Smartphone herausholen, auch wenn es im ersten Moment eklig ist. Bis du Plastikhandschuhe gefunden und übergestreift hast, dürfte es bereits zu spät sein. Das Handy dabei nicht zu stark bewegen, damit sich das Wasser nicht noch mehr im Innern des Gehäuses verteilt.

Doch Vorsicht: Hängt das Gerät noch am Ladekabel, darf man es auf keinen Fall anfassen, denn in diesem Fall steht das komplette Wasser unter Strom. Jetzt ist es wichtig, erst einmal den Stecker des Ladekabels aus der Steckdose zu ziehen oder die Sicherung des entsprechenden Raums auszuschalten.

In einem nächsten Schritt muss das Handy schnell ausgeschaltet werden. Dabei auf keinen Fall weitere Tasten drücken, denn auch das könnte die Flüssigkeit noch mehr verteilen.

Akku, SIM- und Speicherkarte herausnehmen

Nachdem du Adapter, Kopfhörer und andere Peripheriegeräte abgenommen hast, kannst du das Gerät auseinanderzunehmen, soweit es geht. Besitzt es noch eine abnehmbare Abdeckung auf der Rückseite, nimmst du am besten als erstes den Akku heraus und wischst ihn mit einem weichen Tuch ab. Vor allem die Kontakte an Akku und Gerät sind wichtig. Ist der Akku durch den Wasserschaden defekt, kann er ersetzt werden. Ob sich das noch lohnt, hängt allerdings vom Alter des Smartphones ab.

Jetzt sollten auch alle anderen beweglichen Teile wie SIM- oder Speicherkarte herausgenommen werden. In modernen Modellen sind diese in einem Einschub an der Aussenseite angebracht, erkennbar an einem winzigen Loch. Steckt man die mit dem Gerät mitgelieferte Nadel hinein, lassen sich beide Karten entnehmen. Wer die mitgelieferte Nadel nicht mehr findet, kann eine umgebogene Büroklammer dafür verwenden. Die Einzelteile am besten alle auf eine saugfähige Unterlage legen.

Danach solltest du das restliche Gerät trockenreiben. Das erfolgt vorzugsweise mit einem sehr saugfähigen, weichen Tuch, damit die empfindlichen Materialen nicht zerkratzt werden. Küchen- oder Kosmetiktücher, welche auf den ersten Blick einigermassen weich erscheinen, sind keine gute Wahl.

Wichtig ist: Auf keinen Fall sollte das Gehäuse in der Hektik mit Gewalt auseinandergenommen werden, denn dadurch können allfällige Garantieansprüche verfallen.

Gut zu wissen: Wer unsicher ist und nicht selber Hand anlegen möchte, bringt sein Smartphone am besten zu Profis. In der Schweiz kann ein Smartphone beispielsweise  in eine der neun mobilezone Handyreparatur Werkstätten oder die über 120 mobilezone-Filialen gebracht werden.

Lebensretter Reis

Dann kommt ein bewährter Lebensretter ins Spiel: Ein uralter Helfer bei derartigen Notfällen ist Reis. Er zieht die Feuchtigkeit aus der Umgebung und kann so Geräte trocknen. Dabei ist allerdings einige Geduld erforderlich: Mindestens zwei Tage sollte das Smartphone in einer Schüssel Reis liegen bleiben und dabei weiterhin möglichst ruhig liegen. Ob offener Reis oder Reisbeutel verwendet werden, spielt keine Rolle. Eine gute Alternative zum Reis ist das noch effektivere Silikagel, das man in speziellen Handy-Reparatursets und Verpackungen von Schuhen oder Elektrogeräten findet.

Auch wenn die Finger verständlicherweise unruhig werden und du bereits nach wenigen Stunden testen möchtest, ob es wieder funktioniert – bitte auf keinen Fall zu früh wieder einschalten. Es könnte dem Gerät einen Kurzschluss und damit den endgültigen Todesstoss versetzen.

Nach den zwei Tagen kannst du das Gerät wieder in Betrieb nehmen und auf Herz und Nieren testen, also auch Lautsprecher, Mikrofon etc. Wenn jetzt alles funktioniert, hast du Glück gehabt. Gibt es aber immer noch Funktionsstörungen oder kannst du das Smartphone nicht mehr einschalten, muss es in die Reparatur.

Daten retten

Ist der schlimmste Fall eingetreten und dein Smartphone defekt, kannst du zumindest noch deine Daten retten. Falls du regelmässige Datensicherungen in der Cloud, beispielsweise iCloud, Google oder Samsung Cloud, gemacht hast, können diese leicht auf ein neues Gerät kopiert werden. Ebenso, wenn alles auf der Speicherkarte gesichert wurde und diese noch einwandfrei arbeitet. Regelmässige Backups sind daher empfehlenswert.

Handyversicherung übernimmt Schäden

Wer auf Nummer sichergehen möchte, kann beim Händler eine Handyversicherung abschliessen. Je nach Versicherung werden die Kosten für Wasserschäden übernommen.  Mobilezone bietet beispielsweise die Handyversicherungen AppleCare+ (für Apple Geräte) oder Protect Clever (für Android- und Windows-Geräte) an, welche unter anderem Wasserschäden abdecken.

Wie kann man ein Handy retten das ins Wasser gefallen ist?

Lass das Handy an der Luft trocknen – in Ruhe Zeit zum Trocknen: Das ist es, was dein Smartphone nun braucht. Lege es so ab, dass die Luft rundherum zirkulieren kann – und lasse es in Ruhe. Idealerweise solltest du es 48 Stunden an der Luft trocknen lassen. So kann die Feuchtigkeit verdunsten.

Wie bekommt man Wasser aus einem Handy raus?

DOs, wenn das Handy nass geworden ist: Sofern möglich, schnell den Akku entfernen und ihn mit einem Tuch vorsichtig trocknen. Es kann helfen, das Batteriefach nach dem Trockenwischen mit Isopropanol-Alkohol auszureiben. Dieser verdrängt die Wasserreste und verdunstet vollständig nach ca. 15 Min.

Wie lange dauert es bis ein Handy trocken ist?

Handy an der Luft trocknen lassen Und da braucht man vor allem eines: Geduld. Das Handy an einen trockenen und geschützten Ort legen, und zwar auf ein trockenes Tuch. Mehrere Tage warten, mindestens 48 Stunden, am besten noch länger. In der Zeit verdunstet das Wasser, das Handy hat Zeit zum Trocknen.

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