Am Sonntag trifft Deutschland im Finale der Frauen-EM auf Gastgeber England. Wie im Falle eines Sieges die jeweiligen Prämien ausfallen.
Ist die Domnanz von Fußballeuropa zu brechen? © istock/scanrail
Europameisterschaft – die bessere Weltmeisterschaft?
Nicht selten wird behauptet, dass es schwerer ist, eine EM zu gewinnen als eine WM, weil das Niveau insgesamt höher ist, denn es fehlen schließlich die ganz großen Außenseiter. Interessanterweise ist es anders als bei Fußballweltmeisterschaften, die (s.o.) immer nur von Titelfavoriten gewonnen wurden, bei der EM immer wieder zu erstaunlichen Außenseitersiegen gekommen:
- 2016: Portugal hatte zwar Ronaldo, zählte aber mit Sicherheit nicht zu den Topfavoriten, kämpfte sich aber zum Turniersieg über Frankreich, obwohl man nur ein (!) Spiel von sieben innerhalb der regulären Spielzeit gewann (2:0 im Halbfinale gegen Wales).
- 2004: Griechenland war als krasser Außenseiter zum Turnier in Portugal angereist, schaltete aber Frankreich und Tschechien im Viertelfinale und Halbfinale mit 1:0 aus und schlug den Gastgeber im Endspiel – ebenfalls mit 1:0.
- 1992: Dänemark rückte damals für Jugoslawien nach, das wegen des Balkankonflikts von der UEFA kurzfristig von der EM ausgeschlossen wurde. Im Finale bezwangen die Dänen den amtierenden Weltmeister Deutschland mit 2:0.
Es zeigt sich, dass die recht hohe Leistungsdichte in Fußballeuropa dazu führt, dass der eine oder andere Underdog auch mal den Etablierten dazwischenfunken kann.
Ausblick: Wer kann Europas Fußball stoppen?
Zurück zum Weltfußball und der Frage nach der Dominanz Fußballeuropas: Zum Turnier 2026 (Ausrichter sind USA, Kanada und Mexiko) wird das Teilnehmerfeld von 32 auf 48 Länder erweitert. Europa soll nur drei zusätzliche Startlätze bekommen, die anderen Kontinente werden also rein zahlenmäßig gestärkt. Ob dadurch allerdings mehr Wettbewerb stattfindet bzw. bessere Chancen für die anderen Erdteile geschaffen werden, darf bezweifelt werden. Schließlich kann die Masse aus Asien, Afrika & Co. kaum mit der Fußball in Europa mithalten.
Dennoch: Brasilien wird auch in Zukunft eine Mannschaft haben, die zu den Favoriten gehört, alleine schon, weil man am Zuckerhut auch in den nächsten Jahrzehnten ein unerschöpfliches Repertoire an Talenten hat. Und Argentinien wird nach Maradona und Messi irgendwann wieder einen Superstar hervorbringen, der die Gauchos zum Titel führen kann. Allerdings werden es die Südamerikaner immer schwerer haben, den Titel zu holen, so dass der bislang eher seltene Fall, dass Fußballeuropa im Halbfinale einer WM unter sich ist, in Zukunft durchaus häufiger eintreten könnte.
Weiterlesen in den Europa News
- Europawahl 2019: Die Direktwahl des EU-Parlaments
- Größte Europäische Messen – Austausch, Fortschritt, Wirtschaftsentwicklung
- Champions League 2015: Auslosung, Spielplan und Finale
- Eurovision Songcontest 2015 – Wettbewerb mit Überraschungen