Sichtbare Folgen des Alkoholkonsums
Ein erhöhter Alkoholkonsum hat für die Gesundheit viele schädliche Folgen. Aufgrund seiner zell- und nervenschädigenden Wirkung kann Alkohol eine sogenannte Polyneuropathie, Leberschäden sowie zahlreiche weitere physische und psychische Erkrankungen auslösen oder in ihrer Entstehung begünstigen. Die meisten dieser alkoholinduzierten Beschwerden sind von außen nicht sichtbar. Dennoch gibt es einige körperliche Auswirkungen des chronischen Alkoholmissbrauchs, die sich genau dort entfalten, wo man sie kaum oder gar nicht verstecken kann: auf der Haut. So gehören Pickel und Unreinheiten, geschwollene Augenringe, rote Äderchen oder eine beschleunigte Hautalterung zu den typischen Begleiterscheinungen, mit denen Menschen zu kämpfen haben, die häufig und viel Alkohol konsumieren.
Wie schadet Alkohol der Haut?
Für den menschlichen Organismus ist Alkohol alles andere als eine harmlose Substanz. Da Alkohol hierzulande jedoch gesellschaftlich akzeptiert, fast überall und jederzeit verfügbar und zudem noch günstig ist, werden viele seiner gefährlichen Auswirkungen allerdings noch immer unterschätzt. So sind einige der negativen Nebenwirkungen von Alkohol vielen Menschen überhaupt nicht geläufig. Während beispielsweise die Risiken für das Herz-Kreislauf-System und die Leber allgemein bekannt sind, wissen nur die wenigsten Menschen, dass Alkohol auch die Haut schädigen kann – und zwar direkt und indirekt. Eine lange Liste dermatologischer Probleme lässt sich auf einen übermäßig starken Konsum von Alkohol zurückführen, wobei oftmals direkte und indirekte Auswirkungen zusammenspielen. Nicht immer braucht es große Mengen Alkohol, um der Haut zu schaden. Bisweilen reichen sogar nur ein paar alkoholische Getränke zu viel am Wochenende, um die Haut als größtes Organ des menschlichen Körpers so intensiv zu belasten, dass sie mit typischen Symptomen reagiert.
Warum macht Alkohol Pickel?
Warum lässt Alkohol die Haut altern?
Das Zusammenspiel von Alkohol und Hautalterung ist vor allem auf die dehydrierenden Eigenschaften des Ethanols zurückzuführen. Alkohol entzieht dem Körper Feuchtigkeit – das macht sich zuerst an der Haut bemerkbar. Schließlich lässt der aus dem Gleichgewicht geratene Wasserhaushalt Falten im Gesicht entstehen. Vor allem rund um die Augen, Mundwinkel und auf der Stirn sind diese Zeichen der Hautalterung schnell zu erkennen. Dass die Haut durch den chronischen Alkoholkonsum vorzeitig altert, äußert sich auch daran, dass sie an Spannkraft und Elastizität verliert. Als Folge fallen Alkoholiker schon in jungen Jahren durch müde, schlaffe Haut auf, die von tiefen Falten gezeichnet ist, welche für das tatsächliche Alter untypisch sind. Diese beschleunigte Hautalterung durch Alkohol lässt sich leider auch nicht dadurch aufhalten, indem man zusammen mit Alkohol sehr viel Wasser trinkt.
Parallel dazu wird die vorzeitige Hautalterung auf indirektem Wege durch regelmäßigen Alkoholkonsum forciert. Weil Vitamine und andere Nährstoffe vom Körper weniger gut aufgenommen bzw. verwertet werden können, wird auch die Haut in dieser Hinsicht unterversorgt. Dementsprechend stehen ihr keine ausreichenden Ressourcen zur Regeneration zur Verfügung, so dass sie selbst ganz alltäglichen Belastungen wie Stress oder trockener Luft weniger gut standhalten kann. Neben Falten und Irritationen in Form von Hautunreinheiten wie beispielsweise Pickeln kann das unter anderem trockene Stellen und Juckreiz hervorrufen bzw. deren Entstehung begünstigen.
Warum bekommt man von Alkohol rote Adern im Gesicht?
Eines der auffälligsten Merkmale im Gesicht von Alkoholikern können farbliche Hautveränderungen sein. Dazu gehören spinnenartig geplatzte Äderchen auf der Gesichtshaut oder die sogenannte Rosacea, eine anhaltende Hautrötung, die auch als Facies alcoholica bezeichnet wird. Derartige Rötungen sind darauf zurückzuführen, dass Alkohol eine gefäßerweiternde Wirkung besitzt. Wer Alkohol trinkt, sorgt für eine Erweiterung der peripheren Blutgefäße im Gesicht, die dadurch deutlich sichtbarer werden. Das ruft die rötliche Gesichtsfärbung auf den Wangen oder der Nase hervor, die auch unter dem Namen Flush bekannt ist. Normalerweise bildet sich dieser wieder zurück, sobald das Ethanol abgebaut wurde. Manifestiert sich jedoch eine Rosacea, bleibt die rote Gesichtsfarbe sogar dann bestehen, wenn die Betroffenen nicht mehr trinken. Gleiches gilt übrigens für die sogenannten Gefäßspinnen. Hierbei handelt es sich um geplatzte Gefäße, die zwar fein, aber trotzdem dauerhaft sichtbar bleiben und ihren Namen aufgrund ihres charakteristischen Aussehens erhalten haben. Weil diese Gefäße besonders häufig auf der Nase oder den Wangen platzen, spricht der Volksmund mitunter von einer sogenannten Trinkernase.
Als Trinkernase wird noch ein zweites Phänomen bezeichnet. Insbesondere bei Männern, die viel trinken, kommt es im Laufe der Zeit oftmals zu einer optischen Veränderung der Nase. Sie wird nicht nur rot, sondern beginnt sich außerdem zu verformen, indem sie sich knollenartig verdickt. Hierbei handelt es sich um ein Rhinophym, eine besondere Form der Rosacea, die mit verschiedenen Symptomen einhergehen kann:
- Rötungen
- Schuppen
- Entzündliche Papeln und Pusteln
- Knollenartige Wucherungen
Neben der Ernährung, einer starken Belastung mit UV-Strahlen und Stress ist es vor allem ein chronischer Alkoholmissbrauch, der die Entstehung dieser Trinkernase begünstigen bzw. den Krankheitsverlauf erschweren kann. Allerdings können die Veränderungen am Riechorgan als Symptom der Rosacea auch erblich bedingt bei Patienten auftreten, die keinen oder nur sehr wenig Alkohol trinken.
Welche Hautkrankheiten verschlimmern sich durch die toxische Wirkung von Alkohol?
Neben Akne und Rosacea werden auch weitere Hautkrankheiten durch den Genuss von Bier, Wein oder anderen Alkoholika verstärkt. Wer beispielsweise unter Schuppenflechte (Psoriasis) leidet, wird nach dem Konsum mehrerer alkoholischer Getränke schnell feststellen, dass sich die Schuppenbildung verstärkt, der Bakterienbefall wächst und die Zahl der trockenen Stellen und Entzündungen zunimmt. Darüber hinaus kann sich eine Therapieresistenz ausbilden. Weitere Hautkrankheiten, wie zum Beispiel das seborrhoische Ekzem, können sich ebenfalls verschlimmern. Außerdem kann Ethanol Hauterkrankungen zutage fördern, die bis dato noch nicht ausgebrochen waren. Das gilt für chronische Hauterkrankungen genauso wie für einfache Beschwerden wie Pickel und Unreinheiten.
Welche weiteren Hautveränderungen werden durch Alkohol hervorgerufen?
Wer viel Alkohol konsumiert, ist oft an einem aufgedunsenen und teigig wirkenden Gesicht zu erkennen. Das lässt sich auf die Einlagerung von Fettdepots, das sich verändernde Bindegewebe und den eingeschränkten Fettstoffwechsel zurückführen. Darüber hinaus verfügen alkoholische Getränke über einen hohen Kaloriengehalt, der eine zusätzliche Gewichtszunahme mit sich bringen kann. Weiterhin lassen sich die folgenden dermatologischen Veränderungen feststellen:
- Verstärktes Schwitzen
- Verlust der Schambehaarung bei Männern
- Nagelveränderungen
- Wundheilungsstörungen
- Hautinfektionen
Durch die starke Schwächung des Immunsystems kann es zu einem vermehrten Auftreten von Hautinfektionen kommen. Das können kleinere Entzündungen und Pickel, aber auch gravierendere Beschwerden sein. Wer zusätzlich zum Alkoholmissbrauch raucht, muss zudem mit einem erhöhten Risiko für einen Plattenepithelkrebs rechnen. Dieser kann die äußere Haut, ebenso wie die Mund- und Genitalschleimhaut betreffen. Da durch die ausschließliche Fokussierung auf Alkohol bei vielen Betroffenen eine nachlassende Körperhygiene festzustellen ist, können Bakterien und andere Erreger weitere negative Folgen hervorrufen. Die Symptome werden häufig umso schlimmer, je mehr zusätzliche Erkrankungen hinzukommen. Wenn beispielsweise die Leber durch den Alkoholmissbrauch stark in Mitleidenschaft gezogen ist und der Stoffwechsel im Körper nur noch eingeschränkt funktioniert, kann dies zusätzlich gravierendere Hautschäden und -irritationen hervorrufen.
Welche Alkohol-Sorten sind für die Haut besonders schädlich?
Wie verändert sich die Haut, wenn man aufhört Alkohol zu trinken?
Nicht nur Alkoholiker, sondern grundsätzlich alle Menschen profitieren davon, hin und wieder einen Alkoholstopp einzulegen. Noch besser für den Körper – und damit auch für die Haut – ist es natürlich, dauerhaft abstinent zu leben. Schon nach wenigen alkoholfreien Tagen und Wochen gelingt es der Haut sich zu erholen. Pickel und Mitesser bilden sich zurück. Entzündungen klingen ab und heilen schneller. Dazu reduzieren sich die verschiedenen Zeichen der Hautalterung, weil wichtige Nährstoffe und Wasser wieder in ausreichendem Maße zugeführt und gespeichert werden. Besonders positiv sind die Entwicklungen, wenn neben dem Alkoholgenuss auch das Rauchen aufgegeben wird. Das in Zigaretten enthaltene Nikotin verstärkt schließlich die zahlreichen negativen Effekte, die Alkohol auf der Haut hervorruft.
Wer seinen Alkoholkonsum stoppen will, um trockene Haut, Pickel und weitere Hautprobleme loszuwerden, sollte dies am besten sofort tun. Für Menschen, die hin und wieder alkoholische Getränke zu sich nehmen, ist dies in der Regel kein Problem. Sie erhalten dadurch nicht nur eine schöne Haut, sondern leben insgesamt auch wesentlich gesünder.
Deutlich schwieriger ist es, wenn sich bereits eine Alkoholsucht entwickelt hat und der oder die Betroffene gewissermaßen ohne Alkohol nicht mehr leben kann. Hier hilft in den allermeisten Fällen nur ein qualifizierter Alkoholentzug, der eine Entgiftung und eine Entwöhnung beinhaltet. Auf keinen Fall sollte der Entzug als kalter Entzug ohne medizinische Aufsicht umgesetzt werden. Andernfalls drohen starke Entzugserscheinungen, die schlimmstenfalls zum Tod führen können.
Ihr Kontakt zur My Way Betty Ford Privatklinik
In der My Way Betty Ford Klinik bieten wir Patienten die Möglichkeit eines ganzheitlichen Alkoholentzugs, der sowohl die körperliche als auch die psychische Abhängigkeit behandelt. So verschwinden nicht nur lästige Pickel, sondern auch viele andere negative Folgen des Alkoholkonsums. Darüber hinaus profitieren Sie von:
- einem langjährig bewährten und zertifizierten Therapiekonzept
- der Entgiftung und Entwöhnung in einem Behandlungsschritt
- maximaler Diskretion und Anonymität durch Aliasnamen