Warum hat van gogh sich das ohr abgeschnitten

Amsterdam : Die Sache mit dem Ohr

Die Sache mit dem Ohr ist die dramatischste Legende über das Leben des Malers Vincent van Gogh. Im Wahn soll er sich selbst sein linkes Ohr abgeschnitten haben. Doch was war wirklich geschehen?

Im Dezember 1888 wohnte van Gogh neun Wochen lang mit seinem Malerkollegen Paul Gauguin im "Gelben Haus" im südfranzösischen Arles. Es war eine explosive Mischung: Der Franzose und der Niederländer hatten gegensätzliche Charaktere und stritten heftig über die Kunst. Das geht aus den Briefen van Goghs hervor. Die Spannung eskalierte, als Gauguin am Abend des 23. Dezember mit seiner Abreise drohte. Darauf geriet van Gogh so außer sich, dass er den Freund mit einem Rasiermesser bedroht haben soll. Später, am selben Abend, muss er sich dann den Polizeiakten zufolge ein Stück seines linken Ohres abgeschnitten haben. Das Stückchen wickelte er in eine Zeitung und brachte es noch in der Nacht zu einer Prostituierten in einem nahe gelegenen Bordell, schrieb damals eine lokale Zeitung. Am nächsten Morgen wurde der Maler ins Krankenhaus von Arles gebracht.

Sein Bruder Theo reiste so schnell wie möglich zu ihm und schrieb an seine Frau, dass Vincent sich "in einem Anfall von Wahnsinn" selbst verwundet habe. Er mache sich ernsthafte Sorgen, dass sein Bruder geisteskrank sei. Als Theo zurück nach Paris reiste, begleitete ihn Gauguin. Vincent selbst gab später an, dass er sich kaum an den Ohr-Vorfall erinnern konnte. Auf mindestens zwei Gemälden malte er sich mit verbundenem linken Ohr.

Vielleicht hat Bernadette Murphy mit ihrer Entdeckung eines der größten Rätsel der Kunstgeschichte gelöst. Experten stritten darüber, Biografen schrieben mal die eine, mal die andere Deutungsvariante, aber bis Bernadette Murphy sich auf Spurensuche begab, wusste niemand wirklich, was in der Nacht des 23. Dezember 1888 im südfranzösischen Arles geschah – im Leben des Vincent van Gogh.

In dem Dokumentarfilm „Wahn, Wut oder Wollust?“, der den prosaischen Untertitel „Das Ohr von Vincent van Gogh“ trägt, zeichnet Filmautor Jack MacInnes die siebenjährige Recherche-Odyssee der britischen Autorin Bernadette Murphy nach; sie setzte es sich in den Kopf, hinter das Geheimnis dieses ominösen Dezembertages zu kommen. Warum hat sich der niederländische, nach Arles gereiste Maler das Ohr abgeschnitten? Hat er es sich überhaupt ganz abgeschnitten? Und: Warum gab er das Ohr, wenn es denn das ganze war, ausgerechnet einer Prostituierten in Arles, die sich „Rachel“ nannte? An jenem 23. Dezember 1888 kommt es in van Goghs sogenanntem gelbem Haus in Arles zu einer Auseinandersetzung mit dem Maler Paul Gauguin. Zuvor schon ging van Gogh durch schwere Zeiten, er, der er in diesem Jahr etwa 200 Werke schafft, der ins Bordell geht, der immer wieder Konflikte mit seinem Bruder Theo van Gogh hat. Das Geld, das Fremdsein, die Gesellschaft. Nach dem Streit mit Gauguin schneidet sich van Gogh mit einer Rasierklinge das Ohr ab, das er dann zu „Rachel“ bringt.

Des Rätsels Lösung

Es soll Jahre dauern, bis Bernadette Murphy dem Rätsel um das halbe/ganze Ohr auf die Spur kommt, erst in Paris am Haus des berühmten Docteur Pasteur, dann schließlich an der University of California in Berkeley: Hier liegt der Nachlass des Van-Gogh-Biografen Irving Stone, dessen 1934 erschienene Romanbiografie „Lust for Life“ die Grundlage für Vincente Minnellis gleichnamigen Kirk-Douglas-Film (1956) war. Stone hatte gut recherchiert. Wie nun auch Bernadette Murphy. Im Archiv der University of California gerät die Britin in Kiste 91 an jenes Dokument – es ist eine einzige Seite –, das des Rätsels Lösung enthält: Es ist ein Brief des französischen Arztes Félix Rey, in dem er konstatiert, van Gogh habe sich das ganze Ohr abgeschnitten und dies entsprechend in einer Skizze festhält. Und auch die Identität der „Rachel“ kann Murphy, nach 128 Jahren, klären. Nachfahren von van Goghs Geliebter wohnen noch heute in Arles. Das Van-Gogh-Museum in Amsterdam hört sich Murphys Geschichte an, ihr großes Abenteuer, ihre passionierte Suche – und kuratiert auf dieser Basis im Herbst 2016 die Ausstellung „On the Verge of Insanity“. Ihre Entdeckungsreise – die Jack MacInnes hier filmisch dokumentiert – hat Bernadette Murphy inzwischen aufgeschrieben. Das Buch ist ebenfalls 2016 erschienen und wird die Van-Gogh-Rezeption vermutlich nachhaltig verändern. Es trägt den Titel: „Van Gogh’s Ear“. Thilo Wydra

„Wahn, Wut oder Wollust?“, Arte, Samstag, 20 Uhr 15

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Frage steht oben. Gemeint ist der Künstler Vincent Van Gogh.

5 Antworten

Laut Wikipedia ist dieser Vorfall nie wirklich geklärt worden:

Am 23. Oktober traf Gauguin in Arles ein; schon wenig später war die Beziehung der beiden schwierigen Charaktere von Konflikten belastet. Das Zusammenleben endete genau zwei Monate später mit einem nie völlig geklärten Vorfall, in dessen Verlauf van Gogh sich nach einem Streit mit Gauguin einen großen Teil seines linken Ohres[12] abgeschnitten haben soll, wie Paul Gauguin berichtete. Dieser kommt allerdings auch selbst als Täter in Betracht.[13] Man fand van Gogh am nächsten Morgen, bewusstlos und geschwächt vom Blutverlust. Die Arteria auricularis posterior wurde nach Vincents Brief vom 7./8. Januar 1889 durchtrennt, welches den beträchtlichen Blutverlust zur Folge hatte.[14] Gauguin benachrichtigte Theo und fuhr nach Paris.

das hat man nie heraus gefunden, weil er und ein anderer Künstler, dessen Name ich gerade veressen habe, darüber schwiegen. Allerdings weiß man, dass sie in dieser Nacht total betrunken waren.

Er schnitt sich aber auch nicht das ganze Ohr ab sondern nur ein Teil seines Ohrläppchens. Von dem Erlebnis erfuhr man später auch erst was, als die Prostiutiere, die Van Gogh auch mal heiraten wollte, einen Brief von ihm bekam, wo das fehlende Stück enthalten war. Sie ging damit zur Zeitung.

Gibt viele Vermutungen, eine ist dass er Tinnitus hatte und glaubte dass dieser verschwindet wenn er sich dass Ohr abschneidet.

Er war verrückt, also tat er dann auch verrückte Dinge.

Weil er - simpel ausgedrückt - wahnsinnig wurde

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Wie hat van Gogh sein Ohr verloren?

Doch was geschah wirklich in der Nacht, in der van Gogh sein Ohr verlor? Es gibt unterschiedliche Theorien. Die Historiker am renommierten Van Gogh Museum in Amsterdam etwa gehen davon aus, dass der Maler im Wahn erst Gauguin mit einem Rasiermesser bedrohte und sich dann einen Teil seines linken Ohrs abschnitt.

Wem schenkte van Gogh sein Ohr?

130 Jahre lang glaubten die Geschichtsschreiber, der Künstler hätte es einer Prostituierten namens Rachel geschenkt. Vor wenigen Tagen jedoch hat die Kunstzeitschrift «The Art Newspaper» das Rätsel gelöst: Van Gogh vermachte sein Ohr einer französischen Bauerstochter namens Gabrielle Berlatier.

Was hat van Gogh immer getrunken?

Der Geist des Absinths soll schon viele in den Wahnsinn getrieben haben: Der Künstler Vincent van Gogh schnitt sich angeblich im Rausch ein Ohr ab. Im französischen Pontarlier wird der Branntwein noch immer geschätzt – und einmal jährlich gefeiert.

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