Warum hat man bauchschmerzen wenn der magen leer ist

Wenn der Oberbauch bei leerem Magen schmerzt, könnte eine Magenschleimhautentzündung vorliegen

03.07.2012

Wenn der Magen leer ist und dumpfe Krämpfe auftreten, könnte eine Gastritis vorliegen. Schmerzen bei nüchternem Magen ist ein Anzeichen für eine Erkrankung der Magenschleimhaut. Das berichtet Professor Dr. Ulrich Fölsch von der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) in Wiesbaden.

Schmerzen bei leerem Magen
"Der sogenannte Nüchternschmerz ist ein klassisches Indiz für eine Störung der Magenschleimhaut", erläutert der Mediziner Ulrich Fölsch. Gesunde hingegen verspüren nur ein flaues Gefühl im Oberbauch und eventuell ein wenig knurren sowie kribbeln. Der Körper gibt so das Signal, dass seit Stunden keine Nahrung mehr zugeführt wurde. Wer aber bei leerem Magen plötzlich Oberbauchschmerzen in Form von unangenehmen und dumpfen Krämpfen verspürt, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. Diese Anzeichen deuten auf eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) hin.

Milchgetränke schaffen Linderung
Normalerweise herrscht „zwischen der Magensäure und der Magenwand eine friedliche Koexistenz“. Die sehr starke Magensäure, die einen pH-Wert von 1 besitzt und damit extrem sauer ist, wird von der natürlichen Magenschleimhaut-Barriere geblockt und kann so die sensible Magenwand nicht schädigen. Liegt allerdings eine Magenschleimhaut-Störung vor, „kann die Magensäure vordringen und Entzündungen verursachen." Als erstes bemerken Betroffene das Leiden, wenn sie längere Zeit nichts gegessen haben, „da nach den Mahlzeiten die Magensäure zunächst durch die gegessenen Nahrungsmittel gebunden wird“, erklärt der Internist. Eine erste Schmerzlinderung kann Milch verschaffen. Patienten berichten nach dem Genuss von Milch von einer angenehmen Linderung der Beschwerden.

Innerhalb weniger Tage müsste die Entzündung von allein wieder verschwinden. In einigen Fällen kann sich die gereizte Magenschleimhaut nicht von selbst regenerieren. Daher sollten Betroffene die typischen Magenschmerzen nicht dauerhaft ignorieren, da eine akute Gastritis entstehen kann. Diese ist dann mit Akute Bauchschmerzen und Schmerzkrämpfen verbunden. "Auch Magenblutungen oder Magengeschwüre können entstehen, die intensiver behandelt werden müssen", warnt Fölsch

Bei Oberbauchschmerzen zum Hausarzt oder Internisten
Bei den ersten Anzeichen von Schmerzen im Oberbauch sollten Patienten zum Hausarzt gehen. Bestehen nur leichte Schmerzen, können kurzfristig Säure-hemmende Arzneien verordnet werden. Ratsam ist darüber hinaus eine Schonkost von wenig säurehaltigen Lebensmitteln . Auf Alkohol, Kaffee und Nikotin sollte zudem möglichst verzichtet werden. "Bei immer wiederkehrenden Beschwerden ist es wichtig, die Ursachen der Erkrankung zu finden." Oftmals ernähren sich die Menschen falsch und einseitig. Vielfach liegt es auch am Konsum von reizenden Genussmitteln. Verantwortlich für eine Gastritis können auch Schmerzmittel sein. Diese können die Magenschleimhaut nachhaltig schädigen. Nehmen Patienten regelmäßig Medikamente ein, sollte auch hier geschaut werden, ob diese für die Beschwerden verantwortlich sind.

Weitere Symptome einer Magenschleimhautentzündung sind dumpfe und krampfende Magenschmerzen, Übelkeit sowie ein spürbares Völlegefühl. Die Medizin unterscheidet zwischen der akuten und chronischen Gastritis. Bei den akuten Magenbeschwerden liegt oftmals eine Infektion vor. Im Volksmund wird diese Art von Gastritis auch „Verdorbener Magen“ genannt. Eine chronische Gastritis wird von Patienten meist zu Beginn nicht bemerkt. Sie schreitet langsam voran, ist aber wesentlich gefährlicher, weil sich aus der chronischen Form Magengeschwüre und sogar Krebs entwickeln können. (sb)

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Autoren- und Quelleninformationen

Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

Warum wird mir bei leerem Magen schlecht?

Insbesondere bei Lebensmittelvergiftungen kommt es in schweren Fällen zu Erbrechen trotz leerem Magen. Die Giftstoffe im Blut signalisieren dem Brechzentrum, dass der Auslöser der Vergiftung ausgeschieden werden muss. In diesen Fällen kommt es dazu, dass Betroffene Magensäure erbrechen.

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Magen und Darm haben Wände aus glatter Muskulatur. Sie erschlafft und zieht sich zusammen, im rhythmischen Wechsel. Durch diese Peristaltik wird die aufgeschlüsselte Nahrung in Richtung Enddarm vorangetrieben. Sind Gas und Flüssigkeit vorhanden, können Geräusche im Magendarmtrakt entstehen.

Was passiert wenn der Magen komplett leer ist?

Hierbei erfolgt dann eine langsamere Verdauung der Nahrung und dabei bleibt dann der Inhalt des Magens über mehrere Stunden in diesem Organ. Die betroffenen Personen leiden dann unter einer chronischen Übelkeit oder einem ständigen Völlegefühl.

Was tun gegen Nüchternschmerz?

Gegen eventuellen Nüchternschmerz in der Nacht kann man sich eine leichte Mahlzeit bereitstellen (Milch, Toastbrot). Eine nicht unwesentliche Stütze für einen lädierten Magen ist auch eine schonende Art der Nahrungszubereitung.

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