Lidl azubis 1000 euro im monat

In der Industrie steht Kurzarbeit an, bei Banken wiederum Massenentlassungen und Autozulieferer streichen Aufträge und Jobs.

Nur im deutschen Einzelhandel blüht das Geschäft. Auf der Fläche – also in den Filialen – wachsen Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co. kräftig. Doch die meisten Filialleiter haben ein wichtiges Problem. Sie finden kein geeignetes Personal und auch der Nachwuchs bleibt aus.

Laut einer aktuellen Studie des EHI Retail Instituts sind in ganz Deutschland knapp 50.000 Stellen unbesetzt. In der Studie nahmen knapp 50 Handelsgiganten teil. Darunter Größen wie Rewe, Aldi, Metro, Lidl und andere wichtige Player des deutschen Handels.

Der Fokus richtet sich dabei an Mitarbeiter in den Filialen, in der Logistik und auch in der Verwaltung. In der Befragung hatten 42 Prozent der Personalverantwortlichen angeben, dass es "sehr schwierig" sei, geeignetes Personal zu finden. Es scheitere oft an der Qualifikation.

Lidl-Onlineshop: Die Fakten im Überblick

  • Quelle: Lidl

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Lidl reagiert mit 1.000-Euro-Mindestgrenze

Um junge Menschen früh mit der Marke Lidl vertraut zu machen, lockt das Unternehmen derzeit Azubis mit einer Mindestgrenze bei der Vergütung. Lidl erhöht mit dem neuen Ausbildungsjahr 2020 auf 1.000 Euro brutto zu Beginn der Lehre. Bisher erhielten Azubis beim Discounter im ersten Jahr 950 Euro. 2017 lag die Vergütung im ersten Jahr bei 900 Euro.

Der Discounter erhofft sich mit einem höheren Einstiegsgehalt auch deutlich mehr Bewerber. "Wir glauben fest daran, dass wir durch faire Bezahlung die besseren Mitarbeiter bekommen. Und die Azubis von heute sind die Fach- und Führungskräfte von morgen", sagte Lidl-Personalchef Jens Urich der "Welt am Sonntag".

Neben der höheren Vergütung legt Lidl den Fokus auch auf eine aggressivere Bewerbung der Auszubildenden-Plätze. Urich gilt als Initiator der neuen Lidl-Kampagne "Lidl muss man können". Mit diesem Slogan rührt das Unternehmen derzeit die Azubi-Werbetrommel und erfindet sich darin als Discounter neu.

In einer Pressemitteilung schreibt das Unternehmen dazu: "Wir zeigen ab sofort auf eine neue Art und Weise, wer wir sind, wofür wir stehen und was wir können." Hintergrund ist, dass Bewerber nicht nur auf Arbeitszeiten und Vergütung achten. Ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Arbeitgebers spielt die Wahrnehmung des Unternehmens in der Öffentlichkeit. Je besser das Image desto mehr Bewerber zieht die Firma an.

Aldi sucht auch nach Bewerbern

Eine ähnliche Strategie fährt auch Mitbewerber Aldi. Den Personalmangel kompensiert das Unternehmen seit 2018 mit Werkstudenten und Praktikanten.

Aber ein wichtiges Problem versucht Aldi genauso wie Erzrivale Lidl zu lösen. Der fehlende Nachwuchs für seine Filialen soll mit lukrativen Jobinseraten und Werbespots angelockt werden. Im Fokus der Stellenausschreibungen stehen Urlaubs- und Weihnachtsgeld, das Aldi Süd und Aldi Nord zahlen.

Im ersten Jahr gibt es beim Discounter-Primus 950 Euro, im zweiten Jahr 1.050 und im dritten Lehrjahr 1.200 Euro. Wer die Prüfung zum Kaufmann (oder Kauffrau) im Einzelhandel schafft, steigt mit einem Gehalt von 2.400 Euro bei Aldi ein.

Auf CHIP-Anfrage erklärten frühere Azubis von Aldi Süd, dass ihr Arbeitgeber besonders im ersten Jahr wert auf Firmenbindung legt. "Wenn man gut ist, kann man eine Filiale später auch leiten", so laute das Versprechen. Auch Azubi-Events gebe es und Online-Schulungen, welche die Kultur und die Werte von Aldi in den Fokus rücken.

Üblich sei eine 37,5-Stunden-Woche mit einstündiger Pause pro Arbeitstag. Überstunden werden mit Freizeitausgleich ausgeglichen. Negativ sei, dass sich die Kernaufgaben oft wiederholen. Es gebe wenig Abwechslung. "Dann sieht man bereits im ersten Monat, ob Aldi als Arbeitgeber passt oder nicht." Ähnliche Kommentaren machen Lehrlinge bei Rewe, Edeka oder Lidl.

Zu den Aufgaben eines Auszubildenden im Einzelhandel zählen: Kassieren, Palletten abbacken, Pfand ausleeren, Regale auffüllen und auch Ware bestellen. "Je mehr Vertrauen der Vorgesetzte dir schenkt, umso mehr Aufgaben erledigt man", so ein Aldi-Lehrling gegenüber CHIP.

Edeka wirbt mit "beste Nachwuchskraft Deutschlands"

Der Supermarktriese Edeka fährt eine völlig andere Strategie als die Mitbewerber aus dem Discounter-Segment.

Medienwirksam setzt das Unternehmen den Wettbewerb "Grips&Co" um. Während einer Veranstaltung müssen Auszubildende der Edeka-Gruppe in Spielrunden beweisen, dass sie zu den besten des Landes gehören.

In fünf Spielrunden müssen sich die Azubis durch Wissenstest, Schätzfragen und Tempochecks durchsetzen. Bei der diesjährigen Veranstaltung sollen sich 20.000 Teilnehmer beworben haben. In die engere Auswahl kamen nur 50. Gewonnen hat ein Edeka-Azubi aus dem Allgäu. Auf Platz 2 kam ein Auszubildender von Netto Marken-Discount.

Im Schnitt verdienen Azubis bei Edeka zwischen 710 und 950 Euro. Die Vergütung orientiert sich dabei an der Größe der Filiale und zu welcher GmbH die Filiale gehört. Edeka Südbayern zahlt etwa in der Regel etwas mehr als die Edeka Minden-Hannover GmbH.

Bei Rewe liegt der Verdienst übrigens bei 900 Euro im ersten Jahr (Stand 2019). Im zweiten Lehrjahr gibt es 1100 Euro und im dritten Ausbildungsjahr 1250 Euro brutto.

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  • Quelle: Edeka24

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