2 gleiche anfangsbuchstaben

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Was ist eine Alliteration?

Bei einer Alliteration beginnen mehrere Worte bzw. die Stammsilbe hintereinander mit dem gleichen Anlaut. Durch die gleichen Anfänge empfinden die meisten Menschen Texte mit Alliterationen als wohlklingend und harmonisch. Und die meisten Texte, die wir als harmonisch empfinden, bewerten wir auch als gute Texte.

Eine besondere Form der Alliteration ist das Tautogramm. Hier beginnt jedes Wort mit dem gleichen Anfangsbuchstaben. „Veni, vidi, vici“ ist zum Beispiel eines der berühmtesten Tautogramme, aber auch Werbesprüche wie „Milch macht müde Männer munter“ oder „Mars macht mobil“ spielen damit. Aber wenn Sie nicht gerade Werbetexter sind, werden Sie wahrscheinlich seltener Tautogramme in Ihren Texten verwenden. Daher zurück zur herkömmlichen Alliteration.

Alliterationen sind einprägsam

Alliterationen begegnen uns überall im Alltag. Die Happy Hippos, die Tapsy Turtles, aber auch Bumm-Bumm-Boris sind Alliterationen, die sich uns unvergesslich eingeprägt haben. Und genau das ist eines ihrer Geheimnisse: Alliterationen sind besonders einprägsam.

Und genau dies können Sie nutzen, um mit Ihren Texten Aufmerksamkeit zu gewinnen: So wie Greenpeace zum Beispiel. Die Umweltschutzorganisation nennt eine ihrer Studien über Schadstoffe in Textilien „Giftige Garne“. Klingt gut und bleibt besser im Kopf als ein „Schädliche Textilien“.

Sie wollen auch, mit trefflichen Texten in Erinnerung bleiben? Dann schauen Sie doch mal, ob Sie eine Alliteration finden

Wieso, weshalb, warum sollten Sie außerdem noch Alliterationen verwenden?

Es gibt aber noch zwei gute Gründe, warum Sie ab und zu mal eine Alliteration in Ihren Texten verwenden sollen: Nach Friedemann Schulz von Thun sind gute und verständliche Texte kurz, prägnant, klar strukturiert und anregend geschrieben. Alliterationen erfüllen gleich zwei dieser Forderungen: Sie machen Ihre Texte prägnanter und zugleich anregender für den Leser. Zusammen mit der Tatsache, dass man sich gut daran erinnert, drei gute Argumente für Alliterationen.

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"Milch macht müde Männer munter" – Dass dieser von der deutschen Milchindustrie geprägte Spruch so lustig klingt, liegt an der Verwendung der Alliteration.

Dieses bestimmte Stilmittel hat eine lange Tradition und schon die Römer und alten Griechen gebrauchten es. Beispielsweise stammt diese berühmte Alliteration von Caesar: "Veni, vidi, vici". Das heißt auf Deutsch so viel wie "Ich kam, ich sah, ich siegte".

Alliteration – Definition und Beispiele

Die Alliteration ist ein rhetorisches Stilmittel. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter die gleichen Anfangsbuchstaben oder -laut haben. Dabei müssen die Wörter nicht direkt aufeinanderfolgen, sondern können auch durch andere Wörter Konjunktionen verbunden sein.

Eine Konjunktion ist ein Bindewort wie z. B. und, oder, obwohl, aber.

Im Deutschen können verschiedene Buchstaben die gleiche Aussprache haben. Daher ist folgender Satz ebenfalls eine Alliteration:

Der frühe Vogel fängt den Wurm.

In diesem Beispiel sind "v" und "f" zwar unterschiedliche Buchstaben, sie werden aber trotzdem gleich ausgesprochen.

  • klipp und klar
  • durch dick und dünn

Diese Wendungen sind ebenfalls Alliterationen. Wie an ihnen deutlich wird, spielen einzelne Konjunktionen zwischen den Wörtern keine Rolle. Das bedeutet, es ist immer noch eine Alliteration, wenn z. B. ein "und" zwischen den Wörtern steht.

Die Alliteration wird am häufigsten in der Literatur, aber auch im Alltag und in den Medien oder der Werbung verwendet.

Formen der Alliteration

Es gibt insgesamt sechs unterschiedliche Formen der Alliteration, die Dir im Folgenden genauer vorgestellt werden.

Alliteration durch Einzelwörter

Die erste Form der Alliteration ist die Aneinanderreihung von Einzelwörtern, die mit dem gleichen Buchstaben beginnen.

  • alle Achtung
  • echt einfach
  • falsche Freunde
  • ganz genau
  • hoch hinaus

Alliteration in zusammengesetzten Wörtern

Die Alliteration kann auch in einem zusammengesetzten Wort enthalten sein. Dabei werden mindestens zwei, manchmal auch mehrere Wörter zusammengefügt. In diesem Fall beginnen die jeweiligen Wortteile mit dem gleichen Buchstaben.

  • bahnbrechend
  • fingerfertig
  • Glücksgefühle
  • Käsekuchen
  • Fischfangflotte
  • Haushaltshilfe
  • nigelnagelneu
  • Vervielfältigung

Alliteration in einer Verknüpfung

Die Alliteration wird gern verwendet, wenn zwei Wörter mit dem gleichen Anlaut verknüpft werden sollen. Zwischen den Wörtern stehen dabei oft Bindewörter wie Konjunktionen oder Artikel. Die alliterierenden Begriffe können eine gegensätzliche, ähnliche oder ergänzende Bedeutung haben.

Als Anlaut bezeichnet man den Laut, mit dem ein Wort beginnt. Dieser entspricht oft dem ersten Buchstaben. Er kann auch aus mehreren Buchstaben gebildet werden, z. B. beim Wort "Scheune", das mit dem Laut "sch" beginnt.

  • Arzt oder Apotheker
  • im Bauch des Berges
  • Dichter und Denker
  • an allen Ecken und Enden
  • ganz und gar
  • hoch und heilig

Phonetische Alliteration

Bei der phonetischen Alliteration haben die unterschiedlichen Wörter zwar nicht die gleichen Anfangsbuchstaben, aber sie klingen in ihrer Aussprache dennoch gleich.

Die Phonetik bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Lautlehre, die sich mit der Aussprache von Wörtern beschäftigt. Phonetisch bedeutet demnach "lautlich".

  • christliche Kirchen
  • fast vergessen
  • kreuz und quer
  • volle Fahrtvoraus

Alliterierend-ablautende Wörter

Alliterierend-ablautende Wörter sind meist aus zwei fast identischen Silben zusammengesetzt, denn sie werden nur durch einen anderen Vokal unterschieden.

Ein Vokal ist ein selbst klingender Laut wie a,e,i,o,u. Er wird auch Selbstlaut genannt.

Als Ablaut bezeichnet man einen gesetzmäßigen Wechsel der Vokale innerhalb verwandter Wörter, z. B. singen, er sang, gesungen oder trinken, er trank, getrunken.

Diese Art der Alliteration ist eher ungewöhnlich und kommt in der Literatur eher selten vor. Sie wird häufiger in der Umgangssprache verwendet.

  • Krimskrams
  • Mischmasch
  • pillepalle
  • tick-tack
  • es zwickt und zwackt

Bei diesen Beispielen steht in der ersten Silbe immer ein "i", das in der zweiten Silbe gegen ein "a" ausgetauscht wird.

Manche dieser Beispiele können auch der Onomatopoesie, der Lautmalerei, zugeordnet werden. Wenn Du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, schau Dir die entsprechende Erklärung "Onomatopoesie" an.

Tautogramme

Als Tautogramm wird ein Text bezeichnet, bei dem alle Wörter mit dem gleichen Buchstaben oder Laut beginnen. Es wird auch Kettenreihung genannt.

Das Tautogramm ist eine Sonderform der Alliteration. Hierzu zählen auch viele Zungenbrecher, die gerade wegen der Häufung eines bestimmten Buchstabens schwer auszusprechen sind.

  • das ganz große Glück
  • Fischers Fritz fischt frische Fische
  • gern gesehener Gast
  • links liegen lassen
  • Worte wirken Wunder

Die Alliteration in der Literatur

In der Literatur ist die Alliteration ein häufig verwendetes Stilmittel. Besonders in der Lyrik, also in Gedichten, sind Alliterationen häufig zu finden, da man sie schnell heraushört.

Alliteration – Wirkung

Die Alliteration dient dazu, die Aufmerksamkeit der Leser*innen zu erregen. Mit ihr kann eine gewisse Dramatik erzeugt oder ein Innehalten hervorgerufen werden. Dies steigert dann die Einprägsamkeit, der durch die Alliteration gekennzeichneten Stelle.

So hat das "Veni, vidi vici" ("Ich kam, ich sah, ich siegte") von Caesar einen heroischen, sehr einprägsamen Charakter.

Heroisch ist ein anderes Wort für "heldenhaft" oder "erhaben".

Beispiele für Alliterationen in der Literatur

Die Alliteration im Gedicht

Eines der berühmtesten Gedichte von Goethe ist "Der Zauberlehrling". In diesem Text geht es um den Lehrling eines Zaubermeisters, der einen Zauber ausprobiert, sich überschätzt und daher das Haus flutet. Im Gedicht gibt es zahlreiche Alliterationen:

  • "Seine Wort’ und Werke" (V. 5)
  • "Dass zum Zwecke" (V. 11, V. 25)
  • "Völlig fertig in die Höhe" (V. 83)
  • "Nass und nässer" (V. 85)

Durch diese Alliterationen klingt das Gedicht spannend und die zunehmende dramatische Lage wird unterstrichen.

Die Alliteration in anderen literarischen Texten

Es gibt aber auch andere Beispiele aus berühmten literarischen Werken. In der Oper "Das Rheingold" von Richard Wagner heißt es zum Beispiel:

"Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege!"

Oder in Clemens Brentanos Erzählung "Das Rheinmährchen" heißt es:

"Komm Kühle, komm küsseden Kummer"

Die Alliteration in Medien und Politik

Sowohl in den Medien als auch in der Politik ist die Alliteration ein beliebtes Stilmittel, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Alliteration – Bedeutung

Durch die starke Einprägsamkeit der Alliteration wird sie natürlich gern in den Medien, insbesondere in der Boulevardpresse verwendet. Um die Leser*innen auf einen Blick zu gewinnen, sollten Schlagzeilen meist kurz und auffällig sein. Alliterationen sind hierfür besonders geeignet. So kann man Ereignisse dramatisierter darstellen und weckt damit das Interesse.

Als Boulevardpresse bezeichnet man Zeitungen, die mit großer Auflage erscheinen und hauptsächlich auf der Straße verkauft werden. Oft werden diese Zeitungen als weniger seriös angesehen.

Beispiele der Alliteration in Schlagzeilen und Politik

Im Folgenden sind einige Schlagzeilen aufgelistet, in denen gezielt Alliterationen verwendet wurden:

  • Klinsi killt King Kahn(BILD-Zeitung)
  • Schummel-Schumi (STERN-Zeitschrift)
  • Putins Puppen (SPIEGEL-Zeitschrift)
  • Der Höllenritt am Hahnekamm (Abendzeitung München)

Um die Aufmerksamkeit der Wähler*innen für sich zu gewinnen, nutzen auch viele Politiker*innen das beliebte Stilmittel der Alliteration:

  • "Wachstum braucht Weitblick" (Wahlplakat der CDU)
  • "Fridays for Future" (Name der Klimaschutzbewegung)
  • "Vierzig Jahre waren notwendig für einen vollständigen Wechsel der damals verantwortlichen Vätergeneration." (Weizsäcker, "Wir müssen die Vergangenheit annehmen")

Durch die Alliteration bleiben die Namen, Sprüche oder Slogans besser und länger im Gedächtnis. Außerdem wird die Zusammengehörigkeit der einzelnen Wörter betont.

Ein Slogan ist ein einprägsamer Wahl- oder Werbespruch.

Die Alliteration in der Werbung

Auch in der Werbung ist die Alliteration ein äußerst effektives Stilmittel.

Alliteration – Funktion

In der Werbung ist die Alliteration aufgrund ihrer starken Einprägsamkeit ein oft verwendetes Stilmittel. Das Ziel der Werbung ist es, dem Kunden im Kopf zu bleiben – und das kann man mit der Alliteration sehr gut erreichen. Zudem erregt sie viel Aufmerksamkeit und zieht so potenzielle Kund*innen an.

Beispiele der Alliteration in der Werbeindustrie

Es gibt zahlreiche Beispiele von Werbeslogans, die mit Alliterationen arbeiten. Oft hat die Marke oder das Produkt sogar den gleichen Anlaut. Einige Beispiele findest Du im Folgenden:

  • Wo Wirksamkeit wächst. (Klosterfrau)
  • Wissen, was schmeckt. (Wiesenhof)
  • Actimel activiert Abwehrkräfte. (Actimel)
  • Manner mag man eben. (Manner)
  • Mars macht mobil. (Mars)

Alliteration - Das Wichtigste

  • Die Alliteration ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter die gleichen Anfangsbuchstaben oder -laute haben. Dies gilt auch bei zusammengesetzten Wörtern oder Wortgruppen, bei denen die alliterierenden Wörter durch Bindewörter verbunden sind.
  • Weitere Formen der Alliteration sind alliterierend-ablautende Wörter, die aus zwei fast identischen Silben bestehen, bei denen der Vokal unterschiedlich ist (z. B. Mischmasch).
  • Auch Tautogramme, d. h. Sätze, in denen jedes Wort mit dem gleichen Laut beginnt, gehören dazu. Ein Beispiel sind Zungenbrecher.
  • Die Alliteration wird in der Literatur, im Journalismus, der Politik und Werbung besonders häufig verwendet, weil sie Aufmerksamkeit erregt und einprägsam ist.

Was ist eine Alliteration Beispiel?

Beispiele für Alliterationen sind “Milch macht müde Männer munter” oder “Fischers Fritz fischt frische Fische”. Du kennst vielleicht auch die Redewendung “Der frühe Vogel fängt den Wurm”.

Was ist ein Pleonasmus Beispiel?

Ein Pleonasmus ist eine Formulierung, in der ein Wort/eine Wortgruppe etwas ausdrückt, was aufgrund eines anderen Wortes bereits offensichtlich ist. Einige Beispiele sind: leere Floskel (eine Floskel ist immer inhaltsleer) weibliche Bundeskanzlerin (eine Bundeskanzlerin ist immer weiblich)

Welche alliterationen gibt es?

Es gibt drei verschiedene Arten der Alliteration. Entweder sind alle Buchstaben innerhalb eines Textes gleich (Tautogramm) oder es gibt eine Häufung von gleichen Anfangsbuchstaben in benachbarten Wörtern oder aber die Stammsilben gleichen sich, auch wenn die Anfangsbuchstaben der Wörter unterschiedlich sind.

Was sagt eine Alliteration?

Die Alliteration in der Literatur. In Prosatexten und Gedichten bewirkt eine Alliteration eine größere Einprägsamkeit, aber auch ein Innehalten und Aufmerken der Leser. Zudem können Aussagen durch den Einsatz mehrerer gleicher Anfangsbuchstaben je nach Textart und Textstelle eine besondere Dramatik oder Ironie erhalten ...

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