Zwerenz nicht alles gefallen lassen text

Inhalt:

Die transparenten Interpretationen mit Zwischenüberschriften und Arbeitsanleitungen wollen den Umgang mit Literatur erleichtern und helfen, diese richtig zu verstehen. Das Material liefert eine ausführliche Interpretation der Situation, des Verlaufs, und der Wirkung der Geschichte. Am Anfang wird die Geschichte in den wesentlichen Punkten zusammengefasst. Eine Beschreibung der Protagonisten ist im Text der Interpretation enthalten. Außerdem wird auf sprachliche Besonderheiten geachtet und am Ende erfolgt ein Deutungsversuch. Frau Dörfelt gibt eine Bratpfanne, die sich kurz vor Weihnachten geliehen hat, nicht wieder zurück und kurz darauf bricht ein heftiger Nachbarschaftskrieg aus! Geht nicht? Geht doch! Die Geschichte von Zwerenz zeigt sehr schön, wie aus einer Banalität ein handfester Streit unter alten, jahrelangen Freunden entstehen kann! Inhalt:Zusammenfassung; Einstieg; Sprachliche Besonderheiten; Titel; Das Ende; Ohne Primärtext!

Inhaltsangabe:Nicht alles Gefallen lassen

Inder Kurzgeschichte Nicht alles gefallen lassen von Gerhardt Zwerenz geht es um zwei Nachbarn,zwischen denen ein Nachbarschaftsstreit herrscht und dieser in einem totalen Krieg mit tödlichen Folgen endet.
Das ganze Geschehen fängt damit an, dass sich die Familie Dörfelts eine Bratpfanne von ihren Nachbarn ausleiht,aber diese nicht wieder zurückgibt.

Nach einigen Mahnungen, dass die Nachbarin diese endlich zurück geben soll, beschimpft die Nachbarin Frau Dörfelt mit der Bezeichnung Schlampe. Danach wird dann der Hans, der Sohn von den Nachbarn, von den zwei Söhnen der Dörfelts überfallen und verprügelt.Dann sieht die Nachbarin Frau Dörfelt und stülpte ihr eine Tasche mit Flaschen über den Kopf. Herr Dörfelt ist zu Hause angekommen und sieht die Schwester der Nachbarin,welcher er dann ins Gesicht schlägt.Daraufhin wirft die Mutter mit Blumentöpfen nach dem Mann. Die Nachbarn der Dörfelts installierten ein Fernrohr um ihre Feinde beobachten zu können, aber die Dörfelts haben dieselbe Idee.Das war beiden Familien zuviel und Sie zerstören sich gegenseitig die Rohre. Am Abend fliegen dann noch die Autos von beiden Feinden in die Luft. Jetzt verbreiten Sie auch noch gegenseitig Gerücht über sich.Herrn Dörfelt ist vor dem Haus noch auf eine Falle der Nachbar hereingefallen, indem er in eine Fallgrube mit Stacheldraht her einfällt und sich dabei ein Bein bricht. Zu dem ist noch eine Plastikbombe an der Zündung von seinem Wagen angebracht, für den Fall, dass der Mann die Grube entdeckt. Nach dieser Aktion holt Herr Dörfelt ein Flakgeschütz und beschießt die Wohnung seiner Nachbarn. Diese hin gegen gehen auf den Dachboden und stellen ihren Atomraketenwerfer auf.Daraufhin hat Herr Dörfel tauch sein Atomraketenwerfer aufgestellt und beide Schießen zugleich. Die Geschosse treffen sich in der Mitte und die ganze Stadt ist zerstört samt den Einwohnern.

Gerhard Zwerenz, Nicht alles gefallen lassen (Interpretation einer Kurzgeschichte)

Die Kurzgeschichte "Nicht alles gefallen lassen" von Gerhard Zwerenz spielt in der zweiten H�lfte unseres Jahrhunderts in einer kleinen Stadt. Weder Ort noch Zeit sind n�her definiert. Gerhard Zwerenz mu�te 1957 wegen seiner Zugeh�rigkeit zur antistalinistischen Opposition aus der DDR in die BRD fl�chten, blieb jedoch seiner marxistisch-pazifistischen Grundeinstellung treu. Diese Satire �ber die Eskalation von Gewalt ver�ffentlichte er 1962.

Die Geschichte handelt von einem anfangs recht harmlosen Streit zweier Familien, der sich nach gegenseitigen Schl�gen und Gegenschl�gen aber schlie�lich bis zum absurden Einsatz von Atomwaffen hochschaukelt, was nat�rlich beide Streitparteien samt ihrer Umwelt ausrottet.

Die Hauptfiguren sind die Angeh�rigen der beiden Familien, die in einem typischen Kleinstadt-Milieu leben, wo jeder alles �ber jeden wei�. Ihre Kleinb�rger-Moral gebietet ihnen, sich gegen alle Provokationen angemessen zu wehren, worauf sich auch der Titel bezieht. Der Text beginnt mit einer kurzen Situationsbeschreibung und gibt mit der Ausrottung beider Familien ein sehr klares Ende vor, ist also eigentlich eher untypisch f�r eine Kurzgeschichte. Die Sprache ist einfach, ohne direkte Reden, und es wird aus der Sicht eines Familienmitglieds erz�hlt. Dabei wird die Spannung kontinuierlich aufgebaut, bis sie sich in einem gro�en Showdown "explosiv" entl�dt.

Diese Kurzgeschichte zeigt mit �berzeichnung und feinem Zynismus, wozu infinitesimale Vergeltung f�hren kann. Doch ist die fiktive Situation durchaus auf unseren Makrokosmos umlegbar, und die beiden Familien d�rften den Gegnern des Kalten Krieges entsprechen; ein Hintergrund, der Zwerenz sichtlich gezeichnet hat. Dabei ist die Geschichte zugleich intelligent witzig und verleitet zum Nachdenken. Mit dem Ende des Kalten Krieges hat sie zwar etwas an Aktualit�t verloren, und auch die angedeutete Atomproblematik ist keine unmittelbare Bedrohung mehr, aber Toleranz ist auch in unserer "zivilisierten" Welt noch immer ein Thema. Mit etwas Nachsicht w�rden sich wohl viele Alltagsprobleme von selbst erledigen, und wenn "sich nicht alles gefallen lassen" zur gegenseitigen Vernichtung f�hrt, sollten wir ernsthaft nach Alternativen suchen.

Der Autor wollte seine Leser mit dieser Gesellschaftssatire vermutlich zu einer pazifistischeren Lebensweise bekehren, und er hat mit diesem st�ndig aktuellen Thema auch genau den Punkt getroffen. Abschlie�end bleibt mir deshalb nur noch zu sagen, da� mir diese intelligente Satire sehr gut gefallen hat.


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