Wir Kinder vom Bahnhof Zoo
Wiederauff�hrung des biografischen Dramas von Uli Edel aus dem Jahr 1981, das aus dem Leben der drogens�chtigen Christiane Felscherinow erz�hlt.Kritiker-Film-Bewertung:
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Berlin, 1975: Die 13-j�hrige Christiane (Natja Brunckhorst) lebt gemeinsam mit Mutter, Schwester und dem Kater in der trostlosen Gro�wohnsiedlung Gropiusstadt im Bezirk Neuk�lln. Der Alltag ist trist und das Leben innerhalb der Betonkl�tze eint�nig. Ablenkung erf�hrt Christiane durch ihre Freundin Kessi (Daniela Jaeger), mit der sie fast jedes Wochenende in den Club "Sound" geht. Dort lernt Christiane nicht nur neue Freunde kennen, darunter Detlef (Thomas Haustein), sondern kommt auch erstmals in Kontakt mit Drogen. Erst LSD und dann Cannabis. Doch dabei bleibt es nicht. Denn die Clique probiert auch Heroin aus – eine fatale Entscheidung. Einer nach dem anderen ger�t nun immer tiefer in den Strudel aus Sucht und Prostitution, um die Drogen zu finanzieren. Ihre Abh�ngigkeit f�hrt Detlef und Christiane schlie�lich auf den ber�chtigten Stra�enstrich am Bahnhof Zoo.
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Filmkritik 3 / 5
Die Geschichte um Christiane F. ist wieder in aller Munde, nicht zuletzt durch die neue Amazon-Prime-Serie "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo". 40 Jahre nach Start des Kinofilms "Christiane F." erlebt dieser in den deutschen Kinos seine Wiederauff�hrung. Er beruht, wie auch das Prime-Serienformat, auf der Lebens- und Leidensgeschichte der Berliner Jugendlichen Christiane Felscherinow – welche 1978 durch das vom Stern publizierte gleichnamige Buch einer Welt�ffentlichkeit bekannt wurde.
40 Jahre nach der Erstauff�hrung und unter dem Gesichtspunkt, dass sich die Sehgewohnheiten vor allem junger Menschen in den letzten Jahren doch merklich ver�ndert haben, kann das Drogen- und Prostitutionsdrama "Christiane F." heute nat�rlich l�ngst nicht mehr so schocken wie 1981. Dennoch verbl�fft der Film selbst im Jahr 2021 mit seiner schonungslosen, realistischen Darstellung von Drogenkonsum, Entzug und den Erfahrungen von Christiane und Detlef mit ihren Freiern.
Gerade die Szenen, die die beiden jugendlichen Hauptpersonen beim kalten Entzug zeigen haben sich im Ged�chtnis eingebrannt und bis heute nichts von ihrer Dringlichkeit und H�rte verloren. Zu verdanken ist dies den Jungdarstellern Brunckhorst und Haustein, die �ber ihre (k�rperlichen) Grenzen gehen. Sie �bergeben sich, zittern, schreien vor Schmerz und �hneln mit blasser Haut und ihren ausgemergelten Gesichtern eher Zombies als menschlichen Wesen.
Hinzu kommen legend�re, hochatmosph�rische Szenen, die Christianes innere Befindlichkeiten nach au�en kehren und f�r den Betrachter sichtbar werden lassen. In vielen dieser Sequenzen spielt die Musik David Bowies eine zentrale Rolle. Die Schl�sselmomente: wenn die Bowie-verehrende Christiane ihr Idol auf einem Konzert direkt vor der B�hne anschmachtet oder in der Disco ihr inneres Verlangen, endlich dazu zu geh�ren und von einer Gruppe akzeptiert zu werden, in der ersten Heroin-Erfahrung m�ndet. Kurz zuvor bildete Bowies pulsierender Klassiker "TVC 15" die musikalische Hintergrundkulisse f�r ein Wiedersehen zwischen Christiane und ihrem Schwarm Detlef.
Doch nicht alles an "Christiane F." ist so gelungen. Da ist zum Beispiel Uli Edels Verzicht darauf, die famili�ren Hintergr�nde der Hauptfigur und erlittenen Traumata tiefergehender zu beleuchten. Entscheidende Passagen aus dem Buch, die Christianes fragiles Wesen und Verletzlichkeit erkl�ren, l�sst Edel leider weitestgehend weg (die Brutalit�t des Vaters, die Umz�ge vom Land in die d�stere Betonstadt). Hin und wieder ertappt man Edel zudem dabei, wie er die Drogen- und Prostituiertenszene rund um den Bahnhof Zoo etwas zu plakativ und rei�erisch darstellt – und damit einige abgenutzte Vorurteile und Klischees bedient.
Fazit: Offene und schonungslose Darstellung eines Absturzes in den Drogensumpf und in die Prostitution, die dank der leidenschaftlichen, ungesch�nten und glaubhaften Schauspielerleistungen noch immer fasziniert. Bisweilen bem�ht der rund 20 Minuten zu lang geratene, sich nicht exakt an die Vorlage haltende Film allerdings zu viele Drogenkonsum- und Fixerklischees.
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Land:
Deutschland
Jahr: 1981
Genre: Drama
L�nge: 126 Minuten
FSK: 16
Kinostart: 02.04.2021
Regie:
Darsteller:
Natja Brunckhorstals Christiane,
Peggy Bussieckals Puppi,
Uwe Diderich als Klaus
Verleih: Croco Film
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