Wie und wann Baby ins Bett bringen?

Schlaflose Nächte gehören in der Regel in der ersten Zeit mit einem Neugeborenen dazu. Denn Babys haben anfangs noch keinen festen Tag-Nacht-Rhythmus, daher kann es sein, dass Ihr Baby trotz all Ihrer Bemühungen nicht zur Ruhe kommt und einschläft. Jedes Kind ist anders und daher ist auch nicht jede Einschlafhilfe für Ihren kleinen Schatz. Es gibt aber ein paar allgemeingültige Einschlaftipps, die eine Basis für eine ruhige Nacht schaffen können.

Das Schlafverhalten von Babys

Schlaf ist nicht nur für uns Erwachsene wichtig, sondern auch für Ihr Baby. Während Kinder schlafen, schüttet der Körper mehr Wachstumshormone aus als in der aktiven Phase tagsüber. Daher dient Schlaf dem kleinen Organismus zum einen zur Erholung und ist zum anderen auch für ein gesundes Wachstum von großer Bedeutung.

Um den Schlaf eines Babys besser zu verstehen, sollte man wissen, dass Neugeborene noch keinen festen Schlafrhythmus haben. Sie schlafen, wann immer ihnen danach ist und wachen auf, wenn sie Hunger haben. Innerhalb von 24 Stunden schläft ein Neugeborenes ungefähr 17 Stunden.

Erst einige Monate später reguliert sich das Schlafverhalten und Ihr Baby findet in einen Tag-Nacht-Rhythmus. Jedes Baby ist anders: Das eine lernt recht schnell, sich selbst zu beruhigen und schlummert friedlich ein. Das andere hingegen quengelt jeden Abend und kann scheinbar einfach nicht einschlafen.

Einschlaftipp 1: Die Signale richtig deuten

Sollte Ihr Kind vor der Zubettgehzeit nur schwer zu beruhigen sein, könnte es daran liegen, dass Ihr Kind eine kleine Nachteule ist, die abends gern noch etwas länger wach ist. Doch früher oder später wird ihr Liebling dennoch müde werden. Das erkennen Sie an folgenden Signalen:

  • Schutzsuchen mit dem Gesicht an Ihrem Körper

  • Wegdrehen des Kopfes vom Geschehen

  • eindeutiges Gähnen

  • Augenreiben

  • Zupfen am Ohr oder an den Haaren

  • plötzliches Quengeln ohne ersichtlichen Grund

Einschlaftipp 2: Geborgenheit durch Nähe

Manche Babys schlafen schnell und völlig selbstständig ein. Andere brauchen eine Einschlafhilfe wie eine Spieluhr oder ein Nachtlicht. Den meisten Babys reicht dies jedoch nicht aus: Sie brauchen die Nähe zu ihren Eltern.

Einzuschlafen ist für Ihr Kind besonders dann, wenn es noch sehr klein ist, mit einer kleinen Trennung gleichzusetzen. Nehmen Sie sich daher Zeit für diesen Abschied in die Nacht und genießen Sie noch eine ausgiebige gemeinsame Kuschelzeit vor dem Einschlafen.

Ihr Baby braucht die Sicherheit zu wissen, dass Sie bei ihm sind, wann immer es Sie braucht. Mit diesem geborgenen Gefühl fällt es ihm leichter einzuschlafen. Nehmen Sie Ihr Baby ruhig in den Arm, stillen oder füttern Sie es, tragen Sie es im Tragetuch oder streicheln Sie seinen Bauch, um ihm zu zeigen, dass es sich entspannen und ohne Angst einschlafen kann.

Einschlaftipp 3: Ein geregelter Tagesablauf

Babys lernen durch die Strukturen, die ihnen von den Eltern angeboten werden. Durch einen geregelten Tagesablauf können Sie daher Ihr Baby dabei unterstützen, seinen Rhythmus zu finden. Feste Zeiten fürs Essen und Spielen und Routinen bei der täglichen Pflege und beim Schlafenlegen helfen Ihrem Kind dabei sich daran zu orientieren.

Ihr Baby wird lernen, dass alles seine Zeit hat und die jeweiligen Bedürfnisse wie Müdigkeit, Hunger und körperliche Nähe regelmäßig befriedigt werden. Einigen Kindern fällt es leichter, einen Rhythmus und damit auch feste Schlafzeiten zu entwickeln als anderen. Es besteht daher kein Grund zur Sorge, wenn Ihr Baby nicht schon in den ersten paar Monaten Punkt acht Uhr müde wird und schlafen will. Jedes Kind ist unterschiedlich.

Ratsam ist es, dass Sie nach einem langen und aufregenden Tag diesen ruhig ausklingen lassen und starke Reize vermeiden. Das gilt auch für ältere Kinder, denn wildes Toben und Spielen oder gar starke visuelle Reize wie Videospiele oder Fernsehen könnte Ihr Kind zu sehr aufwühlen und es könnte ihm schwerfallen, in die Ruhephase überzutreten.

Einschlaftipp 4: Eine angenehme Schlafumgebung

Um gut einschlafen zu können, muss sich der Mensch sicher und geborgen fühlen. Das gilt natürlich auch für Ihr Baby. Daher sollten Sie besonderen Wert auf die Schlafumgebung legen. Das Schlaf- bzw. Kinderzimmer sollte ein Ort zum Wohlfühlen sein. Vermeiden Sie daher:

  • grelles Licht

  • Lärmquellen

  • extreme Temperaturen (zu heiß oder zu kalt)

Warmes Licht und eine reizarme Umgebung hingegen wirken beruhigend auf Ihr Kind. Das Anbringen von Dimmern an den Lampen ist eine gute Möglichkeit, um eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Dimmen Sie das Licht, wenn Sie Ihr Baby auf den Schlaf vorbereiten, und verdunkeln Sie das Zimmer immer mehr, je näher die Schlafenszeit rückt. Sie könnten auch das Anbringen von Jalousien oder Verdunkelungsrollos erwägen, um das Licht auch im Hochsommer fernzuhalten.

Auch könnten Sie darauf achten, dass das Kinderbettchen nur zum Schlafen und nicht etwa zum Spielen genutzt wird. Damit setzen Sie ein klares Signal, dass dies der Ort der Ruhe ist.

Einschlaftipp 5: Die richtige Temperatur

Eine angenehme Raum- und Körpertemperatur trägt dazu bei, dass sich Ihr Baby im Bett und in der eigenen Haut wohlfühlt. Die Temperatur im Zimmer, in dem Ihr Baby schläft, sollte zwischen 16 und 19 Grad liegen.

Ein weicher Teppich oder ein Teppichfußboden könnte dabei helfen, das Zimmer zu wärmen und sorgt darüber hinaus auch noch für eine schöne Spielumgebung tagsüber. Außerdem dämpft er die Geräusche und sorgt für einen ruhigeren Schlafplatz.

Nicht nur die Temperatur im Zimmer sollte an die Bedürfnisse Ihres Babys angepasst sein, sondern auch seine Kleidung. Ziehen Sie Ihr Baby am besten nicht zu dick an. Leichte und bequeme Kleidung sind nachts optimal. In zu vielen Kleidungsschichten könnte Ihr Baby anfangen zu schwitzen und es könnte ihm schwerfallen, einzuschlafen.

Die Faustregel lautet: Babys benötigen normalerweise eine Kleidungsschicht mehr als Erwachsene. Fühlt sich Ihr Baby im Nacken warm, aber nicht verschwitzt an, ist es in der Regel genau richtig gekleidet.

Einschlaftipp 6: Verschiedene Einschlafhilfen

So individuell wie unsere kleinen Schätze auch sind, so verschieden können auch die Einschlafhilfen bei ihnen funktionieren.

Folgende Methoden sind beliebt:

  • Entspannungsmusik: Fällt es Ihrem Kind besonders schwer, die Ereignisse des Tages hinter sich zu lassen, könnte ihm meditative Musik guttun. Auch eine Spieluhr am Bett kann als Einschlafhilfe dienen.

  • Rötliches Licht. Rötliche Farben beruhigen Neugeborene. Man geht davon aus, dass sie dadurch an den rötlichen Schimmer im Mutterleib erinnert werden. Sie könnten daher z.B. einen purpurroten Himmel über dem Babybettchen anbringen oder entsprechend farbige Vorhänge für das Kinderzimmer wählen.

  • Wiegen: Wiegende Bewegungen sind Ihrem Baby noch aus der Zeit in Ihrem Bauch vertraut. Das beste Wiegen-Tempo orientiert sich an der Geschwindigkeit der Bewegung des Beckens beim Gehen. Man wiegt am besten im Sekundentakt – also eine Sekunde hin und eine her.

Wenn Sie Einschlafhilfen in Anspruch nehmen, sollten Sie sich immer darüber im Klaren sein, dass es passieren kann, dass Ihr Baby ohne diese Hilfestellungen nicht mehr einschlafen möchte bzw. zur Ruhe kommt.

Eigentlich sind Babys schon ganz früh in der Lage – wenn natürlich auch nur sehr eingeschränkt - sich in Anwesenheit der Eltern selbst zu beruhigen. Manche nuckeln am Daumen, während andere lieber das Angebot eines Schnullers nutzen.

Einschlaftipp 7: Bleiben Sie flexibel

Der wahrscheinlich beste aller Einschlaftipps: Bleiben Sie flexibel und erwarten Sie nicht, dass immer alles nach Plan läuft. Wichtig ist, dass Ihr Baby das Schlafengehen als etwas Schönes empfindet, worauf man sich durchaus freuen kann, wenn einen die Müdigkeit übermannt.

Versuchen Sie Ihrem Baby zu vermitteln, dass es sich nicht vor dem Zu-Bett-Gehen fürchten muss und Sie immer in seiner Nähe sind. So legen Sie die beste Grundlage dafür, dass Ihr Kind auch später gern ins Bett geht und einschläft.

Trotz aller Bemühungen wird es sicherlich immer wieder Phasen geben, in denen Ihr Kind nicht gut einschläft. Dies kann zum Beispiel während der großen Entwicklungsschübe der Fall sein, in denen Ihr Baby verstärkt Ihre Nähe suchen könnte. Verlieren Sie nicht die Geduld und versuchen Sie abends bei den gewohnten Abläufen zu bleiben.

FAKTEN IM ÜBERBLICK

Es könnte verschiedene Gründe geben, warum Ihr Baby nicht einschläft. Möglicherweise ist es von den Eindrücken des Tages überreizt, sodass es trotz Müdigkeit nicht zur Ruhe kommt. Überprüfen Sie auch die Schlafumgebung und führen Sie eine Zu-Bett-Geh-Routine ein. Vielleicht durchläuft Ihr Baby auch einen Entwicklungsschub und hat gerade ein höheres Bedürfnis nach Nähe als sonst.

Sie sollten Ihr Baby zuerst einmal beruhigen, indem Sie eine angenehme Atmosphäre schaffen: Dunkeln Sie den Raum ab, geben Sie Ihrem Kind eine kleine Massage und wiegen Sie es in Ihrem Arm. Im Anschluss können Sie mit Ihrem üblichen Zu-Bett-Geh-Ritual beginnen. Grundsätzlich sollten Sie Übermüdung vermeiden und ihr Baby nicht erst ins Bett bringen, wenn es schon zu müde ist.

Finden Sie heraus, was Ihrem Baby beim Einschlafen helfen könnte und entwickeln Sie Ihre ganz eigene Zu-Bett-Geh-Routine. Kann mein Baby schlafen lernen? Das Einschlafen wird Ihrem Kind mit der Zeit immer leichter fallen. Bis dahin sind Sie als Eltern gefragt. Genießen Sie diese innige Zeit miteinander.

Zur Entstehung dieses Artikels:
Alle Inhalte aus in diesem Artikel basieren auf vertrauenswürdigen fachspezifischen und öffentlichen Quellen. Eine ausführliche Liste aller verwendeten Quellen finden Sie im Anschluss an diesen Artikel. Die hier aufgeführten Ratschläge und Informationen ersetzen keinesfalls die medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Konsultieren Sie für eine professionelle Diagnose und Behandlung immer Ihren Arzt.

Wann sollte man ein Baby ins Bett bringen?

Die Bettgehzeit für ein Neugeborenes liegt normalerweise recht spät zwischen 22 und 24 Uhr. Im ersten Jahr verlagert sie sich dann Stück für Stück nach vorne. So liegt die ideale Bettgehzeit für ein 3 Monate altes Baby schon bei 20-21 Uhr.

Wann schlafendes Baby ins Bett legen?

Ein Baby sollte erst ins Bett gelegt werden, wenn es müde ist. Legst Du es aber zu spät ins Bett, ist es überreizt und wird schlechter schlafen. Am Anfang ist es gar nicht so leicht den genauen Zeitpunkt zu bestimmen.

Wie Neugeborenes abends ins Bett bringen?

Eine kühle, ruhige und dunkle Schlafumgebung hilft deinem Baby, dass es einschläft und auch durchschläft. Wach ins Bett legen. Am liebsten schläft dein Baby natürlich in deinem Arm ein. Doch ganz allmählich solltest du es daran gewöhnen, nachts allein einzuschlafen.

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