Wie lange steht man in der schufa

Sie möchten, dass ein negativer Eintrag bei der Schufa vorzeitig gelöscht wird? Dafür müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein. Welche das sind.

Das Wichtigste im Überblick

  • Was ist ein negativer Schufa-Eintrag?
  • Wann werden negative Schufa-Einträge automatisch gelöscht?
  • Welche negativen Schufa-Einträge kann ich vorzeitig löschen lassen?
  • Welche Einträge können nicht vorzeitig gelöscht werden?
  • Wie lösche ich einen Schufa-Eintrag?
  • Gibt es Musterbriefe für die Löschung eines Schufa-Eintrags?
  • Was kann ich tun, wenn die Löschung verweigert wird?

Fast jeder kennt ihren Namen, verbindet damit aber meist nichts Positives: Die Rede ist von der Schufa. Kein Wunder – mit der Schufa kommen Sie schließlich oft erst dann in Berührung, wenn Sie einen Kredit von Ihrer Bank haben möchten oder um die begehrte Mietwohnung konkurrieren müssen. Dann ist Ihre Schufa-Auskunft gefragt – und so manchem graut es womöglich vor den darin gesammelten Daten.

Doch wann kommt es überhaupt zu negativen Schufa-Einträgen? Bleiben die ewig in der Datenbank der Auskunftei? Und kann man auch selbst aktiv werden, um gegen Einträge vorzugehen?

Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Eintrag löschen lassen können, welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und bei welchen Einträgen Sie nichts machen können.

Gut zu wissen: Einträge bei der Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung, wie die Schufa ganz offiziell heißt, werden generell nur befristet gespeichert. Einfache Anfragen werden nach einem Jahr gelöscht. Dazu zählt zum Beispiel, wenn Sie bei einem Geldinstitut eine Kreditanfrage stellen oder Sie ein Girokonto eröffnen möchten. Die Schufa erhält diese Informationen dann und erstellt einen Eintrag, sie gibt die Daten aber schon nach zehn Tagen nicht mehr weiter. Nach zwölf Monaten werden positive Einträge gelöscht – im Gegensatz zu negativen Schufa-Einträgen.

Was ist ein negativer Schufa-Eintrag?

Sie erhalten bei der Schufa einen negativen Vermerk, wenn Ihr Zahlungsverhalten unzuverlässig ist – zum Beispiel wenn Sie Beträge bei Ratenzahlungen zu spät überweisen (Zahlungsverzug/Zahlungsrückstände) oder gar nicht (Zahlungsausfall).

Anders sieht es bei Verbrauchern aus, gegen die ein gerichtliches Mahnverfahren eingeleitet wurde: Folgt diesem ein Vollstreckungsbescheid oder gar die Aufforderung zur Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung, sind Negativeinträge bei der Schufa programmiert. Auch ein seitens Ihrer Hausbank gekündigter Kredit sowie Privatinsolvenzen zählen zu negativen Schufa-Einträgen.

  • Schufa-Score-Tabellen:Das steckt hinter den Zahlen

Schufa-Negativeinträge wirken sich schlecht auf Ihre Bonität (Kreditwürdigkeit) aus. Es kann dann zum Bespiel sein, dass eine Kreditanfrage abgelehnt wird.

Wann werden negative Schufa-Einträge automatisch gelöscht?

Abbezahlte Kredite löscht die Schufa drei Jahre nach ihrer Tilgung. Daten aus Schuldnerverzeichnissen bei Amtsgerichten wie eidesstattliche Versicherungen werden ebenso nach drei Jahren automatisch gelöscht – beide Male gilt aber: ausgehend vom Ende des Kalenderjahres.

Beispiel
Wenn Sie eine Forderung im Frühjahr 2020 beglichen haben, wird der negative Schufa-Eintrag erst zum 1. Januar 2024 gelöscht. Bis zu diesem Zeitpunkt ist der Eintrag aber mit einem sogenannten Erledigungsvermerk markiert.

In Ausnahmefällen kann der negative Eintrag auch vorzeitig gelöscht werden, zum Beispiel wenn Sie der Schufa nachweisen können, dass das Amtsgericht beziehungsweise das zentrale Vollstreckungsgericht Ihren Eintrag aus dem Schuldnerverzeichnis gelöscht hat.

  • Schlechter Score: So steigern Sie Ihre Bonität bei der Schufa
  • Schufa: Unterschiede zwischen positiven und negativen Einträgen

Welche negativen Schufa-Einträge kann ich vorzeitig löschen lassen?

Es gibt mehrere Arten von negativen Einträgen, die Sie vorzeitig löschen lassen können:

  • fehlerhafte Einträge
  • Einträge über geringfügige Schulden
  • Einträge über sogenannte titulierte Forderungen
  • Gerichtsdaten

Bei falschen Negativeinträgen haben Sie ein Recht darauf, dass die Schufa sie sofort löscht. Es passiert nicht selten, dass Negativmerkmale falsch zugeordnet werden – beispielsweise wenn Menschen mit demselben Namen unter derselben Anschrift gelistet sind (Personenverwechslung). Mitunter sind Daten auch veraltet oder die Schufa hat Einträge nicht gelöscht, obwohl die Frist abgelaufen ist.

Tipp:
Sie haben mindestens einmal jährlich die Möglichkeit, kostenlos eine Selbstauskunft anzufordern. Wie das geht, lesen Sie hier. Die Schufa selbst nennt die Auskunft "Datenkopie".

Aber auch titulierte Forderungen können Sie bei der Schufa vorzeitig löschen lassen – unter diesen Voraussetzungen:

  • Sie haben die offene Forderung beglichen.
  • Sie haben sie beim Amtsgericht entfernt.
  • Der Gläubiger ist damit einverstanden.

Dann sendet das Amtsgericht einen Erledigungsvermerk und eine Löschurkunde an die Schufa.

Genauso läuft es bei Gerichtsdaten, die Sie vorzeitig löschen lassen möchten. Folgende Bedingungen müssen erfüllt sein:

  • Sie haben die Forderung bezahlt.
  • Der Gläubiger hat der Löschung zugestimmt.
  • Das Amtsgericht bestätigt, dass Sie bezahlt haben.

Nun erstellt es die Löschurkunde und schickt sie der Schufa.

Gut zu wissen: Einträge über geringfügige Schulden unter 2.000 Euro konnten Sie bis 2018 sofort löschen lassen, wenn es sich nicht um eine titulierte Forderung handelte, sie die Summe innerhalb von sechs Wochen bezahlten und der Gläubiger das bestätigte. Diese Geringfügigkeitsgrenze akzeptiert die Schufa inzwischen nicht mehr.

Welche Einträge können nicht vorzeitig gelöscht werden?

Manche Einträge können Sie nicht vorzeitig löschen lassen, auch wenn Sie dies gerne möchten. Keine Handhabe haben Sie bei:

  • Einträgen zu laufenden Krediten
  • Einträgen zu Privatinsolvenzen

Bei Daten über Privatinsolvenzen können Sie die offiziellen Löschfristen nicht umgehen. Der negative Schufa-Eintrag verschwindet erst drei Jahre nach dem Ende des Insolvenzverfahrens.

Dies galt lange Zeit auch, wenn die Privatinsolvenz mit der sogenannten Restschuldbefreiung endet. Restschuldbefreiung meint, dass das Insolvenzgericht Ihnen die Schulden erlässt, die Sie noch nicht tilgen konnten. Diese Befreiung ist an bestimmte Fristen gebunden.

Am 2. Juli 2021 hat das Oberlandesgericht Schleswig allerdings entschieden, dass die Schufa den Eintrag "Restschuldbefreiung" nach sechs Monaten löschen muss (Az. 17 U 15/21). Die Auskunftei hat aber noch die Möglichkeit, das Urteil vor dem Bundesgerichtshof revidieren zu lassen.

Wie lösche ich einen Schufa-Eintrag?

Je nachdem, um welche Art von negativem Eintrag es sich handelt, wenden Sie sich direkt an die Schufa (falsche Einträge oder Einträge trotz beendeter Löschfrist) oder zunächst an den Gläubiger oder das Inkassobüro, das Sie kontaktiert hat (bei beglichenen Forderungen, die noch bestätigt werden müssen).

Generell empfiehlt sich folgende Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  • Bonitätsscore per Schufa-Selbstauskunft anfordern (lesen Sie hier, wie das kostenlos geht)
  • Auskunft auf Falscheinträge und offene Forderungen prüfen
  • Löschfristen prüfen
  • Löschung falscher Einträge direkt bei der Schufa beantragen
  • Bei vermeintlich offenen Forderungen, die schon beglichen wurden, Gläubiger oder Inkassobüro kontaktieren, und den Gläubiger bitten, der Löschung zuzustimmen. Gleichzeitig: Löschantrag bei der Schufa einreichen

Schufa-Bonitätsauskunft (Symbolbild): Bei der Schufa können Sie kostenlos eine Selbstauskunft anfordern. (Quelle: Schöning/imago-images-bilder)

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Gibt es Musterbriefe für die Löschung eines Schufa-Eintrags?

Ja, Musterschreiben erhalten Sie bei den Verbraucherzentralen. Beispielsweise hat die Verbraucherzentrale Bremen auf ihrem Internetauftritt einen Musterbrief aufgesetzt, an dem Sie sich orientieren können. Wichtig ist auch, dass Sie zusätzlich Nachweise mitsenden, die den Irrtum belegen.

Die Verbraucherschützer raten Betroffenen, sich schriftlich sowohl an die Schufa als auch ihren Vertragspartner zu wenden. Wenn Sie nachvollziehbar und beweisbar darlegen, warum bestimmte Einträge falsch sind, reagiert die Gegenseite zumeist schnell und berichtigt die Daten, so die Verbraucherzentrale.

Können Forderungen aus eidesstattlichen Versicherungen gelöscht werden?

Im Falle von eidesstattlichen Versicherungen können Sie ebenfalls eine vorzeitige Löschung fordern. Sie benötigen hierfür eine Bestätigung des Gläubigers, dass Sie die Forderungen beglichen haben. Diese legen Sie dem zuständigen Amtsgericht vor, das die Änderung an die Schufa weitergibt. So können Sie die dreijährige Frist umgehen.

Um die Löschung zu beschleunigen, lassen Sie sich einen sogenannten Löschungsbescheid vom Amtsgericht oder vom zentralen Vollstreckungsgericht ausstellen. Diesen senden Sie als Kopie per Post an die Schufa.

Was passiert nach dem Antrag auf Löschung?

Stellt sich heraus, dass ein Eintrag falsch ist, muss die Schufa dies prüfen und darf die bislang gespeicherten Daten in der Zwischenzeit nicht weitergeben. Ist jedoch ein Unternehmen oder eine Bank für einen Falscheintrag verantwortlich, ist zunächst dieses Unternehmen am Zug und muss den Sachverhalt klären.

Was kann ich tun, wenn die Löschung verweigert wird?

Wenn ein Geldinstitut sich weigert, falsche Daten zu widerrufen oder die Schufa es ablehnt, unrichtige Daten zu löschen, rät die Verbraucherzentrale Bremen, keine Zugeständnisse zu machen.

Dies gilt vor allem dann, wenn Ihnen durch die unrichtigen Schufa-Daten ein Schaden entstanden ist. Die Verbraucherschützer empfehlen, Ihre Ansprüche gegebenenfalls durch einen Anwalt gerichtlich durchzusetzen.

So erreichen Sie die Schufa

Postanschrift:
Schufa Holding AG
Privatkunden ServiceCenter
Postfach 10 34 41
50474 Köln

E-Mail: Online-Formular der Schufa

Telefon: (0611) 92780

Verwendete Quellen

  • Eigene Recherchen
  • Verbraucherzentrale Bremen (15 Fragen und Antworten zur Schufa mit einem Musterbrief)

Quellen anzeigen

  • Schufa Holding AG (Internetauftritt)
  • financescout24.de

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Ist man nach 3 Jahren automatisch raus aus Schufa?

So lange werden Schufa-Einträge gespeichert Die Schufa speichert die Einträge nicht lebenslang. In der Regel bleiben die Informationen drei Jahre gespeichert und werden dann gelöscht – vorausgesetzt, alle offenen Zahlungen sind geleistet. Also ein Kredit muss getilgt sein, ein Mahnbescheid erledigt.

Wie lange bleibt ein negativer Eintrag in der Schufa?

Wie lange wird ein Inkasso-Eintrag bei der Schufa gespeichert? Haben Sie die eingetragene Forderung beglichen, wird das Ende des Kalenderjahres genommen, in dem Sie gezahlt haben. Davon ausgehend bleiben die negativen Schufa-Einträge drei Jahre lang gespeichert.

Wird man automatisch aus der Schufa gelöscht?

Ja, die Löschung eines negativen Schufa-Eintrags erfolgt in der Regel automatisch, aber je nach Grund für den Eintrag gibt es unterschiedliche Löschungsfristen. Diese können zwischen 1 und 3 Jahren liegen.

Wie lange bis Schufa sich erholt?

Je höher der Wert, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht zu Zahlungsausfällen kommt. Dieser Wert wird alle 3 Monate neu berechnet. Ein sehr guter Wert liegt über 97,5 %.

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