Wie lange sollte man maximal Zähneputzen?

Richtige Zahnpflege: Wann und wie oft sollte man Zähne putzen?

    Wohl jeder wünscht sich strahlend weiße, vor allem aber auch gesunde Zähne. Eine Grundvoraussetzung hierfür ist regelmäßiges und gründliches Zähneputzen. Aber wie oft ist oft genug? Und wann ist der beste Zeitpunkt zum Putzen? FOCUS Online verrät es Ihnen.

    Auch wenn Zähneputzen zur Alltagsroutine gehört, leiden viele Deutsche unter Zahnerkrankungen wie zum Beispiel Karies oder Parodontitis. Daran ist neben der Häufigkeit und Dauer des Putzens, vor allem die falsche Technik schuld. Auch der Zeitpunkt, wann sie ihre Zähne putzen, spielt eine viel größere Rolle, als die meisten Menschen vielleicht denken.

    Bei falscher oder nicht ausreichender Pflege breiten sich schnell Bakterien aus, die dann wiederum Karies und Parodontitis auslösen können. Dabei schadet vor allem Parodontitis nicht nur dem Mundraum. Die Zahnerkrankung kann sich auf den ganzen Körper auswirken und zum Beispiel Diabetes und Arthritis begünstigen. Daher ist regelmäßiges und richtiges Zähneputzen die Grundvoraussetzung für gesunde Zähne.

    Wann und wie oft Zähne putzen?

    Zahnärzte empfehlen die Zähne mindestens zweimal täglich zu putzen, vorzugsweise morgens und abends. Für ein gutes Ergebnis sollten Sie sich drei Minuten Zeit nehmen, um auch wirklich jede Stelle zu erreichen. Nehmen Sie ruhig eine Sanduhr mit ins Badezimmer oder nutzen Sie die Timerfunktion an Ihrem Handy, um auch die vollen drei Minuten auszuschöpfen.

    Der richtige Zeitpunkt ist dabei nicht direkt nach dem Essen, wie oft angenommen wird. Denn säurehaltige Nahrungsmittel und Getränke, wie beispielsweise Kaffee und Obst, greifen den Zahnschmelz an. Wenn Sie sofort nach dem Verzehr Ihre Zähne putzen, rubbeln Sie mit der Bürste Mineralien aus dem Schmelz heraus, wodurch die Zähne anfälliger für Verfärbungen werden. Warten Sie daher nach dem Essen eine halbe Stunde und greifen erst dann zur Zahnbürste. In der Zwischenzeit empfiehlt es sich, einen Kaugummi zu kauen. Das regt den Speichelfluss an und entfernt zudem größere Speisereste zwischen den Zähnen.

    Zähne richtig putzen - so geht's

    Beim Zähneputzen kommt es nicht nur auf die Häufigkeit und die Dauer an, sondern auch darauf, dass Sie die richtige Technik benutzen. Dazu gehen Sie am besten wie folgt vor:

    • Halten Sie die Zahnbürste im 45-Grad-Winkel und putzen Sie Ihre Zähne mit leicht rüttelnden Bewegungen.
    • Putzen Sie die sich lösenden Zahnbeläge vom Zahnfleisch zur Zahnkrone hin weg.
    • Arbeiten Sie sich von außen nach innen vor und putzen Sie zum Schluss die Kauflächen der Backenzähne. Hier dürfen Sie auch gerne fester schrubben.

    Zahnbürste regelmäßig wechseln

    Wenn Sie eine elektrische Zahnbürste benutzen, gehen Sie dabei ähnlich vor. Hierbei entfällt jedoch der unterschiedliche Druck. Vergessen Sie nicht, Zahnseide oder alternativ Interdentalbürsten zu benutzen. Denn nur so entfernen Sie auch Plaque in den Zahnzwischenräumen.

    Wenn Sie eine Handzahnbürste benutzen, denken Sie außerdem daran, diese regelmäßig auszutauschen. Nach einem gewissen Zeitraum werden die Borsten stumpf, leiern aus oder verbiegen sich. Dann reinigt die Bürste nicht mehr effektiv genug und kann sogar Schäden am Zahnfleisch verursachen. Spätestens alle drei Monate ist es daher Zeit für eine neue Zahnbürste.

    Wie oft ist ein Zahnarztbesuch notwendig?

    Für schöne und gesunde Zähne ist es ebenfalls wichtig, dass Sie regelmäßig zur Kontrolle bei Ihrem Zahnarzt erscheinen – am besten zweimal im Jahr. Denn Zahnärzte erkennen schon frühzeitig Erkrankungen der Zähne und können diese rechtzeitig behandeln, wodurch Ihnen häufig viel Leid und Ärger erspart bleibt.

    Zudem ist es sinnvoll, mindestens einmal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt durchführen zu lassen. Hierbei werden sämtliche Beläge entfernt, die Sie mit einer Handzahnbürste oder einer elektrischen Zahnbürste nicht erreichen. Die Kosten der professionellen Zahnreinigung belaufen sich je nach Zahnarzt und Aufwand meist zwischen 40 € und 150 € und werden von den meisten Krankenkassen nicht übernommen. Da Sie dadurch jedoch vielen Zahnerkrankungen vorbeugen können, lohnt sich die professionelle Zahnreinigung in der Regel dennoch.

    Im Video: Fünf Pflegetipps, die den Zähnen in Wahrheit schaden

    Fünf Pflegetipps, die den Zähnen in Wahrheit schaden

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    Drei Minuten - so lange müssen Zähne geputzt werden, damit sie richtig sauber werden. Diese Empfehlung aus Kindertagen haben viele noch heute im Ohr. Ein englischer Zahnmediziner zweifelt jedoch an dieser Regel: Drei Minuten Zähneputzen seien viel zu lang und das könne den Zähnen sogar schaden. Wir haben einen Zahnarzt gefragt, ob das stimmt und erklären, worauf es bei der Zahnpflege wirklich ankommt.

    Mehr Schaden als Nutzen durch zu langes Putzen?

    Zähneputzen ist die wichtigste Maßnahme in Sachen Mundhygiene. Viele verfahren dabei nach dem Prinzip "Je länger desto besser". Doch Peter Heasman, Parodontologe von der Universität in Newcastle behauptet gegenüber "Welt Online": Wer sich länger als zwei Minuten die Zähne putzt, vergrößert das Risiko, Zahnfleisch und Zahnschmelz zu verletzen. Idealerweise solle das Gebiss zwei- bis dreimal täglich für jeweils zwei Minuten gereinigt werden, so der Mediziner weiter. Der ideale Putzdruck liege bei 150 Gramm, das entspreche in etwa dem Gewicht einer Orange.

    Es kommt nicht allein auf die Putzdauer an

    Die empfohlene Zahnputzdauer lässt sich nicht genau festlegen: "Die Diskussion um die genaue Minutenzahl beim Zähneputzen ist nicht besonders zielführend", findet Dr. Dietmar Oesterreich von der Bundeszahnärztekammer und erklärt warum: "Wie lange man putzen sollte, hängt von der individuellen Situation ab". Dabei spielen die Anzahl der Zähne und ihre Stellung im Mund eine Rolle. Entscheidend sei bei der optimalen Zahnhygiene auch nicht allein die Dauer, sondern die Technik und die Hilfsmittel, so Oesterreich.

    Beim Putzen wenig Druck ausüben

    Doch reichen zwei Minuten aus, um die Zähne richtig sauber zu putzen? Auf eine genaue Dauer will sich der Zahnarzt nicht festlegen. "Die bekannten Zahlen sind Durchschnittswerte, die man in der Regel braucht, um alle Zahnflächen zu erreichen", sagt Oesterreich. Ziel sei es, alle Zahnflächen mit wenig Druck vollständig von Bakterienbelägen zu befreien. "Wie lange man dafür braucht hängt auch vom Handling und der Geschicklichkeit beim Putzen ab", erklärt der Experte. Ob es zu Schäden am Zahnfleisch oder -schmelz kommt, liegt an der Putzrichtung und dem Druck. Wer etwas länger, dafür aber sanfter putzt, schadet seinen Zähnen nicht, meint Oesterreich.

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    Zahnseide ist nicht durch Spülung zu ersetzen

    Bei der weiteren Zahnhygiene rät Oesterreich zu Zahnzwischenraumbürsten und Zahnseide. Mundspülungen reichen hingegen nicht aus, da sie die diese Zahnreiniger nicht ersetzen können. Auch die Zunge, auf der sich leicht Bakterien sammeln, sollte regelmäßig gereinigt werden. "Dazu ist ein Zungenschaber am geeignetsten", empfiehlt Oesterreich.

    Kann man sich zu lange die Zähneputzen?

    Wie sie im Rahmen einer Studie feststellten, bringt das Putzen ab einer Dauer von zwei Minuten keine zusätzlichen Effekte mehr und zu starker Druck könnte Zahnschmelz und Zahnfleisch verletzen, statt die Bakterien wegzubürsten.

    Ist zu viel Zähneputzen schädlich?

    Wer zu häufig seine Zähne schrubbt, gefährdet den Zahnschmelz. Zweimaliges gründliches Putzen pro Tag reicht aus. Den über Generationen überlieferten Grundsatz „Nach jedem Essen Zähne putzen“ würden Dentalmedizin-Experten heute nicht mehr pauschal unterschreiben.

    Was ist wenn man zu lange Zähne putzt?

    Zu viel Zahnpflege schadet Zahnschmelz und Zahnfleisch Wer darüber hinaus immer weiter über die Zahnflächen schrubbt, insbesondere mit einer hartborstigen Zahnbürste, der schrubbt ab einem bestimmten Zeitpunkt etwas weg, was nicht weg soll. Zu oft und zu lange Zähneputzen schädigt den Zahnschmelz und das Zahnfleisch.

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