Wie lange nach Kaiserschnitt kein gv

Jedes Paar sollte sich seine Zeit für die Umstellung und die Einstellung auf den neuen Lebensabschnitt nehmen.

Aus medizinischer Sicht ist schon drei bis vier Wochen nach der Entbindung nichts gegen Geschlechtsverkehr einzuwenden. Allerdings sollte wegen der Infektionsgefahr unbedingt das Ende des Wochenflusses abgewartet oder Kondome benutzt werden.

Wahrscheinlich wird sich die Lust zunächst anders anfühlen als vor der Geburt oder während der Schwangerschaft. Das ist völlig normal und darf auch offen ausgesprochen werden. Sollten allerdings tiefergehende Beziehungsprobleme auftauchen, kann der Frauen- oder Hausarzt beraten beziehungsweise an eine psychotherapeutische Beratung vermitteln.

Verhütung während der Stillzeit

Während des Stillens unterdrückt der Blutspiegel des milchbildenden Hormons Prolaktin den Eisprung und die Blutung. Studien zufolge führt dies jedoch nur in den ersten Monaten und nur, wenn das Baby mehr als fünfmal täglich für mindestens zehn Minuten angelegt wird, zu einer verlässlichen Empfängnisverhütung.

Als sichere Verhütungsmethoden kommen Kondome und nach dem Ende des Wochenflusses ein neu angepasstes Diaphragma oder die Spirale infrage. Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille sind nicht mit dem Stillen vereinbar, denn die enthaltenen Östrogene hemmen den Milchfluss.

Eine Ausnahme bildet die Minipille, die etwa sechs Wochen nach der Entbindung einsetzbar ist, da sie nur Gestagene enthält. Wird nur teilweise gestillt und tritt die Regelblutung schon wieder regelmäßig auf, ist auch eine Mikropille mit niedrigem Östrogengehalt zur Verhütung möglich. 

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Bis zum ersten Sex nach der Geburt kann bisweilen einige Zeit vergehen. Durch die körperlichen Veränderungen, die Anstrengungen der Geburt und das neue Leben zu Dritt rückt für Frauen die Sexualität oft in den Hintergrund. Lesen Sie hier, was Sie bei sexuellen Problemen tun können, wann Sex nach der Geburt grundsätzlich wieder möglich ist und welche Verhütungsmethode geeignet ist.

Dr.  Nicole Wendler

Nicole Wendler ist promovierte Biologin aus dem Bereich Onkologie und Immunologie. Als Medizinredakteurin, Autorin und Lektorin ist sie für verschiedene Verlage tätig, für die sie komplizierte und umfangreiche medizinische Sachverhalte einfach, prägnant und logisch darstellt.

Quellen:

  • Bundesverband der Frauenärzte e.V.: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 19.11.2019)
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: www.familienplanung.de (Abruf: 19.11.2019)
  • McDonald, E.A. et al.: Dyspareunia and childbirth: a prospective cohort study. BJOG (2015) 122(5):672-679, DOI: 10.1111/1471-0528.13263.
  • Pro familia. Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung e.V. Bundesverband: www.profamilia.de (Abruf: 19.11.2019)
  • Rath, W. et al.: Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Georg Thieme Verlag, 2. Auflage, 2010
  • Weyerstahl, T. & Stauber, M.: Duale Reihe – Gynäkologie und Geburtshilfe, Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2013

Wie lange muss man warten nach einem Kaiserschnitt?

Die Narbe muss verheilen Das passiert nur sehr selten, aber deshalb gibt es die Empfehlung, sechs Monate verstreichen zu lassen, bevor man wieder schwanger wird. Ganz Vorsichtige empfehlen ein Jahr, um auf der sicheren Seite zu sein, dass die Narbe vollständig verheilt ist.

Was darf man nach dem Kaiserschnitt nicht machen?

Nach Kaiserschnitt-Entbindungen gilt ohnehin eine längere Regenerationszeit. Es empfiehlt sich, bis zu 6 Wochen nach der Geburt körperliche Anstrengungen (schweres Heben, Tragen von schweren Gegenständen, schwere Hausarbeit) zu meiden und erst danach wieder langsam, damit zu beginnen.

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