Wie gefährlich ist eine Spinalkanalstenose OP

Am häufigsten ist jedoch ein Verschleiß (Degeneration) der Knochen- und Knorpelbestandteile die Ursache. Mit zunehmendem Alter werden die Bandscheiben instabil: die Bandscheibe verliert an Festigkeit und der Fähigkeit, Wasser zu binden. Als Folge reduziert sich der Wassergehalt des Bandscheibengewebes und die Bandscheiben werden flacher, rissiger und verlieren an Stabilität. Dadurch, dass die Bandscheiben flacher werden, rücken die Wirbelkörper nach und nach zusammen. Der Körper versucht dennoch, den Abstand zu wahren. So bilden sich im Laufe des natürlichen Alterungsprozesses an den Wirbelkörpern und Gelenken knöcherne Auswüchse. Diese beanspruchen Platz im Spinalkanal und es entsteht eine langsam fortschreitende Einengung. Oft verdicken sich mit zunehmendem Alter auch Bandstrukturen entlang der Wirbelkörper und engen den Kanal weiter ein. Insofern handelt es sich bei einer Spinalkanalstenose um eine charakteristische Erscheinung in fortgeschrittenem Alter. Typischerweise tritt das Krankheitsbild ab dem 50. Lebensjahr auf – es gibt Schätzungen, dass etwa zwischen 2% und 10% aller älteren Menschen betroffen sind.

Was sind die Symptome einer Spinalkanalstenose?

Eine Spinalkanalstenose bedeutet meist eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität. Häufig sind die Beschwerden schon über einen längeren Zeitraum vorhanden, die Betroffenen leiden oft schon seit Jahren unter Rückenschmerzen, die sich über die Zeit verschlimmert haben und ins Bein ausstrahlen. Oftmals sind sie gepaart mit Gefühlsstörungen und in schwereren Fällen auch mit einem Kraftverlust. Beim Stehen und Gehen verstärken sich die Schmerzen häufig, sodass die Betroffenen dazu neigen, sich nach vorne zu beugen – das vergrößert den Spinalkanal und die Schmerzen hören für einen kurzen Moment auf. Daher können auch häufige Pausen bei längeren Gehstrecken ein Indiz sein – hinsetzen bringt meist schnelle Erleichterung. Deswegen ist Fahrradfahren oft noch gut möglich oder Tätigkeiten, bei denen man sich nach vorne abstützen kann – wie beispielsweise Rasenmähen. Insgesamt sehr selten kommt es zu einer Beeinträchtigung derjenigen Nerven, die die Blase, den Mastdarm und die Geschlechtsorgane versorgen. Die Betroffenen leiden dann unter Störungen beim Wasserlassen und beim Stuhlgang und können sogar impotent werden. Das stellt aber glücklicherweise eine Ausnahme dar.

Wie wird eine Spinalkanalstenose diagnostiziert?

Ausschlaggebend für die Diagnose und die anschließende Therapie ist die Schilderung der Beschwerden. Dann werden die Form und die Beweglichkeit der Wirbelsäule untersucht. Innerhalb dieser körperlichen Untersuchung lassen sich die Schmerzen „herausfordern“ – wenn der Patient sich problemlos nach vorne beugen kann, eine Rumpfbewegung nach hinten jedoch schmerzt, ist das ein wichtiges Indiz für den Arzt. Zusätzlich testet der Arzt gegebenenfalls einige Reflexe und tastet die Rückenmuskulatur ab. Erst dann, wenn die Schmerzen sehr stark sind oder sie trotz Therapie nicht zurückgehen, wird der Arzt mit bildgebenden Verfahren Ort und Ausmaß der Verengung ganz genau feststellen. Neben der Computertomographie (CT) ist eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) das wichtigste Untersuchungsverfahren. Die Vorteile gegenüber einer Röntgenaufnahme liegen klar auf der Hand: erstens kommt keine Strahlenbelastung zustande und zweitens stellt sie neben den knöchernen Wirbeln vor allem die „Weichteile“ wie Bandscheiben, Nervenwurzeln, Rückenmark und Bänder dar – so kann sie die Spinalkanalstenose direkt sichtbar machen.

Wann muss eine Spinalkanalstenose operiert werden?

Wurde eine Spinalkanalstenose festgestellt, ist die Art der Behandlung von dem Ausmaß der Verengung und den daraus resultierenden Beschwerden abhängig. Hauptaugenmerk liegt in erster Linie darauf, die Wirbelsäule mit konservativen Therapiemaßnahmen zu entlasten. Das heißt, ist die Einengung des Wirbelkanals noch nicht weit fortgeschritten, reichen oft stabilisierende Maßnahmen wie krankengymnastische Übungen, Wärmebehandlungen oder Massagen. Zusätzlich können schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente die Schmerzen lindern. Die wenigsten Patienten mit einer Spinalkanalstenose müssen operiert werden. Nur wenn Symptome nach mindestens 3 Monaten mit diesen Maßnahmen nicht besser werden, die Schmerzen stark zunehmen oder die Verengung des Wirbelkanals schon stark fortgeschritten ist, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. Wenn die Patienten vor allem in die Beine ausstrahlende Schmerzen haben, ist der Behandlungserfolg nach einer Operation am höchsten. In den letzten Jahren wurden hier sehr schonende minimal-invasive Eingriffe entwickelt.

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Wie lange dauert die Heilung nach einer Spinalkanal OP?

Üblicherweise ist eine Arbeitsunfähigkeit von 4 bis 6 Wochen erforderlich. Dabei gibt es aber auch eine erhebliche Schwankungsbreite.

Was passiert wenn man Spinalkanalstenose nicht operiert?

Bei diesem Krankheitsbild, das vor allem ältere Menschen betrifft, wird der Spinalkanal durch Knochen- und Bänderwucherungen immer enger, bis die darin liegenden Nerven gedrückt werden. Nach und nach entstehen dadurch Muskelschwäche und Beinschmerzen, die den Patienten in seiner Bewegungsfähigkeit einschränken.

Wie lange dauert eine Operation am Spinalkanal?

Die Operation dauert zwischen 30 und 90 Minuten und erfolgt in Vollnarkose. "Mikrochirurgisch" bedeutet, dass es sich bei der Dekompression zwar um eine offene Operation handelt, aber dass wir nur einen kleinen Hautschnitt machen und mit speziellen angewinkelten Instrumenten sowie einem Operationsmikroskop arbeiten.

Wie lange muss man nach einer Spinalkanalstenose OP im Krankenhaus bleiben?

Bereits am ersten Tag nach der Operation dürfen die Patienten sich belasten und aufstehen, der Krankenhausaufenthalt ist im Allgemeinen nicht länger als 7-10 Tage notwendig.

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