Kein Strickstück ohne Randmasche – eine ist schließlich immer die erste beziehungsweise die letzte Masche auf der Nadel! Aber wusstet Ihr, dass die Art und Weise, wie sie gearbeitet werden, das Aussehen und die Funktionalität der entstehenden Ränder beeinflusst? Wir zeigen Euch hier vier verschiedene Varianten für unterschiedlichste Zwecke!
Kraus rechte Randmaschen
Dieser Rand eignet sich sehr gut für Muster, die sich in der Höhe zusammenziehen sowie für offene Kanten, da er sehr sauber aussieht. Er kann über eine, zwei oder je nach Bedarf auch über mehr Maschen gearbeitet werden – im nebenstehenden Bild wurden zwei Maschen gearbeitet. Die Randmaschen werden bei dieser Variante kraus rechts, also sowohl in Hin- als auch in Rückreihen rechts gestrickt.
Strickkordel-Randmaschen
Diese dekorative Variante, auch aIs I-Cord-Rand bekannt, bildet eine Kordel entlang der Kante – super für Schals und Tücher, aber auch für andere Kanten, die offen bleiben, etwa Jackenblenden. Dafür in Hinreihen die ersten 3 Maschen mit vorne liegendem Faden links abheben, im Muster stricken. In Rückreihen die ersten 3 Maschen mit vorne liegendem Faden links abheben, die letzten 3 Maschen rechts stricken.
Kettrand
Insbesondere für Schals und Tücher ist dieser Rand eine gute Wahl, denn wie der Name schon verrät, sieht er aus wie eine Maschenkette, die zu den Seiten geneigt am Rand verläuft. Dadurch wirkt der Kettrand sehr sauber und edel. Heben Sie dafür die erste Masche jeder Reihe mit vorne liegendem Faden links ab und stricken Sie die letzte Masche jeder Reihe rechts. Achtet hier besonders darauf, den Rand eher fest zu arbeiten.
Knötchenrand
Bei dieser Randmasche entsteht ein sehr stabiler, fester Rand, daher wird sie bevorzugt bei Kanten benutzt, die später zusammengenäht werden sollen. Auch für Kanten, aus denen Maschen herausgestrickt werden, eignet sich der Knötchenrand sehr gut. Dafür wird die erste Masche jeder Reihe mit hinten liegendem Faden rechts abgehoben, die letzte Masche jeder Reihe wird rechts gestickt.
Wahrscheinlich gibt es bei kaum einer Stricktechnik so viele unterschiedliche Möglichkeiten wie bei Randmaschen. Für jeden Verwendungszweck gibt es meistens nicht nur eine, sondern gleich mehrere Optionen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen. Heute möchte ich Euch eine Randmasche zeigen, von der ich ganz begeistert bin, wenn es um Strickstücke geht, die offen bleiben sollen, so wie etwa Schals. Dabei handelt es sich um eine Variation des klassischen Kettrandes.
Mein erstes Projekt, bei dem ich diese Randmasche verwende, ist der Lace-Schal „Pfeil ins Herz“ aus der Simply Stricken 02/2015 und damit bin ich super zufrieden.
Die erste und die letzte Masche in einer Reihe bezeichnet man als Randmaschen. Dabei können Randmaschen ganz unterschiedliches Aussehen und Einsatzgebiete haben. Die einen eignen sich, um zwei Strickstücke zusammenzunähen, andere wiederum um etwas anzustricken und weitere sind reine Zierränder. Wir zeigen dir, wie du die unterschiedlichen Randmaschen stricken kannst.
Der Nahtrand
Der Nahtrand ist ein fester gleichmäßiger Rand, der über jede Reihe eine Masche hat. Dadurch ist er hilfreich beim Zusammennähen zweier Strickstücke, wie zum Beispiel Vorder- und Rückenteil eines Pullis.
In den Hinreihen werden die Nahtrandmaschen am Anfang und auch am Ende der Reihe rechts, in den Rückreihen links gestrickt.
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Der Kettrand
Kettrandmaschen werden immer in jeder zweiten Reihe gestrickt. Übereinander sehen sie wie eine gehäkelte Luftmaschenkette aus. Beim Patentstricken werden sie gerne genutzt. Aber auch als Zierrand eignen sich die Kettrandmaschen.
Die erste Masche einer Reihe wird immer rechts gestrickt. Die letzte Masche der Reihe wird, wie zum Linksstricken, nur abgehoben.
Der Knötchenrand
Der Knötchenrand eignet sich gut für kraus rechts gestrickte Projekte. Aber auch beim Sockenstricken ist der Knötchenrand bei der Fersenwand zur Käppchenferse angesagt. Zum einen kann die Anzahl der Reihen gut an Hand der Knötchen gezählt werden. Zum anderen werden aus den Knötchen Maschen für den Zwickel herausgestrickt.
Für den Knötchenrand werden sowohl in den Hin- wie auch in den Rückreihen die erste und die letzte Masche rechts gestrickt.
Der I-Cord-Rand
Randmaschen stricken: Der I-Cord-Rand ist dick und voluminös.
Die seitlichen Kanten eines Strickstücks können voluminös mit einem I-Cord-Rand versehen werden. Bei Tüchern und Schals ist das ein sehr schöner Abschluss. Er kann aus zwei, drei oder vier Maschen bestehen. Da sich der Rand einrollt, sollten bei der Maschenaufnahme entsprechend mehr Maschen aufgenommen werden. Praktisch: Wer mit unterschiedlichen Farben strickt, kann das Garn, das aktuell nicht gebraucht wird, in dem kleinen Kanal, der beim Stricken des I-Cords entsteht, unsichtbar mitlaufen lassen. Das erspart ungeliebtes Fädenvernähen.
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Am Ende einer Reihe werden die zwei, drei oder vier Maschen für den I-Cord-Rand rechts gestrickt. Am Anfang werden diese Maschen nur abgehoben.