Welche bedeutung hat der täufer

24. Juni

© Foto: Stadtdekanat Bonn

Nicht der Todestag und damit der Einzug in den Himmel, sondern der Geburtstag ist der große Festtag des Heiligen Johannes. Gemäß biblischer Überlieferung mahnte er die Menschen zur Umkehr. Als Zeichen des Neuanfangs und der Reinigung taufte er die Menschen im Joradan, was ihm den Beinamen "der Täufer" einbrachte. Auch Jesus ließ sich von Johannes taufen, was im Bonner Münster auf einem Altar, in einem Fenster und auf einem Fresko dargestellt ist.

Johannes der Täufer, Sohn der schon betagten Eltern Zacharias und Elisabeth, erblickte etwa ein halbes Jahr vor Jesus das Licht der Welt. Die außergewöhnlichen Ereignisse vor und bei seiner Geburt lassen ihn als ein besonderes Geschenk Gottes, das vom Heiligen Geist erfüllt war, erkennen. Um das Jahr 28/29 folgte Johannes, damals etwa dreißig Jahre alt, einem Ruf Gottes, um dem Volk Israel eine Taufe zur Vergebung der Sünden und das Herannahen des messianischen Reiches zu verkünden. Er predigte in der Wüste, am Jordan und bei Jerusalem. Das Volk hing ihm an wegen seiner überzeugenden Wortgewalt und asketischer Lebensweise. Johannes hat Qumran und die Essener gekannt, aber nicht zu diesen Gemeinschaften gehört.

© Foto: Stadtdekanat Bonn

Jesus ließ sich von Johannes taufen, dieser aber wies das Volk auf Jesus hin als auf den, der kommen soll und der würdiger sei als er. Aus dem Kreis der Johannes-Jünger gewann Jesus seine ersten Anhänger. Als Johannes den Ehebruch des Königs Herodes Antipas öffentlich anprangerte, ließ dieser ich gefangen setzen. Auf Betreiben der Herodias ließ der König dann Johannes enthaupten. (Gedenktag: 29. August)
Die Verehrung des Täufers, den Jesus den »Größten der von einer Frau Geborenen« genannt hat, geht bis in die Frühzeit der Kirche zurück. Mit seinem Festtag ist vielfältiges Brauchtum verbunden.

© Stadtdekanat Bonn

Bei der Geburt Johannes des Täufers wurde sein Vater Zacharias vom Heiligen Geist erfüllt und begann prophetisch zu reden:


Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels!
Denn er hat sein Volk besucht und ihm Erlösung geschaffen;
er hat uns einen starken Retter erweckt
im Hause seines Knechtes David.
So hat er verheißen von alters her
durch den Mund seiner heiligen Propheten.
Er hat uns errettet vor unseren Feinden
und aus der Hand aller, die uns hassen;
er hat das Erbarmen mit den Vätern an uns vollendet
und an seinen heiligen Bund gedacht,
an den Eid, den er unserm Vater Abraham geschworen hat;
er hat uns geschenkt, dass wir, aus Feindeshand befreit,
ihm furchtlos dienen in Heiligkeit und Gerechtigkeit
vor seinem Angesicht all unsre Tage.
Und du, Kind, wirst Prophet des Höchsten heißen;
denn du wirst dem Herrn vorangehen und ihm den Weg bereiten.
Du wirst sein Volk mit der Erfahrung des Heils beschenken
in der Vergebung der Sünden.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes
wird uns besuchen das aufstrahlende Licht aus der Höhe,
um allen zu leuchten, die in Finsternis sitzen und im Schatten des Todes,
und unsre Schritte zu lenken auf den Weg des Friedens. 


Dieser Abschnitt aus dem Lukas-Evangelium (Lk 1, 68ff) ist der Lobgesang (Benedictus) im Morgengebet (Laudes) der Kirche.

DARSTELLUNG: Johannes der Täufer wird dargestellt in Fellbekleidung, mit Kreuzstab, Lamm, Taufschale. 

PATRON: Stiftskirche Sankt Johannes Baptist und Petrus (Bonn), Florenz, Lämmer, Schafe, Haustiere, Hirten, Färber, Gerber, Kürschner, Schneider, Sattler, Bauern, Winzer, Gastwirte, Fassbinder, Musiker, Sänger, Tänzer, Kinobesitzer, Architekten, Steinmetze, Maurer, Zimmerleute, Kaminfeger, Schmiede, Weinstöcke, Abstinente, Trinkfürsorge.

HELFER/ANRUFUNG: Gegen Fallsucht, Krämpfe, Schwindel, Kinderkrankheiten, Tanzwut, Furcht, Hagel. - Die Volksbräuche (Johannis-Feuer, -Kraut, -Bad, Tanz um und über das Feuer) sind meist aus der heidnischen Sonnwendfeier entstanden.

NAMEN: Johannes, Baptist, Batti, Battist, Gion, Giovanni, Hannes, Hanno, Hans, Hanus, Hasse, Henschel, Iwan, Iwar, Jan, Janko, Janning, Jannot, János, Janosch, Jean, Jeanette, Jens, Jo, Johann, John, Jonny, Juan, Nino, Schani, Wanja.

BAUERNREGELN:

  • Vor dem Johannistag
    man Gerst und Hafer nicht loben mag.
  • Regnet`s am Johannistag,
    so regnets noch vierzehn Tag.
  • Kirschen rot, Spargel tot! (Traditionell ist der Johannistag in Europa Synonym für den letzten Tag der Spargelernte.)
  • Wenn der Johannes ist geboren
    dann gehen die langen Tage verloren
    denn ab der Zeit von St. Johann
    da läuft die Sonn' winteran
  • Tropft's an Johannis in das Faß,
    wird auch die Rebenernte naß
  • Bienen, die vor Johanni schwärmen,
    die tun des Imkers Herz erwärmen.

Was glauben die Täufer?

Wichtige Konzepte der Täufer sind die Nachfolge Christi, die Kirche als Bruderschaft und die Gewaltlosigkeit. Ihr Denken und Verhalten begründen sie ganz aus der wortgetreuen Auslegung des Neuen Testamentes (sola scriptura), was auch in ihrem Sakramentsverständnis (Gläubigentaufe, Abendmahl) zum Ausdruck kommt.

Warum hat Jesus sich taufen lassen?

Die Johannestaufe symbolisierte Vergebung von Sünden und rief den Getauften zur Umkehr wegen der Nähe des Reiches Gottes auf. Dies kontrastiert bei der Taufe Jesu mit dessen Akklamation als Sohn Gottes.

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