Ob Zitronensaft oder Essig: ein paar Spritzer Säure bringen den Geschmack von so manchem Gericht erst richtig zur Geltung. Problematisch wird es nur dann, wenn aus Versehen etwas zu viel Säure in das Essen gegeben wurde. Bevor das ganze Gericht ungenießbar wird, kann versucht werden, die Säure etwas zu neutralisieren. Mit den folgenden Tipps können auch sehr saure Gerichte womöglich wieder gerettet werden.
1. Tipp: Mit Milchprodukten strecken
Milchprodukte wirken sich mit ihrer Kombination aus Milchfett und Eiweiß mildernd auf saure Speisen aus. In Gerichten mit einer Soße können zum Beispiel Sahne oder Crème fraîche den sauren Geschmack ausbalancieren. Allerdings sollte darauf geachtet werden, das Milchprodukt erst kurz vor Ende des Kochvorgangs bei mittlerer bis niedriger Temperatur hinzuzugeben, da es sonst eventuell ausflockt. Ist das Salatdressing etwas zu sauer geraten, so können Joghurt oder saure Sahne Abhilfe schaffen. Etwas Käse erfüllt einen ähnlichen Zweck.
2. Tipp: Mit Süße neutralisieren
Anstatt Milchprodukte zu verwenden, kann die Säure auch mit einem süßen Gegenspieler ausbalanciert werden. Sei es in Salatsoßen, Desserts oder Eintöpfen: Ein wenig Zucker oder Honig können einem sauren Gericht das besondere Extra geben. Gerade in asiatischen Gerichten ist die Kombination aus süß-sauren Aromen besonders beliebt. Auch etwas Orangen- oder Apfelsaft passen gut in saure Speisen.
3. Tipp: Kartoffel mitkochen
Rohe Kartoffeln brauchen zum Garen reichlich Flüssigkeit, weshalb sie sich mit ordentlich Wasser vollsaugen. Ist ein Eintopf zu sauer geraten, so können ein paar Kartoffeln mitgekocht werden. Sie nehmen einen Teil der sauren Soße auf, die dann wieder mit Wasser oder Brühe aufgefüllt werden kann. Rohe Bohnen oder Nudeln erfüllen den gleichen Zweck.
4. Tipp: Natron verwenden und zu saures Essen retten
In der basischen Küche wird bewusst Backnatron in die Ernährung eingebaut, um den Säure-Basen-Haushalt im Organismus aufrechtzuerhalten. Auch in heißen Speisen kann Natron die Säure mildern. Dazu wird je nach Menge des Gerichtes maximal ein Teelöffel in die heiße Speise gegeben und kurz aufgekocht. Dieser Trick kann allerdings nicht bei kalten Gerichten wie Salaten angewandt werden.
5. Tipp: Kräftig würzen
Wenn die Säure nicht gemildert werden kann, so kann sie alternativ mit kräftigen Gewürzen etwas überdeckt werden. Im Dessert harmoniert zu viel Zitronensäure sehr gut mit Ingwer, Muskatblüte oder Zimt. Herzhafte Gerichte schmecken weniger sauer, wenn eine ordentliche Portion Curry- oder Paprikapulver oder aber Sojasoße verwendet wird.
6. Tipp: Soße binden und Säure neutralisieren
Die Flüssigkeit in Schmorgerichten oder Eintöpfen kann mit eingerührtem Mehl oder Stärke gebunden, und die vorhandene Säure etwas neutralisiert werden. Bei der Mehlbindung sollte das Gericht im Anschluss allerdings mindestens 20 Minuten lang köcheln, damit es nicht nach Mehl schmeckt.
7. Tipp: Lange köcheln lassen
Je länger ein saures Gericht kocht, desto mehr schwindet die Säure. Deshalb geben viele Chefköche Zitronensäure oder Essig erst am Ende des Kochvorgangs hinzu, um die Säure deutlicher wahrzunehmen. Durch die längere Kochzeit kommt es zudem zu einer Reduzierung der Soße, die dann im Anschluss nach Wunsch mit Brühe gestreckt werden kann.
8. Tipp: Am Folgetag aufwärmen
Ob zu scharf, zu salzig oder zu sauer: Wird ein Gericht kalt und erst am Folgetag wieder erhitzt, so sind dominante Geschmackskomponenten weniger kräftig als zuvor. Schmeckt eine Speise während des Kochvorgangs zu sauer, so wird die Säure am nächsten Tag vielleicht als harmonisch wahrgenommen.
Essen zu sauer: Unser Fazit
Dank der Vielzahl an Möglichkeiten zur Abmilderung der Säure können saure Gerichte wieder gerettet werden. Da sich nicht jede Methode für jede Art von Speisen eignet, lohnt es sich, die einzelnen Möglichkeiten individuell auszuprobieren.
ich habe den Essig für die Marinade nicht mit wasser verdünnt jetzt ist der sud und das fleisch ziemlich sauer soll ich das fleisch vor dem anbraten nochmals waschen und den sud überhaupt nicht gebrauchen
Ich würde den Sud nicht verwenden.
Das Fleisch kannst du vor dem Anbraten waschen, aber das wird nichts bringen, denn der Essig ist ja eingezogen.
Brate das Fleisch ganz normal und du wirst sehen,
wie es am Ende schmeckt.
Vielleicht ist es sogar gut vom Geschmack, besser wie zu lasch.
Du kannst es jetzt sowieso jetzt nicht mehr ändern und dich nur vom Geschmack überraschen lassen.
Vielleicht gibst du am Ende in die Soße was süßliches, da musst du beim Abschmecken experimentieren. Ich habe schon oft gelesen, dass man Schokolade in der Soße schmelzen kann, aber selbst habe ich das noch nicht probiert.
Bearbeitet von domalu am 09.01.2015 12:00:18
Man kann etwas vom Sud abnehmen und mit reichlich Wasser verdünnen. Dann noch ein paar Rosinen und etwas Honig dazugeben. Die Süße neutralisiert den Geschmack.
Ist das Fleisch viel zu sauer, dann das Fleisch einige Zeit in Milch einlegen. Das zieht die Säure raus.
Gutes Gelingen.
Zitat (SAHARA, 09.01.2015) |
Man kann etwas vom Sud abnehmen und mit reichlich Wasser verdünnen. Dann noch ein paar Rosinen und etwas Honig dazugeben. Die Süße neutralisiert den Geschmack. Ist das Fleisch viel zu sauer, dann das Fleisch einige Zeit in Milch einlegen. Das zieht die Säure raus. Gutes Gelingen. |
Genau, du hast Recht. Man braucht ja was zum Angießen, also einfach verdünnen.
Mit den Rosinen das fiel mir auch ein, weil bei einer Verwandten kommen Rosinen in die Soße und sie dickt die Soße auch mit Pfefferkuchen an. Diese gibt es wohl extra für Soßen.
Ich habe es zwar bei ihr so gegessen, aber ein Sprichwort sagt ja: "was der Bauer nicht kennt, ...
Mein Fall war es jedenfalls nicht.
Was du vom Milcheinlegen schreibst, erinnert mich daran, dass meine Mutti Wildkaninchen und auch andere Kaninchen in Buttermilch eingelegt hat.
Ach, ja, heute ist ja schon Freitag, da muss der Braten ja schon bald mal in den Topf
Deshalb wünsche ich auch gutes Gelingen und berichte mal, wie
du es nun gemacht hast.
Bearbeitet von domalu am 09.01.2015 16:17:48
Ich würde auch den Sud verdünnen und trotzdem verwenden.
Bei uns in Bayern wird für die Soße sogenannte "Soßenlebkuchen" verwendet. Sie dicken die Soße an und verleihen ihr einen feinen Geschmack. Und wer, wie ich, den Sauerbraten süßlich liebt, geizt auch nicht mit Zucker oder Süßstoff.
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