Was sagt man beim arzt wenn man ein attest braucht

2019 waren Arbeitnehmer in Deutschland durch­schnitt­lich 10,9 Arbeitstage krank gemeldet. Foto: dpa/Patrick Pleul

Sich krank zu melden ist in Deutschland das gute Recht eines jeden Arbeitnehmers – vorausgesetzt, man ist auch wirklich arbeitsunfähig. Doch was geschieht, wenn der Arzt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung verweigert? Darf er das überhaupt? Wir klären auf.

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Angesichts der angespannten Corona-Lage bleiben Krankschreibungen wegen leichter Erkältungsbeschwerden bis Jahresende auch telefonisch und ohne Besuch einer Arztpraxis möglich. Dies solle wegen der leichter übertragbaren Delta-Virusvariante und langsam voranschreitender Impfungen weiterhin helfen, Kontakte zu vermeiden und Infektionsrisiken zu minimieren, heißt es beim Gemeinsamen Bundesausschuss von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken.

Telefonische Krankschreibungen sind bis zu sieben Tage möglich und können ebenfalls telefonisch für weitere sieben Kalendertage verlängert werden. Ärztinnen und Ärzte müssen sich dafür durch „eingehende telefonische Befragung“ persönlich vom gesundheitlichen Zustand überzeugen.

Immer mehr Krankschreibungen in Deutschland

Die ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) wird in Deutschland jährlich millionenfach ausgestellt, wobei sich die Zahlen in den vergangenen Jahren stark erhöht haben. Dies hängt mit dem höheren Krankenstand von Arbeitnehmern in Deutschland zusammen. 2019 waren Arbeitnehmer in Deutschland durchschnittlich 10,9 Arbeitstage krank gemeldet. Im Jahr 2007 lag sie bei 8,1 Tagen.

Arzt verweigert Krankschreibung: Darf er das?

Kann ein Arzt die Bitte eines Patienten um Krankschreibung ablehnen? Die Antwort lautet: ja. Ein Arzt hält sich bei der Ausübung seiner Tätigkeit an das ärztliche Berufsrecht. Dieses verpflichtet ihn, alle Maßnahmen auf Grund begründeter Einschätzungen und Fakten zu treffen. Eine Krankschreibung gilt als eine solche medizinische Maßnahme.

So ist es möglich, dass ein Arzt zu dem Schluss kommt, ein Patient sei zwar krank, dadurch jedoch nicht arbeitsunfähig. In solchen Fällen verweigert er die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aus rechtlichen Gründen.

Was kann ein Patient tun?

Schreibt ein Arzt seinen Patienten ohne nachvollziehbaren Grund krank, können ihn der Arbeitgeber und die Krankenversicherung des Patienten später auf Schadenersatz verklagen. Darüber hinaus drohen dem Arzt wegen des unärztlichen Verhaltens Probleme mit der Ärztekammer.

Es ist allerdings das gute Recht eines jeden Patienten, einen anderen Arzt aufzusuchen und sich erneut untersuchen zu lassen. Dem betreffenden Arzt dürfte dann ein Patient verloren gegangen sein.

Lesen Sie aus unserem Plus-Angebot: Arbeitnehmer in Baden-Württemberg – Viel weniger Krankmeldungen durch Corona

Wissen

Ratgeber: Richtig krankmelden im Betrieb

Wie formuliere ich eine Krankmeldung?

Wer krank ist, sollte nicht zur Arbeit gehen – zu groß ist das Risiko, die eigene Gesundheit zu gefährden oder Kolleginnen und Kollegen oder Kunden anzustecken. Doch wie geht eine korrekte Krankmeldung? Hier erfährst Du, wie Du Dich richtig beim Chef krankmeldest.

Foto: istock.com/demaerre

Foto: istock.com/demaerre

7. Oktober 20207. 10. 2020 |
Aktualisiert am 5. August 20225. 8. 2022

Die wenigsten Beschäftigten kommen gesund und virenfrei durchs Jahr. Wer krank ist, muss sich krankmelden. Das bedeutet erst mal nur, dem Arbeitgeber so schnell wie möglich mitzuteilen, dass und wie lange etwa Du nicht arbeiten kannst.

Die zügige Mitteilung ist wichtig, damit die oder der Vorgesetzte entsprechend planen und möglicherweise eine Vertretung organisieren kann. Deshalb besteht die wichtigste Pflicht des oder der Beschäftigten darin, sich umgehend bei der zuständigen Stelle im Betrieb abzumelden. Und zwar so früh wie möglich, noch vor dem Beginn der Arbeitszeit beziehungsweise Schicht. Außerdem musst Du mitteilen, wie lange Du voraussichtlich ausfällst.


Die W-Regeln beim Krankmelden

  • Wer bist Du? Arbeitnehmerin/Arbeitnehmer oder Familienmitglied?
  • Warum rufst Du an?
  • Wie lange bist Du voraussichtlich krank (vermutlich bis morgen oder übermorgen)?
  • Was wirst Du als Nächstes tun (zum Arzt gehen oder erst mal zu Hause bleiben und Dich auskurieren)?
  • Was wirst Du tun, wenn es doch länger als drei Tage dauert (Dich nochmal melden und ein Attest vorlegen)?


Krankmelden per Telefon

In den meisten Betrieben melden sich Beschäftigte telefonisch beim Arbeitgeber, dem Team- oder Schichtleitenden, krank. Das ist der sicherste Weg, denn: So ist klar, dass Du Dich krankgemeldet hast und die verantwortliche Person dies auch erfahren hat. Der Anruf sollte vor Beginn der betrieblichen Arbeitszeit erfolgen. Das heißt, wenn Du um 8 Uhr beginnst, musst Du vorher im Betrieb Bescheid geben, dass Du heute ausfällst. Zum Beispiel so:

„Guten Morgen, hier ist Ursula. Ich fühle mich nicht wohl und bleibe heute deshalb zu Hause. Wenn es mir morgen nicht bessergeht, melde ich mich rechtzeitig.“

Du fühlst Dich nicht gut oder nicht besser und willst zum Arzt gehen? Dann gib wie folgt im Betrieb Bescheid:

„Hallo, hier ist Ursula. Mir geht es heute nicht gut/mir geht es immer noch nicht besser. Ich gehe daher heute um XX Uhr zum Arzt und melde mich danach noch einmal telefonisch bei Dir/Ihnen.“

Welche Beschwerden Du hast, musst und solltest Du Deinem Vorgesetzten nicht sagen. Ausnahme: Es handelt sich um eine hochansteckende Krankheit, die nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig ist. Etwa Masern, Mumps, Röteln, Windpocken oder gar SARS-CoV-2.

Krankmelden per E-Mail, SMS oder WhatsApp

Wer die technischen Möglichkeiten hat, kann sich auch per E-Mail, SMS oder WhatsApp krankmelden. Es sei denn, im Betrieb wird diese Variante ausdrücklich nicht gewünscht. In einer WhatsApp-Gruppe solltest Du Dich besser nicht krankmelden, selbst wenn Vorgesetze der Gruppe angehören und dort aktiv sind. Ob per E-Mail, SMS oder WhatsApp: Auch hier solltest Du einen förmlichen Ton bei der Krankmeldung wählen:

„Hallo, Manfred Bauer schreibt. Ich fühle mich nicht gut und kann heute leider nicht zur Arbeit kommen. Morgen wird es mir hoffentlich bessergehen. Wenn nicht, melde ich mich rechtzeitig.“

Corona: Telefonische Krankschreibung ab sofort wieder möglich

Der Gemeinsame Bundesausschuss der gesetzlichen Krankenversicherung hat am 4. August 2022 beschlossen, die Coronasonderregelung zur telefonischen Krankschreibung wieder zu aktivieren. Sie gilt vorerst befristet bis 30. November 2022. Durch die Sonderregelung können Versicherte, die an leichten Atemwegserkrankungen leiden, telefonisch bis zu sieben Tage krankgeschrieben werden. Eine einmalige Verlängerung der Krankschreibung kann telefonisch für weitere sieben Kalendertage ausgestellt werden. 


Gelber Schein

Dauert die Arbeitsunfähigkeit (AU) länger als drei Kalendertage, hat die oder der Beschäftigte eine ärztliche Bescheinigung über das Bestehen der Arbeitsunfähigkeit (Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung) sowie deren voraussichtliche Dauer spätestens an dem darauffolgenden Arbeitstag vorzulegen. Das heißt: Der sogenannte „gelbe Schein“ muss dem Chef spätestens am vierten Tag nach der Krankmeldung vorliegen. Dabei zählen nicht Arbeitstage, sondern Kalendertage. Wer also am Freitag krank wird, muss den gelben Schein am Montag vorlegen und nicht erst am Mittwoch. Mit der AU-Bescheinigung attestiert die Ärztin oder der Arzt, dass Du nicht in der Lage bist, Deine Arbeit auszuüben.

Die Arbeitgeberin oder der Arbeitgeber kann auch verlangen, dass die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bereits am ersten Tag der Krankheit vorgelegt wird. Diese Verpflichtung kann sich aus dem Arbeitsvertrag, einer Betriebsvereinbarung oder einem Tarifvertrag ergeben. Auch wenn die rechtzeitige Krankmeldung als rein formeller Akt erscheint, solltest Du diese Pflicht genau beachten und die AU rechtzeitig vorlegen. Das gilt auch, wenn Du im Anschluss an eine Krankschreibung erneut die Arbeitsunfähigkeit attestiert bekommst. Ein Verstoß gegen die Vorlagepflicht kann zur Abmahnung und bei wiederholtem Verstoß sogar zur verhaltensbedingten Kündigung führen.

Dieser Weg ist vor allem bei Arbeitgebern beliebt, um die hohen Hürden einer krankheitsbedingten Kündigung zu umgehen. Gerade wer erhebliche Krankheitszeiten hat, sollte sich nicht zusätzlich angreifbar machen.
 

Arbeitsunfähig krank: Das gilt es zu beachten

Folgeerkrankungen müssen unverzüglich gemeldet werden

Das gilt für Arztbesuche während der Arbeitszeit

Was während einer Arbeitsunfähigkeit erlaubt ist  – und was nicht

Wie fragt man beim Arzt nach einer Krankmeldung?

Bevor ein AU-Schein ausgestellt wird, muss der Arzt bzw. die Ärztin im persönlichen Telefongespräch Symptome erfragen und, falls nötig, auch eine körperliche Untersuchung verlangen. In diesem Fall müssen Betroffene eine Praxis aufsuchen.

Was kann man beim Arzt sagen was man hat?

Sagen Sie der Ärztin oder dem Arzt:.
was für Beschwerden Sie im Moment haben..
welche Behandlungen Sie schon hatten..
welche Krankheiten Sie schon hatten..
ob Sie eine Allergie haben..
wenn Sie etwas nicht vertragen..
wie Sie leben und wohnen..
wenn es in Ihrer Familie schwere Krankheiten gibt..

Welche Krankheit vortäuschen für Attest?

Demgemäß seien einige Krankheiten ohnehin kaum für einen Arzt überprüfbar..
Atemwegsinfekte,.
Bauch- und Beckenschmerzen,.
Burnout-Symptome,.
Magenschleimhautentzündungen..
Bluthochdruck,.
Schlafstörungen,.
Rückenschmerzen,.
ein Unwohlsein und Ermüdungserscheinungen und..

Wie sagt man am besten das man krank ist?

Grundsätzlich ist jeder Arbeitnehmer dazu verpflichtet, seinen Chef unverzüglich, am besten vor Arbeitsbeginn, darüber zu unterrichten, dass er krank ist. Dies kann er über mehrere Wege tun. Am sichersten ist man allerdings mit einem kurzen Anruf oder einer E-Mail.

Wie formuliert man ein Attest?

Beispiel-Formulierung für eine Krankmeldung: "Guten Tag, hier ist XY. Ich muss mich für den heutigen Tag leider krankmelden und bin daher nicht arbeitsfähig. Ich werde so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen und mich im Nachgang mit der Information zurückmelden, wie lange ich ausfallen werde."

Was sage ich beim Arzt wenn ich nicht mehr kann?

Psychische Probleme beim Arzt ansprechen.
Notiere dir, was du sagen willst. Schreib dir vor dem Termin auf, worüber du sprechen möchtest. ... .
Zögere nicht, genauer nachzufragen. Deine Ärztin oder dein Arzt sollte mit dir verschiedene Behandlungsmöglichkeiten besprechen. ... .
Sag ehrlich, wie du dich fühlst..

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