Verstehen Sie bei den Durchsagen des Piloten oder der Stewardess auch nie, was sie meinen? Dann geht es Ihnen wie den meisten Passagieren. FOCUS Online erklärt, was die kryptischen Ansagen der Crew wirklich bedeuten.
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- Piloten und Crew benutzen Fachbegriffe, die Flugpassagiere nicht verstehen.
- Ein "Equipment change" bedeutet, dass das Flugzeug wegen eines technischen Defekts ausgetauscht werden muss.
- Spricht der Kapitän von "Flight-Level-330", hat die Maschine die Reiseflughöhe von 10.000 Metern erreicht.
Der Flugkapitän faselt etwas von „Last-Minute-Paperwork“ übers Mikro, während Sie darauf warten, dass die Maschine endlich vom Gate losfährt. Die meisten Passagiere wissen gar nicht, was es mit Ansagen wie diesen auf sich hat. FOCUS Online hat mit Markus Wahl, Pilot und Sprecher der Vereinigung Cockpit, gesprochen, der erklärt was hinter den Piloten-Code-Wörtern tatsächlich steckt.
1.) Last-Minute-Paperwork
"We have to do some last minute paperwork and should be underway shortly”- Diese Ansage hören Passagiere oft vor dem Start. Markus Wahl erklärt dazu: „Wenn alle Passagiere an Bord sind, gibt es tatsächlich noch viel Papierkram zu erledigen – wie die Berechnung des aktuellen Gewichts und des Kerosinverbrauchs. Erst wenn all das erledigt ist, kann die Maschine loslegen“, so der Pilot.
2.) Equipment change
Kündigt der Pilot einen "Equipment change" an, hat das in der Regel weitreichende Folgen für Passagiere. Denn "...bei einem 'Equipment change' muss das Flugzeug wegen eines technischen Defekts ausgewechselt werden", so Wahl. Das heißt für Passagiere leider meistens nur eins: Der Abflug verspätet sich.
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3.) Doors to Arrival and Cross check
Nach der Landung, wenn die Maschine zum Gate fährt, ertönt in der Regel ein „Doors to Arrival and Cross check" über die Bordlautsprecher. „Während des Fluges sind die Notrutschen an den Ausgängen aktiviert. Die Bordcrew muss diese nach der Landung deaktivieren und überprüfen, ob das bei allen Türen geschehen ist“, erklärt der Pilot.
Oft erfolgt diese Durchsage mit dem Zusatz „all call“. Die Crew muss in diesem Fall dem Kapitän über die Bordtelefone bestätigen, dass die Kabine für die Ankunft am Gate vorbereitet ist.
4.) Wheels-up-Time
"Wheels up time" ist ein Begriff, der mit dem Start in Zusammenhang steht: Er bezeichnet den genauen Zeitpunkt, an dem das Fahrwerk beim Start vom Boden abhebt.
5.) Flight-Level-330
Wenn diese Durchsage erklingt, schaltet der Kapitän meistens die Anschnall-Zeichen aus. "Denn 'Flight-Level-330' bedeutet, dass das Flugzeug die Reiseflughöhe von 33.000 Fuß erreicht hat", erklärt Markus Wahl.
6.) Holding-Pattern
Oft können Flugzeuge nicht gleich landen - sei es wegen schlechten Wetters oder wegen der vielen Starts- und Landungen am Flughafen. Laut Wahl müssen Flugzeuge in diesem Fall eine vorgeschriebene Warteschleife drehen, bis der Tower das Go zur Landung gibt.
7.) In Range
Manchmal muss ein Flugzeug wegen schlechten Wetters oder eines technischen Problems einen anderen Flughafen als den Zielflughafen ansteuern. Damit dem Flugzeug nicht das Kerosin ausgeht, muss dieser "in range" sein - sprich mit dem noch verbleibenden Kerosin-Vorrat erreichbar sein.
8.) Apron
"Apron" heißt eigentlich Schürze auf Deutsch. "In der Piloten-Sprache bedeutet Apron das Vorfeld", erklärt Wahl. Dieses umfasst den ganzen Bereich vom Gate bis zur Start- und Landebahn.
9.) Ground-Stop
Vor dem Abflug oder nach der Landung legen die meisten Flugzeuge noch eine längere Strecke zur Startbahn oder zur Parkposition zurück. Oft muss der Pilot auf dem Weg dahin einen Stop einlegen, weil beispielsweise eine Start- oder Landebahn überquert werden muss oder die Parkposition noch nicht frei ist. In diesem Fall sprechen Piloten von einem Ground Stop.
10.) Flight-Deck
"Flight Deck" ist einfach nur ein anderer Begriff für Cockpit.
11.) Deadhead
Was wie der Name einer Metal-Band klingt, bedeutet in der Fliegersprache etwas ganz anderes: "Oft fliegen Piloten und Bordcrew als Passagiere in einem Flugzeug mit, um beispielsweise am Zielflughafen eine Maschine zu übernehmen und dort den Dienst anzutreten. In diesem Fall spricht man von Deadhead - weil sie zwar an Bord, aber nicht im Dienst sind".
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Leser-Kommentare (3)
Bei den folgenden Kommentaren handelt es sich um die Meinung einzelner FOCUS-online-Nutzer. Sie spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.
Samstag, 17.03.2018 | 12:50 | Wolfgang Waltersdorf
So ein UnsinnDas muss schon sehr geheim sein, denn einige Ausdrücke dieser Fachsprache habe ich noch nie gehört, obwohl ich seit mehr als 30 Jahren Flugkapitän bin.
Antwort schreibenWeitere Kommentare (2)
Dienstag, 06.06.2017 | 08:27 | Andreas Weber
Ich bin seit 30 Jahren Vielfliegerund habe keine der hier genannten Ansagen jemals gehört. Und Geheimsprache...LOL! Das sind berufsbezifische Wörter, wie sie in vielen Berufen vorkommen. Dieser Artikel wird mich in meinem Leben jetzt ungemein weiter bringen...
Antwort schreibenDienstag, 30.05.2017 | 13:51 | willy fuchs
Geheimdprache der PilotenWie jede Berufsgruppen verwendet natürlich auch das flegende Personal best. -nicht geheime- Fachausdrücke. Allerdings ist mir wheels up time noch nicht begegnet, eher off block- und airborne time. Auch ground stop habe ich noch nie gehört . Die Rutschen werden auf das Kommando: all doors in flight bzw. in park umgestellt.