Was passiert wenn die Fruchtblase geöffnet wird?

Die Risiken sind in erster Linie vom Entwicklungsstand eures Babys abhängig. Je nach SSW und Infektanfälligkeit müssen mal früher und mal später medizinische Schritte eingeleitet werden:

Das Platzen der Fruchtblase bis zur 24. SSW bedeutet häufig, dass das Ungeborene keine Chance hat zu überleben.

Geschieht der Blasensprung zwischen der 24. und 28. SSW, werden durch Medikamente mögliche Geburtswehen gehemmt, die Entwicklung des Babys unterstützt und ihr sowie euer Kind vor Infektionen geschützt. Gerade die Lungenreifung ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen.

Von der 28. bis zur 32. SSW besteht bereits die Möglichkeit, statt einer Medikation, das Kind zu entbinden. Ab der 32. SSW ist die Lunge des Kindes meist weit genug entwickelt, weshalb die Geburt zwischen der 32. und 35. SSW in der Regel spätestens 12 bis 24 Stunden nachdem die Fruchtblase geplatzt ist eingeleitet wird. Wird bei euch allerdings eine Infektion festgestellt, kommt ihr um ein Antibiotikum meist nicht herum und die Geburt muss möglicherweise sofort (durch einen Kaiserschnitt) eingeleitet werden.

Was geschieht eigentlich während der Geburt? Aus unseren Schwangerschaftsratgebern hast du bereits viel darüber erfahren, was während der Schwangerschaft in deinem Körper passiert.

Doch was passiert eigentlich, wenn sich dein kleiner Bauchzwerg auf dem Weg nach Draußen macht? Was genau geschieht während einer Geburt? Und was geschieht währenddessen mit deinem Kind?  Wir haben die Antworten: Alles über Anzeichen und die vier verschiedenen Phasen der Geburt.

Welche Geburtsanzeichen gibt es?

Wir fangen einfach ganz von vorne an. Denn bevor wir zu den 4 Phasen der Geburt kommen, möchten wir dir zunächst die Anzeichen der Geburt erläutern: Ein offensichtliches und wahrscheinlich auch allgemein bekanntes Anzeichen für die bevorstehende Geburt ist das Platzen der Fruchtblase. Ein weiteres Anzeichen für die bevorstehende Geburt sind Wehen in kurzen Abständen, die sich anfänglich oft durch Rückenschmerzen und ein „fest werden“ des Bauches bemerkbar machen. Oder vielleicht stellt deine Hebamme oder dein Arzt fest, dass der Muttermund sich schon geöffnet hat. Auch dies ist ein deutliches Anzeichen der Geburt.


Platzen der Fruchtblase
Wehen
Rückenschmerzen
Geöffneter Muttermund

Das Platzen der Fruchtblase

Ganz selten kommt es vor, dass es aus der Fruchtblase ganz leicht vor der Geburt „tröpfelt“ und die Fruchtblase wegen der bevorstehenden Geburt einen Riss gekommen hat. Hierbei kann dann etwas Fruchtwasser verloren gehen. Es fühlt sich in etwa so an, als ob du ein wenig Urin verlierst. Solltest du auch Fruchtwasser verlieren, kann dein Frauenarzt dies aber wirklich schnell feststellen und dich beruhigen.

Das eigentliche Platzen der Fruchtblase ist ein weitaus größeres Ereignis. Hier reden wir nicht einfach von ein paar Tropfen. Stell dir einfach einen vollen Wassereimer oder großen Luftballon gefüllt mit Wasser vor. Du verlierst -mit einem mal- einfach eine riesige Menge an Wasser. Im Übrigen ist es kein Muss, dass die Fruchtblase vor der Entbindung platzt.

Es ist aber, sollte es passieren, ein eindeutiges Anzeichen der bevorstehenden Geburt. Oftmals wird die Fruchtblase während der Geburt von der Hebamme „gesprengt„.  Es tut nicht weh und gefährdet dein Kind auch nicht, aber du verlierst sehr viel Wasser. Natürlich erklärt dir deine Hebamme auch immer, was genau sie tut. Also keine Sorge.

Wie kann ich Wehen fördern?

Was hilft wirklich, um die Wehen zu fördern, wenn die Geburt einfach nicht beginnen möchte? Wahrscheinlich schon die ganze Schwangerschaft über hörst du dir Dinge an, die du unbedingt machen und unbedingt lassen solltest. Hierzu gehören auch 100 tolle Sprüche, was du zur Wehenförderung tun kannst.

Viele dieser Dinge sind durchaus niemals nachgewiesen worden, dass sie tatsächlich helfen. Habt einfach dabei im Hinterkopf: Tue nur das, wobei DU dich wohlfühlst. Solltet du also unbedingt etwas ausprobieren wollen, spreche doch bitte vorher mit deinem Arzt oder deiner Hebamme. Alkohol und Abführmittel sind definitiv niemals zu empfehlen.

Allgemeine Tipps

lange Spaziergänge
Treppensteigen
Sex
ein warmes Bad nehmen
Akupunktur
Zimt, Nelken und Ingwer
tanzen
entspannen

Natürlich können dich auch die Ärzte unterstützen, genauso wie deine Hebamme. Diese übernimmt zum Beispiel auch die Akupunktur. Sie wissen am besten, wann für diese Unterstützung der richtige Zeitpunkt ist.

Hierbei bekommst du voraussichtlich Medikamente. Dazu  gehören:

  • Prostaglandine als Vaginalzäpfchen oder Gel: darauf können heftige Wehen folgen
  • Wehentropf aus Syntocinon (Version des Still- und Kuschelhormon Oxytocin): schlagartige Steigerung der Wehentätigkeit und Wehenschmerzen. Es wird zur PDA geraten
  • naturheilkundliche Verfahren durch Hebammen um Geburtsstart und Verlauf zu fördern

Wie lange dauert die Geburt?

Wie lange dauert so eine Geburt? Wie so viele Dinge ist dieses wieder eines, welches einfach total unterschiedlich ist. Und dennoch ist es einfach sehr verständlich, dass gerade Frauen, denen die erste Geburt bevorsteht, zumindest annähernd wissen möchten, was ihnen bevorsteht.

Zunächst, hör dir, wenn du ein wenig ängstlich bist, auf keinen Fall Geburtsgeschichten von Freundinnen oder Bekannten an. Diese erscheinen meistens um einiges horrormäßiger, als sie tatsächlich waren und helfen dir einfach gar nicht.

Die Geburt dauert ca. 15 Stunden

Eine Geburt dauert durchschnittlich zwischen 10 – 15 Stunden. Bei dem ersten Kind soll sie aber am längsten dauern und bei jedem weiteren soll es dann ein wenig schneller und einfacher gehen. Natürlich gibt es auch Horrorgeschichten, die bis zu 30 Stunden dauern, ebenso wie Traumgeburten von 1 Stunde.

Was passiert in der ersten Geburtsphase?

In der ersten Phase der Geburt geht es hauptsächlich noch um die Vorbereitung auf die „tatsächliche“, aktive Geburt. Der Geburtskanal und der Muttermund sollen sich öffnen. Am Ende wird der Muttermund bis zu 10 cm geöffnet sein.

Der Gebärmutterhals wird währenddessen kürzer und weicher. Diese Vorbereitungsphase beginnt weit vor der tatsächlichen Geburt. Sogar bereits vor den ersten Wehen. Eigentlich eine ziemlich seltsame Vorstellung, wie lange sich dein Körper auf die Geburt deines Babys vorbereitet.

Was passiert in der zweiten Geburtsphase?

Um es einfach zu erklären: Die zweite Phase der Geburt ist wohl die schwierigste und auch anstregendste Phase. Wann beginnt sie? Aus Phase 1 weißt du, dass diese zur Vorbereitung dient und sich der Muttermund bis auf 10 cm öffnet. Die Zweite Phase beginnt, wenn der Muttermund auf ca 8 cm geweitet ist. Sie endet allerdings schon, wenn der Muttermund 10 cm geweitet ist- Das klingt jetzt ziemlich kurz und einfach. Dieses Weiten kann sich aber über Stunden hinziehen.

Gleichzeitig hast du Wehen. Die Wehen werden inzwischen weniger, dauern aber langer. Sie sind daher schwerer auszuhalten, weil sie ganz einfach über einen längeren Zeitraum gehen. Das ist eigentlich ach die Hauptaktion dieser Phase – die Wehen aushalten und ertragen, um zur nächsten Phase überzugehen. Eigentlich ist es ein Warten auf das Pressen, denn dieses steht nun kurz bevor.

Du kannst dir also denken, warum es die anstregendste und auch schwierigste Phase ist. Warten und Schmerzen ertragen ist definitiv nicht angenehm. Atemübungen, die du in den Geburtsvorbereitungskursen gelernt hast, können hierbei gut helfen.

Dieser Phase entspringen auch die ganzen wundervollen Horrorgeschichten über die Geburt. Die Hormone rasen und viele Frauen schwanken mit den Gefühlen zwischen Wut, Müdigkeit, Trauer und Vorfreude hin und her.

Wenn du die Schmerzen nicht mehr ertragen kannst, helfen dir homöopathische Mittel, Akupunktur, schmerzlindernde Medikamente (Meptid, Pethidin) oder – bei sehr starken Schmerzen – eine Epidural-Anästhesie.

Wie lange die Phase genau dauert, kann niemand sagen. Das ist bei jedem unterschiedlich. Zudem erfolgt oftmals der Blasensprung in dieser Phase.

Was passiert in der dritten Geburtsphase?

Es geht los. Jetzt ist dein Part an der Reihe und das Warten hat endlich ein Ende. Endlich kannst du pressen und bald schon deinen kleinen Schatz in den Armen halten. Hierbei handelt es sich um die sogenannte Austreibungsphase.

Keine Sorge, du wirst merken, wann es endlich soweit ist, denn dein Körper wird dir zeigen – Es ist Zeit zum Pressen. Auch wenn es  deine erste Geburt sein sollte, oftmals weißt du sogar vor den Hebammen, dass du diese Phase erreicht hast. Das klingt vielleicht etwas seltsam, aber die Natur hat es einfach so vorgesehen.

Dein Körper spricht mit dir, schon die ganze Schwangerschaft über und auch jetzt bei der Geburt. Wenn du also das Gefühl hast, unbedingt pressen zu müssen – sagt deiner Hebamme sofort Bescheid, sie wird dann deinen Muttermund überprüfen und dir sagen, ob du loslegen darfst. Wie du aus der zweiten Phase weißt, ist das der Fall, wenn sich der Muttermund auf 10 cm geöffnet hat.

Zwischen den Wehen kannst du durc.hatmen. Es kann sein, dass wenn du während des Pressens die Luft anhältst, du ein wenig „Sternchen“ siehst. Keine Sorge, das ist normal. Deine Hebamme wird dich gut durch diese Phase leiten

Die Phase dauert meistens zwischen fünf und zwanzig Minuten. Sie sollte jedoch niemals länger als zwei Stunden dauern.

Was passiert in der vierten Geburtsphase?

Endlich ist es geschafft. Die „eigentliche“ Geburt ist beendet und dein kleiner Bauchzwerg ist da. Im eigentlichen Sinne ist die Geburt aber noch nicht beendet. Sonst würde es ja schließlich keine vierte Phase geben.

Es folgt die Nachgeburt. Du wirst immer noch Wehen haben, wenn auch nur schwach. Diese Wehen sorgen dafür, dass auch die Plazenta ausgestoßen wird.

Im Nachhinein zieht sich deine Gebärmutter stark zusammen, das soll starkes Nachbluten verhindern. Du wirst aber trotzdem noch einige Wochen nach der Geburt ziemlich viel bluten. Sobald dein Baby zum Stillen angelegt wird, produziert dein Körper außerdem starke Hormone, die das Abstoßen der Plazenta unterstützt.

Gemeinsame Zeit

Du merkst, so einfach ist das Ganze nicht. Natürlich wollen alle Freunde und Verwandte jetzt euren kleinen Schatz betrachten, aber bitte – nehmt euch ein paar Stunden oder Tage Zeit für euch. Der Prozess ist anstrengend, körperlich aber auch emotional. Alle werden dafür Verständnis haben, wenn du erstmal keinen Besuch möchtest. Die Zeit mit deinem Kind ist einfach Gold wert.

Was passiert wenn man die Fruchtblase öffnet?

Die Hebamme hilft mit – das Öffnen der Fruchtblase Das Kind rutscht dann tiefer ins Becken, der Druck auf den Muttermund löst weitere Wehen aus und der Geburtsvorgang wird beschleunigt.

Wie lange dauert Geburt nach Öffnen der Fruchtblase?

Nach erfolgtem Blasensprung setzen keine Wehen ein. Bei den meisten Frauen beginnen die Wehen und damit der Geburtsprozess nach dem Blasensprung innerhalb von 24 Stunden. Wenn dies nicht passiert, steigt die Gefahr von Infektionen, so dass der Mutter angeboten wird, die Geburt künstlich einzuleiten.

Wie lange kann das Baby ohne Fruchtwasser leben?

Muss ein Kind dann nur wenige Tage noch ohne Fruchtwasser in der Gebärmutter verbleiben, so entstehen daraus keine großen Konsequenzen für die Kindesentwicklung. Muss das Baby jedoch vier bis sechs Wochen ohne Fruchtwasser weiter aushalten, so kann sich die Lunge in vielen Fällen nicht mehr normal weiter entwickeln.

Wie lange darf die Fruchtblase offen sein?

Nach dem Platzen der Fruchtblase setzen die Wehen gewöhnlich innerhalb von 24 Stunden ein, wenn der Geburtstermin nahe bevorsteht. Platzt die Fruchtblase jedoch bereits zwischen der 32. und 34. Schwangerschaftswoche, kann es bis zu 4 Tage oder länger dauern, bis die Wehen einsetzen.

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