Was ist der unterschied zwischen sterilisien und kastr

Immer noch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass männliche Tiere kastriert und weibliche Tiere sterilisiert werden. Das ist aber völlig falsch! DeineTierwelt erklärt Dir den Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation und die Vor- und Nachteile der Operationen.

Eine Kastration ist eine vollständige Entfernung der Drüsen, die die Geschlechtshormone bilden. Das heißt, Hoden oder Eierstöcke werden in der Operation abgeschnitten und entfernt.

Im Unterschied zur Kastration werden bei einer Sterilisation lediglich die Keimbahnen durchtrennt. Das sind die Eileiter bei einem weiblichen und der Samenleiter bei einem männlichen Tier. Dadurch können die Eizellen oder die Spermien den Ort ihrer Entstehung nicht mehr verlassen.

Der Unterschied zwischen Kastration und Sterilisation sind die Hormone

Sowohl Kastration als auch Sterilisation führen also dazu, dass ein Lebewesen nicht mehr fortpflanzungsfähig ist – medizinisch gibt es allerdings einen immensen Unterschied: Bei der Sterilisaton bleiben die Keimdrüsen und damit die Sexualhormone erhalten. Das weibliche Tier hat also einen normalen Zyklus und ein Rüde oder Kater behält seine „männlichen“ Verhaltensweisen.

Dennoch wird heutzutage in der tiermedizinischen Praxis kaum noch sterilisiert. Dafür gibt es verschiedene Gründe:

  • Hündinnen und Katzen werden kastriert, um das Risiko von hormonell bedingtem Brustkrebs zu reduzieren. Das funktioniert auch tatsächlich sehr gut, wenn die Kastration früh genug durchgeführt wird. Ein weiterer Grund, um Hündinnen zu kastrieren, ist es, das Risiko einer Gebärmutter-Entzündung (Pyometra) zu verringern.
  • Dabei ist es relativ egal, ob man nur die Eierstöcke oder gleich Eierstöcke und Gebärmutter entfernt, da eine Pyometra ebenfalls durch Hormone ausgelöst wird. Auch Tumore oder Zysten der Eierstöcke können nach einer Kastration natürlich nicht mehr auftreten.
  • Kater sollen durch eine Kastration am Streunen und Markieren gehindert werden, was ebenfalls durch die Sexualhormone ausgelöst wird. Und auch Rüden werden eher kastriert, um Angstverhalten oder sexuelle Übererregbarkeit zu unterdrücken. Also wäre auch bei ihnen eine Sterilisation nicht zielführend.
Foto: Imago/Kai Horstmann

Die Kastration der Hündin

Bei der Hündinnen-Kastration gibt es mittlerweile zwei Operations-Methoden. Standardmäßig setzt der Chirurg einen Bauchschnitt von etwa zehn Zentimetern. Dann zieht er die Eierstöcke und die Gebärmutter mit den Händen hervor, bindet sie ab und entfernt sie. Diese Operation ist relativ invasiv und auch schmerzhaft.

Als neue Methode bieten einige Praxen und Kliniken heutzutage die laparoskopische Kastration an. Dabei werden drei winzige Schnitte in die Bauchdecke gemacht. Mit einer Kamera und zwei langen Zangen können dann die Eierstöcke entfernt werden. Hündinnen erholen sich von dieser Art der Operation deutlich schneller. Da sie spezielle Geräte und ein besonderes Können des Chirurgen erfordert, ist diese Methode allerdings auch teurer.

Weibliche Katzen werden kastriert, indem man sich ihre Eierstöcke durch einen kleinen Hautschnitt mit einem so genannten Kastrationshaken „angelt“ und hervorzieht. Das würde bei Hündinnen nicht funktionieren, da ihre Eierstöcke viel tiefer und straffer im Bauch befestigt sind. Dadurch ist die Kastration oder Sterilisation der Katze im Unterschied zur Hündin ebenfalls ein recht kleiner Eingriff.

Die Kastration des Rüden

Rüden werden immer seltener kastriert, da mittlerweile bekannt ist, dass viele Verhaltensweisen nicht durch Sexualhormone bestimmt werden, sondern ein Zusammenspiel aus Erfahrung, Genetik und Erziehung sind. Um zu testen, ob Dein Hund als kastrierter Rüde besser im Alltag zurechtkommt, gibt es so genannte Kastrations-Chips. Diese kleinen Implantate werden unter die Haut gespritzt. Dort hemmen sie durch die kontinuierliche Freisetzung ihres Wirkstoffs die Produktion der Sexualhormone über etwa sechs Monate.

Foto: Imago/Ina Fassbender

Der eigentliche Eingriff beim Rüden oder Kater ist sehr schnell und unkompliziert. Nach einem kleinen Hautschnitt auf oder vor dem Hodensack werden die Hoden herausgezogen, die Blutgefäße abgebunden und die Organe mit einem Schnitt abgetrennt.

Kein Eingriff ohne Nebenwirkungen

Neben erwünschten hat die Kastration natürlich auch unerwünschte Auswirkungen. So steigt das Risiko für Übergewicht um mehr als das Dreifache. Bei einigen Rassen wird mehr Unterwolle produziert, was zu einem raueren und weniger glänzendem Fell führt.

Ein ebenfalls bekanntes Risiko bei der Hündin ist die Entwicklung einer Inkontinenz, die eventuell lebenslang durch Medikamente behandelt werden muss.

Über die Vor- und Nachteile einer Kastration bei Deinem Hund oder Deiner Katze kann Dich am besten Dein Tierarzt persönlich beraten.

Was ist der Unterschied zwischen sterilisieren und kastrieren?

Von Kastration spricht man wenn die Keimanlagen (Hoden und Eierstöcke) bei den Tieren komplett entfernt werden. Im Gegensatz dazu bedeutet Sterilisation nur eine Durchtrennung von Ei- bzw. Samenleiter.

Was ist besser kastrieren oder sterilisieren?

Fazit: Die Kastration bietet mehr Vorteile als die Sterilisation. Soll ein Tier unfruchtbar gemacht werden, ist in der Regel bei beiden Geschlechtern aus tierärztlicher Sicht die Kastration anzuraten. Kätzinnen werden mit etwa 9 Monaten, Kater mit etwa 7 Monaten je nach Entwicklungsstand kastriert.

Was ist besser Katze sterilisieren oder kastrieren?

Wir hier in der Tierklinik Oberhaching empfehlen die Kastration, denn mit einer Sterilisation erreichen Sie lediglich, dass Ihre Samtpfoten keine Nachkommen mehr produzieren können.

Wird ein Mann kastriert oder sterilisiert?

Bei der Sterilisation des Mannes (Vasektomie) werden die beiden Samenleiter im Hodensack durchtrennt und die losen Enden anschließend verschlossen. Dadurch können keine Spermien mehr in die Samenflüssigkeit gelangen.

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