Was unterscheidet und was verbindet das Judentum und das Christentum? Juden beten nur zu Gott. Christen beten außerdem Jesus an, denn er ist für sie der
Messias und der Sohn Gottes. Außerdem sind sie der Ansicht, dass Gott den Tod von Jesus gewollt hat. Beides glauben Juden nicht. Für Christen ist Jesus Gottes Sohn, in dem Gott sich den Menschen gezeigt hat. Diese Meinung teilen Juden nicht.
Ihr Glaubensbekenntnis sagt, dass es nur einen einzigen ungeteilten Gott gibt.
Judentum und Christentum haben aber auch viele Gemeinsamkeiten. Beide glauben an den einen Gott, den Schöpfer des Universums. Sie nennen ihn Vater oder König und lieben ihn als ihren Erlöser, der ihnen ihre Schuld vergibt und sich freut, wenn Menschen zu ihm beten und ihn um Hilfe bitten. Die Anhänger beider Religionen glauben, dass Gott Kranke heilt und Engel als Boten zu den Menschen schickt.
Viele Rituale der Christen haben einen jüdischen Ursprung. Zum Beispiel kommt der freie Sonntag der
Christen aus dem Judentum, wo erstmals ein freier Wochentag eingehalten wurde. Und parallel zur jüdischen Kiddusch-Feier an jedem Schabbat feiern Christen ihr
Abendmahl. Auch die Vorstellung, dass ein Messias die Welt am Ende der Zeit in ein Friedensreich bringt, kommt aus dem Judentum. Das griechische Wort Messias heißt
sogar Christos.