Was bedeutet Geräte dürfen untereinander kommunizieren?

23 Jun2020

Musik von der Badezimmerdecke, Netflix auf dem Smart-TV, kabellos drucken, online auf der Konsole spielen oder mit dem Handy die Heizung und die Elektrik des Hauses steuern. Moderne Heimnetzwerke machen all das möglich.  

Was ist eigentlich ein Heimnetzwerk?

Ein Heimnetzwerk sorgt dafür, dass mehrere Geräte, zum Beispiel Computer, Tablet, Handy oder Smart-TV, verbunden sind, um miteinander kommunizieren zu können.

Ein einfaches Heimnetzwerk hat inzwischen fast jeder, der einen Internetzugang hat. Je mehr Geräte integriert werden und je reibungsloser diese Geräte untereinander kommunizieren sollen, desto komplexer wird das Netzwerk.

Welche Vorteile hat ein Heimnetzwerk?

Durch die Verbindung mehrerer internet- bzw. netzwerkfähiger Geräte in einem Haushalt ergeben sich diverse Vorteile:

  1. Ein Internetzugang kann von mehreren Geräten genutzt werden
  2. Daten können einfach zwischen verschiedenen Geräten ausgetauscht werden
  3. Streamen von Filmen und Musik wird möglich
  4. Auf einer zentralen Festplatte können alle Daten gesichert und zur Verfügung gestellt werden
  5. Drucker und andere Multifunktionsgeräte können mit verschiedensten Endgeräten (z.B. Laptop, Tablet, PC) verbunden werden
  6. Mehrere Personen können an einem Programm arbeiten
  7. Netzwerke können erweitert und neue Geräte integriert werden

Wie kann ein Heimnetzwerk aufgebaut werden?

Das Herzstück eines jeden Heimnetzwerks ist der hauseigene Router. Über ihn wird die Verbindung zum Internet und allen damit verbundenen Geräten hergestellt. Verbunden werden können der Router und die Endgeräte

  1. drahtlos über WLAN
  2. über LAN-Kabel (auch Datenkabel, Netzwerkkabel oder Patchkabel genannt) oder
  3. per Powerline-Netzwerk, einer Mischung aus Kabel- und WLAN-Nutzung

Welche Vor- und Nachteile haben WLAN, LAN-Kabel und Powerline-Netzwerke?

Die verschiedenen Verbindungsmöglichkeiten zum Aufbau von Netzwerken haben Vor- und Nachteile. Hier die wichtigsten im Überblick:

Heimnetzwerk drahtlos, über WLAN

Vorteile:

  • Einfache Einrichtung
  • Keine aufwendige Verlegung von Kabeln nötig
  • Verbindung über mehrere Etagen möglich

Nachteile:

  • Bei dicken Wänden oder mehreren Etagen sind evtl. ein oder mehrere WLAN-Repeater für guten Empfang nötig
  • WLAN-Netze müssen durch eine Verschlüsselung gesichert werden. Die Verbindung kann aber dennoch von außen geknackt werden und so ungewollten Zugriff auf die eigene Internetverbindung und die Geräte ermöglichen
  • Zu viele gleichzeitige Nutzer verlangsamen die Verbindung
  • WLAN-Verbindungen geben Funkstrahlen ab

Heimnetzwerk per LAN-Kabel

Vorteile:

  • LAN-Kabel ermöglichen eine schnelle, verlustfreie Datenübertragung
  • unempfindlich gegenüber Störgeräuschen
  • Heimnetzwerke per Kabel sind abhör- und zugriffssicher
  • Das Netzwerk kann um ein WLAN-Netzwerk erweitert werden

Nachteile:

  • Mobile Geräte wie Tablets und Smartphones lassen sich darüber nicht verbinden
  • Kabel müssen aufwendig und sicher verlegt werden, meist unter Putz
  • Höherer Kostenaufwand im Vergleich zum WLAN-Netzwerk, der sich aber durch bessere Leistung, Langlebigkeit und Sicherheit amortisiert

Hausnetzwerk per Powerline-Netzwerk

Vorteile:

  • Ermöglicht eine Verbindung mobiler Geräte mit dem sicheren LAN-Netzwerk
  • Die Verbindung ist auch über mehrere Stockwerke stabil

Nachteile:

  • Dient nur als Zusatz für Heimnetzwerke mit LAN-Kabel
  • Zusätzliche Kosten für Adapter

Kabel-Heimnetzwerk - die in der Regel beste Lösung

Welche Form des Heimnetzwerkes sinnvoll ist, hängt maßgeblich von der Anzahl der Geräte und von den örtlichen Gegebenheiten ab. Sollen zum Beispiel nur wenige Geräte in einer Mietwohnung miteinander verbunden werden, ist ein kleines WLAN-Netzwerk vollkommen ausreichend. Wenn jedoch möglichst viele Geräte durch eine Smart-Home Lösung in einem Einfamilienhaus miteinander verbunden und über das Smartphone gesteuert werden sollen, ist ein großes, stabiles LAN-Netzwerk unumgänglich.

Das auf LAN-Kabel basierende Heimnetzwerk ist in aller Regel die beste und sicherste Lösung, es stellt die schnellste und störunanfälligste Verbindung zur Verfügung. Auch bei zeitgleicher Nutzung des Internets und Netzwerkes durch verschiedene Familienmitglieder entstehen keine Übertragungsverluste.

Für Hobby-Heimwerker ist es allerdings nicht einfach umsetzen. Zum einen gibt es unterschiedliche Kategorien und Normen für LAN-Kabel, die sich auf die Betriebsfrequenz auswirken. Die Verlegung der Kabel (am besten in Leerrohren) hat großen Einfluss auf die Stabilität der Verbindung und die Langlebigkeit der Kabel.

Wer ein Haus saniert oder neu baut, sollte sich von Anfang an Gedanken über die Verlegung und Einrichtung eines zukunftsfähigen Heimnetzwerkes machen und die entsprechenden Installationen, wie zum Beispiel ein Multimediaverteiler und Steckdosen, vom Fachmann einplanen lassen. Selbst wenn das verfügbare Netzwerk nicht vollumfänglich genutzt wird, so ist doch eine Grundlage geschaffen und das Netzwerk kann zu einem späteren Zeitpunkt beliebig erweitert werden. Eine spätere Installation des Datennetzwerkes würde zu einem erheblich höheren Kosten- und Arbeitsaufwand führen.

Was braucht man zum Aufbau eines Heimnetzwerks?

Je nachdem, wie ein Netzwerk aufgebaut werden soll, ob über WLAN, LAN oder Powerline, braucht man

  1. einen Router für die Verbindung zum Internet
  2. mehrere Computer/Geräte, die miteinander verbunden werden sollen
  3. einen WLAN-Repeater zur Verstärkung der WLAN-Verbindung über mehrere Etagen oder durch dicke Wände hindurch
  4. ein oder mehrere LAN-Kabel, die an den Router angeschlossen werden
  5. einen Verteiler (Switch), wenn mehrere LAN-Kabel an den Router angeschlossen werden sollen
  6. zwei Powerline-Adapter, wenn zusätzlich zur Verbindung per LAN-Kabel auch eine WLAN-Verbindung hergestellt werden soll

Sobald alle Geräte mit dem Router vernetzt sind, kann man über die Website/Webinterface des Routers und über die Grundfunktionen des Betriebssystems die Geräte miteinander verbinden und regeln, wer in dem Heimnetzwerk welche (Zugriffs-)Rechte hat.

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