Was bedeuten kleine bläschen an den händen

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Wenn im Sommer endlich wieder die Sonne rauskommt, zeigen Menschen gerne ihre Haut. Aber wie sieht es mit den Händen oder Füßen aus? Leider bekommen manche Menschen kleine, fiese Bläschen auf der Haut, oftmals mit Juckreiz verbunden - eine Dyshidrose bzw. das dyshidrotische Ekzem. Doch woher kommt die Erkrankung? Was sind die Auslöser? Das und noch mehr verraten wir dir hier.

Dyshidrose: Wenn juckende Bläschen an der Hand auftauchen

Endlich sind die Temperaturen mal wieder so, dass wir auch ärmelfrei an die frische Luft können. Doch dann kommt dieser Juckreiz - oh nein, bitte nicht wieder diese fiesen Bläschen an Hand und Fuß! Aber dann sind sie schon da...

Die kleinen, wassergefüllten Bläschen werden in der Medizin auch als Dyshidrose, Dyshidrosis oder dyshidroformes bzw. dyshidrotisches Ekzem bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Hauterkrankung, allerdings ist diese vor allem auf die Betroffenen reduziert, denn die Krankheit ist trotz ihrer unschönen Symptome nicht ansteckend. Wir haben das Ekzem also für uns allein.

Das bedeutet allerdings nicht, dass du die einzige Person bist, bei der diese juckenden und nervigen, mit Wasser gefüllten Bläschen an der Hand auftreten. Doch nicht ansteckend hin oder her - gibt es eine adäquate Dyshidrose-Behandlung? Wie sieht es mit den Ursachen aus? Und warum treten die Ekzeme ausgerechnet an Fingern, Handflächen und den Füßen auf? Der Antwort auf diese Fragen sind wir nachgegangen.

Die Bläschen auf der Haut entstehen für gewöhnlich in der Epidermis, also der Oberhaut. Früher glaubte man, dass die Bläschen am Finger oder Fuß mit der Schweißproduktion zusammenhängen, z. B. mit einer Hyperhidrose, also einer übermäßigen Schweißproduktion. Auch das gehäufte Auftreten im Sommer verleitete zu dieser Annahme - die sich allerdings im Laufe der Zeit als falsch herausstellte. Nur noch das Wort "Hidrose" weist darauf hin, dass die Schweißdrüsen mal mit der Krankheit in Verbindung standen.

Das Auftreten des Ekzems an Hand und Co. ist recht unterschiedlich. Es kann ein- oder mehrmalig auftreten, aber auch schubweise oder chronisch. Wie es auftritt, hängt von der individuellen Erkrankung bei den Betroffenen ab. Es ist sogar eine Spontanheilung möglich, eine Prognose ist schwierig. Platzen die Bläschen und verheilen, bleiben in der Regel keine Narben zurück.

Die Diagnose von deiner Hautärztin ist schnell gestellt - das äußere Erscheinungsbild ist meist recht klar, nur eine allergische Reaktion könnte ähnliche Bläschen hervorrufen. Bei den Ursachen für das dyshidrotische Ekzem wird es allerdings schon etwas schwieriger. Wichtig ist für die Diagnose, wo die Bläschen zuerst aufgetreten sind.

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Dyshidrosis: Ursachen des dyshidrotischen Ekzems

Dyshidrotisches Ekzem

Indikationen
Dermatitis

Das dyshidrotische Ekzem ist eine juckende Hauterkrankung, das sich in Bläschen oder Blasen an den Fingerseiten, auf den Handinnenflächen oder an den Füssen äussert. Die Bläschen sind mit Ödemflüssigkeit gefüllt und liegen in der Epidermis der Haut. An der Entstehung sind verschiedene Faktoren beteiligt. Oft liegt eine Atopie, eine atopische Dermatitis oder eine allergische Kontaktdermatitis zugrunde. Eine Funktionsstörung der ekkrinen Schweissdrüsen (Dyshidrose) ist jedoch nicht beteiligt. Für die Behandlung werden unter anderem topische Glucocorticoide eingesetzt.

synonym: Pompholyx, Dyshidrose, Dyshidrosis, Bläschen an den Fingern, Wasserbläschen zwischen den Fingern, Dyshidrotisches Handekzem, Dyshidrosiformes Ekzem

Symptome

Das sogenannte dyshidrotische Ekzem äussert sich in juckenden, nicht geröteten Bläschen oder Blasen (Bullae), die an den Fingerseiten, auf den Handinnenflächen und auch an den Füssen auftreten können. Der Hautausschlag ist oft beidseitig und symmetrisch.

Die Bläschen oder Blasen sind mit Ödemflüssigkeit gefüllt („Wasserbläschen“) und liegen in der Epidermis. Sie bleiben etwa zwei bis vier Wochen bestehen und können von einer Entzündung begleitet werden.

Das dyshidrotische Ekzem kann wiederkehren und auch chronisch verlaufen. Der Schweregrad ist unterschiedlich. Bei starken Beschwerden können die beruflichen und privaten Aktivitäten eingeschränkt werden. Als Komplikation können Superinfektionen auftreten.

Die Erkrankung wurde im Jahr 1873 von Tilbury Fox beschrieben. Sie wird vor allem beim Vorliegen grosser Blasen auch als Pompholyx bezeichnet. Die Bezeichnung und die möglichen Ursachen werden kontrovers diskutiert (Storrs, 2007). Empfohlen wurde auch eine Umbenennung in „Akute und wiederkehrende vesikuläre Handdermatitis“.

Ursachen

Es sind verschiedene Faktoren bekannt, welche die Erkrankung auslösen oder verschlimmern können.

Viele Patienten haben eine allergische Veranlagung (Atopie) und eine atopische Dermatitis. Auch eine allergische Kontaktdermatitis gegen unterschiedliche Substanzen wie beispielsweise Metalle (Nickel, Chrom, Cobalt, siehe unter → Metallallergie), Duftstoffe, Körperpflegeprodukte, Kosmetika und Perubalsam kann eine Ursache sein.

Die Bezeichnung Dyshidrose (dyshidrotisch) deutet auf einen Zusammenhang mit dem Schwitzen hin. Dieses kann die Dermatitis zwar in einigen Fällen verschlimmern. Eine Funktionsstörung der ekkrinen Schweissdrüsen liegt jedoch nicht vor!

Weitere mögliche Faktoren:

  • Hautpilze: Dermatophyten, Candida
  • Emotionaler Stress
  • Temperaturveränderungen
  • Genetik
  • Rauchen
  • Medikamente, insbesondere intravenöse Immunglobuline (IVIg)
  • Kleine Verletzungen
  • Reizstoffe wie Seifen und Desinfektionsmittel

Diagnose

Die Diagnose wird in ärztlicher Behandlung anhand der Patientengeschichte, der körperlichen Untersuchung und mit einem Allergietest gestellt. Andere Hauterkrankungen müssen ausgeschlossen werden.

Nicht-medikamentöse Behandlung

  • Kalte Kompressen
  • Vermeiden der Auslöser (Metalle)
  • Die Hände regelmässig mit einer leichten Handcreme pflegen.
  • Eine milde Seife verwenden
  • Modifikation der Risikofaktoren

Medikamentöse Behandlung

Die entzündungshemmenden und antiallergischen topischen Glucocorticoide sind für die Behandlung zugelassen. In schweren Fällen kann auch eine orale Therapie angezeigt sein, zum Beispiel mit Prednison (Kortisontabletten).

Topische Calcineurinhemmer wie Tacrolimus und Pimecrolimus haben wie die Glucocorticoide entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften. Sie werden lokal als Salbe oder Creme aufgetragen.

Die lokale Photochemotherapie mit 8-Methoxypsoralen oder Psoralen und langwelligem UV-A Licht wird in der Literatur erwähnt.

Für die Selbstmedikation stehen unter anderem die folgenden Arzneimittel zur Verfügung:

  • Topische Glucocorticoide wie Hydrocortison, als Creme
  • Topische Antihistaminika
  • Topische Gerbstoffe
  • Antimykotika
  • Wundsalben, Zinksalben
  • Cardiospermum- und Hamameliscremen
  • Medizinische Bäder

siehe auch

Metallallergie

Literatur

  • Arzneimittel-Fachinformation (CH)
  • Colomb-Lippa D., Klingler A.M. Dyshidrosis. JAAPA, 2011, 24(7), 54 Pubmed 
  • Fox T. Dysidrosis: an undescribed eruption. BMJ, 1873, 2, 365-366
  • Guillet M.H. et al. A 3-year causative study of pompholyx in 120 patients. Arch Dermatol. 2007, 143(12), 1504-8 Pubmed 
  • Kotan D., Erdem T., Acar B.A., Boluk A. Dyshidrotic eczema associated with the use of IVIg. BMJ Case Rep, 2013, 2013 Pubmed 
  • Lee K.C., Ladizinski B. Dyshidrotic eczema following intravenous immunoglobulin treatment. CMAJ, 2013, 185(11), E530 Pubmed 
  • Lehucher-Michel M.P. et al. Dyshidrotic eczema and occupation: a descriptive study. Contact Dermatitis, 2000, 43(4), 200-5 Pubmed 
  • Lehrbücher der Dermatologie
  • Mayo Clinic
  • Nishizawa A. Dyshidrotic Eczema and Its Relationship to Metal Allergy. Curr Probl Dermatol, 2016, 51, 80-5 Pubmed 
  • Storrs F.J. Acute and recurrent vesicular hand dermatitis not pompholyx or dyshidrosis. Arch Dermatol, 2007, 143(12), 1578-80 Pubmed 
  • Veien N.K. Acute and recurrent vesicular hand dermatitis. Dermatol Clin, 2009, 27(3), 337-53 Pubmed 

Autor

Interessenkonflikte: Keine / unabhängig. Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.


Woher kommen Wasserbläschen Händen?

Ursachen: Mögliche Ursachen und Risikofaktoren sind Rauchen, Atopie (Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen), reizende Stoffe und Kontaktallergene, Pilzinfektionen der Haut, Nickel oder Kobalt im Körper, exzessiver Gebrauch von Schutzhandschuhen, Stress und Hyperhidrose (krankhaftes Schwitzen).

Was löst Dyshidrose aus?

Die Dyshidrose ist eine chronische Ekzemform, die meist in Schüben auftritt. Die genauen Ursachen sind bis heute noch unklar. Besonders häufig tritt das Ekzem bei Atopikern auf, aber auch Rauchen, Kontaktallergien, Stress und Pilzinfektionen kommen als Auslöser in Frage.

Was bedeuten kleine Bläschen auf der Haut?

Sie können bei Infektionen (beispielsweise Herpes simplex, Herpes zoster (Gürtelrose), Pocken), Autoimmunerkrankungen wie Pemphigus vulgaris oder auch bei allergischen Reaktionen auftreten. Blutige Bläschen findet man vor allem bei Gefäßentzündungen (Vaskulitis) oder Blutgerinnungsstörungen.

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