Dass ein Heizkörper schneller warm wird, wenn man ihn weiter aufdreht, ist ein weit verbreiteter Irrglaube.
Copyright: Ole Spata/dpa
Köln – Was tun Sie, wenn Sie frierend ins kalte Zuhause kommen? Die Heizung ganz aufdrehen? Das hilft leider nicht dabei, die Räume schneller warm zu bekommen – und man zahlt oft noch drauf. Denn mit dem Thermostat regelt man nur, welche Endtemperatur der Raum erreichen soll. Nicht aber, wie rasch das geht. Der Thermostat kennt nur „auf“ und „zu“. Ist er offen, lässt er so lange heißes Wasser durch den Heizkörper fließen, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist.
Thermostat heizt unter Umständen länger
Das heißt: Wer den Thermostat auf fünf stellt, wartet nicht nur genauso lange, bis der Raum warm ist, wie mit der Stufe drei. Man heizt unter Umständen länger, wenn man nicht bald zurückdreht. Die Folge: Die Heizkosten steigen. Aber was bedeuten die Zahlen genau?
Zahlen stehen für gewünschte Temperatur
Ganz einfach: Jede Zahl steht für eine bestimmte Temperatur:
- Zahl 1: 12 °C
- Zahl 2: 16 °C
- Zahl 3: 20 °C
- Zahl 4: 24 °C
- Zahl 5: 28 °C
Die Zahlen stellen die Raumtemperatur dar, die wir erreichen wollen. Bei den meisten Thermostaten bedeutet die Ziffer 3 eine Raumtemperatur von etwa 20 Grad Celsius.
Die Teilstriche stehen dann jeweils für ein Grad. Heißt: Die 2 entspricht so in etwa 16 Grad, die 4 demnach 24 Grad. Auf 5 wird es dann richtig kuschlig: 28 Grad.
In Wohnräumen wird im Winter eine Temperatur von etwa 20 Grad empfohlen. Für Schlafräume liegt die Empfehlung bei 16 bis 18 Grad.
Sternchen für Frostschutz
Das Sternchen (*) stellt übrigens einen Schneekristall dar – die Frostschutzeinstellung. Mit ihr soll die Heizung nicht einfrieren, sie heizt dann auf etwa fünf Grad Celsius.
Warum aber bilden die Hersteller nicht einfach die richtige Temperatur auf dem Drehknopf ab? Wäre das für uns nicht viel einfacher?
Niemand kann bestimmte Temperatur garantieren
Nein, denn niemand kann garantieren, dass am Ende tatsächlich die gewünschte Temperatur in einem Raum herrscht. Sie kann höher oder niedriger ausfallen, zum Beispiel, wenn der Heizkörper in einer Nische steht oder unter einem großen Fensterbrett. Deshalb haben sich die Hersteller darauf geeinigt, statt Gradzahlen Ziffern anzugeben.
Übrigens: Wer länger nicht zu Hause ist, stellt die Heizung am besten auf 2 (etwa 16 Grad). Das ist die energiesparendste Einstellung. (rel, mg)
Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt verbrauchten die Deutschen mehr Heizenergie als im Vorjahr. Und das unabhängig von Witterungseinflüssen. Experten rätseln, woran es liegt.
Quelle: N24
Autoplay
Eine typische Handbewegung dieser Tage: Aufdrehen der Heizung. Meistens stellen wir sie auf 2 oder 3. Doch was die Zahlen auf dem Thermostat genau bedeuten, wissen nur die Wenigsten. Wir klären auf.
Anzeige
Facebook Twitter Whatsapp
Anzeige
Klar, je höher wir das Thermostat aufdrehen, desto mehr wärmt die Heizung. Soweit nichts Neues. Doch das geht noch genauer, wie uns Andreas Braun, Technischer Referent beim Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) erklärt.
Denn die Ziffern auf dem Drehknopf stehen stellvertretend für die angestrebte Raumtemperatur.
Anzeige
Ja, wirklich! Im Einzelnen bedeuten sie:
Das *-Sternchen stellt eigentlich ein Schneekristall dar. Denn das ist die Frostschutzeinstellung, damit die Heizung nicht einfriert. Sie heizt dann auf ungefähr 5 Grad Celsius. Ziffer 1 bedeutet eine Raumtemperatur von rund 12 Grad. Drehst du das Thermostat auf 2, wird das Zimmer auf 16 Grad erwärmt und bei 3 auf 20 Grad. Auf Stufe 4 wird es mit circa 24 Grad bereits ziemlich kuschelig. Und Stufe 5 bedeutet eine Raumtemperatur von 28 Grad.
Die Striche zwischen den einzelnen Ziffern stehen für jeweils ein Grad Celsius.
Andreas Braun, Technischer Referent ZVSHK
Quelle: pa/Frank May
Aber warum schreiben die Hersteller der Heizkörper die Temperaturen nicht gleich auf das Thermostat?
Niemand kann gewährleisten, welche Temperatur in einem Raum herrscht. Die tatsächliche kann natürlich auch höher und niedriger ausfallen als die an der Heizung eingestellte Temperatur.
Andreas Braun, Zentralverband Sanitär Heizung Klima
Anzeige
Denn entscheidend ist, wo sich die Heizung im Zimmer befindet. Steht beispielsweise eine Couch davor oder hängt ein Vorhang darüber.
Das könnte dich auch interessieren:
Wärmen und sparen
6 Tipps, wie du deine Heizung richtig benutzt
Dann staut sich die Wärme, und der Fühler im Thermostat signalisiert, dass die eingestellte Temperatur im Raum erreicht ist - auch wenn es am anderen Ende noch ein paar Grad kühler sind.
Andreas Braun, Technischer Referent ZVSHK
Quelle: Getty Images/Photographer's Choice
Wie warm man es in seinen vier Wänden am liebsten hat, ist natürlich individuell unterschiedlich. Die meisten empfehlen eine Temperatur von 20 Grad für den Wohnbereich und 16 bis 18 Grad für das Schlafzimmer.
Lesen Sie auch
Wortsuche
Wordle – das Kultspiel jetzt jeden Tag bei uns
Außerdem gilt: Ist man länger nicht zu Hause, lohnt es sich, die Heizung auf 2 - also ungefähr 16 Grad - herunterzustellen. Das spart Energie und damit Geld.
Ein weit verbreiteter Irrglaube: Wenn man die Heizung voll aufdreht, wird es schneller warm.
Anzeige
Es fließt so lange heißes Wasser ein, bis die eingestellte Temperatur erreicht ist. Stellst du die Heizung auf Stufe 5, heizt du also nicht schneller, sondern nur länger - und zahlst dementsprechend auch mehr.