Die Reifenbezeichnungen kompakt erklärt
Beim Kauf neuer Reifen kann man angesichts der zahlreichen Kennzeichnungen, die auf dem Pneu abgebildet sind, schnell einmal den Überblick verlieren. Die verschiedenen Zahlen- und Nummernkombinationen stehen dabei für technische Daten – doch gerade Laien ist ihre Bedeutung nicht immer klar. Daher soll nun in Kürze erklärt werden, welche Reifenkennzahlen es gibt und was diese wirklich bedeuten.
Zahlen-/Buchstaben-Kombination für Maße, Bauart und Co.
Jeder Reifen, der für den Straßenverkehr als tauglich befunden wurde, trägt eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben. Diese kann zum Beispiel folgendermaßen aussehen: 215 / 55 R 16 91 T. Die erste Zahl steht hierbei für die Breite des Reifens in Millimetern. Im Normalfall liegt die Reifenbreite zwischen 125 und 335 mm und wird jeweils in Zehnerschritten angegeben. Die Zahl nach dem Querstrich stellt das Verhältnis dar, das Höhe und Breite des Reifens im Querschnitt zueinander haben. Bei dem oben genannten Beispiel bedeutet die Zahl 55 somit, dass die Höhe der Seitenwand etwa 55 Prozent der Reifenbreite beträgt.
Reifenbauart und Runflat-Technologie
Der anschließend folgende Buchstabe steht für die Bauart des Reifens: Ein R dient dabei als Abkürzung für Radialreifen, die hierzulande am gebräuchlichsten sind und somit sehr häufig auf deutschen Straßen angetroffen werden können. Bei dieser Reifenbauart sind die Karkassenlagen, die maßgeblich für die Tragfähigkeit des Reifens sind, radial angeordnet, sodass sie quer zur Mittellinie verlaufen. Eine weitere Bauart ist der Diagonalreifen, der mit einem D gekennzeichnet ist. Steht hinter einem vorangehenden R ein F, handelt es sich bei dem jeweiligen Modell um einen Runflat-Reifen, der verstärkte Flanken besitzt und daher auch bei äußerst wenig Reifendruck eine volle Funktionsfähigkeit aufweist.
Felgengröße, Maximaldruck, Höchstgeschwindigkeit und Traglast
Die Zahl nach dem Buchstaben steht für den Felgendurchmesser in Zoll. In den meisten Fällen liegt dieser zwischen 10 und 20 Zoll – in unserem Beispiel wären es entsprechend 16 Zoll. Die letzte Zahl in der auf dem Reifen zu findenden Kombination stellt einen Index für die Belastbarkeit des Reifens dar. Anhand dieser Angabe kann, mittels einer Tabelle, die passende Maximallast pro Reifen herausgefunden werden. Diese Maximallast bezieht sich stets auf einen Reifendruck von 2,5 bar. Der letzte Buchstabe in der Reihe ist der Geschwindigkeitsindex, der die maximal erlaubte Geschwindigkeit, die mit dem Reifen gefahren werden darf, angibt. So steht das T in unserem Beispiel für 190 km/h. Dieser Wert ist auch im Zulassungsschein vermerkt und darf auf keinen Fall überschritten werden: Eine falsche Bereifung am Fahrzeug ist nicht nur illegal, sondern zudem höchst gefährlich.
Übrigens: Der Lastindex und der Geschwindigkeitsindex stehen in einem proportionalen Verhältnis zueinander. Ist die Maximalgeschwindigkeit höher, fällt die Tragfähigkeit des Reifens im Umkehrschluss geringer aus.
Weitere Kennzeichnungen auf Reifen und ihre Bedeutungen
Auf der Flanke eines Pneus sind noch zahlreiche andere Reifensymbole zu finden. So folgt nach der erläuterten Nummern-Buchstaben-Kombination unter anderem ein Pfeil, der die Laufrichtung des Reifens angibt – diese muss bei der Reifenmontage zwingend eingehalten werden, damit der Reifen optimal rollt. Darauffolgend findet sich der Hinweis „Tubeless“, der klarstellt, dass der Reifen keinen Schlauch im Inneren besitzt. Da Reifen mit Schläuchen heutzutage am Wagen sowieso nicht mehr erlaubt sind, bietet diese Information jedoch keinen echten Mehrwert und ist eigentlich längst überflüssig geworden. Folgt an dieser Stelle eine M+S-Kennzeichnung, handelt es sich nicht, wie oft irrtümlicherweise angenommen, um Winterreifen. Auch wenn die zwei Buchstaben für „mud and snow“, oder auf Deutsch „Matsch und Schnee“, stehen, finden sie sich ebenfalls auf Ganzjahresreifen, die in Deutschland als Winterreifen zugelassen sind. Ist zusätzlich eine Schneeflocke inmitten dreier Berggipfel abgebildet, handelt es sich um echte Winterreifen, die bei Schnee und Glätte für Fahrsicherheit sorgen und somit in der kalten Jahreszeit straßentauglich sind.
Die Bestätigung Europäischer Normen und die DOT-Nummer
Die nun folgende Kombination, bestehend aus dem Buchstaben E und einer Zahl, die für das Land steht, in dem der Reifen zugelassen wurde, ist die Bestätigung, dass der Reifen der europäischen Norm entspricht. Ist ein solcher Vermerk nicht auf dem Reifen zu finden, gibt es bei der TÜV-Prüfung keine neue Plakette, die die Fahrtauglichkeit bescheinigt. Abschließend ist auf einem jeden Reifen die sogenannte DOT-Nummer angebracht, die den Hersteller und das jeweilige Produktionsdatum verrät. Letzteres gibt unter anderem Auskunft darüber, wie lange der Reifen genutzt werden kann, ehe er aus Gründen der Sicherheit durch ein neueres Modell ausgetauscht werden sollte.
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