Der Rentenfaktor nimmt bei einer Altersrente den Wert "1" an. Wenn Sie in der Schule gut aufgepasst haben, wissen Sie: Wird eine Zahl mit 1 multipliziert, verändert sich das Ergebnis nicht. Diesen Punkt können wir also abschließen.
Auch der Zugangsfaktor spielt für unsere Überlegung keine Rolle. Dieser ist dann interessant, wenn Sie mit Abzügen in den Ruhestand starten. Für die Frage, ob die letzten Jahre besonders wertvoll für die Rentenhöhe sind, ist der
Zugangsfaktor also nicht relevant.
Der Rentenwert hilft uns genauso wenig weiter. Denn dieser wird von der Politik festgelegt - in diesem Jahr (2021) beträgt der Rentenwert in Westdeutschland 34,19 Euro. So viel Euro ist ein Entgeltpunkt im Moment wert.
Es kommt auf die Entgeltpunkte an
Wir müssen unsere Frage also anhand der Entgeltpunkte klären. Manchmal spricht man in diesem Zusammenhang auch von Rentenpunkten. Auch den Begriff "Versicherungspunkte" hören wir im Rahmen unserer Beratung häufiger.
Einen Entgeltpunkt erhalten Sie immer dann, wenn Sie im Kalenderjahr genauso viel verdient haben wie der Durchschnitt aller versicherungspflichtigen Menschen in Deutschland. Offiziell ist das Durchschnittsengelt nach § 69 Abs. 2 SGB VI gemeint. Im Jahr 2021 liegt dieses zum Beispiel bei 40.551 Euro.
Wenn Sie weniger verdient haben, werden Ihnen auch weniger Entgeltpunkte gutgeschrieben. Ist Ihr Einkommen höher, liegt die Anzahl der neuen Entgeltpunkte für dieses Jahr über 1. Und dieser Prozess spielt sich im Hintergrund Jahr für Jahr ab. Immer und immer wieder. Bis Sie irgendwann Ihre Altersrente antreten.
Aber wird diese Berechnung in den letzten Jahren vor der Rente anders aufgestellt? Nein, wird sie nicht. Die Aussage, dass die Phase vor Ihrem Rentenbeginn besonders wichtig für eine dicke Rente ist, stimmt also nicht. Es ist ein hartnäckiges Gerücht. Mehr nicht.