Für die Universalmaschine ergeben sich je Maschinenstunde bei der geplanten Laufzeit von jährlich 2000 Laufstunden variable Maschinenkosten je Stunde 40 Euro und fixe Maschinenkosten je Stunde 120 Euro. Wie viel Euro beträgt der Maschinenstundensatz wenn für die nächste Planperiode nur mit 1600 Stunden geplant wird
Problem/Ansatz
Wie lautet hier die Lösung? Maschinenstundensatz
Der Maschinenstundensatz ist in der Betriebswirtschaftslehre und speziell in der Kostenrechnung derjenige Kostensatz, der für die Nutzung einer technischen Anlage oder Maschine in einem Unternehmen anfällt.
Kostensätze sind betriebswirtschaftliche Kennzahlen, die sich aus der Gegenüberstellung einer Kostenart und einem Bezugswert, hier der Stunde als Zeiteinheit, ergeben. Der Maschinenstundensatz kann sowohl auf den Kostenträger als auch auf eine Kostenstelle umgelegt werden.[1]
Die Gesamtkosten einer Maschine wie Abschreibung, Energiekosten, Personalkosten (für die Bedienung, Instandhaltung und Wartung), Raumkosten oder Zinsaufwand (für die Fremdfinanzierung der Maschine) werden für Zwecke der Vorkalkulation zusammengestellt und durch die gesamte Maschinenlaufzeit dividiert, so dass sich eine Stunde Maschinenlaufzeit ergibt.[2] Die Maschinenkosten setzen sich aus maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten (FGK) zusammen.
Maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten (FGK) lassen sich wie folgt berechnen:
Der Maschinenstundensatz MS{\displaystyle MS}
Dieser Maschinenstundensatz sichert bei Einhaltung der geplanten Maschinenlaufzeit die Kostendeckung der Vollkosten.
Auf diese Art können die Abschreibungen pro Stunde
Abschreibungen pro Stunde=WiederbeschaffungswertNutzungsdauer⋅Laufstunden pro Jahr{\displaystyle {\text{Abschreibungen pro Stunde}}={\frac {\text{Wiederbeschaffungswert}}{{\text{Nutzungsdauer}}\cdot {\text{Laufstunden pro Jahr}}}}},der Zinsaufwand pro Stunde
die Raumkosten pro Stunde
Raumkosten pro Stunde=Raumbedarf in m2⋅Raumkostensatz pro JahrLaufstunden pro Jahr{\displaystyle {\text{Raumkosten pro Stunde}}={\frac {{\text{Raumbedarf in m}}^{2}\cdot {\text{Raumkostensatz pro Jahr}}}{\text{Laufstunden pro Jahr}}}}und der Maschinenstundensatz pro Stunde
Maschinenstundensatz=maschinenabha¨ngige FGK pro JahrSollmaschinenlaufzeit pro Jahr{\displaystyle {\text{Maschinenstundensatz}}={\frac {{\text{maschinenabh}}\mathrm {\ddot {a}} {\text{ngige FGK pro Jahr}}}{\text{Sollmaschinenlaufzeit pro Jahr}}}}ermittelt werden.
BeispielBei einer Maschinenlaufzeit von zehn Stunden entstehen während der Produktion bei einem Maschinenstundensatz von 500 Euro maschinenbezogene Gesamtkosten für das Produkt A (Kostenträger) in Höhe von insgesamt 5000 Euro.[4] Diese sind auf das Produkt A umzulegen.
Die Maschinenstundensatzrechnung ist eine Sonderform der Bezugsgrößenkalkulation, bei der die Gesamtkosten einer Kostenstelle auf die Nutzungszeit einer Maschine umgelegt werden.[5]
Das Ziel der Maschinenstundensatzrechnung ist die Ermittlung der Kosten, die pro Stunde Laufzeit an einer Maschine anfallen. Dabei geht es ausschließlich um die Fertigungsgemeinkosten, die dieser Maschine zuzuordnen sind (keine Fertigungslöhne oder andere variable Kosten). Diese Rechnung wird bei maschinen-intensiv hergestellten Produkten durchgeführt, bei denen der überwiegende Teil der Kosten bei der maschinellen Bearbeitung anfällt. Bei der Zuschlagskalkulation würden sich in diesem Fall enorm hohe Fertigungsgemeinkosten ergeben und dann bei der Kalkulation mit den Fertigungseinzelkosten (Fertigungslöhne) einen hohen Zuschlagssatz bilden (in der Praxis oft über 500 %), der bei kleinsten (Kosten-)Abweichungen zu großen Kalkulationsfehlern führt.