Durchfall beim Neugeborenen – das sollten Sie wissen!
Wirklicher Durchfall ist vor allem bei gestillten Säuglingen schwer zu erkennen, da der normale Stuhl ohnehin eher weich und meist dünnflüssig ist. Ein Anzeichen dafür, dass Ihr Baby Durchfall hat, ist, dass pro Tag mehr als 5-mal dünnflüssiger Stuhl abgeht. Zudem kann der Stuhl übelriechend, wässriger als sonst und eventuell auch schleimig sein.
Oftmals treten vor einer Durchfallerkrankung andere Symptome wie Fieber, Bauchschmerzen oder Erbrechen auf.
Wodurch wird Durchfall beim Baby verursacht? Ab wann wird es gefährlich?
Durchfall kann beispielsweise durch Viren oder Bakterien, zum Beispiel bei einer Magen-Darm-Infektion oder einer Erkältung, ausgelöst werden. Jedoch können dem Durchfall auch schwerwiegende Erkrankungen zugrunde liegen, vor allem wenn der Stuhl blutig ist.
Zur Abklärung der Ursache und aufgrund des erheblichen Verlusts von Wasser und Elektrolyten sollten Sie bei Anzeichen einer Durchfallerkrankung mit Ihrem Kind die Kinderärztin aufsuchen.
Hat das Kind häufig kleine Mengen Stuhlgang und ist dieser giftgrün mit Schleimbeimengungen, kann dies ein Anzeichen für eine Infektion mit dem Rotavirus sein, die aufgrund des hohen Flüssigkeitsverlustes zu einer für Säuglinge gefährlichen Dehydrierung führen kann. Deswegen sollten Sie unbedingt die Kinderärztin aufsuchen, auch deshalb, weil die Rotavirusinfektion meldepflichtig ist.
Wie kann ich meinem Baby helfen, wenn es Durchfall hat?
In jedem Fall sollten Sie bei Ihrem Kind Fieber messen. Ist die Temperatur erhöht und liegen weitere Symptome wie beispielsweise Erbrechen vor, ist dies ein Hinweis auf eine Infektion, die ärztlich abgeklärt werden muss.
Zudem gibt es je nach Alter des Kindes und der Ernährungsweise unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten:
– Stillkinder sollten weiter wie bisher gestillt werden.
– Flaschenkinder sollten keine Säuglingsmilch mehr bekommen, sondern für 6 bis 8 Stunden stark verdünnten Tee, wie beispielsweise Kamillen- oder Fencheltee. Diesen mischen Sie am besten mit einer Prise Salz sowie einem Teelöffel Traubenzucker.
– Für Kinder, die bereits mit Brei oder fester Nahrung angefangen haben, gilt dasselbe wie für Flaschenkinder. Auch sie sollten jetzt 6 Stunden nichts essen. Neben dem Teegemisch kann auch Brühe, Bananen- oder Aprikosensaft angeboten werden, diese enthalten viel Kalium, Nährstoffe und Vitamine. Wechseln Sie die Getränke am besten ab und verwenden Sie ein Fläschchen oder einen Strohhalm, so wird die Trinkmenge gesteigert. Bieten Sie Ihrem Kind nach den 6 Stunden Nahrung an, die leicht verdaulich und fettarm ist, wie beispielsweise Reis, pürierte Banane oder Apfel oder auch Zwieback. Falls Sie den Verdacht haben, dass ein allergieauslösendes Lebensmittel Ursache des Durchfalls sein könnte, lassen Sie dieses vorerst wieder weg.
ACHTUNG Wenn der Durchfall bei Ihrem Säugling länger als sechs Stunden anhält, sollten Sie die Kinderärztin bzw. den Kinderarzt zurate ziehen. Dies gilt auch, falls Ihr Baby teilnahmslos oder apathisch wirkt, nicht trinken will, außer dem Durchfall auch Fieber oder Erbrechen auftreten und Haut oder Lippen des Kindes trockener als sonst wirken.
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Mit dem Begriff Durchfall – oder Diarrhöe – bezeichnet man zu häufigen und zu dünnen Stuhlgang. Besteht gleichzeitig Erbrechen, spricht man von Brechdurchfall (Magen-Darm-Grippe oder Gastroenteritis). Begleitsymptome sind oft Fieber und wenig Appetit.
Darmentzündungen werden bei Kindern meist durch Viren (Rotaviren, Noroviren), seltener durch Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter oder bestimmte Coli-Bakterien verursacht. Blutiger Durchfall deutet auf Bakterien hin.
Gerade Noro- oder Rotaviren sind typische Erreger von Durchfallerkrankungen bei Kindern. Sie sind sehr ansteckend, verbreiten sich durch Schmierinfektionen und können darum in Betreuungseinrichtungen kleine Epidemien auslösen. Ein an Durchfall erkranktes Kind sollte also mindestens 24 Stunden symptomfrei sein, bevor es wieder mit anderen Kindern zusammenkommt.
Durchfall kann aber auch ein Hinweis auf eine Kuhmilchunverträglichkeit oder andere seltene Stoffwechselkrankheiten sein. Chronische Darmentzündungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können ebenfalls Durchfall verursachen. Diese chronischen Darmentzündungen beginnen typischerweise im Schulalter.
Muss Durchfall behandelt werden?
Die meisten akuten Durchfallerkrankungen, vor allem die virusbedingten, heilen von allein. Auch die häufigsten bakteriellen Diarrhöen zeigen ohne Antibiotika rascher eine Besserung als mit. Ausnahme bilden die Infektion mit Salmonellen oder andere Infektionen, die schwer verlaufen und dringend und konsequent behandelt werden müssen.
Konsultieren Sie Ihre Kinderärztin, wenn der Durchfall blutig ist oder sich nicht innerhalb einer Woche bessert. Ausserdem sollten Sie ärztlichen Rat suchen, wenn Ihr Kind nicht ausreichend trinkt und zu wenig Urin ausscheidet oder grundsätzlich krank, elend und teilnahmslos wirkt.
Bei Kindern mit mittlerem oder grossem Flüssigkeitsverlust (z. Bsp. bei einer Magen-Darm-Grippe mit Erbrechen und/oder Durchfall) sollte die fehlende Flüssigkeit durch den Mund und nicht als Infusion zugeführt werden. MEHR DAZU
Wichtig ist, den Salz- und Wasserverlust auszugleichen, damit das Kind nicht austrocknet. Es sollte täglich 150 - 200 ml Flüssigkeit pro kg Körpergewicht zu sich nehmen. Elektrolytlösungen oder Tabletten zum Auflösen in Wasser gibt es in jeder Apotheke. Ideal und schnell zur Hand ist mit Traubenzucker gesüsster Schwarztee mit einer Prise Salz (1/2 TL auf 1/2 l Tee). Mit Apfel- oder Orangensaft können Sie diesen etwas verfeinern. Die bewährte "Drittellösung" besteht aus 1/3 stillem Mineralwasser, 1/3 dünnen Schwarztee und 1/3 Saft, dazu 1 EL Traubenzucker und eine Prise Salz.
Wenn Ihr Kind die Elektrolytlösung nicht trinken mag, muss eine pragmatische Lösung her: Trinkt es gerne Cola, dann schütteln Sie die Kohlensäure heraus, denn grundsätzlich ist jedes Getränk gut, wenn es das Kind nur akzeptiert. Süssgetränke geben Sie am besten verdünnt.
Eine fettfreie oder -arme sowie milchzuckerfreie Diät ist zumindest in der Anfangsphase zu empfehlen. Ausserdem haben sich folgende Nahrungsmittel bei Durchfall von Kindern bewährt:
Salzstangen oder Salzbrezeln
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Eine leichte Bouillon versorgt das Kind mit Salz und Flüssigkeit und entlastet den Darm.
Geriebener Apfel, schaumig geschlagene Banane, Zwieback, schwarze Schokolade und gekochte Rüebli wirken stopfend.
Bei gleichzeitigem Erbrechen lindert das Lutschen an einer Zitronenscheibe den Brechreiz.
Der Magen kann mit Haferschleim (20 g Haferflocken in einem Viertelliter Wasser aufgekocht) beruhigt werden.
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