"Der Junge muss an die frische Luft" ist endgültig auf dem Weg zum Superhit
Von Carsten Baumgardt — 04.01.2019 um 17:00
Die Hoffnungen auf einen Box-Office-Erfolg waren nicht gering, aber Caroline Links Hape-Kerkeling-Biographie „Der Junge muss an die frische Luft“ übertrifft alle Erwartungen und liefert auch am zweiten Wochenende sehr, sehr starke
Zahlen. Hape Kerkeling bewegt Deutschland – immer noch. Auch sieben Jahre nach seinem offiziellen Karriereende auf der
großen Showbühne des Fernsehens ist dem Entertainer, Buchautor, Sänger und Schauspieler der Erfolg treu. In dem tragikomischen Biopic-Drama „Der Junge muss an die frische Luft“ geht es um die Kinderjahre des heute 54-jährigen Kerkelings. Der von Julius Weckauf hervorragend Porträtierte absolviert am Ende des Films sogar einen kleinen Cameoauftritt.
Die FILMSTARTS-Kritik zu "Der Junge muss an die frische Luft"
Nach 543.000 Besuchern am ersten Wochenende (689.000 inklusive Previews) bleibt „Der Junge muss an die frische Luft“ auch in der zweiten Woche auf Platz 1 der deutschen Kinocharts. Am gestrigen Donnerstag kamen noch einmal 85.000 Zuschauer hinzu, so Blickpunktfilm. Das Branchenmagazin rechnet mit 600.000 Besuchern von Donnerstag bis einschließlich Sonntag, während die Konkurrenz von Insidekino (aufgrund des angesagten Schneefalls im Süden) pessimistischer ist und rund 400.000 verkaufte Eintrittskarten erwartet. So wird Links Werk zum Abschluss des Wochenende bereits zwischen 1,3 und 1,5 Millionen aufweisen können.
Kurs: Drei bis vier Millionen Besucher
Damit läuft „Der Junge muss an die frische Luft“ noch besser als die erste Hape-Kerkeling-Biografie „Ich bin dann mal weg“ von 2015, die am Ende knapp zwei Millionen und nach dem zweiten Wochenende 803.000 Zuschauer hatte. Doch wie viel geht noch für „Der Junge muss an die frische Luft“? Insidekino hält im Moment ein Endergebnis von vier Millionen Besuchern für realistisch. Die drei Millionen Besucher wird der Film sicher passieren, weil die Mundpropaganda wie schon bei „Ich bin dann mal weg“ ausgezeichnet ist. Zum Vergleich: Mit „Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen“ (3,5 Millionen), „Avengers: Infinity War“ (3,4 Millionen) und „Fifty Shades Of Grey 3“ (3,0 Millionen) schafften 2018 nur drei Filme den Sprung über die Drei-Millionen-Marke.
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Was sich über die vergangenen Wochen abgezeichnet hat, ist jetzt Fakt: Caroline Links Hape-Kerkeling-Biografie „Der Junge muss an die frische Luft“ durchbrach in Deutschland am Sonntag (10.2.19) eine wichtige Zuschauermarke.
Von den 2018 im Kino gestarteten deutschen Filmen ist das tragikomische Drama „Der Junge muss an die frische Luft“ nach der Autobiografie von Hape Kerkeling schon seit längerer Zeit der erfolgreichste, obwohl „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ (1,8 Millionen Besucher) in den Jahreslisten als erfolgreichster deutscher Film 2018 auftaucht. Da aber „Der Junge muss an die frische Luft“ erst am 25. Dezember anlief, reichte es zum Jahresabschluss nicht zur Nummer-1-Position. Seit dem gestrigen Sonntag ist der Film um die Kinderjahre des Entertainers Hape Kerkeling im Ruhrgebiet offiziell ein prestigeträchtiger Drei-Millionen-Zuschauer-Hit.
Und damit hat „Der Junge muss an die frische Luft“ auch ein Anrecht auf eine Goldene Leinwand, die der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) für drei Millionen Kinobesucher in Deutschland (innerhalb von 18 Monaten) vergibt. „Der Junge muss an die frische Luft“ lief dann noch einmal besser als die erste Hape-Kerkeling-Biografie „Ich bin dann mal weg“, der schon sehr starke 1,9 Millionen Besucher hatte.
Erster Kinohit für Caroline Link seit 17 Jahren
Für Regisseurin Caroline Link, deren Drama „Nirgendwo in Afrika“ 2003 den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film gewann, war es der größte kommerzielle Erfolg ihrer Karriere und ihr erster Hit seit 2001.
So schnitten die Filme von Caroline Link an der deutschen Kinokasse ab:
- „Exit Marrakech“ (2013): 350.000 Besucher
- „Im Winter ein Jahr“ (2008): 241.000 Besucher
- „Nirgendwo in Afrika“ (2001): 1,66 Millionen Besucher
- „Pünktchen und Anton“ (1999): 1,83 Millionen Besucher
- „Jenseits der Stille“ (1996): 1,98 Millionen Besucher
Große Hoffnung für "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl"
Interessant ist auch die Tatsache, dass Caroline Link erst relativ spät zu dem Projekt „Der Junge muss an die frische Luft“ stieß und das erste Mal überhaupt nicht das Drehbuch zu einem ihrer Filme geschrieben hat. Sie griff auf das Skript von Ruth Toma („Emmas Glück“, „Mein Blind Date mit dem Leben“) zurück und „quetschte“ die Dreharbeiten noch vor ihrem nächsten Werk „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ rein, wo sie neben der Regie auch wieder das Drehbuch beisteuert. Kinostart ist dann der 26. Dezember 2019.
In der Adaption des gleichnamigen Romans von Judith Kerr geht es um eine jüdische Familie, die 1933 nach Hitlers Machtübernahme in die Schweiz flieht. Die ersten bewegten Bilder, die wir bei der Filmwoche München sehen konnten, sind sehr vielversprechend für ein breites Publikum und könnten Link ein Jahr nach dem Kinostart von „Der Junge muss an die frische Luft“ den nächsten Hit bescheren.