Sportliche mode für frauen ab 60

Den eigenen Eltern in den sozialen Medien zu begegnen, kann mitunter seltsam sein. Für Elon Musk war es aber vermutlich nicht der entscheidende Auslöser, sich von Instagram und Facebook abzumelden. Und auch wenn er noch angemeldet wäre, käme er wahrscheinlich kaum damit hinterher, die Outfit-Posts seiner Mutter regelmäßig mit Herzchen zu versehen.

Maye Musk ist gelernte Ernährungsberaterin, Unternehmerin, Autorin. Aber sie hat auch 363.000 Follower bei Instagram und 53.000 bei der Teenagerplattform TikTok – und darf sich somit getrost als Influencerin bezeichnen. Die 72-jährige Musk soll bei der Erziehung ihrer drei Kinder nicht gerade zimperlich vorgegangen sein. Entsprechend hat sich der Sohnemann die eiserne Disziplin bei der strengen Mutter abgeschaut – und war damit bekanntlich nicht ganz erfolglos. Daher verwundert es nicht, dass sich Maye Musk auch heute noch zu einer Art Vorbildfunktion berufen fühlt. Und genau die lebt sie in den sozialen Medien inzwischen so richtig aus. Ihre Mission: das Image der älteren Dame von Grund auf neu zu definieren. Ihr Instrument: die Mode.

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Tatsächlich fragt man sich, was man mit Mitte siebzig eigentlich überhaupt noch tragen soll, wenn die eigene Rocklänge schon mit Mitte dreißig kritisch betrachtet wird und man mit Anfang vierzig zu hören bekommt, dass man die modischen Experimente doch lieber seinen Töchtern überlassen soll. Mehr oder weniger subtil formuliert, steckt hinter Kritik dieser Art, wie Frauen das schon immer gewohnt sind, auch eine Beurteilung ihrer Körper. Körper, deren Waden irgendwann unausweichlich blasslila Krampfadern zieren, auf deren Haut sich mit der Zeit Altersflecken bilden, die an Spannkraft verlieren und vor der Schwerkraft kapitulieren.

Mitunter führt die kritische Betrachtung dazu, dass sich Seniorinnen mit steigendem Alter in eine angepasste Uniformität retten, in eine Art kollektive Tarnkleidung – bestehend aus beige-, kaki- oder cremefarbenen Einzelteilen. Bekannt ist das Phänomen auch unter dem Begriff Rentnerbeige, das der Farbforscher Axel Buether inzwischen sogar empirisch belegt haben will. Das Rentnerbeige ist das eine Extrem, das andere ist eines, das die Modeindustrie seit einiger Zeit zu propagieren weiß: die exzentrische Rentnerdiva.

Es mangelt an realistischen Stilvorbildern

Als Königin der Altersexzentrik gilt die New Yorkerin Iris Apfel – inzwischen 98 Jahre alt und Vorzeigeseniorin aller Modefans, wenn es darum geht, altersgerechte Stilregeln getrost zu missachten. Apfel trägt eine überdimensionierte, schwarze Brille mit runden Gläsern. Die Augenlider schminkt sie gerne türkisfarben und ihre Kleiderwahl folgt meist einem sehr dynamischen Farbkonzept. Mit ihrem schrillen Stil begeistert Apfel allerdings weniger Gleichaltrige, als vielmehr junge Menschen. Vielleicht weil Apfel als eine Art Projektionsfläche dient für alle, die befürchten, im Alter als minder aufregend und aufsehenerregend zu gelten. Mit ihrem Auftreten hat es die fast Hundertjährige trotzdem zur Modeikone geschafft. Eine Barbiepuppe wurde ihr nachempfunden, auf Netflix gibt es eine Dokumentation über sie. Nur kopieren wollen Frauen jenseits der sechzig Apfels Outfits selten. Denn wer sich jahrzehntelang zwar gerne stilbewusst gekleidet, aber eben auch dem Alltag entsprechend praktisch, schafft sich mit neunzig nicht auf einmal eine schwarz umrandete XXL-Brille und ein üppiges Pelzjäckchen an.

Modeikone Iris Apfel

Quelle: Getty Images

Gleichzeitig bemühen sich moderne Frauen darum, den eigenen Körper nicht als eine dem Schicksal ausgelieferte Sollbruchstelle zu akzeptieren, treiben Sport und ernähren sich gesund. Entsprechend wollen sie sich nicht unter Lagen von rostrotem Leinen verstecken, wie man sie bei wenig zeitgemäßen Seniorenmarken wie Gerry Weber häufig findet. Andererseits wecken überstrapazierte Trends von Streetwear-Giganten auch nicht das Interesse von Siebzigjährigen. Wieso also kann Kleidung für diese Altersgruppe und älter nicht einfach im besten Sinne normal sein? Vielleicht weil es lange an realistischen Stilvorbildern mangelte.

Schönheit ist vergänglich, Stil ist es nicht

Im Jahr 2015 setzte eine Kampagne der Modemarke Céline erste Impulse, das zu ändern. Céline war zu diesem Zeitpunkt sehr gefragt unter modernen Frauen, weil die damalige Kreativdirektorin Phoebe Philo geschafft hatte, was bis dahin wenigen Labels gelungen war: tragbare Kleidung für emanzipierte berufstätige Frauen zu kreieren. In einer damals veröffentlichten Kampagne der Marke sitzt die zu diesem Zeitpunkt 80-jährige Schriftstellerin Joan Didion im schwarzen Outfit, mit blickdichter Sonnenbrille und silbernem Bob auf einem Sessel herum – so, wie sie es schon mit Mitte vierzig auf einem berühmten Foto getan hatte: schlicht, chic und verdammt lässig. Und mit einem Mal verstanden Frauen aller Altersgruppen: Schönheit mag vergänglich sein, Stil ist es nicht.

Joan Didion fotografiert von Juergen Teller für Céline

Quelle: celine

Zur Bühne für genau diese Frauen wurden von da an die sozialen Medien. Weil man da nicht Meryl Streep, Diane Keaton oder Jane Fonda heißen musste, um als reifere Frau gesehen zu werden. Und weil diese Frauen – zugegebenermaßen nach einer etwas längeren Eingewöhnungszeit – jene Medien nun auch für sich zu nutzen wussten, haben sie inzwischen beträchtliche Follower-Zahlen generiert.

Die Stilvorbilder der Generation 60 plus

So wie die 63-jährige Amerikanerin Lyn Slater, der 733.000 Menschen bei Instagram folgen. Die Professorin für Soziologie wurde mit ihrem Blog zum „Accidental Icon“, also zur versehentlichen Ikone, als sie anfing, Selfies von ihren Outfits zu veröffentlichen. Sie habe, so schreibt sie auf ihrem Blog, lange Schwierigkeiten gehabt, andere Plattformen oder Zeitschriften zu finden, die eine urbane, moderne, intellektuelle Ästhetik bieten würden, die sich an Frauen ihres Alters richteten, die ein „interessantes, aber gewöhnliches Leben“ führten. „Frauen wie ich, die nicht berühmt sind, aber klug, kreativ, modisch, fit, nachdenklich, engagiert – und sich vor allem darüber im Klaren sind, wer sie sind“, schreibt sie.

Inzwischen veröffentlicht Slater ihre Outfits auf dem Instagramkanal „Accidental Icon“

Quelle: Getty Images

Die 55-jährige Kanadierin Grece Ghanem wurde von ihrer Tochter dazu ermutigt, ihren Stil im Internet publik zu machen. Heute hat sie knapp 390.000 Follower bei Instagram. Der Mikrobiologin sieht man ihr Alter bei Weitem nicht an. Ein Eindruck, der offensichtlich auch durch die eine oder andere Botox-Injektion begünstigt ist. Aber Ghanem geht sogar noch einen Schritt weiter und zeigt sich auf einigen ihrer Posts auch mit rückenfreien Tops oder solchen, die tief ins Dekolleté blicken lassen. Die Kommentare dazu? Durchweg positiv.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Instagram

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Mit 73 Jahren ist Linda Rodin eine der älteren im Reigen der Senioren-Influencerinnen. Vor ihrer Pensionierung arbeitete sie jahrelang als Stylistin beim amerikanischen Modemagazin „Harper’s Bazaar“, und das macht sich natürlich auch in ihrem Stil bemerkbar. Ihren knapp 280.000 Followern präsentiert sie sich bevorzugt in Jeans, Streetwear und Sneakers.

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Und dann ist da eben auch noch Maye Musk. Mit Anfang 70 wird sie nicht müde, Zehn-Zentimeter-Absätze zu tragen und gewagte Beinschlitze zu offenbaren. Dann wiederum sieht man sie in flachen Turnschuhen und wallender Bluse beim Ausflug mit den Enkelkindern – darunter stets der Hashtag #itsgreattobe72. Inszeniert wirkt all das nicht, sondern eher wie der selbstbestimmte Auftritt einer emanzipierten Frau, der nicht durch vermeintlich altersgerechte Kleidung verfremdet wirkt. Ein Outfit in Beige findet man auf Musks Account übrigens auch, die Rentnerassoziation bleibt allerdings aus. Auf besagtem Bild trägt sie ein Bouclé-Jäckchen von Chanel.

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Was sollte eine Frau mit 60 nicht mehr tragen?

Mode für Frauen ab 60 bietet auch locker geschnittene und legere Modestücke für Ihren Kleiderschrank. Jeans mit Stretch-Anteil zaubern traumhafte Beine. Probieren Sie einmal eine enggeschnittene Hose in 7/8-Länge und kombinieren Sie dazu ein figurumspielendes Shirt mit femininen Details wie Lochmuster oder Stickereien.

Was sollten ältere Frauen nicht mehr tragen?

Stecken Bluse oder Shirt nicht im Bund, lässt das die Trägerin nicht nur unförmig, sondern auch älter wirken. Wer kein Fan des taillierten Looks ist, sollte sich von der Trend-Hose besser fernhalten.

Wie zieht man sich mit 60 an?

Kleidung altersgemäß, wenn man die 60 erreicht hat Klassische Farben sind Blau, Rot, Grün, Grau, Beige, Schwarz, Braun. Klassische Kleidungsstücke sind: Stoffhosen, Blazer, Röcke, Kostüme, Blusen, einfarbige Strickpullover, Rollkragenpullover, Strickjacken, einfarbige Kleider.

Was trägt Frau ab 65?

Was Sie älter macht: Schluppenblusen Was Sie stattdessen tragen sollten, sind moderne Statement-Blusen, die ein schönes Dekolleté und tolle Schultern zaubern. Greifen Sie gerne zu modernen Schnitten und Mustern – in Kombination mit der richtigen Jeans und einem tollen Paar Schuhe sehen Sie gleich viel frischer aus.

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