Schmerzen im gesäß und oberschenkel hinten

Schmerzen

Schmerzen im Gesäß mit Ausstrahlung in den Oberschenkel werden häufig vorschnell als Ischialgien bezeichnet. Tatsächlich verbergen sich dahinter aber oft myofasziale Schmerzprobleme oder Fehlstellungen mit Irritation des iliolumbosakralen Bandapparates und nur relativ selten lumbale Nervenwurzelirritationen. Wie myofasziale Beschwerden diagnostiziert werden und was bei der Therapie zu beachten ist, erläutert Dr. Thomas Flöter vom Schmerzzentrum Frankfurt am Main.

Veröffentlicht: 05.05.2004, 08:00 Uhr

Die Schmerzen bestehen seit einem Jahr. Begonnen haben sie nach einer Familienfeier, bei der die Patientin viele Stunden auf einem für sie recht unbequemen Stuhl sitzen mußte. Trotz mehrerer Krankhausaufenthalte bestehen die Beschwerden fort.

  • Was ist nun zu tun?

Bei der Patientin besteht bereits eine ganze Reihe von Diagnosen: linkskonvexe LWS-Skoliose und Beckenschiefstand, schwere Osteoporose mit Keil- und Fischwirbelbildung Th 11/12, Zustand nach Totalendoprothese der rechten Hüfte.

Die eingehende funktionelle Untersuchung ergibt, daß ein Musculus-piriformis-Syndrom vorliegt, gekennzeichnet durch Triggerpunkte in den M. piriformis und M. glutaeus minimus mit pseudoradikulärer Ausstrahlung, Kompression des N. ischiadicus und Blockierung des rechten Iliosakralgelenkes.

Die Behandlung der Patientin ist wegen des nach einem Jahr bereits chronischen Schmerzzustandes schwierig und langwierig: Es werden Kältespray und Dehnungstechniken angewendet sowie eine komplexe Elektrotherapie der gesamten betroffenenen Region kombiniert mit einer therapeutischen Lokalanästhesie der Triggerpunkte des M. piriformis.

Später wird die Patientin in die Selbstbehandlung mit TENS eingewiesen, die Dehnungsübungen werden zuhause fortgesetzt. Die Patientin erhält zudem den Rat, längeres Sitzens konsequent zu vermeiden und nur auf der gesunden Seite mit einem großen Kissen zwischen den Beinen zu schlafen.

Von Beginn an ist außerdem eine effektive medikamentöse Schmerztherapie notwendig, um Krankengymnastik und Dehnungsübungen bei der Patientin überhaupt zu ermöglichen. Die anfängliche Therapie mit NSAR wird wegen Magenbeschwerden und mangelnder Wirksamkeit abgebrochen.

Unter der Therapie mit einem Opioid der WHO-Stufe 2 (erst 100 mg Valoron® N retard, später 150 mg alle acht Stunden) kommt es schließlich zu einer langsamen, schrittweisen Besserung der Beschwerden. Diese Behandlung zieht sich insgesamt über ein halbes Jahr hin.

Dann kann die Medikation auf zweimal 50 mg reduziert und nach einem weiteren Vierteljahr ganz abgesetzt werden.

Irgendwann trifft es fast jeden: Was tun, wenn eine Läufer-Verletzung dich am Laufen hindert? Sportmediziner Dr. Matthias Marquardt erklärt dir in unserer Video-Serie ausführlich, wie du die häufigsten Verletzungen behandeln und vielleicht sogar vermeiden kannst.

Einen unangenehmen Schmerz, der vom Gesäß über den hinteren Oberschenkel zieht, kennen viele Läufer. Oft ist es der Ischiasnerv, der den mitunter starken Schmerz auslöst - die Ursache ist aber meist das Piriformis-Syndrom. Der Piriformis ist ein Muskel, der das Kreuzbein und den Oberschenkelknochen verbindet. Wie man die Probleme erkennt und behandelt, erklärt dir unser Experte Dr. med Matthias Marquardt, Sportmediziner und Bestellseller-Autor ("Die Laufbibel"), in seiner Video-Läufer-Sprechstunde.

Susanne Baumbach läuft regelmäßig und viel. Bis zu 120 Kilometer pro Woche. "Laufen gehört für mich zum Leben dazu wie Atmen und Essen", sagt die 51-Jährige. Sie nimmt regelmäßig an Laufveranstaltungen teil und ist auch begeisterte Marathon-Läuferin. Seit einigen Monaten hat sie diesen Schmerz, der vom rechten Gesäß über das hintere Bein zieht. "Auch bei langen Autofahrten tritt der Schmerz auf", erzählt Susanne, die selbst als Lauftrainerin arbeitet. Dehnübungen und Bewegungstherapie haben vorübergehend Linderung gebracht, aber die Ursache nicht bekämpft.

"Susanne beschreibt typische Beschwerden des Piriformis-Syndroms", sagt Dr. Matthias Marquardt, "die Schmerzen strahlen mitunter vom Gesäß bis in die Wade." Schuld ist meist der Piriformis-Muskel, der auf den darunter liegenden Ischiasnerv drückt. "Das Zusammenspiel zwischen Muskel und Nerv kann aus dem Gleichgewicht geraten, wenn der Muskel dauerhaft verhärtet ist", erklärt Dr. Marquardt. "Wir wissen, dass Frauen häufiger betroffen sind als Männer."

In unserem Video zeigt unser Experte, wie man das Piriformis-Syndrom diagnostizieren und therapieren kann.

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Über unser Portal laufen.de haben wir zehn Läuferinnen und Läufer gesucht, die aktuell an den zehn häufigsten Verletzungsarten leiden. "Mir war es wichtig, Läufer mit echten Problemen vor mir zu haben", sagt Dr. Matthias Marquardt, der alle zehn Läuferinnen und Läufer vor laufender Kamera untersucht hat.

Dr. Matthias Marquardt hat in diesen Filmen sein ganzes Know-how zusammengefasst, damit alle Läufer, die mit einer der hier besprochenen Verletzungen zu tun haben, schnell wieder schmerzfrei laufen können.

In jedem Film diagnostiziert und behandelt Dr. Marquardt individuell das jeweilige Beschwerdebild und zeigt anschließend geeignete Übungen, die bei der Therapie helfen und die jeder Läufer mit einfachen Tools umsetzen kann.

Folgende zehn Verletzungen werden in unserer Läufer-Sprechstunde ausführlich behandelt:

  1. Achillessehne - hier kommst du direkt zum Video!
  2. vorderer Knieschmerz - hier kommst du direkt zum Video!
  3. Kniegelenksarthrose - hier kommst du direkt zum Video!
  4. Plantarfasziitis/Fersensporn - hier kommst du direkt zum Video!
  5. Piriformis-Syndrom
  6. Spreizfuß - Video folgt
  7. Bänderverletzung (Sprunggelenk) - Video folgt
  8. Tractus (Läufer-Knie) - Video folgt
  9. Schienbeinkanten-Syndrom - Video folgt
  10. chronisch, muskulärer Wadenschmerz - Video folgt

Über Dr. med Matthias Marquardt

Dr. Matthias Marquardt ist Facharzt für Innere Medizin, Sportmedizin und Chirotherapie. Vitalstoffe spielen in seiner Sprechstunde eine genauso große Rolle wie Ernährung und Omega-3-Fettsäuren. Dr. Marquardt setzt sich als Check-up-Mediziner für alle Menschen ein, die Ihre Gesundheit erhalten oder Vitalität zurückgewinnen möchten.

Sportler bereitet er mit seinem motivierten Praxisteam auf Sportereignisse vom Volkslauf bis zum Titelgewinn beim Ironman Hawaii vor. Die Patienten kommen aus dem gesamten Bundesgebiet nach Hannover/Langenhagen, um die Expertise dieser Praxis zu erleben.

Hier findest du mehr Infos zu Dr. med Matthias Marquardt!

Was tun bei Schmerzen im Po und Oberschenkel?

Ist der Piriformis-Muskel als Verursacher der Schmerzen ausgemacht, sind Bewegung, Lockerung und Dehnung die Therapie der Wahl. Um die Verspannung zu lösen, muss der Physiotherapeut auch alle benachbarten Muskeln prüfen und gegebenenfalls lockern, da sie oft mitbeteiligt sind.

Welcher Nerv strahlt in den hinteren Oberschenkel?

Einen unangenehmen Schmerz, der vom Gesäß über den hinteren Oberschenkel zieht, kennen viele Läufer. Oft ist es der Ischiasnerv, der den mitunter starken Schmerz auslöst - die Ursache ist aber meist das Piriformis-Syndrom. Der Piriformis ist ein Muskel, der das Kreuzbein und den Oberschenkelknochen verbindet.

Wie erkenne ich ein Piriformis

Bei den meisten Patienten mit Piriformis-Syndrom zeigen sich:.
stechende oder ziehende Schmerzen in einer Hälfte des Gesäßes, die sich im Sitzen verstärken,.
Ischias-Schmerzen,.
Rückenschmerzen in der Lendenwirbelsäule,.
Gangschwierigkeiten auf der betroffenen Seite,.

Was verursacht Schmerzen im Gesäß?

Fehl- oder Überbelastungen sind häufig die Ursache für schmerzhaft verspannte und verhärtete Muskeln, besonders am unteren Rücken. Beispiele für solche als funktionell bezeichneten Beschwerden des Bewegungssystems: myofasziale Schmerzen, ein blockiertes Kreuz und das Piriformis-Syndrom.

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