Lied ich gehe mit meiner laterne

Das wohl bekannteste Laternen Lied ist neben „Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne" und "Sankt Martin" das aus dem 19. Jahrhundert stammende „Ich geh mit meiner Laterne". Woher das Lied stammt ist leider bis heute nicht belegt. Die ersten Zeilen der Melodie und des Textes werden 1818 schon in der Wiener Gesangsposse „Die falsche Prima-Donna in Krähwinkel" aufgeführt. Erst später wird der Text für das Martinsfest angepasst.

Tiffany Tabbert 

Ich geh mit meiner Laterne

Ich geh mit meiner Laterne,
und meine Laterne mit mir.
Da oben, da leuchten die Sterne,
und unten da leuchten wir.
Mit Lichtern hell sind wir zur Stell,
rabimmel, rabammel, rabumm.
Mit Lichtern hell sind wir zur Stell,
rabimmel, rabammel, rabumm.

Ich geh mit meiner Laterne,
und meine Laterne mit mir.
Da oben, da leuchten die Sterne,
und unten da leuchten wir.
Laternenlicht, verlösch mir nicht!
Rabimmel, rabammel, rabumm.
Laternenlicht, verlösch mir nicht!
Rabimmel, rabammel, rabumm.

Ich geh mit meiner Laterne,
und meine Laterne mit mir.
Da oben, da leuchten die Sterne,
hier unten leuchten wir.
Ein Lichtermeer zu Martins Ehr,
rabimmel, rabammel, rabumm.
Ein Lichtermeer zu Martins Ehr,
rabimmel, rabammel, rabumm.

Ich geh mit meiner Laterne,
und meine Laterne mit mir.
Da oben, da leuchten die Sterne,
und unten da leuchten wir.
Mein Licht ist aus, wir gehn nach Haus,
rabimmel, rabammel, rabumm.
Mein Licht ist aus, wir gehn nach Haus,
rabimmel, rabammel, rabumm.

*****

Noten gesetzt von Tiffany Tabbert
Vorschaubild: Rita Dadder

Martinszug einer Grundschule in Köln

Ich geh’ mit meiner Laterne ist ein traditionelles Kinderlied zum Laternelaufen, das alljährlich am Martinstag und an anderen Herbsttagen beim Umzug gesungen wird.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine ersten Text- und Melodiezeilen lassen sich bereits 1818 in einem Quodlibet des Wiener Singspiels Die falsche Prima-Donna in Krähwinkel von Ignaz Schuster nachweisen.[1] Da in demselben Quodlibet auch zwei weitere Musikstücke zitiert werden, ist davon auszugehen, dass auch das Laternenlied damals in Wien bekannt war.[2] Des Weiteren berichtet Emanuel Geibel aus seiner Kindheit um 1820 in Lübeck von einem fast gleichlautenden, beim abendlichen Laternenumzug gesungenen Lied,[3] weshalb anzunehmen ist, dass das Lied schon zu Beginn des 19. Jahrhunderts weit verbreitet war.

Die erste Edition des Liedtextes findet sich in Ludwig Strackerjans Aus dem Kinderleben von 1851. Dort steht es im Zusammenhang mit dem Brauch der Oldenburger Kinder, an Spätsommer- und Herbstabenden mit Laternen singend durch die Straßen zu ziehen.[4] Text und Melodie brachte Fritz Jöde in seiner ersten Liedersammlung Ringel Rangel Rosen von 1913 als eines von vierzehn Laternenlieder in den Druck.[5]

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann man zunächst in katholischen Gebieten St.-Martins-Umzüge mit Laternen und Martinssingen zu organisieren. Dafür wurden dem Lied nach 1945 Strophen hinzugefügt, die einerseits die Verehrung von Martin von Tours ausdrückten (Ein Lichtermeer / zu Martins Ehr’) und andererseits den Ablauf des Festes schilderten.[6] Auch in protestantischen Gebieten fand das Lied Eingang in die seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten Martinisingen, hier üblicherweise ohne Textstrophen, die auf Martin von Tours Bezug nehmen. Die Pflege dieser Tradition in Kindergärten und Schulen führte dazu, dass Ich geh’ mit meiner Laterne zu einem der beliebtesten Kinderlieder wurde.

Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einem Kehrreim, der aus dem Anfangsteil

Ich geh’ mit meiner Laterne
und meine Laterne mit mir.
Da oben leuchten die Sterne
und unten da leuchten wir.

sowie dem Abschluss

rabimmel, rabammel, rabum.
(auch: labimmel, labammel, labum)

besteht, sind kurze Strophen eingebettet wie

Mein Licht ist aus,
ich geh’ nach Haus.[2]

Melodie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verwendung von Text und Melodie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bekanntheit des Liedes führte dazu, dass Melodie und Text weiter verwendet wurden, vermutlich schon (siehe oben) zu Beginn des 19. Jahrhunderts. So wird die Melodie in dem von Otto Lob komponierten Studentenlied Zerfahrener Schüler von 1896 verwendet. Im 20. Jahrhundert wurde das Lied häufig parodiert.[7]

Das Lied wurde zudem von verschiedenen Künstlern aufgenommen und teilweise bearbeitet. So erschien 1990 Ich gehe mit meiner Laterne zusammen mit Schneeflöckchen, Weißröckchen als Medley auf dem Kinderliederalbum Komm lieber Mai von Nena, die Band Welle: Erdball brachte das Lied 1995 als Laterne auf ihrem Album Alles ist Möglich heraus und Cassandra Steen spielte es für die Serie Giraffenaffen 2013 ein.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Herbert Schwedt: St. Martin – Ein reformierter Brauch! Bräuche – Geschichte und Theorie. In: Volkskultur an Rhein und Maas 11 (1992), H. 1, S. 9–18.
  • Hans Hermann Meyer: Die Laternenumzüge bremischer Kinder im 19. Jahrhundert. In: Bremisches Jahrbuch 70 (1991), S. 87–116.
  • Wolfgang Schivelbusch: Lichtblicke. Zur Geschichte der künstlichen Helligkeit im 19. Jahrhundert. Frankfurt a. M. 1986 (Zitat S. 134).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Tobias Widmaier: Ich geh mit meiner Laterne (2007). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jetzt will ich gleich so manches singen (Quodlibet 1818).
  2. ↑ a b Tobias Widmaier: Ich geh mit meiner Laterne (2007). In: Populäre und traditionelle Lieder. Historisch-kritisches Liederlexikon
  3. Emanuel Geibels Laternenlied. In: Niedersachsen. Halbmonatsschrift für Geschichte, Landes- und Volkskunde, Sprache, Kunst und Literatur Niedersachsens 2 (1896/97), S. 298.
  4. Laternenlied 1851 zitiert nach; [Ludwig Strackerjan]: Aus dem Kinderleben. Spiele, Reime, Räthsel. Oldenburg: Schnellpressendruck und Verlag der Schulzeschen Buchhandlung 1851, S. 16.
  5. Fritz Jöde: Ringel Rangel Rosen. 150 Singespiele und 100 Anzählreime, nach mündlicher Überlieferung gesammelt. Leipzig und Berlin: B. G. Teubner 1913, S. 134.
  6. Martinslied 1957
  7. Parodien 1997–2006.
  8. Ich gehe mit meiner Laterne auf cover.info, abgerufen am 7. September 2021.

Wann ist Ich gehe mit meiner Laterne?

Jahrhundert stammende Laternenlied Ich geh mit meiner Laterne wird vorwiegend im Herbst bei Sankt Martins Umzügen gesungen, aber auch in dunkler werdenden Tagen davor und danach. Der Martinstag ist ein Fest zu Ehren des heiligen Martin von Tours, dessen Grablegung auf den 11. November 397 fiel.

Wie geht der Text von Laterne Laterne?

Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne.
Ich geh mit meiner Laterne. Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. ... .
Durch die Straßen auf und nieder. Durch die Straßen, auf und nieder, leuchten die Laternen wieder, ... .
Komm wir wolln Laterne laufen. Komm wir wolln Laterne laufen, zündet eure Kerzen an..

Wer hat Ich geh mit meiner Laterne geschrieben?

Text und Melodie brachte Fritz Jöde in seiner ersten Liedersammlung Ringel Rangel Rosen von 1913 als eines von vierzehn Laternenlieder in den Druck. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann man zunächst in katholischen Gebieten St. -Martins-Umzüge mit Laternen und Martinssingen zu organisieren.

Wie heißt das Lied von Sankt Martin?

Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind.

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