Wenn die Katze ins Bett pinkelt, kann das verschiedene Auslöser haben.
Das natürliche Urinierverhalten: Wie häufig urinieren Katzen?
Ausgewachsene Katzen sollten an einem Tag etwa 50 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht trinken. Geben Sie Ihrer Katze Feuchtfutter, das aus 80 bis 90 Prozent Wasser besteht, muss Ihre Katze weniger trinken. Steigen die Temperaturen oder ist Ihre Katze sehr aktiv, kann die Trinkmenge aber auch deutlich über dem Durchschnittswert liegen.
Über die Nieren scheidet der Körper einen Teil des aufgenommenen Wassers wieder aus, und damit auch giftige Abfallstoffe aus dem Kreislauf. Das macht Ihre Katze aber natürlich nicht alles auf einmal, sondern verteilt über den Tag. So kommt es, dass Katzen etwa zwei- bis viermal pro Tag urinieren.
Ursachen: Warum pinkeln Katzen ins Bett?
Manche Katzen, die ins Bett ihrer Zweibeiner pinkeln, haben schlichtweg eine unschöne Angewohnheit. Andere wiederum sind einfach alt und leiden deshalb unter einer Harninkontinenz. Doch Achtung: In vielen Fällen ist dieses Verhalten auch ein ernstzunehmendes Signal dafür, dass etwas nicht stimmt.
Eine Vielzahl von körperlichen und psychischen Problemen sind mögliche Auslöser:
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Bei manchen Katzen ist das Urinierne ins Bett nur eine schlechte Angewohnheit.Körperliche Krankheiten
Leider können sich auch bestimmte körperliche Krankheiten auf das Urinierverhalten von Haustieren auswirken. Sie wirken sich entweder direkt auf das Verhalten Ihrer Katze aus, oder führen dazu, dass sie größeren Durst hat.
Um Ihnen einen Überblick über mögliche physische Auslöser zu verschaffen, fasst die folgende Tabelle die häufigsten von ihnen zusammen:
Auslöser | Ursache | Mögliche Behandlung |
Blasensteine, Nierensteine und Harnkristalle | Abhängig von der Zusammensetzung des Steins kommen verschiedene Gründe infrage, etwa bakterielle Harnwegsinfektionen | Medikamente (z.B. blasensteinauflösende Mittel, Entzündungshemmer, Schmerzmittel), Flüssigkeitsinfusion, Diätfuttermittel, OP |
Blasenentzündung | Infektionen oder Feline Idiopathische Zystitis (FIC) | Medikamente (z.B. Antibiotika), kristallauflösendes Futter |
Diabetes mellitus | Nierenprobleme, Kortisolüberschuss, Übergewicht | Gabe von Insulin, Futterumstellung und Gewichtsreduktion |
Niereninsuffizienz | Tumore, Infektionen (z.B. FIP), Vergiftung, genetisch bedingte Insuffizienz | Nierendiät, unterstützende Therapie mit Medikamenten |
Der damit häufig verbundene Harndrang und die zusätzliche schmerzbedingte Verunsicherung Ihrer Katze führen dazu, dass sie ins Bett pinkelt. Dort fühlt sich Ihre Fellnase sicher. Zudem gibt die saugfähige und gemütliche Matratze ihr das Gefühl, dass sie hier ihrem Harndrang nachgeben kann.
Angst und Stress
Katzen sind Gewohnheitstiere und sehr sensibel. Bereits kleinste Veränderungen in ihrem Alltag oder ihrer Umgebung können dazu führen, dass sie Stress empfinden. Dazu zählen zum Beispiel:
- ein neu gestaltetes Zimmer oder ein neues Möbelstück
- ein ungewöhnliches Ereignis (z. B. Feuerwerk zu Silvester)
- ein Umzug in ein neues Zuhause
- das Versterben oder Verlassen eines geliebten Familienmitglieds
- der Einzug einer neuen Person oder eines neuen tierischen Gefährten
Auch wenn Sie sich plötzlich anders verhalten als sonst, kann sich dies auf das Verhalten Ihrer Katze auswirken. Haben Sie zum Beispiel weniger Zeit für Ihre Katze, weil Sie einen neuen Job oder einen neuen Partner haben? Manchmal führen auch Langeweile oder häufiges Alleinsein zur geistigen Überforderung Ihres Stubentigers.
Ein Ort der Sicherheit
Für manche Katzen ist das Bett ihrer geliebten Menschen auch einfach ein Ort der Sicherheit. Dies mag zunächst verwunderlich sein, hat aber einen guten Grund: Es riecht beruhigend nach ihrer Bezugsperson und gibt ihr damit ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit.
Auch die Tatsache, dass das Bett erhöht ist, lässt Ihre sensible Fellnase eventuell sicherer fühlen. Zudem bietet das Bett technisch gesehen ein optimales „Ersatz-Katzenklo“. Es ist nicht nur saugfähig und weich, sondern auch ein guter Rückzugsort für ihr Geschäft.
Manchmal ist auch das Katzenklo Schuld
Ist Ihre Katze physisch als auch psychisch gesund, könnte es auch folgendes Problem geben: Das Katzenklo selbst. Abhängig davon, ob Ihre Katze das Katzenklo von Anfang an ablehnt oder erst nach einiger Zeit ins Bett pinkelt, könnte es zum Beispiel sein, dass Ihre Katze die Art des Katzenklos nicht mag.
Zum Beispiel mögen manche Katzen keine geschlossenen Katzentoiletten. Auch die Einstreu könnte für sie ein Problem darstellen. Haben Sie diese kürzlich gewechselt? Welche Art von Katzenstreu verwenden Sie? Vielleicht versuchen Sie es mal mit einer anderen Sorte.
Darüber hinaus kann auch ein stark duftendes Putzmittel, mit dem Sie die Toilette Ihres Tieres reinigen, dazu führen, dass Ihre Katze das Katzenklo ablehnt. Auch eine zu selten sauber gemachte Toilette oder ein ungünstiger Ort sind als Ursachen für die Verweigerung Ihrer Katze denkbar.
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Manchmal ist auch das Katzenklo Schuld am Fehlverhalten von KätzchennTipps: So gewöhnen Sie Ihrer Katze das Bettpinkeln ab
Hat Ihre Katze schon einmal in Ihr Bett gepinkelt, wissen sie sicherlich eins: der Geruch von Katzenurin ist fürchterlich. Natürlich können Sie Ihre Matratze mit speziellen Reinigungsmitteln säubern, ein gelblicher Fleck der „Urin-Attacke“ bleibt allerdings meist zu Ihrem Ärgernis zurück.
Die Zimmertür abzuschließen, kann keine Dauerlösung sein. Zumal Ihre Katze sich dann vermutlich eine andere gemütliche Ecke sucht, in der sie Wasser lassen kann. Also was können Sie tun, wenn Ihre Katze konsequent das Katzenklo verweigert und aus Protest im Schlafzimmer ihr Geschäft verrichtet?
Die folgenden fünf wertvollen Tipps helfen Ihnen, das Verhalten Ihrer Katze abzustellen:
1. Gehen Sie zum Tierarzt
Bevor Sie sich auf die Suche nach den Ursachen begeben und damit die Psyche Ihrer Katze beleuchten, sollten Sie Ihre Katze zunächst Ihrem Tierarzt vorstellen. Er kann Ihre Katze untersuchen und feststellen, ob sie körperlich gesund ist. Das ist besonders wichtig, wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Liebling Schmerzen hat.
Hat Ihr Tierarzt eine Krankheit nachgewiesen, könnte die darauf folgende Therapie dazu führen, dass sich Ihre Katze nach und nach wieder an das Klo für Katzen gewöhnt.
2. Machen Sie das Bett ungemütlich
Katzen mögen es weich und gemütlich – bei einer harten oder gar knisternden Unterlage werden sie schnell die Flucht ergreifen. Neben wasserdichten Matratzenschoner können Sie das Bett deshalb zum Beispiel tagsüber mit einer gold-silbernen Rettungsdecke (wie sie im Erste-Hilfe-Kasten zu finden ist), einem Wachstischtuch (für Gartentische) oder Zeitungspapier abdecken. Probieren Sie einfach aus, was Ihre Katze nicht mag.
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Futterstelle Ihres Stubentigers ins Schlafzimmer zu verlegen. Dort wo Katzen essen, verrichten sie für gewöhnlich nicht ihr Geschäft.
3. Geben Sie Ihrer Katze Sicherheit
Um Ihre Katze dazu zu bringen, wieder das Katzenklo zu benutzen, sollten Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihrer Katze den Stress nehmen. Sie müssen dafür sorgen, dass ihre Katze sich sicher fühlt. Handelt es sich nur um ein neues Waschmittel oder um eine ungewöhnlich riechende Duftkerze, lässt sich dies natürlich leicht beheben.
Doch was ist, wenn sich die neue Situation nicht mehr ändern lässt? In diesem Fall müssen Sie Ihrer Katze helfen, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Seien Sie geduldig mit Ihrer Fellnase und erwarten Sie nicht, dass ihre Katze von heute auf morgen nicht mehr in ihr Bett pinkelt.
4. Reduzieren Sie Stress
Das Einnässen des Bettes hängt fast immer mit Verunsicherung zusammen. Egal ob Ihre Katze unter psychischem Stress oder unter einer physischen Erkrankung leidet.
Schenken Sie Ihrer Katze daher in der Umgewöhnungsphase besonders viel Liebe und Zuwendung. Sie auszuschimpfen, weil Sie in Ihr Bett gemacht hat, wäre nun in jedem Fall kontraproduktiv. Das heißt allerdings nicht, dass Sie sie im Moment des Fauxpas streicheln sollten.
Zeigen Sie ihr mit Tonfall und Gesten durchaus Ihren Unmut. Kommt Ihr Tadel jedoch zu spät, wird Ihre Katze diesen nicht mehr auf das Einnässen des Bettes beziehen.
5. Bachblüten und Pheromone
Um das Sicherheitsgefühl Ihrer Katze wieder zu steigern, können auch spezielle Duftzerstäuber für die Steckdose helfen. Hierbei handelt es sich um synthetisch nachempfundene Pheromone - körpereigene Geruchsbotenstoffe der Katze, die das Wohlbefinden ihrer Fellnase fördern. Zum Beispiel geben Mutterkatzen dieses beim Säugen an ihre Kitten ab. Dabei sendet sie die unbewusste Botschaft, dass alles in Ordnung ist und sich die kleinen Kätzchen entspannen dürfen.
In besonders stressigen Zeiten, etwa während eines Umzugs oder einer Hausrenovierung, können ab und zu auch Bachblüten helfen. Dabei handelt es sich um ein pflanzliches Beruhigungsmittel, dass Ihrer Katze die Unruhe auf natürliche Weise nehmen kann.
In beiden Fällen sollten Sie sich allerdings vor einer Einnahme bei Ihrem Tierarzt informieren.
Ein Fall für den Tiertrainer?
Manchmal braucht es schon etwas Spürsinn, um auf den Grund für die Unsauberkeit Ihrer Samtpfote zu kommen. Besonders kleine Veränderungen, die kaum von Belang sind, übersehen Katzenbesitzer natürlich auch gerne.
Falls die vielen Tipps nicht gegen das Problem helfen, sollten Sie sich unbedingt Rat von einem Experten einholen. Denn es gibt spezielle Katzenpsychologen, die Ihnen und Ihrer Katze in dieser unangenehmen Lage helfen können.
Handeln im Moment: So schützen Sie Ihr Bett vor Katzenurin
Eine Wohlfühlatmosphäre schaffen und geduldig warten hilft Ihnen bei dem Problem der „Pipi-Unfälle“ in Ihrem Bett natürlich nur mittel- und langfristig. Um Ihr auch Bett kurzfristig vor dem unangenehmen Katzenurin zu schützen, können Sie deshalb zusätzliche Maßnahmen ergreifen:
- ziehen Sie zunächst alle Bettlaken und Bezüge vom Bett ab
- reinigen sie diese gründlich in der Waschmaschine gemäß der angegebenen Waschhinweise
- versuchen Sie die übrig gebliebenen gelben Flecken mit Essigspüler, speziellen Textilseifen oder Enzymreiniger auszuwaschen
- desinfizieren Sie die betroffenen Stellen und waschen Sie die Textilen anschließend erneut
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