Ist jan von gewitter im kopf gestorben

Tim Lehmann trauert um seinen verstorbenen Opa. Auf dem YouTube-Kanal Gewitter im Kopf - Leben mit Tourette thematisiert der Webstar seit Anfang 2019 mit seinem Kumpel Jan Zimmermann dessen Tourette-Syndrom. Nun lässt der gebürtige Bonner seine Fans erneut ganz privat an sich ran: Sein geliebter Opa ist gestorben. In einem rührenden Video nimmt er unter Tränen Abschied von seinem "Superhelden", wie er ihn nennt.

In seinem neuen YouTube-Video sitzt Tim im Zimmer seines Opas und erzählt: "Ich habe früher mit ihm Fußball geschaut, wir haben immer zusammen Weihnachten gefeiert, ich war immer hier, um mit ihm zu reden. Ich konnte mit ihm über viele verschiedene Dinge reden." Immer wieder muss er innehalten, weil ihm die Tränen kommen. "Dieser liebevolle, herzliche, tolle, großartige, bewundernswerte Mensch ist leider nicht mehr da", erzählt er schließlich. Um auszudrücken, wie viel sein Opa ihm bedeutet, hat der 22-Jährige einen Song geschrieben, der am Donnerstag erscheinen soll.

Kurz nach Veröffentlichung des siebenminütigen Clips meldeten der YouTuber und seine Mutter sich auf Instagram zu Wort und bedankten sich für die zahlreichen Beileidsbekundungen. Der Tag, an dem Tim das YouTube-Video aufgenommen hat, sei ein ganz besonders schwerer gewesen, wie seine Mutter verrät: "Das war der Geburtstag meines Vaters, den konnte er jetzt nicht mehr miterleben, und dann haben wir in gewohnter kleiner Runde den Geburtstag gefeiert. Das war ein sehr, sehr, sehr emotionaler Moment für uns."

Instagram / timl1302

Tim Lehmann und Jan Zimmermann, YouTube-Stars

Instagram / gewitterimkopfyt

Tim Lehmann und Jan Zimmermann, YouTuber

Instagram / timl1302

Tim Lehmann mit seiner Familie im Februar 2021


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Die YouTuber von Gewitter im Kopf, Jan und Tim, sind bekannt für ihre Videos zum Tourette-Syndrom und erfreuen sich mit etwa 2,3 Millionen Abonnenten großer Beliebtheit auf der Plattform. Dass man aber auch in dieser Größe beachtliche Erfolge erzielen kann mit fragwürdigen Inhalten, haben sie jetzt nun wieder bewiesen. Bereits damals versuchte man eine App mit Tourette-Tönen zu monetarisieren für einen fragwürdigen Betrag. Die Kritik hierzu ist aber bereits auch schon wieder etwas her.

Jetzt schaffte man es mit zwei Videos in die Trends. Einmal einer Ankündigung auf dem regulären Kanal zu dem Video (etwa eine Minute lang) und dann nochmal ein Video auf dem anderen Kanal, in dem es dann wirklich ums Thema ging. Bereits davor nahm man alle Instagram-Beiträge des Accounts von Gewitter im Kopf und von Tim herunter und kündigte bei ihm mit „Du fehlst mir“ an, dass etwas nicht stimmte. Viele Fans spekulierten hier, dass eventuell Jan etwas zugestoßen sein könnte oder er sogar tot wäre.

Gewitter im Kopf: Du fehlst, Tim über den Verlust

Jetzt kam eben das Video, oder besser die Videos. Erneut ohne Jan, auch auf dem Thumbnail. Erneut wird dem Zuschauer suggeriert, dass ihm etwas zugestoßen sein könnte und er jetzt „fehlt“. Doch darum geht es nicht nur. Naja, gut. Jetzt werden einige denken: „Clickbait eben, vielleicht etwas zu tief in die Tasche gegriffen, aber geht ja noch“. Auch schon dadurch, dass die Zuschauer das so vermittelt bekommen haben, haben es die insbesondere jungen Zuschauer von Gewitter im Kopf auch geglaubt und sehr, sehr viele Posts geschrieben, wo sie um Jan oder Tim trauern (teilweise wurden sogar Sterbedaten zu Wikipedia-Artikeln von Gewitter im Kopf hinzugefügt). Aber es wird noch schlimmer.

Denn es geht darum, dass Tims Großvater, also sein Opa, verstorben ist, den er sehr gemocht hat. Hierfür war natürlich wieder traurige Musik im Hintergrund von Nöten. Dass der Tod tragisch ist, gerade, wenn der Mensch einem sehr nahe stand, ist absolut verständlich. Warum man das mit Klischee-behafteter Trauer-Musik unterlegen muss, bleibt trotzdem fraglich. Hoffen kann man für den Großvater nur das beste und dass er seinen Frieden im Himmel findet. Was man allerdings daraus macht, gibt ein paar mulmige Extragedanken, auch wenn man Tim bei der Trauer ebenfalls nur alles Gute wünschen kann.

Das Video vom Zweitkanal, kann man Gewitter im Kopf Clickbait vorwerfen? Und mehr? Schließlich tut man so, als ob Jan tot sei

Komische Art und Weise einen Song darüber zu veröffentlichen

Jetzt wird es sogar richtig eigenartig. Offenbar hat Tim einen Song produziert, um mit dem Thema umzugehen. Und zwar, wie es zuerst im Video auf dem neuen Zweitkanal heißt, der hierfür extra erstellt wurde, ein aufwendiges. Warum wurde das nicht direkt im Hauptvideo gezeigt? Warum muss es überhaupt ein Video auf Gewitter im Kopf darüber geben, wenn man sowieso ein anderes dazu publiziert, es gibt ja den Communitytab oder Instagram? Warum stattdessen Gewitter im Kopf Promo für den Kanal und das neue Video auf diese Art und Weise?

Um überhaupt zu erfahren, worum es konkret geht, muss man auf den Zweitkanal gehen. Auf diesem wird gesagt, dass der Song am Donnerstag erscheint. Warum erst dann? Böse Stimmen könnten jetzt sagen, dass man das Video auf dem Zweitkanal nur voraus geschickt hat, damit der Kanal die erforderlichen Abonnenten bekommt (im Video wird gesagt, dass man abonnieren soll bei Interesse daran) und die Watchtime. Wenn sich der Kanal dann zeitnah ins Partnerprogramm aufgenommen wird, kann der Song bereits monetarisiert werden, heißt, man könnte bereits dann Geld damit verdienen. Das würde dem Fass endgültig den Boden ausschlagen.

Mein Beileid an Tim von Gewitter im Kopf, aber so'ne Promo-Scheiße abzuziehen ist vollkommen daneben.

— Karo 🐺 (@xtrlprkx) March 7, 2021

Meinung auf Twitter nach dem Video

Heißt zusammengefasst folgendes: Man nimmt alle Posts auf Instagram runter (mittlerweile sind sie übrigens wieder online), um zu zeigen, dass etwas passiert ist, macht dann ein Video in dem man quasi suggeriert (und einige Benutzer haben das jetzt auch bereits gedacht), dass es sich um den bekannten Jan vom Kanal handelt (wie sehr, sehr viele Fans auch bereits auf Instagram vermuteten) und geht dann hin und sorgt dafür, dass diese einen anderen Kanal abonnieren und anschauen, um dort dann einen Song zu releasen, mit dem man das „Thema verarbeiten“ möchte. Was immer Gewitter im Kopf damit bezwecken will, es wirkt sehr eigenartig und macht eher weniger den Eindruck, als ob die beiden hier edle Motive gehabt hätten.

Insgesamt erscheint es, als ob man hier absichtlich mit den Zuschauern, Titel und Formulierungen spielen würde, damit möglichst viele sich alles anschauen. Und diese Strategie ging auch auf, denn Platz 1 in den Trends für die Ankündigung und Platz 2 für das Video auf dem Zweitkanal kamen so zu Stande. Trotzdem muss man sich fragen, warum man das so praktiziert.

Bastian Braun

Herausgeber und Autor, nimmt sich selbst weniger ernst als Bielefeld, oft sarkastisch, kreativ und Gelegenheitskritiker.

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