Ist die Scheide nach der Geburt ausgeleiert?

Es gibt Fragen, die viele werdende Mamas beschäftigen, die aber nur wenige offen ansprechen. Meist geht es dabei um unseren Intimbereich: Wird meine Vagina nach der Geburt so aussehen wie vorher? Werde ich „zu weit“ sein, sodass ich beim Sex nichts mehr fühle? Zeit Klartext zu reden!

Je größer der Bauch wird, desto größer wird die Liste der Fragen und leider oftmals auch Ängste. Das Thema Geburt wird immer präsenter und irgendwann wird auch der letzten von uns werdenden Mamas klar: das Baby muss irgendwann da raus – und zwar durch unsere Vagina! Wie soll dieses unter diesen Gesichtspunkten gar nicht mehr so kleine Babys mit seinen Ärmchen und Beinchen und dem großen Kopf, überhaupt da durch passen?

Dass das geht haben schon Millionen von Mütter vor uns bewiesen. Aber wie soll die Vagina, die manchmal schon Probleme mit einem Tampon (oder großen Penis) hat, damit zurechtkommen, ein ganzes Baby aus sich herauszupressen? Elastisch ist die Vagina ja, das wird uns seit dem Sexualkundeunterricht immer wieder beteuert, aber heißt das auch, dass sie sich wieder zurückbilden kann, wenn sie einmal so stark gedehnt wurde? Lasst uns reden!

Bleibt die Vagina nach der Geburt gedehnt?

Bei einer natürlichen Geburt vergrößert sich die Vagina – Achtung, kurz durchatmen – um das Zehnfache. In ca. 20 bis 30 Prozent (je nach Studie) kommt es zu einem Dammriss, der in vielen, aber nicht allen Fällen genäht werden muss. In allen anderen Fällen, bzw. auch bei leichten Dammrissen hält unsere Vagina die Geburt nicht nur problemlos aus, sondern bildet sich danach auch wieder zügig zurück.

Es kann gut sein, dass Vagina und Scheidenverlauf nach der Geburt ein bisschen anders aussehen und die Schamlippen vielleicht etwas hängen, aber nach ein paar Wochen sollte sich alles wieder in die ursprüngliche Form zurückgebildet haben. Natürlich spielt die Genetik auch hier eine Rolle, aber Sorgen um die Salami, die in den Hausflur geworfen wird (eine bekannte, aber, wie wir finden, selten dämliche Metapher) musst du dir keineswegs machen.

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Unterstützen kannst du die Rückbildung durch – der Name sagt es schon – Rückbildungsgymnastik, die die Beckenbodenmuskulatur stärkt. An dieser liegt es nämlich, falls die Vagina nach der Geburt „ausgeleiert“ aussehen sollte. Sie ist nicht mehr so straff und fest wie vorher und muss erst wieder gefestigt werden. Tipp vom Experten: Trainiere deine Beckenbodenmuskulatur bereits vor der Schwangerschaft. Dann verläuft die Rückbildung nach der Entbindung angenehmer und schneller.

Wir haben ein paar Übungen parat, mit denen du deinen Beckenboden während und kurz nach der Schwangerschaft schonend trainierst:

Fitness: Bauch- und Beckenbodentraining

Fühlt sich die Vagina nach der Geburt anders an?

Neben dem Aussehen ist die größte Sorge einiger Frauen in Hinblick auf die Vagina nach der Geburt wohl, ob und wie sich der Geschlechtsverkehr ändern wird. Viele Frauen befürchten, dass sie nun „zu weit“ sind und bei Sex nicht mehr so viel empfinden können. Doch, wie gesagt: Die Vagina kann nicht ausleiern. Auch die meisten Männer berichten,  beim Sex keinen Unterschied zwischen „vorher“ und „nachher“ zu spüren.

Im Artikel Sex nach der Geburt findest du weitere Tipps und Hilfe zum Thema.

Es kann allerdings durchaus sein, dass du nach der Geburt Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs hast, denn die du zuvor nicht kanntest. Das kann folgende Gründe haben:

  • Deine Scheide ist zu trocken. Da dein Östrogenspiegel nach der Geburt sehr niedrig ist, ist auch deine Scheidenschleimhaut sehr dünn und die Scheide sehr trocken. Das kann Schmerzen beim Sex bedeuten. Aber mit etwas Gleitgel solltest du dem Problem ganz leicht entgegenwirken können.
  • Die Wunde deines Dammrisses ist noch nicht ganz verheilt. Kam es bei der Geburt zu einem Dammriss oder wurde ein Dammschnitt durchgeführt, kann es sein, dass die Wunde etwas länger braucht, um zu heilen. Geschlechtsverkehr könnte die Naht bzw. Wunde immer wieder aufreiben und die Heilung verzögern – und dir zusätzliche Schmerzen bereiten.
  • Vielleicht ist es einfach noch zu früh. Nach einer natürlichen Geburt ist dein gesamter Intimbereich geschwollen, vielleicht gab es Risse in Schamlippen oder Damm, vielleicht sogar Hämatome. Gib dir und deinem Körper die Zeit, das Wunder der Geburt zu verkraften, und wieder vollständig zu genesen – schließlich ist so eine Geburt ja doch kein Spaziergang.

Wird die Vagina also so sein wie vor der Geburt?

Sagen wir es so: Eine Hebamme oder ein Gynäkologe würde bei genauerer Betrachtung erkennen, dass du – und deine Vagina – schon einmal eine natürliche Geburt durchgestanden haben. Aber das ist schließlich auch deren Job. Im Großen und Ganzen wird sich deine Vagina aber kaum verändern. Sie wurde ja schließlich dazu geschaffen, die Geburt zu stemmen und danach wieder „einsatzfähig“ zu sein. Mache dir also keine  Sorgen und genieße deine Schwangerschaft und dann die Zeit mit deinem Baby. Du kannst deine Vagina übrigens mit Dammmassagen auf die Geburt vorbereiten und so eventuell einem Dammriss vorbeugen. Einen Versuch ist es wert!

Wie fit ist dein Beckenboden?

Ist die Scheide nach einer Geburt weiter?

Bei einer natürlichen Geburt vergrößert sich die Vagina kurzfristig und ohne Probleme um das Zehnfache. Danach erholt sich das Hohlorgan recht schnell wieder und bildet sich zügig zurück. Bereits eine Stunde nach der Geburt kann man sich schon nicht mehr vorstellen, dass da jemals ein Baby durchgepasst haben soll.

Wie lange dauert die Rückbildung der Scheide nach der Geburt?

Muttermund: Etwa ein bis zwei Wochen nach der Geburt ist der innere Muttermund wieder geschlossen. Vagina: Nach knapp sechs Wochen verringern sich Wasseransammlungen und Blutgefäße in der Vagina. Die Schamlippen bilden sich etwas zurück.

Wie sieht der Intimbereich nach der Geburt aus?

Kein Intimbereich sieht identisch aus. Leichte Abweichungen hinsichtlich Form und Farbe sind für gewöhnlich vollkommen normal und unbedenklich. Oftmals ist die Haut in der Intimzone rötlich oder dunkel. Während der Schwangerschaft wird der Intimbereich meist stärker durchblutet.

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