Aus welchem musical ist der song pilatus traum

Besetzung folgt in Kürze

Während die Menschen Jesus für den Sohn Gottes halten, glaubt Judas, einer der Jünger Jesu, der von der Bewegung mittlerweile desillusioniert ist, dass Jesus die Situation langsam aus den Händen gleitet. Außerdem missfällt ihm Jesu Freundschaft mit der Prostituierten Maria Magdalena. Während Jesus der jungen Frau ihre Schuld vergeben hat und sich an ihr als Mitglied seiner Gefolgschaft erfreut, scheint sie sich zaghaft in ihn zu verlieben. „Wie soll ich ihn nur lieben?“, fragt sie sich, fasziniert von Jesu Worten und Taten, gleichzeitig durch ihre Vergangenheit verschreckt, einem Mann zu vertrauen.
Im Glauben, Jesus stoppen zu müssen, um ihm und seinen Jüngern das Leben zu retten, vertraut sich Judas den jüdischen Hohepriestern an. Diese befürchten einen Volksaufstand, den sie verhindern wollen, indem sie Jesus ermorden.
Jesus möchte mit seinen Jüngern noch einmal das Pessach-Fest feiern. Er bricht das Brot und segnet den Wein, erzählt seinen Anhängern, dass dies ihr letztes gemeinsames Abendmahl sein werde, bevor er hingerichtet wird. Die Jünger können nicht glauben, was sie da hören und scheinen überhaupt den Ernst der Sache nicht zu begreifen. „Immer schon wollt’ ich Apostel werden“, singen sie und erzählen einander davon, dass sie einmal die Evangelien schreiben werden. Sie sind offensichtlich nur auf Ruhm aus, den die Freundschaft mit Jesus mit sich bringt. Vor dieser Kulisse der einfältigen Jünger liefern sich Jesus und Judas ein heftiges Wortgefecht, indem Jesus schon vorhersagt, dass Judas ihn noch am gleichen Abend verraten werde und Judas seinerseits hysterisch entgegnet, dass dies doch schließlich Jesu Wille sei. Dann verschwindet er, um die Hohepriester und ihre Wächter zu holen.
Jesus ist allein im Garten Getsemani und betet zu Gott. Keiner der Jünger wacht mit ihm, obwohl er Petrus, Johannes und Jakobus zweimal darum bittet. Mit einem Lied wendet sich Jesus an Gott und bittet ihn, den „bitteren Kelch“ des Tods am Kreuz an ihm vorübergehen zu lassen. Außerdem wird deutlich, dass Jesus nicht sicher ist, ob sein Opfer überhaupt die Erlösung der Menschen bezwecken kann oder ob er umsonst sein Leben hingibt.
Judas betritt mit den Wachen der Hohepriester den Garten und gibt Jesus einen Bruderkuss als Erkennungszeichen. „Judas, verrätst du mich mit einem Kuss?“, fragt Jesus ihn und Judas beginnt zu weinen. Doch Jesus hat ihm bereits vergeben, weiß er doch, dass alles so kommen muss. Er lässt sich ohne Widerstand verhaften und Judas wird die Folge seiner furchtbaren Tat bewusst. In seiner Verzweiflung fragt er Gott, wieso ausgerechnet er das Werkzeug habe sein müssen, das Jesus verrät. Er erhängt sich in dem Glauben, dass Jesus ihn nie wieder lieben könne.
Jesus wird derweil von Pontius Pilatus verhört, doch als er auf keine der ihm gestellten Fragen antwortet, wird er König Herodes vorgestellt. Dieser hat für Jesus nur Hohn und Spott übrig und fordert ihn auf, ein Wunder zu tun, um zu beweisen, dass er tatsächlich Gottes Sohn ist. Die spöttische Aufforderung macht Herodes in Form einer revueähnlichen Show der Selbstinszenierung. Am Ende ist er wütend auf Jesus, weil dieser nur schweigt und schickt ihn zurück zu Pilatus.
Pilatus, der ein paar Tage zuvor einen Traum hatte, der ihm verhieß, Jesus nicht töten zu lassen, will die aufgebrachte Menge beruhigen, indem er Jesus auspeitschen lässt. Doch als das Volk Jesu Tod am Kreuz fordert, gibt er schließlich nach, aus Angst, seinen Posten als Statthalter zu verlieren. Jesus bekommt daraufhin die Dornenkrone aufgesetzt und ein schweres Holzkreuz aufgeladen, das er selbst zur Hinrichtungsstätte Golgota tragen soll.
Auf dem Weg dorthin taucht Judas Ischariot erneut auf und formuliert in einem farbig-schrägen Popsong die Zweifel, die Jesus vor seiner Festnahme hatte. Dadurch soll vermutlich deutlich werden, was Jesus während der letzten Minuten vor seiner Kreuzigung denkt und wie er an seiner Mission verzweifelt.
Die Rockoper gipfelt im Annageln von Jesu Händen und Füßen am Holzkreuz. „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, sagt Jesus, bevor das Kreuz aufgerichtet wird, und erntet dafür Spott von den Zuschauern. Am Kreuz hängend fragt Jesus nach seiner Mutter und schließlich kehrt sein Vertrauen in seinen himmlischen Vater zurück: „Vater, meinen Geist befehle ich in deine Hände.“ Jesus stirbt. Während im Hintergrund leise Musik ertönt, wird Jesus vom Kreuz abgenommen und von Maria Magdalena beweint.

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Programmheft folgt in Kürze

Am 6. November 2015 besuchten die SchülerInnen der 3. Klassen im Stadttheater Bad Hall eine Aufführung des Rockmusicals „Jesus Christ Superstar“. Die Inszenierung versetzte Jesus und seine Jünger auch tatsächlich in die Rockerszene, Pilatus versuchte seinen bösen Traum im Alkohol zu ertränken und der im Musical völlig unreife Herodes wurde gleich von einem Kind dargestellt. Bekannte Songs wie „The last supper“ oder „I don´t know how to love him“ fanden großen Gefallen, mehr als jene, deren Text man auch aufgrund der nicht idealen Akustik kaum verstehen konnte. Dass der über die Folgen seines Verrates verzweifelte Judas seinem Leben mit einem goldenen Schuss ein Ende setzte und hinter dem angesichts des Elends der Welt am Boden zerstörten Jesus Fotos projiziert wurden, die jeden zum Wegschauen zwangen, war des Guten bzw. Schlechten doch zu viel. Es mag sein, dass die größere Grausamkeit der historischen Realität nahekommt, aber dass man sich bei „Jesus Christ Superstar“ an Mel Gibsons „Die Passion Christi“ erinnert fühlt, scheint wohl nicht die Absicht von Andrew Lloyd Webber (Musik) und Tim Rice (Songtexte) gewesen zu sein. Ein etwas verstörender Ausflug in die Welt des Musicals, der nicht zu den positiven Pressestimmen passt. Am schönsten waren jedenfalls – und das belegen die Fotos – die Schüler und Schülerinnen selbst!

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