Taibi Kahlerentwickelte 1974 auf Basis der Transaktionsanalyse das Modell der „Inneren Antreiber“. Innere Antreiber sind Reaktionsmuster, die in der Kindheit erworben werden und über die ganze Lebensspanne Einfluss nehmen.
Inhalt
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Ursprung: Transaktionsanalyse
Das Modell der „Inneren Antreiber“ geht auf die Transaktionsanalyse (TA), begründet von Eric Berne und Thomas A. Harris, zurück. Die Theorie aus den 50er und 60er Jahren des 20. Jahrhunderts diente ursprünglich der Behandlung psychischer Störungen. Zudem wurde sie zur Analyse und Beschreibung von Kommunikation und Kooperation angewendet und zum lösungsorientierten Umgang mit zwischenmenschlichen Störungen und Konflikten.
Hierzu werden die erworbenen Haltungen und Einstellungen von Menschen (Script) und ihre Handlungen miteinander (Transaktionen) analysiert. Taibi Kahler entwickelte 1974 auf Basis der Transaktionsanalyse das
Kahler beschreibt fünf unterschiedliche Konzepte, denen Personen insbesondere in problematischen Situationen oder unter Stress quasi programmiert folgen, weil sie sich in ihrer bisherigen Lebensgeschichte als hilfreich oder sinnvoll erwiesen haben.
Die „Inneren Antreiber“ sind mit spezifischen Verhaltensweisen verbunden. Als Referenz dient das erlebte, elterliche Verhalten, welches Kindern schon früh verdeutlicht, welches Aktions und Reaktionsmuster ihre Eltern nutzen.
Kinder bilden, um das Gefühl der Zurückweisung zu vermeiden, unbewusste Muster im Verhalten aus. Diese verfestigen und verankern sich im Laufe der Zeit und werden zu nicht hinterfragten Normen. (innere Antreiber)
nach Taibi Kahler- Developer
Die fünf inneren Antreiber
Innere Antreiber sollten wir nicht immer als schädlich betrachten. Sie sind unsere frühesten Erfolgsfaktoren und haben uns ursprünglich die Anerkennung unseres Umfeldes gesichert. Situativ, im richtigen Kontext eingesetzt, stellen sie eine Quelle vieler Stärken in einer Leistungsgesellschaft dar.
Das sind die fünf inneren Antreiber:
- Sei stark!
- Sei perfekt!
- Mach es allen recht!
- Streng Dich an!
- Mach schnell!
Die inneren Antreiber stehen in enger Verbindung zu unseren Bedürfnissen. Kahler beschreibt, dass sich die Antreiber durch die Motivation ausprägen, die Grundbedürfnisse zu erfüllen. Zu diesen Bedürfnissen gehört unter anderem Selbstbestimmung und Autonomie, Bindung und Anerkennung, Selbstschutz, Leistungsstreben, Unlustvermeidung und Wohlbefinden.
Diese Antreiber beeinflussen den Menschen (zumindest unbewusst) durch seine gesamte Lebensspanne.
Unsere Antreiber werden dann aktiviert, (Trigger) wenn ein wichtiges Bedürfnis nicht erfüllt wird. Unsere Antwort darauf ist dann die automatische Reaktion mit dem erlernten Verhaltensmuster.
Quellen:
Mathias Hofmann et al Das Modell der „Inneren Antreiber“
abgerufen am 6.1.2021
//docplayer.org/51319147-Das-modell-der-inneren-antreiber.html
frei nach
hernstein.at //www.wallenhorst-consulting.de)
Krankenhausberater.de
Wenn Antreiber zu stark sind kann es unser Verhalten negativ beeinflussen, bis hin zu psychischen Störungen wie Erschöpfung durch Burnout.
Antreiber: Charakteristik, Stärken und Schwächen
Antreiber abschwächen: innere Erlauber
Sei stark!
- Fragen Sie andere Menschen um Hilfe.
- Erkennen Sie (Bauch-) Empfindungen und Gefühle an und lassen Sie sich von diesen bewegen.
- Reden Sie darüber. Suchen Sie sich eine Arbeit, die Ihnen leicht fällt.
- Setzen Sie dem Umfang Ihrer Arbeit feste Grenzen.
- Richten Sie sich eine Freizeit-Aktivität ein, die Ihnen Freude bereitet.
- Wertschätzen Sie den Sinn für Vollkommenheit als Begabung.
- Üben Sie sich zugleich darin, sich selbst und anderen unbedingte Zuwendung zu geben und solche anzunehmen.
- Setzen Sie realistische Standards für die Genauigkeit. Häufig ist 80% genug und das erreichen Sie mit 20% des Aufwands (Pareto Prinzip).
- Gehen Sie gelassen mit ihren Fehlern und Defiziten um.
- Unterscheiden Sie das perfekte, ideale Ziel und den Perfektionismus in der Durchführung.
Beeil Dich!
- Planen Sie ihre Arbeit in Etappen, legen Sie Zeitpunkte mit Etappenzielen fest.
- Es muss nicht alles sofort erledigt werden.
- Lernen Sie Entspannungstechniken. Entdecken Sie die Qualität der Langsamkeit und der Pause.
- Achten Sie auf Ihre (Sitz-) Haltung und Ihre Atmung.
- Achten Sie auf das Tempo der anderen. Konzentrieren Sie sich darauf, anderen sorgfältig zuzuhören und sie ausreden zu lassen.
- Sagen Sie bewusst „Ja“ zu dem, was für Sie wichtig ist.
- Sorgen Sie für Klarheit Ihrer Ziele und Werte.
- Üben Sie „Nein“ zu anderen zu sagen und klar Kritik zu geben.
- Erholen Sie sich in der Natur. Seien Sie öfter zu sich selbst nett und bitten sie Leute um das, was sie möchten.
- Beginnen Sie damit, anderen mehr Fragen zu stellen, was diese wirklich wollen. Arbeiten Sie nicht in voraus eilendem Gehorsam Dinge ab. Lassen Sie andere denken.
Streng Dich an!
- Üben Sie sich darin, spielerisch leicht Erfolge zu erzielen und feiern Sie diese.
- Hören Sie auf, (zu viele) Dinge freiwillig zu tun.
- Setzen Sie Prioritäten.
- Machen Sie Pläne, die den guten Abschluss einer Aufgabe beinhalten!
- Machen Sie sich Ihre Aufgaben leicht und nehmen Sie sich Menschen dazu, mit denen es leicht zu schaffen ist.
Das Verständnis für die Antreiber macht es möglich Gegenstrategien anzwenden. Ziel ist es, selbst unter Stress inneren Erlaubern Raum zu geben.
Selbsttest: meine inneren Antreiber
Antreibertest Auswertung:
bis 30 Punkte: förderlich
ab 30 Punkte: mögliche Leistungsbeeinträchtigung
ab 40 Punkte: möglicherweise gesundheitsgefährdend
Antreiber: Motivation oder Gefahr
Antreiber können, wenn sie richtig eingesetzt werden, die Arbeit stark erleichtern. Bei zu starkem Gebrauch kann es jedoch zu Leistungsbeeinträchtigungen bis hin zum Burnout kommen.